Tonleitern - Übungen und Realität

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Hiho folks.

Mir brennt schon seit Langem eine Frage bezüglich Tonleitern (inbesondere Pentatonik, weil sehr geläufig) unter den Nägeln. In Lehrbüchern wird fast ausnahmslos gepredigt, diese mit allen vier Fingern zu spielen. Beispiel, Pentonik am 10. Bund beginnend:

e 10---12
b 10---13
g 9---12
D 10---12
A 10---12
E 10---12

Wer sich mit Lehrbüchern beschäftigt hat, der sieht natürlich gleich, welche Finger man anlegt. Ausgehend von der E-Saite, beginnt man mit dem Ring -und kleinen Finger. Auf der g-Saite dann Zeige -und kleinen Finger ect. Intuitiv spiele ich aber so kaum. Wenn ich soliere, verwende ich hauptsächlich den Zeigefinger als Ausgangspunkt und das seh ich auch bei vielen Künstlern. Im wahrsten Sinne des Wortes ist hier der Zeigefinger tonangebend. Meine Frage ist nun, wie Ihr es haltet. Spielt Ihr so, wie es Euch gefällt oder haltet ihr Euch an die "Regeln". Gerade am Anfang gehen einem solche Fingersätze gegen den Strich und auch heute noch empfinde ich sie als "unnatürlich", obwohl ich natürlich verstehe, dass man damit das häufige Umsetzen von Fingern vermeiden und das Spielen damit vereinfachen will.

MfG
 
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das kommt drauf an, wohin ich danach gehen will
 
das kommt drauf an, wohin ich danach gehen will

dito. Mit welchem Finger ich den nächsten Ton greife hängt immer davon ab, welchen ich als übernächstes spielen will. Die Tonleiter im Beispiel greife ich gewöhnlich nur mit Zeige- und Mittelfinger wenn ich sie einfach nur rauf- und runterspiele.
 
das eine ist üben, das andere spielen... ;)

es ist sicherlich kein nachteil, wenn man alle finger trainiert. es ist aber auch kein nachteil, wenn man z.b. nur mit drei fingern soliert (sehr viele gitarristen haben so ihre probleme mit dem kleinen finger), solange man damit alles so hin bekommt, wie man das möchte. vier ist aber immer eins mehr als drei, somit hat man mit vier mehr möglichkeiten. zwei ganztonschritte auf einer saite z.b. bekommt man ohne kleinen finger fast nicht hin, wenn man nicht gerade mutantenfinger hat. das klappt vielleicht in hohen lagen, aber unten - no chance. oder versuch mal halbton-ganzton (z.b. 5 6 8) bzw, ganzton-halbton (5 7 8) ohne kleinen finger - autsch...

Du merkst vielleicht, daß ich gerade immer drei töne beschrieben habe. bei den pentatoniken hat man nur zwei pro saite. das klappt immer irgendwie. aber das ist eben nur eine möglichkeit. bei den ganzen tonleitern, hat sich dieses 3nps system bewährt (3 notes per string). diese angabe mit allen fingern zu spielen zielt da schon ein wenig darauf. die ersten skalen, die man lernt sind in der regel die pentatoniken. später kommen dann die skalen, mit allen tönen. und dafür braucht man alle finger, um diese möglichst gut und flüssig spielen zu können. man trainiert praktisch schon für später.

wie zuvor von den beiden anderen schon beschrieben entscheidet letztendlich immer die situation, wie man was spielt. diese skalen und angaben sind nur hilfsmittel und werkzeuge. so hat es sich bei den meisten bewährt.

mein rat wäre, daß wenn Du "übst", mache es so wie angegeben. Du kannst nur gewinnen dabei. wenn Du aber "spielst", achte haupsächlich darauf, wie es klingt. wie Du das erreichst ist nebensächlich...

gruß

ps: wieso rede ich am anfang von drei und vier fingern ? darum geht es doch eigentlich gar nicht... :gruebel: :D
 
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Schon okay, wollte ja wissen, wie Ihr es handhabt. Je mehr Details, desto besser. Mit dem kleinen Finger komme ich soweit zurecht, allerdings ist er, wie bei fast allen, Sorgenkind. Mein Thread drehte sich eher um den Ausgangspunkt, wenn man die Tonleiter startet. Trotzdem ist es recht interessant, dass du es ansprichst. Mein kleiner Finger "springt" öfters recht unkontrolliert. Es ist so, als ob die Sehne gespannt ist und dann alle Kraft mit einem Mal freigesetzt wird. Ich hoffe, es ist nur eine Frage des Muskulaturtrainings etc. Ich hatte als Kind mal ein Unfall, bei dem ich mir das Handgelenk gebrochen hab, da macht man sich so seine Gedanken. Habs aber nicht weiter untersuchen lassen. Kennt jemand dieses Problem des verkrampften, kleinen Fingers ?
 
