Tenorblockflöte - deutsche Griffweise...

  • Ersteller ProTon85
  • Erstellt am
P
ProTon85
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.04.24
Registriert
28.09.18
Beiträge
48
Kekse
5
Hallo!

Ich selbst lerne gerade Blockflöte, meine Frau ist nun auch in den Geschmack gekommen und startet wieder mit der Blockflöte.
Nun wünscht Sie sich zu Weihnachten eine Tenorblockflöte.
Leider spielt sie nur in der deutschen Griffweise (ich lerne gleich die barocke..) und will nciht umlernen. Ich versuche sie zur barocken Griffweise zu überreden, weil wir dann beide auf der (teuren) Flöte spielen könnten.

Macht eine Ternorblockflöte in deutscher Griffweise überhaupt Sinn oder ist Umlernen quasi Pflicht?

lg Flo
 
Eigenschaft
 
Hallo Flo
Ich würde mal anders herum dran gehen und schauen, welche Blockflöten es in deutscher Grffweise gibt und welche in anderer uuuuuund welche davon sie gerne spielen möchte. Ich bin grad nicht auf dem Laufenden, welches die nächste "Blockflötenmesse" ist und wo. Und ob es vor Weihnachten für Euch noch was in erreichbarer Nähe gibt. Wenn sie partout nicht umlernen will, würde ich da jetzt auch nicht groß intervenieren. Wenn sie sich in eine tolle Flöte verliebt, stimmt sie das vielleicht schlagartig um. ;-)
Eine andere Motivation könnte sein, auf die Beteiligung an einem Ensemble hin zu arbeiten. Dafür braucht man ein sauber intonierbares Instrument. Irgendwo in den Tiefen dieses Subs schlummert ein Thread, in dem die Griffe der deutschen und barocken Griffweise verglichen wurden. Es zeigte sich, dass die scheinbar einfachere deutsche Griffweise (in der unteren Oktave) in der oberen Oktave zu deutlich schwierigeren Griffen und Intonationsproblemen führen. Das sehe ich als Hauptgrund, warum fortgeschrittene Spieler die barocke Griffweise bevorzugen.
Dann gibt es da noch die Ganassiflöten, die mit einer speziellen Griffweise gespielt werden. Herausfinden, ob diese Flöten zu Euren musikalischen Plänen passen, wäre eine weitere Option.

Fazit
Die barocke Griffweise hat eine Menge Vorzüge. Bevor ich aber jemanden zu missionieren versuche und dabei riskiere, ihm die Lust am Flötespiel zu nehmen, würde ich denjenigen erst mal gewähren lassen. Allerdings nicht ohne aufzuzeigen, welche Konsequenzen das beim fortgeschrittenen Spiel haben wird.

Hilfestellung
Die Umstellung auf den ungewohnten Griff fällt leichter wenn man nach Übungsstücken sucht, in denen z.B. zunächst nur die Griffverbindung c-f geübt wird. Da bewegt man nur einen Finger. :) Das ist leicht. Dann baut man die Umstellung nach und nach aus.

Gruß Lisa

EDIT
Diese blöde Autokorrektur ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Tenorblockflöten in deutscher Griffweise gibt es nur sehr wenige (gebrauchte) in minderer Qualität, da sich die Vorzüge der barocken Griffweise gezeigt haben (bei ebay stehen meist die einfacheren DDR Flöten oder Gebrüder Schneider Ahornflöten).

Bei Tenorflöten kommt es vielmehr auf die passende Größe an, denn nur wenige mm Lochabstand können zu Problemen beim Greifen führen. Am besten ist es deshalb, sich bei Auswahllieferung von einem der renommierten Shops die passende Flöte zu suchen. Als ich vor 2 Jahren mit Tenor begann, hatte ich (gerade bei den tiefen Tönen) auch erstmal so meine Probleme, bis sich Sehnen und Muskulatur angepasst haben; heute ist meine erste Aulos Kunststoffflöte, die ich anfangs kaum greifen konnte, meine bevorzugte Übungsflöte für Zwischendurch.

Ich würde wie Lisa auch dringend zu einer Umstellung auf barocke Griffweise raten; so gravierend anders ist es letztlich auch nicht und es hat nur Vorteile. Die großen Vorteile hat die deutsche Griffweise insbesondere in C-Dur, aber in anderen Tonarten, die dann insbesondere im Ensemblespiel vorherrschen (F-Dur, G-Dur..) um die Tiefe der Bassflöten auszunutzen, fallen die vermeintlichen Griffvorteile schnell weg. Wenn man dann systematisch einen kleineren Tonbereich auswählt, um die veränderten Griffe zu üben, sollte das kein Problem sein.
 
Macht eine Ternorblockflöte in deutscher Griffweise überhaupt Sinn oder ist Umlernen quasi Pflicht?

Ja, jedenfalls unter dem Aspekt des Ensemblespiels. Und es hört sich auch besser an... (Jedenfalls, wenn man lange genug beide Typen verglichen hat.)
 
Umlernen von Deutsch auf Barock ist nicht besonders schwer, und umlernen bedeutet auch nicht, dass man alles komplett vergessen muss, was man vorher je gelernt hat. Es gibt einiges, was gegen die deutsche Griffweise spricht, aber das überzeugendste für mich ist, dass man heutzutage keine hervorragenden Flöten in deutscher Griffweise bekommt. Bei den beiden großen Firmen in Deutschland ist ab den Einsteigermodellen mit der deutschen Griffweise Sense — die gehobene Serie (Rottenburgh bei Moeck, Denner bei Mollenhauer) gibt es in diversen Hölzern aber nur einer Griffweise, nämlich der barocken. Man kommt um die barocke nicht herum, wenn mehr als nur Stimmungslieder spielen will.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben