Tipps fürs individuelle Homerecording gesucht

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ChocolatJulie
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Hallo liebe Musiker!

Ich hoffe, mein spezielles Anliegen ist nicht schon irgendwo geklärt worden. Wenn doch, bitte klärt mich auf :D

Es ist so, dass ich schon lange akustische Musik mache (Klavier, Gesang, Geige) und das ganze gern auf semiprofessionellem Niveau aufnehmen möchte.

Ich suche nach einer langfristigen Lösung, die ausbaufähig für spätere Zusatzanschaffungen ist.

Aufnehmen möchte ich maximal 2 Instrumente gleichzeitig - mein Ziel ist es, durch Nacheinander Aufnehmen viele Spuren (z.B. Klavier, zwei Gesangsstimmen, drei Geigenstimmen) übereinanderzulegen.

Budget: ca. 400 Euro

Computer: Samsung Netbook NC10 mit Windows 7; PC mit Windows XP ;)

Ins Auge gefasstes Equipment:
- Interface: M-Audio Fast Track Pro (alternativ: Tascam US-122 MK2/144 MK2)
- Mikrofon: Rode NT1-A (alternativ den günstigeren Klassiker Shure SM57/58)


Offene Fragen:

- findet ihr die Zusammenstellung des Euqipments grundsätzlich gut oder ist da noch etwas zu verbessern?

- Aufnahmen werde ich wohl am Netbook machen und die Spuren dann am PC bearbeiten - packt so ein kleines Teil das überhaupt? Und, auf welche technischen Dinge muss ich achten um das herauszufinden?

- reichen praktisch gesehen zwei Eingänge, um separat viele Spuren aufzunehmen (muss ja zum dazuspielen immer die anderen Spuren hören) :gruebel:

- anhören muss ich das Aufgenommene auch - kann ich das problemlos über das Interface oder benötige ich dazu noch zusätzliches Equipment?

- Zum Mikro: Am liebsten würde ich Gesang, Klavier und Geige mit einem aufnehmen. Kann sein, dass das dann ein ziemlicher Kompromiss wird ;) Würdet ihr mir empfehlen, mir lieber ein "gescheites" Studio-Gesangsmikro wie das Rode NT-1 A und separat noch eins für die Instrumente (v.a. Klavier) zuzulegen? Oder einfach mal einiges bestellen und austesten, was am besten funzt?

- Zum Aufnehmen des Klaviers: Hab im Musikhaus einen Test machen dürfen mit einem SM57, das ca. einen halben Meter von Klavier entfernt stand. Hat funktioniert, kann die Akustik aber nicht recht beurteilen... was haltet ihr davon, auch in Bezug auf das Dazulegen von Gesangsspuren, die ja recht "trocken" aufgenommen werden?

- Eventuell werde ich mir demnächst ein E-Piano zulegen - da schaut das Aufnehmen wohl praktikabler aus als bei einem Klavier. Muss ich auch berücksichtigen beim Kauf des Interfaces :gruebel:

Entschuldigt die vielen, vielen Fragen! Ich hab mir das Geld dafür lange zusammengespart, und möcht jetzt gern alles richtig machen :redface: bin euch sehr dankbar für eure Anregungen.
 
Eigenschaft
 
Ich würde überlegen auch zwei NT5 oder MXL 603 Kleinmembraner zu nehmen. Mit Popschutz kannst Du die sogar für Gesang nehmen. Das SM 57 ist nichts für Klavier oder Geige! Ein Klavier solltest Du mit 2 Kondensatoren aufnehmen.
 
ich kann Deine Fragen nicht umfassend beantworten, jedoch zu Deinen ins Auge gefassten Geräten etwas sagen:

- Røde NT-1 A ist auf jeden Fall ein sehr gutes Mikrofon für Homerecording. Vor allem Für Gesang (habe ich selbst).
- Für Klavier, bzw. insgesamt für Stereoaufnahme, wirst Du jedoch ein Mikro-Paar brauchen, wie schon das erwähnte Røde NT-5 Set.

Du müsstest Dich also entscheiden wo der Schwerpunkt im Augenblick liegt: Gesang oder Stereoabnahme von Instrumenten.
Ob man mit einem NT-5 Paar auch gut den Gesang aufnehmen kann, kann ich nicht beurteilen.

