Themen rund ums Gitarrenspiel wirtschaftswissenschaftlich reinterpretiert

  • Ersteller DieWiedergeburt
  • Erstellt am
Auch der vermeintlich so authentische Metalsektor ist davon betroffen, was ich am Beispiel Manowar versucht habe aufzuzeigen.

Eigentlich gerade der. Wenn man sich all diese Plastik-Popstars anschaut sieht man oft erstaunliche Brüche im Image. Eine Metalband kann sich das für gewöhnlich gar nicht erlauben.

Dazu mal ein sehr erhellender Songtext zum Thema aufgebauten Image und verkauften Musikprodukten. Eine Band denen man nun wirklich nicht vorwerfen kann substanzlose Musik zu machen.
Too - Hooker with a Penis (Youtube Link)

I met a boy wearing vans, 501s, and a
Dope beastie t, nipple rings, and
New tattoos that claimed that he
Was ogt, (Anmerkung: "Original Gangster Tool", Selbstbezeichnung der ersten Tool Fans)
From 92,
The first ep.

And in between
Sips of coke
He told me that
He thought
We were sellin out,
Layin down,
Suckin up
To the man.

Well now Ive got some
Advice for you, little buddy.
Before you point the finger
You should know that
Im the man,

And if Im the man,
Then youre the man, and
Hes the man as well so you can
Point that fuckin finger up your ass.

All you know about me is what Ive sold you,
Dumb fuck.
I sold out long before you ever heard my name.

I sold my soul to make a record,
Dip shit,
And you bought one.

So Ive got some
Advice for you, little buddy.
Before you point your finger
You should know that
Im the man,
If Im the fuckin man
Then youre the fuckin man as well
So you can
Point that fuckin finger up your ass.

All you know about me is what Ive sold you,
Dumb fuck.
I sold out long before you ever heard my name.

I sold my soul to make a record,
Dip shit,
And you bought one.

All you read and
Wear or see and
Hear on tv
Is a product
Begging for your
Fatass dirty
Dollar

So...shut up and

Buy my new record
Send more money
Fuck you, buddy.
 
So siehts aus. Da wird der durch die Kulturindustrie aufgebaute gesellschaftliche Verblendungszusammenhang endlich mal niedergerissen.
 
Sehr aufschlussreich ist auch die Frage, welche Bedürfnisse auf Seiten der wohl überwiegend jungen und männlichen Fans durch die Corporate Identity von Manowar befriedigt werden:

  • Identifikation mit heroischen Leitfiguren wie Eric und Joey, ggf. auch dem Covermaskottchen
  • Identitätsaufwertung, indem das "Power"-Image von Manowar auf einen selbst abstrahlt (sog. BIRGing=Basking in reflected glory of others)
  • Flucht vor Alltagssorgen in eine Fantasiewelt mit Muskelkriegern und willigen, perfekt gebauten "Pleasure slaves"
  • Sublimierung unbefriedigter sexueller Motive durch Betrachtung der Covers oder den Live Präsentationen von Mano-Girls (Hier lob ich mir vor allem die wertvollen Textbotschaften der Marke: "Rape their women as they cry" oder "Woman be my slave, that's your reason to live". Das trägt zweifellos zur sexuellen Identitätsfindung und zum Erwerb eines angemessenen Frauenbilds bei!)
  • Gemeinschaft und Zugehörigkeit erleben mit anderen Manowarfans
Pubertierende männliche Jugendliche findet also exzellente Befriedigungsangebote für viele ihrer typischen Probleme und Versagungen, denen sie in diesem Alter ausgesetzt sind und das zusätzlich zu den astreinen musikalischen Ergüssen der Band.
 
Zuletzt bearbeitet:
Pubertierende männliche Jugendliche findet also exzellente Befriedigungsangebote für viele ihrer typischen Probleme und Versagungen, denen sie in diesem Alter ausgesetzt ist.

Ich würde mal sagen weil es eine Menge Spaß macht. Irgendwo hatte ich mal ein Manowar Interview gelesen wo der Typ sinngemäß gesagt hatte dass ihre Shows und ihre Platten erwachsenen Menschen nochmal die Gelegenheit gibt für einen Abend nochmal 14 zu sein.

Ich meine, ich schau mir liebend gerne die übelsten Trashfilme an - es gibt wirklich nichts lustigeres für eine Abend mit ein paar guten Freunden und einer Kiste Bier. Aber du kannst mir glauben dass ich mich mit alten italienischen Zombifilmen nicht wirklich identifiziere, sie aber trotzdem höllisch Spaß machen.

