Triamp MKII vs. Rectifier

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superlisl
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Hallo!

Ich spiele derzeit in einer Coverrockband (alles von Schlager bis AC/DC). Derzeit besitze ich einen Dual Rectifier, habe allerdings jetzt die Möglichkeit günstig an einen Triamp MKII zu kommen. Jetzt bin ich schon die ganze Zeit am Überlegen, was ich tue, da ich den Triamp vorher nicht anspielen kann (Rücksendung aber möglich).
Deswegen bitte ich euch mal das für und wider der beiden Amps zu mailen.
 
Eigenschaft
 
Auch ich spiele in einer Coverband und muss von The Wall Pt2 bis Killing in the Name alle Facetten abdecken. Habe alle möglichen Amps durchprobiert in den vergangenen Jahren, ein Engl Screamer, ein Bogner Shiva, ein VHT50, ein Budda Superdrive, einen Marshall Vintage Modern, eine Axe FX, den Bogner XTC und den Triamp MkII. XTC und Triamp sind definitiv die Gewinner. Alerdings ist der Bogner zu laut und die Bandkollegen meckern, der XTC ist auch etwas zu "up front" von der Charakteristik her.

Der Triamp jedoch kann alles überzeugend abdecken. Es dauert ein bisschen, bis man ihn richtig eingestellt hat, aber im 50W mode ist er der perfekte Amp, da er dann etwas weicher klingt und sich besser in den Mix einbettet (ich bin der einzige Gitarrist, also darf es nicht zu agressiv klingen).

Clean, Vox, Plexi Crunch und Marshall Lead (2B) sind der Hammer, der Plexi klingt vor allem echt überzeugend (Ch2A). Bei den Highgain Sounds habe ich mit Vorstufenröhren experimentiert und festgestellt, dass NOS EI die nötige Transparenz bringen, die mir vorher etwas gefehlt hatte (v.a. im Amp3B).

Mit dem MIDI modul kannst Du den Kanal, Loop On/Off, sowie ob der Loop Seriell oder Parallel geschaltet ist per Program Change abrufen. Das ist super, denn ich habe jetzt mit einer Ground Control Pro alle Sounds mit einem Fußclick abrufbereit. Für Leads habe ich den Loop auf Seriell und erhöhe die Lautstärke etwas mit einem boost im Axe FX, ansonsten läuft der Loop meist Parallel.

Kritischer Bereich beim Triam sind die Höhen, und Du musst mit Presence und Treble experimentieren, bis es richtig ist. Die Presence-Frequenz beim Triamp ist sehr speziell und kann bei zu viel schnell nerven. Auch empfehle ich, den Triamp nicht über G12T75s oder Vintage30s zu spielen, sondern Greenbacks, G12H30 oder einen mix der beiden. Habe eine Triamp box mit 4 Greenbacks sowie eine 2x12 mit Greenback und G12H30 und letztere ist mein favourite (übrigens auch mit dem XTC).

Ich sehe zwei Nachteile beim Triamp:
1. Die Optik - Geschmackssache
2. Kosten des Röhrenwechsels. Bei 9x12AX7 und 4xEL34 kostet das gern mal so viel wie ein neuer Peavey Windsor Head ;)

Viel Spass damit!
 
Hi Superlisl,
da ich vor ca. 4 Monaten meinen Triamp (allerdings MKI) zu Gunsten eine Mesa Roadsters verkauft habe, fühle ich mich zumindest teilweise berufen etwas zu deiner Frage beizusteuern.
Vorab: ich habe keine genaue Ahnung, inwiefern sich Triamp MKI und MKII unterscheiden. Meines Wissens nach besitzt der MKII für jeden Kanal einen eigenen Presenceregler, ausserdem meine ich gelesen zu haben, dass besonders der 3. Kanal (mit den Modern-High-Gain-Sounds) überarbeitet wurde...

Triamp(MKI):
Zum Sound habe ich noch das Zitat eines mir bekannten Gitarrenbauers (dem ich dem Amp mal zum Kauf angeboten hatte) im Ohr: "Der Triamp kann alles gut, aber nichts so richtig geil...". Das dieser Satz nicht wirklich negativ gemeint war/ist zeigt sich in folgender Erklärung:
Die Kanäle sind von den Marktreferenzen inspiriert :Kanal 1 A/B -> Fender und VOX, Kanal 2 -> Marshall, Kanal 3 -> Mesa Boogie und Konsorten. Für sich allein genommen ersetzt (natürlich) keiner der Kanäle das an ihn angelehnte Original, es lassen sich aber je nach Gitarre und Einstellung Soundergebnisse erzielen, die eindeutig auf die genannten Referenzen verweisen.
Die Einstellung und Abstimmung der Kanäle kann relativ kniffelig sein, gestaltet sich meiner Meinung nach aber deutlich einfacher als bei meinem Mesa Roadster. Die Live-Praktikabilität ist durch 6 einfach schaltbare Sounds absolut gegeben, dank Midisteuerung und/oder dem wirklich stabilen und hochwertig verarbeitetem Floorboard ist die Bedinung quasi in allen Bühnen-Lebenslagen absolut problemlos.