- bei Tascam Geräten (habe das US-122L) bin ich inzwischen kritisch, allerdings nur beim Support und Treibern. Gegen die Hardware spricht eigentlich nichts. Ich glaube, dass insgesamt in dieser Preiskategorie die Hardware auf ähnlichem Niveau ist und Du eben auf diese softwareseitigen "Kleinigkeiten" schauen musst.

Egal welches Interface Du nimmst, achte darauf, dass auf beiden Eingängen Phantom Power zur Verfügung steht! Bei vielen "günstigen" Interfaces hat es nämlich nur einer der Eingänge und das wäre für Dich nicht ausreichend.


EDIT:
Du musst in Deine Rechnung aber noch mindestens Folgendes aufnehmen:
2x Mikrokabel (etwa 20€)
2x Stativ (etwa 60-70€)
 
Hallo, ChocolatJulie,

Ins Auge gefasstes Equipment:
- Interface: M-Audio Fast Track Pro (alternativ: Tascam US-122 MK2/144 MK2)
- Mikrofon: Rode NT1-A (alternativ den günstigeren Klassiker Shure SM57/58)

Das ist für den Einstieg absolut o.k. Nur: Bitte kein SM57 oder 58 an Klavier und Geige - und für Homerecordingzwecke auch nicht an die Stimme... Ich schließe mich artcores Empfehlung, ein Pärchen Kleinmembraner zu nehmen, an - wenn Du Klavier oder Flügel aufnehmen möchtest, geht das mit zwei Kleinmembranern besser. Über das NT5 kannst Du auch singen, gar kein Problem!

Offene Fragen:

- findet ihr die Zusammenstellung des Euqipments grundsätzlich gut oder ist da noch etwas zu verbessern?

Siehe oben ;)

- Aufnahmen werde ich wohl am Netbook machen und die Spuren dann am PC bearbeiten - packt so ein kleines Teil das überhaupt? Und, auf welche technischen Dinge muss ich achten um das herauszufinden?

Da muß ich passen. Aber schau doch mal hier nach, vielleicht hilft Dir das weiter. Ich selbst kann nur beisteuern, daß ich vor Jahren bei einer CD-Produktion assistiert habe, bei der 24 Spuren simultan in einen PC liefen, der einen Pentium III mit 1 GHz Taktung, 1 GB RAM und Win98 hatte. Es gab keinerlei Probleme.

- reichen praktisch gesehen zwei Eingänge, um separat viele Spuren aufzunehmen (muss ja zum dazuspielen immer die anderen Spuren hören) :gruebel:

Ja, das reicht. Abhören tust Du dann ebenfalls über das Interface - und zum Mithören kommen ja nicht alle Spuren einzeln wieder 'raus, sondern eine Mischung...

- anhören muss ich das Aufgenommene auch - kann ich das problemlos über das Interface oder benötige ich dazu noch zusätzliches Equipment?

Ja, benötigst Du - und zwar einen Kopfhörer. Angeschlossene Boxen übersprechen Dir beim Aufnehmen schön in die Mikrofone. Über Boxen hörst Du dann beim Abmischen ab.

- Zum Mikro: Am liebsten würde ich Gesang, Klavier und Geige mit einem aufnehmen. Kann sein, dass das dann ein ziemlicher Kompromiss wird ;) Würdet ihr mir empfehlen, mir lieber ein "gescheites" Studio-Gesangsmikro wie das Rode NT-1 A und separat noch eins für die Instrumente (v.a. Klavier) zuzulegen? Oder einfach mal einiges bestellen und austesten, was am besten funzt?

Für Geige und Vocals kommst Du durchaus mit einem Mic klar, das ginge schon. Aber am Klavier wird das ein Kompromiß. Siehe obenstehende Empfehlung für ein Stereoset Kleinmembraner...

- Zum Aufnehmen des Klaviers: Hab im Musikhaus einen Test machen dürfen mit einem SM57, das ca. einen halben Meter von Klavier entfernt stand. Hat funktioniert, kann die Akustik aber nicht recht beurteilen... was haltet ihr davon, auch in Bezug auf das Dazulegen von Gesangsspuren, die ja recht "trocken" aufgenommen werden?

Darf ich es kurz und schmerzlos sagen? GAR NICHTS! Es kommt was 'raus. Aber Du wirst nicht glücklich mit dem Klang werden. Ein SM57 ist als Bühnenmic für Nahbesprechung (Lippenkontakt) ausgelegt. Einen halben Meter von der Schallquelle weg sieht der Frequenzganz völlig anders aus. Nein, laß das SM57 da, wo es hingehört. Auf der Rockbühne, am Drumkit oder vor dem Gitarrenamp.
Ach ja: Auch ein Rode NT1a nimmt eine "trockene" Gesangsspur auf - wenn Du nicht gerade in einem halligen Raum bist. Das hat also nichts mit dem SM57 zu tun... Den gewünschten Hall fügst Du später softwarebasiert hinzu.

