Wenn man mal außerhalb der Klassischen Musik schaut, hängt die Tonart oft von den Eigenheiten von Gesangsstimmen ab.
[...]
Dann wird das Stück halt daran angepasst.
Das schon. Und auch in Barock, Klassik und Romantik usw. (Romanik ist ja berühmt für Vorzeichenorgien) werden den Tonarten sogar spezielle Eigenschaften zugesprochen und Tonarten manchmal auch deshalb gewählt, weil sie eine gewisse Symbolik haben.
Und natürlich wurde auch der Tonumfang von Sänger und Sängerinnen berücksichtigt.
Für Saiteninstrumente ist das ja völlig egal, weil man halbtonweise verschieben kann, ohne dass sich Spielweise und Fingersatz ändern. Nur auf den Tasteninstrumenten schaut es mit vielen "schwarzen Tasten" für so manchen mehr oder weniger schwierig aus.
Die oft
unnötig vielen Vorzeichen, um die es hier geht, hängen aber nicht von der praktischen Umsetzung (dem Spielen) ab, sondern in dem von mir genannten Vierne-Beispiel hätte man genau dieselben Töne (enharmonisch verwechselt) statt in Cis-Dur mit 7 Kreuzen auch in Des-Dur mit nur 5 Bes schreiben können.
Gespielt wird das auf Gitarre oder Klavier genau gleich.
Nur die Notation wird mit vielen Vorzeichen "komplizierter".
Bei Tasteninstrumenten sind übrigens Tonarten mit vielen schwarzen Tasten sehr leicht zu spielen (aber schwer zu lesen).
Der berühmte Flohwalzer, den eigentlich fast alle Menschen spielen können, hat 7 Kreuze oder 7 Bes (Fis-Dur bzw. Ges-Dur).
Und bei der Gitarre hört der Spaß ja auf, wenn Leersaiten dazukommen (das ist bei Fingerstyle & Co. ja ebenso der Fall wie bei Lagerfeuerakkorden). Daher ja der Hang zu typischen "Gitarrentonarten".
Hat eben alles Vor- und Nachteile.
Viele Grüße
Torsten
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
[...] und am Ende hätte man es besser mit ein paar b statt vielen # (oder umgekehrt) geschrieben, aber alles nochmal umzuschreiben wäre ja mühseelig gewesen...
Das kam sicherlich regelmäßig vor und ist auch so überliefert.
Was mich aber wundert (zum Thema "mühselig"): die (oft abenteuerlichen) Manuskripte wurden ja ohnehin von Notenstechern ordentlich für die Veröffentlichung in Kupfer geschlagen - da hätte man doch solche Korrekturen/Änderungen gleich umsetzen können. Oder klebte man zu sehr am vorgegebenen Notentext? Wäre da nicht auch eine Absprache mit dem Komponisten möglich gewesen?).
Viele Grüße
Torsten