Im Gegensatz dazu hat der Mesa seine (zumindest für meine Ohren) unverwechselbaren Sounds. Die Grundcharakteristik ist ständig präsent, was die Einstellung z.B. eines Marshallsounds nicht wirklich möglich macht. Von der Bedienbarkeit nehmen sich die beiden Amps nicht allzuviel (wobei ich allerdings beim Triamp im Gegensatz zum Boogie nie Probleme mit Kanalumschaltgeräuschen hatte!).

Wenn ich dir jetzt einen Rat geben sollte, würde der wie folgt aussehen:
Wenn du überlegst, den Mesa abzugeben, weil du bei den Coverstücken gerne einen "originalgetreueren" Gitarrensound haben möchtest, dann ist der Triamp eine Möglichkeit diesen Sounds näher zu kommen. Abstriche sind aber auch dabei natürlich in Kauf zu nehmen, allerdings ist die Soundqualität bei allen Einstellungen wertig, nur fehlt dem Triamp mMn ein eigener und unverwechselbarer Charakter.
Solltest du dagegen mit dem Mesa-Sound ansich zufrieden sein und ihn nur gegen absolut originalgetreue Sounds der von euch gecoverten Stücke eintauschen wollen, dann wäre der Triamp in meinen Augen nicht deine erste Wahl...

Hoffe meine Ausführungen konnten dir helfen.

Gruss
TheMystery
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich spiele den Triamp MK2 nun auch schon einige Jahre und bin nach wie vor immer noch davon überzeugt. MK1 und MK2 kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen. Abgesehn davon, dass beide von Hughes & Kettner hergestellt wurden, haben die beiden soviel gemeinsam wie ein VW Passat von 1980 und einer von 2009.

Ich spiele ebenfalls in einer Coverband und muss hier auch alles mögliche abdecken, wobei wir uns immer im Bereich Rock aufhalten. Die einzelnen Kanäle des MK2 sind super unterschiedlich und jeder für sich hat ja nochmal einen B-Kanal. Insgesamt hast Du also 6 verschiedene Sounds, die Du mit dem Amp hinbekommst. Power ist ebenfalls genug vorhanden und die Umschaltung von 100 Watt auf 50 Watt ist gerade in kleineren Proberäumen und / oder Bühnen Gold wert.

Wenn Du den Amp noch mit dem Midi-Modul bekommst, läßt sich der Amp hierüber perfekt mit Effektgeräten betreiben. Ich habe ein TC G-System im Einsatz und bei einem Knopfdrück am TC ändert sich am Sound alles. Von Clean mit Hall und Delay zum Phaser Hard Rocksound. Absolut vielseitig, diese Kombination.

Trotzdem würde ich Dir empfehlen, in das Musikgeschäft deines Vertrauens zu fahren und den MK2 einfach mal anzuspielen. Geschmäcker sind ja doch sehr unterschiedlich und nur weil 5 Leute den Amp gut finden, trifft das ja noch lange nicht den Geschmack den 6ten. ;)

Gruß,
VVolverine
 
@superlisl:
wenn du mit dem mesa sound bzw. dessen charakter zufrieden bist, dann bleib dabei.
allerdings bleibe nicht beim dual recto, sonder schaue dich nach einem Roadster um!
auch wenn der roadster aus der "rectifier" serie ist, so klingt er doch grundlegen anders als ein "dual rectifier solohead". da ich beide amps habe und spiele kann ich dir das mit 100% sicherheit sagen.
der roadster ist der "rockigere" amp von beiden, er bietet mehr mitten, bei weitem nicht den "metal" oder "badewannen" sound wie der dual recto. das liegt an der endstufe. die klingt beim dual recto einfach etwas "brutaler" als beim roadster.
der roadster ist einfach ein kompletterer amp, da passt alles. die abstimmung der kanäle aufeinander ist perfekt. von ultra clean bis nu-metal brett ist alles drinnen.
ich habe meinen roten kanal am roadster zu 99% soundgleich wie den orange kanal am dual recto. du wirst also nichts vermissen müssen. ;)
zudem hast du pro kanal die option auf gleichrichter röhre zu schalten und hast auch die wahl zwischen 50 und 100 watt pro kanal, sowie reverb ja oder nein und das verhältnis vom hall kannst du auch pro kanal einstellen.
alles in allem ein sehr guter und umfangreicher amp mit dem man alles machen kann.
das obligatorische schaltgeräusch hat er genauso wie der dual recto. das liegt an der schaltung per relais. was aber das ganze etwas mindert ist, wenn man den amp vor dem einstalten des "standby" schalters auf einen kanal schaltet, der im modern mode ist. dann einfach einmal alle kanäle anwählen und wieder auf den im modern mode zurück. dann erst "standby" einschalten.
bei mir hat das die schaltgeräusche deutlich minimiert.