- Eventuell werde ich mir demnächst ein E-Piano zulegen - da schaut das Aufnehmen wohl praktikabler aus als bei einem Klavier. Muss ich auch berücksichtigen beim Kauf des Interfaces :gruebel:

Die meisten kleinen Zweikanal-Interfaces haben Combo-Buchsen, also XLR für Mics und normale Klinken für z. B. Dein E-Piano (in einer Buchse zusammengeleimt), also kein größeres Problem. Nicht jedes dagegen ist auch MIDI-fähig, solltest Du MIDI benötigen.

Entschuldigt die vielen, vielen Fragen! Ich hab mir das Geld dafür lange zusammengespart, und möcht jetzt gern alles richtig machen :redface: bin euch sehr dankbar für eure Anregungen.

Nichts zu entschuldigen :D Besser vorher gefragt, als hinterher zur Erkenntnis gekommen, daß man sich verkauft hat...

Viele Grüße
Klaus
 
Ncoh mal kurz zum Netbook: Zum aufnehmen überhaupt kein Problem, auch mehrere Spuren usw. Beim bearbeiten (also Einsatz von Effekten) wird dann erst CPU-leistung gebraucht. Aber auch das ist relativ, so standard Sachen wie EQ und Dynamik sind für heutige CPUs auch kein Problem. Mit nem Faltunhshall wird es dann wohl auf dem netbook eng. Aber du willst ja eh am PC bearbeiten, wenn der also leistungsfähiger ist (wovon ich mal ausgehe) ist das kein problem.
 
Vielen lieben Dank für die schnellen Antworten und eure Hilfsbereitschaft! :)

@Milamber: Danke für deine Tipps! Ist Phantomspeisung auf beiden Eingängen so etwas wie das hier: "2 Mic/Instrumenten-Vorverstärkern mit zuschaltbarer Phantomspeisung" (aus der Beschreibung des Fast Track Pro)?

@Basselch: Hab ganz besonders herzlichen Dank für die umfangreiche Beantwortung meiner chaotischen Fragen :)

First of all: Ich werde die Finger lassen vom SM 57/58 ;)

Danke insbesondere für deinen Tipp mit den Stereo-Kleinmembranern! Ich werde einfach mal sowohl die NT5 als auch die MXL603 bestellen, die auch artcore vorgeschlagen hat. :great:

Eine Frage habe ich noch dazu: Die Kleinmembrankondensator-Mikros werden meist im Zusammenhang mit Instrumenten erwähnt und auch so im Katalog beschrieben. Wenn man natürlich damit auch Gesang aufnehmen könnte, wäre das für mich (und meinen Geldbeutel) die praktischste Lösung - danke für diesen hilfreichen Tipp! Ist Gesang über NT5 oder MXL603 auch soundmäßig eine gangbare Lösung?
Und wie mache ich das mit den beiden Mikros beim Singen und Geigen? Bitte helft meiner Vorstellungskraft ein bisschen auf die Sprünge :D

Bezüglich des Netbooks: Danke ars ultima für deine Einschätzung und Basselch für den hilfreichen Link. Ihr habt mich wirklich ermutigt - werde das Fast Track Pro einfach mal darauf ausprobieren und schauen wie es funktioniert ;)

Liebe Grüße
eure Julie
 
Hallo, Julie,

daß die Kleinmembraner oft laut Text für Instrumentalaufnahmen prädestiniert sind, liegt halt einfach daran, daß sie bauartbedingt (kleine Membrangröße, geringe schwingende Masse), wenn sie nach dem Kondensatorprinzip konstruiert sind, jedem Impuls schneller folgen können und die Wiedergabe sehr, sehr präzise sein kann. Ein Großmembran-Kondensatormic schwingt zwar von der Membran her theoretisch etwas träger ein, doch haben die meisten Großmembraner bei Vokalaufnahmen so eine Art "bigger than life"-Effekt, eine durchaus gewünschte Klangfärbung. Deshalb werden am häufigsten Großmembraner im Studio eingesetzt, wenn es um Vocals geht.

Selbstverständlich kannst Du auch mit Kleinmembranern wie den NT5 oder MXL 603 Gesang aufnehmen. Wenn Du mal im Bereich "Klassik" schaust, wirst Du bei Fernsehgalas nur Kleinmembraner sehen, die spielen dann allerdings in einer ganz anderen Preisklasse... Da ja ohnehin die Anwendung von zwei Kleinmembranern wegen des Klaviers/Flügels vorgeschlagen wurde, kannst Du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Auch soundmäßig absolut "gangbar", wie Du es nennst.

Zur Aufstellung: Für die Geige bringst Du ein Mic am besten in die Höhe, ich würde sagen, 2 m wären da nicht schlecht (Mikrofonstativ...). Das schaut dann quasi von oben auf die Geige und bekommt so auch die Höhen mit, die die Geige nun mal eben nach oben abstrahlt.
Für den Gesang: Einfach so aufstellen wie ein "normales" Mic auch - aufs Mikrofonstativ damit, Popschutz davor und fertig.
Und für Klavier oder Flügel (das ist eine der Königsdisziplinen): Da gibt's verschiedene Varianten. Ein Mic auf die Baßsaiten, eines auf die Diskantseiten richten. Oder beide in XY-Anordnung in den geöffneten Flügel schauen lassen. Auch eine AB-Anordnung wäre am Flügel denkbar... hier wirst Du ein wenig probieren müssen, bis Dir der Klang wirklich gut gefällt.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo Klaus,

vielen Dank fürs Erklären! Nicht einfach mit so einer Ahnungslosen wie mir :rolleyes:
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Kleinmembraner dazu da, den Klang möglichst unverfälscht zu übertragen. Noch eine kleine Frage am Rande: Kann ich einen "Bigger Than Life"-Effekt durch die Softwarebearbeitung am PC bei Bedarf nachträglich hineinzaubern?
 
für Flügelaufnahmen gibt es z.Bsp. von Cubeaudio einen guten Podcast: http://cubeaudio.podspot.de/

ich finde die Folge allerdings nicht mehr auf der Seite, evtl. musst Du den in iTunes abonnieren, dann kannst Du sie runterladen. Titel: "Flügelaufnahme - Mikrofonpositionen".


zu Fast Track Pro:
aus der Beschreibung: … Die Mikrophoneingänge verfügen über Phantomspeisung für den Anschluss professioneller Studio-Kondensatormikrophone … geht das hervor.
 
@Milamber: Danke für den Tipp mit dem Podcast - ich glaub, auf der Cubeaudio Seite gibt es ihn nicht mehr, hab ihn aber dank Google woanders entdeckt :great:

uuups :D vielleicht sollt ich Beschreibungen nicht einfach übernehmen, nur weil das Wort "Phantomspeisung" drin vorkommt... :redface:

@artcore: dann kommt es ja fürs Studio letztendlich aufs gleiche heraus... danke für den Tipp! ;)
*in Kleinmembraner-Bestellfieber ist* :D

Möcht euch allen für eure Hilfsbereitschaft danke sagen! You made my Day :redface:
 
Hallo noch einmal! :)

Artcore, danke für die hilfreiche Anleitung!

Hab mich wegen Kleinmembranern schlau gemacht und wollte gern die Rode NT5 nehmen. Bei denen heißt es jedoch des Öfteren, dass der Klang tendenziell die Höhen bevorzugen würde... weswegen unter anderem bei Geige und klassischem Klavier davon abgeraten wurde. Was ist davon zu halten? Kennt eventuell jemand ein Stereopaar, das einen sehr neutralen Frequenzgang besitzt?

Sollte ich das hier vielleicht im Mikrofon-Bereich posten, dann bitte klärt mich auf... ;)

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Ergänzung: Bin gerade durch Zufall über die Produktbeschreibung eines anderen Rode Mikros gestoßen, den Großmembraner NT-2 a. Er wird als allrounder angeboten, der auch "Konzertflügel"-tauglich sein soll... ich dachte, Klavier oder Flügel ist besser mit zwei Mikros? Langsam weiß ich gar nicht mehr, was ich nehmen soll. :(
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Für Klavier oder Flügel brauchst Du allemal 2 Mikros! In Produktbeschreibungen steht vieles. Du kannst natürlich ein Klavier auch mit zwei Großmembranern abnehmen. Ich würd Dir die MXL 603 empfehlen, die sind preiswert und klingen sehr gut. Auch und grade an Geigen! Wenn Du willst, holst Du Dir ein gematchtes Paar.
 

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