Oder mal Filme wie Tanz der Teufel, da wird die Protagonistin von einem Baum (!) vergewaltigt. Wenn man das jetzt ernst nimmt kommt man zu einer ganz bitteren Sozialprognose, aber eigentlich ist das nur höllisch witzig.


Ich denke im Großen und Ganzen wird das bei Manowar ähnlich sein. Es wird halt eine sehr unterhaltsame Show geliefert, die Heavy Metal Version einer Dungeons & Dragons Runde oder ein Musik gewordener B-Movie.
Ich unterstelle mal den meisten Fans dass sie intellektuell durchaus über dem vermittelten Weltbild stehen, es sich aber trotzdem nicht nehmen lassen davon unterhalten zu werden.
 
Irgendwo hatte ich mal ein Manowar Interview gelesen wo der Typ sinngemäß gesagt hatte dass ihre Shows und ihre Platten erwachsenen Menschen nochmal die Gelegenheit gibt für einen Abend nochmal 14 zu sein.
Die Manowarrior wissen ganz genau, was sie für ihre Fans in der Hinsicht leisten. "You get busted at work all the time, it's a shit world that we live in, you don't' want to come home and turn on the news and be reminded of all the crap that happened all day long. At the end of the day, you want to turn on some music, sit back, close your eyes and go to a place that you want to be. That's always what we've been about. The image of the band has always been, 'Hey man, believe in yourself, have the courage to carry on.' Be strong, be a leader not a follower. Be strong in your convictions" - Zitat von Eric Adams (http://www.the-plague.net/manowar.htm).

Für die, die sich ihre Illusionen über die Band endgültig zerstören wollen, noch dieser Link: Joey lebt noch bei seine Mama und weitere Enthüllungen, die nicht mit unserem deutschen Bild von den Kings of Metal vereinbar sind:
http://metalinquisition.blogspot.com/2009/02/metal-inquisition-investigative-report_20.html

Hier hab ich nochmal eine kleine Bilderserie gefunden, die alles beinhaltet, was die Manowar CI ausmacht: http://www.manowar.com/news_body.php?idnews=352
 
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Da die Anschaffung von teurem Equipment vor sich selbst und vor Angehörigen (Partnerinnen/Ehefrauen) gerechtfertigt sein will, gebe ich hier zwei

Argumentationshilfen, mit denen sich selbst teure Anschaffungen schönreden lassen:

Cost of ownership: Um die effektiven Kosten des Besitzes von teurem Equipment abzuschätzen, berechnet man einfach die Differenz zwischen Anschaffungspreis und Wiederverkaufspreis. Das ergibt regelmäßig eine schöne kleine Zahl.

Zum Beispiel hätte man einen Modelling Pre-Amp, wie das Axe-Fx vor 2 Jahren für 1500 EUR kaufen können und jetzt für 1300 EUR wieder veräußern können. Die effektiven Kosten für zwei Jahre Axe-Fx Nutzung würden dann nur 1500-1300=200 EUR betragen (ggf. + kalkulatorische Zinsen). Das ist eigentlich ne ganz gut vertretbare Summe, gegen die selbst die strengste Ehefrau keine Einwände hätte...

Kosten pro Nutzungseinheit: Hierbei dividiert man die Anschaffungskosten durch die Zahl der Nutzungseinheiten.

Wenn man beispielsweise eine 1825 EUR-Gitarre für 10 Jahre zu nutzen plant und man täglich eine Stunde mit dem Teil spielt, ergibt sich die Zahl der Nutzungseinheiten (in Std.) als 365Std.*10=3650 Std. Pro Nutzungseinheit ergeben sich also Kosten von 1825EUr/3650Std.= 0,50 EUR pro Stunde. 50 Cent pro Stunde, das ist doch wirklich ein günstiges Hobby ;-) Und dabei habe ich hier den Restwert nach 10 Jahren noch nicht einmal berücksichtigt, was die Sache noch günstiger machen würde!

Natürlich kann man auch die Kosten pro Nutzungseinheit auf die Cost-Of-Ownership beziehen, dann wird's erst so richtig billig.

Habt ihr noch andere Argumente auf Lager, wenn es um's "Überzeugen" von euch selbst und anderen geht, dass eine Anschaffung ja gar nicht so teuer ist?
 

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