zum Triamp kann ich folgendes berichten:

MKI finde ich furchtbar - gefällt mir überhaupt nicht vom sound. egal welcher kanal habe nie was ordentliches rausholen können.
MKII fande ich beim probespielen einen ordentlichen amp. wobei ihm ein bisschen die eigenständigkeit fehlt. aber er klingt nicht schlecht - hat halt ein bisschen den kettner sound - wer es mag o.k.
im verlgleich fande ich den Duotone wesentlich schöner vom sound, aber das ist wieder eine ganz andere baustellen.
alternativ gäbe es ja noch den Trilogy.
auch ein sehr stimmiger amp und gefällt mir soundtechnisch besser als der Triamp - zudem etwas günstiger und wenn mich nicht alles täuscht MIDI bereits onboard.
 
Ich hatte auch 3 Jahre lang den MkII. Alles in allem ist das ein sehr guter Amp.
Ich habe ihn abgegeben, weil ich die Vielseitigkeit nicht mehr brauchte und mich in VOX verliebt habe.
Da ich nach wie vor viel Delays, Bypass Loops und Soundumschaltungen von clean/wet nach verzerrt/dry mache, fehlt mir der MIDI-schaltbare Loop sehr. Außerdem klang der FX Loop bei weitem besser als der in meinem neuen VOX AC30 CCH Top. Ich habe jetzt mein Stressbrett komplett vor dem Amp, Delays und Reverb im Loop waren aber schon etwas besser.

Was toll war:

- wirklich saugeiler Cleansound! Meines Erachtens war Ch 1A der stärkste Kanal von allen sechs.
- alle anderen Sounds waren immer noch auf Topniveau.
- Levelmäßig sind die drei "Amps" gut abgestimmt, EQ-mäßig zum größten Teil auch (s.u.)
- Loop schaltbar von seriell nach parallel, zus. Preamp Out/Poweramp In
- MIDI-Option. Das hat mir echt geholfen. Hatte zum Teil fünf Schaltvorgänge gleichzeitig laufen. Während mein Lehle D.Loop öfter mal die Programmierung "vergisst", ist das dem H&K nie passiert. Und man kann gleichzeitig Kanäle wechseln, Loop an/aus und seriell/parallel schalten- das ist wirklich gut
- rauscharm, brummarm
- laut, aber auch schaltbare Power Soak inkl.
- dynamisch und hat Charakter. Vermutet man nicht bei so nem Monstrum, aber er hat wirklich irgendwie "Mojo".
- ich hatte ihn bei drei verschiedenen Techs, alle drei sagten, er wäre sehr gut verarbeitet und bei weitem solider aufgebaut als der Marshall TSL- auch ein Dreikanaler

Was nicht so toll war:

- empfindlich, z.B. die blaue Beleuchtung geht öfter mal kaputt, Anzahl der Röhren (13 Stück) macht den Wechsel zum finanziellen Horrorszenario; ich hatte nur die Beleuchtungsdefekte, aber der Amp fühlt sich nicht so "rugged" an wie andere (ne Glasscheibe als Front ist ja schon irgendwie was Zerbrechliches)
- wenn einem das Grundvoicing eines Kanals nicht zusagt, ist man durch die shared EQs in den Arsch gekniffen- mir gefielen 2A und 2B beide sehr, aber 2A fehlten tiefe Bässe und 2B war mir etwas zu bedeckt. Ich musste mich also EQ-mäßig für die Mitte entscheiden.
- der Amp 3 polarisiert unter den härteren Kollegen immer. Mir gefiel er super. Andere sagen, er reicht nicht an MESA oder Bogner heran, ist zu untight etc. Unbedingt selbst probieren!

Viel Erfolg!
 

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