Taschenwaldhorn Pflege

  • Ersteller Kamel Leon
  • Erstellt am
Kamel Leon
Kamel Leon
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.04.12
Registriert
06.08.07
Beiträge
24
Kekse
0
Seit kurzem habe ich ein kleines Waldhorn und übe darauf blasen.
Ich möchte gern wissen, welche Pflege dieses Instrument braucht, damit es auf Dauer funktionstüchtig bleibt.
Besonders froh wäre ich über Tipps, wie man mit Hausmitteln, ohne Spezial-Pflegemittel auskommt, falls das möglich ist.
 
Eigenschaft
 
Die besten Hilfsmittel: Stölzel-Spiralreiniger, ein superfeines Mikrofasertuch aus dem Drogeriemarkt zum Abtrockenen und lauwarmes, fließendes Wasser.

Wenn Du das Instrument ohne Korrosion von Zügen und Mundrohr auf Dauer erhalten willst, ist es sinnvoll, beim Spielen keine Fruchtsäfte oder Cola zwischendurch zu trinken. Die darin enthaltenen Säuren sind das pure Oxidationsmittel für Messing und der Zucker erledigt den Rest.

Soll das Instrument in optimaler Verfassung bleiben, spülst Du es nach dem Spielen mit Wasser durch, lässt das Wasser ablaufen und ziehst zum Durchtrocknen dann die Züge ab, das Mundstück sowieso.
Ca. einmal in der Woche bis einmal im Monat gehst Du mit der Stölze-Spirale durch Mundrohr und Züge, dabei natürlich wieder mit ordentlich Wasser spülen.

188576-80.jpg


Jetzt wird es etwas vertraulich: die notwendige Häufigkeit des Spiraleinsatzes hängt davon ab, wie schnell sich im Instrument ein Belag bildet, der aus den Essensresten deiner Zahnzwischenräume stammt (sorry, es ist einfach so). Bist Du ein Freund vorbildlicher Zahnhygiene (Zahnseide und Interdentalbürstchen) treten da kaum Probleme auf und auch deine Liebsten werden den frischen Atem sicher zu schätzen wissen...

Ich habe zwei Trompeten und ein Flügelhorn mit Mundrohr und Zügen aus Gelbmessing, dem korrosionsfreudigsten Material bei Blechblasinstrumenten überhaupt. Eine daher häufig verwendete Alternative für Züge wären Neusilber (plus Nickel) und/oder Goldmessing (mehr Kupfer) fürs Schallstück.
die genannten Instrumente sind trotz de sMaterials alle fast oder über zwanzig Jahre alt, im Originalzustand und frei von Korrosion. Das führe ich auf meine ebenso einfache wie effektive Pflege zurück.

Bei Drehventilinstrumente sind Schmiermittel ein Thema für sich. Die Ventile bötigen nichts, im Gegensatz zu Perinet-Ventilen. Zu den Minibal-Gelenken usw. informiert z.B. Hetman, hier gibt es ein PDF dazu.
Für die Züge und falls du noch Kork- statt Synthetik-Dämpfer hast benötigst Du noch eine kleine Dose von etwas wie z.B. "LaTromba Cork & Slide Grease", eine Packung hält mehrere Jahre.

100293-80.jpg


Noch etwas: die allermeisten Drehventile sind NICHT darauf ausgelegt, von Laien zwecks Wartung auseinander genommen zu werden. Der Schaden entsteht meist beim unsachgemäßen Zusammenbau und die Reparatur wird nicht wirklich billig. Auch das ist ein großer Unterschied zum Umgang mit Perinetventilen.
Bei längeren Unterbrechungen des Bespielens (mehrere Wochen, Monate...) kann sich eine Schicht auf den Ventilen bilden, die den glatten Gang behindert. Wenn eine "gute Spülung" nicht hilft, ab damit zur nächsten vertrauenswürdigen Werkstatt. Hochwertigere Drehventilinstrumente lässt man am besten jährlich durchsehen, so vermeidet man ausgeschlagene Mechaniken usw.

Ebenfalls zur Werkstatt sollte man auch bei einem festsitzenden Mundstück. Reparaturversuche und verschiedene von Orchesterkollegen empfohlene "Hausmittelchen" enden leicht in ernsthaften Beschädigungen des Instruments oder Türrahmens, Hilfe vom Fachmann ist dagegen normalerweise sehr preiswert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Tipps! Mein Horn hat Drehventile. Also muss ich wohl vorläufig nur die Spirale zum Reinigen anschaffen.
Die Züge kann ich vermutlich auch mit Querflötenfett schmieren, das ich eh da habe.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben