zwiefldraader
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Kommt man mit seiner Strat, Tele oder Les Paul ins Studio, weiß jeder was Sache ist. Die Sounds kann auch jeder Nicht-Gitarrist einordnen und hat Referenzen dazu.
Noch drastischer ist das fast bei Bässen: ein P- oder J-Bass sorgt für Lächeln im Studio, der Highend Custom Bass mit x-fach parametrischer Klangregelung wird mitunter als klanglich schwierig empfunden.
Da kann man gut und gerne auch noch die Lautsprecher als klangformendes Element mit nennen. Wer einen Soundmann glücklich machen will, spielt nen V30 oder vielleicht nen Greenback. Ausserdem spielt man dann ästhetisch so, dass es auch der Erwartungshaltung "Gitarre" entspricht. Ich glaube, dass FuzzFaces nicht unbedingt beliebt sind bei Menschen an den Reglern...
Es zahlt sich für jemanden, der täglich seine Leistung abliefern muss, durchaus positiv aus, wenn er kein einmaliges, unwiderbringliches und unbezahlbares Werkzeug braucht, um genau dies zu tun. Also: normale und solide Stangenware hat für Profis durchaus Vorteile.
Dem würde ich zustimmen. Ich denke vor allen Dingen auch, dass Profis durch die hohe Souveränität im Umgang mit ihrem Werkzeug von deutlich weniger Faktoren in ihrem Spiel abhängig sind als ich Feld-, Wald- und Wiesengitarrist. Bei mir muss sich ein Stück Equipment auf eine bestimmte Art anfühlen und es muss auf eine bestimmte Art reagieren. Ich braucht IMMER Haptik und Klang als Feedbackschleife oder ich fliege raus.
Ein Profi wird im Alltag natürlich auch über das Gehör überprüfen, ob die Gitarre auch den erwarteten Sound liefert, wenn er soundsoviel am Poti dreht. Er MUSS es aber im Ernstfall nicht. Er WEISS es. Er hat es nämlich nicht 500 mal gemacht, sondern 50.000 Mal.
Ich braucht dynamische, analoge Geräte im Effektweg. Aber nicht, weil ich glaube, dass akustisch am Ende etwas deutlich Besseres herauskommt, als mit dem Bosspedal von der Stange oder dem Modeler. Ich brauche einfach die Feedbackschleife, weil ich sonst mein Spiel nicht in Ansätzen reproduzieren kann.
Ein Profi hat die Stelle hundertfach öfter geübt. Er braucht das einfach nicht, um seinen Klang zu reproduzieren. Teures Equipment ist manchmal vielleicht gar nicht nötig, wenn der reine, akustische Klang das Hauptkritierium ist. Ich glaube einfach, Profis können es sich leisten, sich es nicht zu leisten.
Viel wesentlicher ist aber, glaube ich, ein Punkt, der hier mehrfach schon auf die eine oder andere Art gestreift wurde:
Die wirklichen GASser hier, haben vermutlich ganz passable Jobs. In diesen verdienen WIR mal genug Geld, um uns über Miete und vielleicht die Schuhe der Kinder keine schlaflosen Nächte zu machen. Wir haben vermutlich deutlich mehr netto am Monatswechsel auf dem Gehaltszettel als der "normale" Profi.
Und wir investieren dieses Geld in unser Hobby. Ich glaube einfach, dass die meisten Profis gar nicht wirklich darüber nachdenken KÖNNEN, sich Equipment in bestimmten Preiskategorien zu kaufen. Bzw. dann lange darauf sparen. GAS aber lebt nicht vom Nachdenken.
GAS ist das Hohelied des Impulskaufs.
Wenn ich alles in den Flohmarkt gäbe, das ich nicht brauche....
s´Zwieberl
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oder einfach so!Die Profi's haben das gefunden, bzw. sich erarbeitet, wo Amateure nach suchen. Da Amateure die Musik oftmals mehr aus "Liebhaberei" betreiben, und die Disziplin zur Arbeit an sich selbst weniger ausgeprägt ist, wird mehr Pflege und Aufmerksamkeit in das Equipment gesteckt. Und wer im Job gut verdient, der kann sich das ja gerne alles leisten - nach dem Motto, man gönnt sich ja sonst nichts