Der threadersteller schreibt doch, dass er alleine den Takt halten kann, nur im Zusammenspiel mit anderen nicht.
Generelle Hinweise zum Üben mit Metronom und die weiteren Tipps zum alleine üben halte ich für immer richtig, aber hier und in diesem speziellen Fall nicht wirklich für ausreichend problemlösend.
Ich habe auch lange dieses Problem gehabt, auch als ich noch drums gespielt habe.
Bei mir waren es letztlich zwei Ursachen:
1) Wenn ich mit anderen gespielt habe, ging viel Konzentration dafür drauf, zu hören was die anderen spielen. Wenn ich alleine gespielt habe, konnte ich mich auf mein Spiel und das Metronom konzentrieren und da hat es geklappt. Letztlich war ich zu abgelenkt, wenn andere mitgespielt haben.
Jetzt macht es natürlich wenig Sinn, mit anderen zu spielen und sich nur auf sich zu konzentrieren.
Aber immer wenn man merkt, dass man anfängt zu schludern sollte man sich durchaus wieder mehr um sich kümmern. Je sicherer man selbst ist, um so mehr kann man die Aufmerksamkeit auf die anderen verlagern.
2) Also spielt doch das Üben alleine eine große Rolle. Dann sollte man aber auch das Ziel haben, immer unabhängiger zu werden - also mit immer größerer Selbstverständlichkeit und Eigenständigkeit das Tempo bzw. den Takt halten zu können. Also beispielsweise das Metronom im Laufe einer Übungssession leiser stellen und zu schauen, dass es dann immer noch klappt. Wenn es nur klappt, wenn man das Metronom hammerlaut hört, kann es zwar sein, dass man taktsicher spielt - aber eben nur, wenn das Metronom hammerlaut ist. Davon muss man beim Üben Schritt für Schritt wegkommen.
Alles was das Metronom ersetzt ist hier gut: beim Üben nicht sitzen, sondern stehen und im Takt schwingen, den schon erwähnten Fuß mitlaufen lassen, mit dem Oberkörper durch leichte vor- und zurück-Bewegungen im Takt bleiben, auf der 1 mit dem Kopf nach vorne - das solltest Du alles ausprobieren und in Dein Üben integrieren, bis Du auf Deine natürliche Bewegung kommst.
Schaue auch, dass Du den Takt mehr fühlst. Ziel ist, dass das letztlich in Dir stattfindet. Das Metronom ist die wichtige Krücke für den Anfang und für einen guten Teil der Übungssessions. Achte beim Hören bewußter auf Bass und Schlagzeug - richte Deine Aufmerksamkeit beim Hören da drauf. Wenn Du die Möglichkeit hast, dann übe auch zu drumbeats oder backing tracks! Auch das macht Dich unabhängiger vom Metronom und läßt Dich mehr auf den groove achten. Das wird sich mit der Zeit verselbstständigen und zum Teil Deiner selbst werden.
Wenn Du bestimmte Stellen hast, an denen Du Dich oft verhaust - dann üb die gesondert. So wie Du auch Soloparts üben würdest oder übst.
Ich bin mir ja auch nicht sicher, ob die anderen taktsicher sind. Das beeinflußt beim Spielen mit anderen natürlich auch Dich. Wenn Ihr alle das Problem habt, solltet Ihr beim Proben das Metronom mitlaufen lassen. Nervt zwar, bringt aber was.
Das sind meine Erfahrungen damit.
Viel Erfolg beim Üben!
x-Riff