Tonart bestimmen - Along Came Betty

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Hallo,
ich hab hier Zweifel: Along came Betty ist ein Jazz-Standard, soweit ich weiss ist die Akkordfolge für die ersten 8 Takte
Bb- B- E7 Bb- B- E7 Amaj7 Ab7 Gmaj7 Gb7 . Klar sehe ich da nur die Kadenzen 2-5-1 auf A
Gb- G- C7 Gb- G- C7 Fmaj7 A7+9 D- G7 für die zweiten 8 Takte, mit 2-5-1 auf F
C- F7b9 A-b5 D7+9 G- E-b5 A7 F- Bb7 für die dritten 8 Takte, mit 2-5-1 auf G-
Bb- B- E7 Bb- B- E7 C-b5 F7+9 Bb-b5 Eb7+9 Abmaj7 B- E7 für die letzen 8 Takte, mit 3-6-2-5-1 auf Ab.
(- heisst moll mit 7 , -b5 ist der halbverminderte Akkord)
Soweit ich das sehe, gibt es also keine bestimmte Tonart für das ganze Stück. Bei meiner 'Analyse' komm ich auf eine
A B C D - Form. Aber was soll das Bb- in einem Bereich von A-Dur? Ab7-Gmaj versteh ich als 2b-1 Kadenz, ok.
Das Ende von Teil B, also D- G7, führt als 2-5-1- zu C- am Anfang des Teils C...

Wie soll ich nun über dieser Akkordfortschreitung improvisieren? Muss ich tatsächlich die ganze Zeit die Tonart wechseln? Kann ich E-b5 A7 F- als 2-5-1- auf D- auffassen, wobei D durch die 3. Stufe substituiert wird? Alles ziemlich verwirrend für mich, bin noch Anfänger und komme mit den Substitutionen immer durcheinander, oder gibt's hier gar keine?

Danke für euer feedback.
 
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Die Form würde ich eher als Variante von AABA auffassen - vielleicht als AA'BA''.
Die A-Teile haben einen sehr ähnlichen melodischen und harmonischen Verlauf. Sie unterscheiden sich erst in der 2. Hälfte.

Als Grundtonart könnte ich mir Ab-Dur vorstellen, nur hilft das nicht beim Improvisieren. Um gut durchzukommen, brauchst du mehr Orientierungspunkte.

Ich empfinde im ersten Teil in Ab-Dur und A-Dur.
Bb-7 = II in Ab-Dur und B-7 E7 die II-V in A-Dur. Im 5. Takt wird nach Amaj7 aufgelöst (modulation nach A-Dur).
Die übrigen Akkorde liesen sich auch in A-Dur einordnen. Ab7 (oder G#7) V7/III, der sich allerdings in Gmaj7 (bVII) auflöst. Gb7 (od. F#7) V7/II. Bezugspunkt für die chord scalen wäre also A-Dur.

Der zweite Teil pendelt zu beginn zwischen E-Dur und F-Dur. II-7 in E-Dur und II-V in F-Dur.
Der Schluß ist dann wieder komplett in F-Dur analysierbar. A7 ist V7/VI und Dm7 ist VI-7. G7 ist V/V und ergibt zusammen mit dem Dm7 eine II-V-Verbindung, die wiederum den nächsten Teil vorbereitet (erwartetes Ziel C)

Der dritte Teil wäre dann der B-Teil. Er läßt sich ebenfalls auf F-Dur beziehen.
Die ersten beiden Akkorde Cm7 F7 sind die II-V/IV - Ziel wäre die Subdominante Bb, die aber nicht auftritt.
Stattdessen folgen die Akkorde Am7b5 D7 Gm7 - die II-V/II mit ihrer Auflösung.
Dann folgen Em7b5 A7 - die II-V/VI - Zielstufe wäre also Dm, welches allerdings nicht kommt.
Stattdessen folgt mit Fm7 Bb7 wieder eine neue II-V (einen Halbton höher, als die II-V davor). Bb7 steht wieder auf der gleichen Stufe, mit der der nächste Teil beginnt. Der Übergang entspricht dem vom ersten zum zweiten Teil.

Der letzte Teil ist wieder wie der erste Teil, allerdings ohne Auflösung nach Amaj7. Stattdessen setzt hier ein II-V-Kette ein, wie du sie schon dargestellt hast, zielgerichtet nach Abmaj7.

Fängt man nach Abmaj7 von vorne zu spielen an, dann empfindet man das Bb-7 eigentlich erst als eine II-7 Stufe in Ab-Dur.

Normalerweise hilft es, sich an den Zielen der II-V-Verbindungen zu orientieren, auch wenn eine II-V-Verbindung nicht aufgelöst wird. Du brauchst dir nämlich dann nur die Eckpunkte (Zielpunkte) zu merken. Das ist immer die Stufe, die ich hinter dem Schrägstrich einer II-V angegeben habe (II-V/II heißt: II-V-Verbindung zur II. Stufe).

Gruß
 
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