gefühlte 99% aller gitarristen. willkommen im club... :D

das liegt, so viel ich weiß, daran, daß der lümmel sich eine sehne mit dem ringfinger teilt. ich spiel jetzt bald 22 jahre und meiner zuckt immer noch ganz gut in der gegend rum. inzwischen aber immerhin in die richte richtung, wenn ich will...:great:

such mal hier im board. da gibt es massig threads dazu. wie immer: dran bleiben und üben, üben, üben. zeig ihm, wer das sagen hat ! mit der zeit wird es immer besser und kontrollierter. nicht frusten lassen. kann dauern.

mit Deinem handgelenkbruch hat das nichts zu tun (wage ich als nicht arzt jetzt einfach mal zu behaupten).

gruß
 
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Fingersätze sind eigentlich eine Frage der persönlichen Präferenz - soweit ich weiss, haben/hatten selbst die allergrößten Konzertgitarristen (Andres Segovia, etc.) ihre ganz individuellen Ansichten bezüglich der richtigen Fingersätze. Da verwundert es kaum, dass im Blues/Rockbereich, wo es ja wesentlich weniger Regeln gibt, sehr viele verschiedene Ansichten gibt. Auch in der absoluten Oberliga: Eric Clapton benutzt z. B. seinen kleinen Finger praktisch nie beim Solieren, und auch Jimi und Stevie benutzten ihn hauptsächlich beim Akkordspiel. Gary Moore hatte wiederum immer recht spezielle Fingersätze und verwendete seinen Mittelfinger sehr intensiv:

http://www.youtube.com/watch?v=mCvgE6yzoAM

Andererseits verwendet z. B. Yngwie Malmsteen seinen kleinen Finger eigentlich genau so, wie die restlichen drei beim Solospiel.

Wie Du siehst, gilt hier wieder die Regel "Drei Gitarristen, vier Meinungen"...mein Rat wäre: wenn Du den sichersten Weg gehen und Deine Technik möglichst optimal aufbauen willst, solltest Du alle vier Finger der Greifhand gleichmäßig trainieren - wenn der kleine Finger schon da ist, sollte man ihn doch auch nutzen können, sonst verschenkt man etwas von seinem technischen Potenzial. Ob als Technikübung das Rauf- und Runterspielen einer pentatonischen Tonleiter ideal ist, wage ich mal ein wenig zu bezweifeln...Spaß machen solche Übungen sicherlich nicht. Ich würde mir eher einige Blueslicks suchen und sie lernen, wobei Du Dir die Fingersätze so zurechtlegen solltest, dass jeder Finger - auch der kleine - trainiert wird.
 
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so würde ich beim Übern innerhalb der Box III greifen.
Der 4te ist für Bendings/Vibrato nur benigt zu gebrauchen, daher die Präferenz.

e 10---12 (1--3)
b 10---13 (1--4)
g 9---12 (1--3) (Strech des 1. Fingers)
D 10---12 (1--3)
A 10---12 (1--3)
E 10---12 (1--3)


(Ultimate Scale Book/ Hal Lenard)

Gerade beim Anfang alle Finger benutzen! Schon beim Blues gehen die Boxen über 5 Bünde, manche Scales gehen dann später auch teilweise über 6.
Hinterher kannst Du dann imer noch auf 3 -Finger-Satz reduzieren. Nur später von 3 dann auf 4 zu gehen um Stücke von einem Künstler zu spielen der alle Finger einsetzt wird Dich zum Wahnsinn treiben ;-)
 
mein lehrer sagte mir mal "der gitarrist ist nur so gut, wie sein kleiner finger". ich habe ihm die selbe frage gestellt, wie du hier im forum. ich finde es auch um einiges leichter, wenn man gelernt hat mit dem kleinen finger umzugehen man kann "schneller" und entspannter spielen.


wegen verkrampfen der hand: kann sein dass du nicht entspannt spielst, verdrehst unbewusst deine hand auf unnatürliche weise etc. schau dir genau an, wie du deine hand beim spielen bewegst. sollten die verkrampfungen immer schlimmer werden, lege die gitarre aus der hand und lass es untersuchen, sehnscheidentzündung macht keinen spaß...

gruß Jonasz
 
Wenn ich skalen aus Büchern übe halte ich mich am Anfang meist an die Vorgaben.
Im Beispiel oben würde ich b13 auch mal mit dem kl.Finger üben , um ihn mit einzubeziehen und zum training.
Ansonsten stimmt es schon zu schauen wie´s aus der Skala heraus.-bzw.weitergeht.
Grundsätzlich würde ich es halt bequem machen.Ich habe aber gerade in einem anderen Thread geschrieben ,das ich ein Training mit dem
Kl.Finger wichtig finde.
Ich finde es sinnvoll mit wechselnden Fingersätzen zu experementieren und zu üben.
 
