Tiefe E-Saite bei C Akkord

  • Ersteller KobeShow
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Nur um mal zu zeigen, dass das Thema "Daumen nutzen oder nicht" auch nicht so jung ist, wie man annehmen könnte... Ich zitiere mal aus meiner Gitarrenschule von 1934:

Daumensätze: An Stelle der Barrée-Spielweise den Daumen der linken Hand für die 6. Saite mit heranzuziehen, gilt bei vielen Vertretern des klassischen und modernen Guitarrespiels als unentschuldbarer Verstoß gegen fundamentale Gesetze der Guitarristik. Ich möchte hier folgende Ausnahmen gelten lassen:
Wir werden eine Reihe sehr klangvoller vielstimmiger Akkorde kennenlernenm die sich nicht anders als mit Daumensatz ausführen lassen.
Zweitens sind, wie die Praxis zeigt, bei mehrstündigem Berufsspiel im Orchester Überanstrengungen der Hand unvermeidlich. Es ist deshalb günstig, wenn Sie Barrée- und Daumensätze beherrschen und nebeneinander anwenden.
Im übrigen möchte ich zu dem umstrittenen Punkt "Barrée oder Daumen" F. Carulli (1770 - 1817) in seinem bekannten klassischen Guitarre-Lehrwerk zitieren:
... Manche Lehrer verbieten durchaus, sich des Daumens der linken Hand an der den anderen Finger entgegengesetzten Seite, nämlich für die sechste oder auch wohl manchmal für die fünfte Saite zu bedienen. Ich ermuntere aber alle diejenigen, die mit mehr Leichtigkeit spielen wollen, diesen Finger ohne Anstand mitzubenutzen, denn je reicher die Musik an Harmonie ist, desto angenehmer ist sie auch, und da vier Finger zum Vortrag eines vollstimmigen Satzes nicht hinreichen, so muss man notwenigerweise den Daumen mit zu Hilfe nehmen...

Aus: "Guitarrenschule - Neue Plektrumtechnik" von Klaus Buhé
 
bei a-moll bietet sich an die tiefe e-saite mit der schlaghand abzudämpfen, das geht nach einiger zeit des übens ins blut über, auch wenn es sich am anfang komisch anfühlt.
Machst du das so? Mit dem Handballen meinst du, oder? Findest du nicht, dass man da förmlich an den Saiten klebt?

Wäre nett wenn du diese Technik ein wenig genauer erklären würdest.
 
@ JHJBJM

Warum erschlagen? Hier soll ja nichts falsches stehen bleiben... Aber aus deinen Anmerkungen ergeben sich Fragen meinerseits (ich hoffe, dass ist o. k. hier im Thread nachzufragen)...

Zu 1. ... kannst du da ein Beispiel geben? Oder ist Akkord tatsächlich so allgemein definiert, dass beliebige Töne gleichzeitig erklingen können? Dann würden sie sich aber nicht mehr harmonisch deuten lassen? :gruebel:

Zu 2. ... da kenne ich dann wohl eine andere Definition (Dreiklang besteht aus übereinander geschichteten Terz-Intervallen, also Grundton, Terz und Quinte)... da mag ich aber falsch liegen...

Habe ja nicht gesagt, dass du 12 Töne in einer Oktave spielen sollst... aber zum beispiel bekommst du (hoffe ich denke jetzt richtig) schon bei einem C-Dur b5 große Probleme den in eine namentlich bekannte Tonleiter einzuordnen. Genauso der Hendrix-Chord 7#9 ist den Standardtonarten nicht eindeutig zuzuordnen, da er sowohl dur- als auch Mollterz enthält.

Zu 2: na wahrscheinlich ist es einfach nicht festgelegt, habe es aber in der Schule mal so gelernt. Und vom Wortlaut her müssten die Umkehrungen auch Dreiklänge sein...
 
Machst du das so? Mit dem Handballen meinst du, oder? Findest du nicht, dass man da förmlich an den Saiten klebt?

genau das ist der sinn dabei. stell dir vor du spielst einen sehr verzerrten gitarren-sound, wenn du da nicht die saiten abdämpfst, die du nicht spielst, hörst du jede einzelne saite mitklingen.

Außerdem würde ich versuchen am Anfang so wenig Powerchords wie möglich zu spielen. Übe stattdessen richtigge Barre-Akkorde. Heutzutage kriegt fast keiner mehr einen richtig klingenden Barre-Akkord hin, ohne zu verkrampfen oder irgendwas anderes.
 
genau das ist der sinn dabei. stell dir vor du spielst einen sehr verzerrten gitarren-sound, wenn du da nicht die saiten abdämpfst, die du nicht spielst, hörst du jede einzelne saite mitklingen.

Außerdem würde ich versuchen am Anfang so wenig Powerchords wie möglich zu spielen. Übe stattdessen richtigge Barre-Akkorde. Heutzutage kriegt fast keiner mehr einen richtig klingenden Barre-Akkord hin, ohne zu verkrampfen oder irgendwas anderes.

Ja, hier muss ich ihm zustimmen.

Ich habe selbst erst mit Barrés angefangen, gerade dem F-Dur, das war nicht unbedingt ein Kampf wie ihn manche darstellen, jedoch hat es Zeit und Geduld gebraucht bis es problemlos saß und dann nochmal seine Zeit bis ich den Wechsel zwischen Barrés und offenen Akkorden etc. draufhatte und ich mache immernoch Fehler, jenachdem von welchem Akkord auf welchen. Anfangs taten sogar die Hände extrem Weh, also nicht das Gelenk sondern die Handmuskulatur, hat sich alles gelegt und irgendwie scheint das ganze Gitarre spielen und Barrés im Besonderen meiner chronischen Sehnenscheidenentzündung geholfen zu haben! :eek:

Naja soviel dazu, aufjedenfall habe ich erst als die Barrés saßen mich an die Powerchords gemacht und siehe da, kein Problem, nichts. Sind ja letzten Endes E-moll (von der Form her) Barrés nur über die drei jeweils tiefsten Saiten. :)

Wenn du dich da rantraust, dann versuche mal die Verse von Dani California von den Chili Pepper's. http://www.youtube.com/watch?v=ehx8KXKgt3Y
Aber ich würde das erst einmal warten lassen, bis wenigstens die offenen Akkorde und die ersten Barrés sitzen, aber dann das ist auch eine gute Übung zum Wechsel zwischen Moll und Dur Barrés und der allgemeinen Kraft.

