Takamine EG-334BC

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Takamine EG-334BC


Ich war mit meiner alten Akustik nicht so wirklich zufrieden (wer billig kauft, kauft bekanntlich zweimal) und habe mir schon ein Upgrade gewünscht. Da wurde mir diese Takamine zu einem guten Preis angeboten und ich habe die Gelegenheit dann einfach mal wahrgenommen.

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Spezifikationen
  • Korpusform: Dreadnought
  • Decke: Massive Fichte
  • Boden & Zarge: Ovangkol
  • Griffbrett: Palisander
  • Mensur: 644 mm
  • Sattelbreite: 47,6 mm
  • Steg: Palisander
  • Preamp: N4B
Der Preamp ist für heutige Maßstäbe spartanisch. Es gibt einen Volume-Regler und einen Dreiband-EQ, mehr nicht. Nun, das mag auch reichen, vor allem weil ich ihn bisher nur einmal verwendet habe, mittlerweile weiß ich aber ein eingebautes Stimmgerät zu schätzen weil ich sie normalerweise nur akustisch spiele und dann nicht extra anschließen muss.

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Verarbeitung

Die deckend schwarze Lackierung verbirgt das Meiste, ich gehe aber davon aus, dass das handwerklich alles völlig in Ordnung ist wobei ich mich auch auf den Ruf von Takamine verlasse.
Zwei Probleme gibt es aber dann doch. Das Batteriefach, das separat in der oberen Zarge eingesetzt ist, springt sehr leicht auf. Das kann schon mal ungewollt passieren. Das verbaut Takamine aber mittlerweile anders und stellt bei meiner neuen kein Problem mehr da.
Gravierender ist aber ein Knarzen des Bodens wenn man dagegen drückt was z.B. passiert wenn man sie umgehangen hat. Das liegt vermutlich an einem leicht losen Balken und ich werde beim nächsten Saitenwechsel mal versuchen das zu richten. Für’s Lagerfeuer egal, aber wenn man klinisch saubere Takes möchte, kann das schonmal nerven. Ich bin kein Akustik-Spezi und bin mir nicht sicher wie das entstand (Stoß? Falsche Lagerung?). Ich habe sie aber mit einigen Gebrauchsspuren erstanden und würde daher nicht unbedingt von einem Verarbeitungsfehler ausgehen, wollte es der Vollständigkeit halber aber erwähnt haben, denn ausschließen kann ich das auch nicht.

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Spielgefühl

Auf der E-Gitarre bin ich 10er Saiten gewohnt. Als Akustik-Noob habe ich mal recherchiert, mit welcher Stärke die ausgeliefert werden, ist ja schließlich nicht ganz unerheblich für die Intonation, und bin auf 12er gestoßen. Verglichen mit meiner alten Akustik lässt sie sich auch gut spielen, aber auch nicht so butterweich wie eine E-Gitarre, schon allein wegen der Saitenstärke. Aber auch die Saitenlage ist nicht so Briefmarkenflach wie ich es gewohnt bin. Das ist aber alles im Rahmen und habe ich als gegeben hingenommen da Decke und Hals auch gerade sind.
Mittlerweile habe ich aber auch eine zwölfsaitige Takamine die sich, trotz der zwölf Saiten, noch besser spielen lässt. Die wurde aber mit 10er Saiten ausgeliefert, ich glaube, ich werde die auch mal bei dieser ausprobieren.

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(Warum sind meine Headstock-Bilder hier eigentlich immer irgendwie gedreht? :-D )

Sound

Laut einhelliger Meinung kann die Gitarre vom Sound her locker mit deutlich teureren Gitarren mithalten. Da fehlen mir ehrlich gesagt etwas die Vergleichsmöglichkeiten, da ich meine anderen Gitarren sonst alle am Strom anschließe und selten mal eine hochpreisige Akustik in die Finger bekomme.
Verglichen mit anderen Gitarren in der Preisklasse kann ich mir das aber durchaus vorstellen. Der Sound ist sehr durchsetzungsfähig mit kräftigen Tiefmitten. Ich habe sie im Rockbandkontext begleitend eingesetzt und im Mix deshalb gerne um 100 Hz etwas abgesenkt. Das ist aber nicht als Nachteil zu verstehen sondern unterstreicht, was ich mit “durchsetzungsfähig” meinte.
Sie klingt tatsächlich sehr ausgewogen, denn auch die Höhen sind nicht unterrepräsentiert. Die sind für mich auch sehr wichtig um zwischen den E-Gitarren dem Obertonspektrum etwas hinzuzufügen und das funktioniert damit sehr gut.
Wollte ich sie noch etwas satter klingen lassen, habe ich sie einfach einen Ganzton heruntergestimmt, auch das macht die wirklich sehr gut mit.
Auch wenn ich hauptsächlich Strummings spiele, nimmt sie auch andere Spieltechniken dankbar an. Ich würde sie als echt guten Allrounder bezeichnen.
Über den Tonabnehmer gespielt, erhält man den typisch cispen Piezo Sound. Ich mag ihn nicht, der kann aber bei Aufnahmen noch ein wenig “knack” hinzufügen, wenn man es braucht. Ich nehme jedoch nur mit Mikros ab. Live ist das aber ungemein praktisch und liefert hier auch brauchbare Ergebnisse die mit dem Preamp noch etwas abgerundet werden können.

Fazit

Ich habe mich selbst dabei ertappt, wie ich in der Vergangenheitsform geschrieben habe als es darum ging, wie die Gitarre bei mir eingesetzt wurde. Das liegt aber nur daran, dass frisch durch die erwähnte Zwölfsaitige abgelöst wurde. Das spricht aber nicht gegen die EG-334BC, schließlich ist eine 12er ja noch ein bisschen was anderes. Die ist übrigens wieder eine Takamine, gerade weil ich mit dieser zufrieden bin.
Das Preis Leistungsverhältnis könnte nicht besser sein. Wer eine gute Western sucht, dem kann ich eine Dreadnought von Takamine nur ans Herz legen.

Pro
  • Sound
Contra
  • Nichts
 
Eigenschaft
 
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Reaktionen: 2 Benutzer
Danke fürs Review. Bauzeit dieser Gitarre waren ja die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Hat also schon ein paar Jahre auf dem Buckel, die Gute. Da kann es auch mal passieren dass irgendwo was knarzt. Gute Idee mit der Überprüfung beim nächsten Seitenwechsel ... mit der üblichen Handymethode. Falls du selbst nicht auf den Fehler kommst, einfach ein Video mitlaufen lassen dann ist Bild und Ton vorhanden.

Du bestätigst mein "Vorurteil", dass Takamines im Allgemeinen sehr ausgewogen klingen. Für Freunde von Martins wäre das nix, aber die kaufen auch keine Takamine ;)

Edit: Echt jetzt: Fast 48mm Sattelbreite? Da fangen die schmalsten Konzertgitarren an :)
 

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