Habe vor ewiger Zeit als ich dreizehn war ,ein paar Jahre klassischen Gitarrenuntericht gehabt. Dort stellte sich gar nicht die Frage
ob man den kleinen Finger mit benutzen soll. Von Anfang an wurde der kleine Finger genau so benutzt wie die drei anderen.
Jetzt wo ich wieder vor 14 Monaten angefangen habe Gitarre zu spielen(üben) bin ich froh das mein kleiner Finger genau so fit ist wie die anderen
Vor allem wenn ich daran denke das verschiedene Solos gar nicht oder nur sehr schwierig zu spielen wären ohne den kleinen.

Dieses Solo ist ohne den kleine meiner Meinung nach nicht zu spielen.

http://www.youtube.com/watch?v=stlYDxHftb4

Also auf jeden Fall den kleinen mit benutzen.
 
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Bei Akkorden benutzt man ihn doch auch. Wieso sollte man ihn dann beim Melodiespiel/Solo/Riff weglassen? :confused:
Er wird immer dann benutzt, wenn er gebraucht wird, und das merkt man doch....
 
Hallo zusammen,
denke auch dass der "Kleine" eine sehr wichtige Komponente beim Spielen ist. Habe den früher konsequent weg gelassen weil anstrengend / ungewohnt. Heute (15 Jahre danach) hat es größte Mühre gekostet sich den eingefahrenen Spielstil zu Gunsten eines flexibleren abzutrainieren. Aber es ist glaube ich die Frage wie weit du kommen willst, auch mit nur drei genutzten Fingern kann man glücklich sein.

Aber um auf deine ursprüngliche Frage zurück zu kommen. In der Pentatonik hast du im Patern 3, welches du beschrieben hast, sowie im Pattern 2 & 5 den Fall, dass du auf höheren Saiten einen Bund zurück springen mußt, in den anderen nicht.
Während man sich die Dinger einprägt dudelt man sie natürlich tonnenweise hoch und runter und stöß auf diese Frage.
Für mich war der nächste Schritt mehrere Pattern miteinander zu verbinden. E-A Saite z.B. aus Pattern 1 A-G Saite aus Pattern 2 und so weiter.
Damit löst sich die Frage mit welchem Finger du anfängst wie auf.

Meine Antwort ist demnach, du fängst mit dem Zeigefinger auf dem niedrigsten Bund an, der in deinem Shape enthalten ist. Der Shape kann aus beliebigen Patterns und Skalen zusammengesetzt sein.
Hoffe der Denkanstoß hilft dir.
 
Tach!

Ich habe immer mit dem kleinen Finger gearbeitet und würde Dir dasselbe empfehlen.

Teilweise benutze ich ihn aus klanglichen Gründen nicht, z.B. manchmal beim Saitenziehen, oder ich benutze den Ringfinger bei pentatonischen Standard-Licks, obwohl der kleine Finger eigentlich der "richtigere" wäre.

Aber entscheidend ist: Ich habe beide Optionen und kann frei aus ihnen wählen.

Wenn Du auf den kleinen Finger verzichtest, dann bist Du darauf festgenagelt.

Grüße Thomas

P.S.: Schöne Übung für den Kleinen
d---7-6-7--6-5-6--5-4-5--6-5-6--...

Am besten triolisch spielen, also 3 Noten pro Metronomschlag. Wchtig hierbei: Der kleine Finger bleibt stets wenige mm über der Saite stehen. Daumen klassische Haltung, also Halsrückseite irgendwo gegenüber Zeige-/Mittelfinger, eher in Richtung Mittelfinger. Schön langsam, sonst wirkt es nicht :)

Andere Übung, um Kraft aufzubauen, bei Justinguitar http://www.justinguitar.com/en/TE-001-FingerGym.php
 
...


wegen verkrampfen der hand: kann sein dass du nicht entspannt spielst, verdrehst unbewusst deine hand auf unnatürliche weise etc. schau dir genau an, wie du deine hand beim spielen bewegst. sollten die verkrampfungen immer schlimmer werden, lege die gitarre aus der hand und lass es untersuchen, sehnscheidentzündung macht keinen spaß...

gruß Jonasz

Das hatte ich auch in den ersten Monaten mit Gitarrenlehrer, das legte sich aber nach einiger Zeit. Es lag einfach am Verkrampfen.
Jetzt spiele ich zwar nicht deutlich besser oder schneller als zu Beginn, aber vermutlich entspannter, denn es tut nix mehr weh.

- - - Aktualisiert - - -

Mit solchen Übungen habe ich meine linke Hand lockerer bekommen.
Der Knabe hat ein paar der Übungen auf YT
http://www.youtube.com/watch?v=lxrh4bJ2U5s
 

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