Mit freundlichen Grüßen, NoName
 
^ Danke für eure Tipps Leute.

Ich hab mir das auch genau so gedacht. Ich will erst den Wechsel zwischen einigen offenen Akkorden sehr sicher beherrschen, und mir dann die Barré-Akkorde vornehmen. Erst wenn auch die einigermaßen klappen werde ich ernsthaft versuchen Songs nachzuspielen. Ich glaub es macht dann auch mehr Spaß, wenn viele Akkordwechsel bereits sitzen und ich mich nicht mehr so sehr abkämpfen muss.

Powerchords stehen zunächst mal gar nicht auf meinem Leerplan. Ich glaube, die kann ich später immer noch üben.
 
Was hast du denn für eine Gitarre, dass es dir so schwer fällt, mit dem Daumen zu dämpfen? Wenn das Griffbrett sehr breit ist (bei einer Konzertgitarre), ist es natürlich viel schwerer, als bei einer E-Gitarre mit schmalerem Griffbrett.
 
Habe ja nicht gesagt, dass du 12 Töne in einer Oktave spielen sollst... aber zum beispiel bekommst du (hoffe ich denke jetzt richtig) schon bei einem C-Dur b5 große Probleme den in eine namentlich bekannte Tonleiter einzuordnen. Genauso der Hendrix-Chord 7#9 ist den Standardtonarten nicht eindeutig zuzuordnen, da er sowohl dur- als auch Mollterz enthält.

Da muss ich nochmal doof nachfragen...

C-Dur b5? Also C-E-Gb? Oder C-E-F#/Gb-G?

Und der "Hendrix-Chord" wäre ein C7#9?
 
Was hast du denn für eine Gitarre, dass es dir so schwer fällt, mit dem Daumen zu dämpfen? Wenn das Griffbrett sehr breit ist (bei einer Konzertgitarre), ist es natürlich viel schwerer, als bei einer E-Gitarre mit schmalerem Griffbrett.
Ich habe eine Squier Affinity Strat. Der Hals ist eigentlich sehr schmal.

Ich benutze den Daumen als Drehpunkt und Stütze für die verschiedenen Akkordwechsel. Wenn sich der Daumen bewegt, dann rutscht er höchstens ein Stückchen hin und her. Zunächst mal fällt es mir schon schwer, den Daumen überhaupt mal über das Griffbrett zu bringen, weil ich eben ein wenig drauf gestützt bin. Wenn ich dann aber mal in dieser Position bin, dann geht mir durch die mangelnde Stütze meine Beweglichkeit verloren. Zumidest fühlt es sich so an, ich denke aber schlussendlich ist es Übungssache.
 
Hallö,

Wichtig ist denke ich auch beim Üben, dass du den HandRÜCKEN nicht verkrampfst beim dem Versuch, mit dem Daumen Saiten zu spielen oder zu dämpfen. Das bringt dir eher etwas negatives ein. Auf jeden Fall solltest du aber erstmal "normale" Barree-Akkorde mit dem Zeigefinger spielen, bevor man anfängt, den "Schluri" zu machen und mit dem Daumen auf den Basssaiten rumzudrucksen.

Ich weiß nicht mehr genau wie es bei mir früher war aber ich glaube es fehlt anfangs einfach die richtige Motorik in der Hand, dem Gelenk und dem Arm, um nicht zu verkrampfen. Eine Sache der Kraft ist es bei den meisten einigermaßen trainierten Leuten eigentlich nicht mMn.

Und ja der "Hendrix-Chord" ist ein 7#9-Akkord also in C beispielsweise C(1)-E(3)-Bb(7)-D#(#9) .....(meine Güte hab eben die Nummernzeichentaste nicht gefunden es wird spät :rolleyes:)

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--4-- D#
--3-- Bb
--2-- E
--3-- C
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LG
Esp-Hansi
 
Und ja der "Hendrix-Chord" ist ein 7#9-Akkord also in C beispielsweise C(1)-E(3)-Bb(7)-D#(#9) .....(meine Güte hab eben die Nummernzeichentaste nicht gefunden es wird spät :rolleyes:)

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--4-- D#
--3-- Bb
--2-- E
--3-- C
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O. k. ... danke... dann ist das in der Tat einer der komplexeren Akkorde aus dem Jazz, die er wohl häufiger verwendet hat... ("Diminished Whole Tone" heißt die zugehörige Tonleiter wohl, wenn ich nicht irre...)
 
O. k. ... danke... dann ist das in der Tat einer der komplexeren Akkorde aus dem Jazz, die er wohl häufiger verwendet hat... ("Diminished Whole Tone" heißt die zugehörige Tonleiter wohl, wenn ich nicht irre...)

Deine Frage von weiter oben dürfte sich geklärt haben...
Das ist eigentlich gar kein komplizierter Akkord. nimm nen C7 (Dur) und pack ne Mollterz obendrauf. Eine oktave drunter hast du die Durterz, das gibt einen sehr schön schief-rockig-bluesigen Sound. Wird von wohl fast allen Rockbands in irgendeinem Stück mal benutzt...
 

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