Um es gleich vorweg zu nehmen: ich halte das für ein letztes Mittel, zu dem man nur greift wenn man Not hat. Also wenn man z.B. den Spielapparat schonen muß oder eben kein Instrument zur Hand hat. Auch wenn man noch im Bett liegt oder sich schlafen legt. (Das sind nämlich sehr spezielle Lernmodi) Wenn das Instrument zur Verfügung steht, spiele ich viel lieber normal. Wenn aber eine Stelle eigentlich auswendig geht und die Stimmen (polyphonisch) im Gehör richtig klingen, sie aber mechanisch trotzdem nicht funktioniert, dann schaue ich mir das Problem genauer an und schalte den Ton gelegentlich auch ab. (Nicht nur beim Roland)
In Verkehrsmitteln bewege ich die Finger und manchmal ziehen nur die Muster der gedrückten Knöpfe vorüber. Je weniger Sinne und Muskeln beteiligt sind, desto theoretischer wird das ganze und desto schwerer fällt es, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Deshalb schlafe ich dabei auch sehr gut ein. Das ist wirklich nicht "erquickend" oder "emotional packend" (!!! eher wie Steuerformulare ausfüllen) und deshalb halte ich es nicht für gesundheitsschädlich weil es Dir den Schlaf raubt, sondern im Gegenteil, es ist ein Garant zum Einschlafen. Es kann Dich nur auf die Palme bringen, weil Dein Gedächtnis noch viel härter rangenommen wird und Schwächen bzw. Gedächtnislücken am laufenden Band zutage treten.
Vom Schlaf hält einen eher z.B. ein immer wieder kehrendes akustischen Mantra ab (Melodien, Rhythmen oder am meisten gesungener Text), das einen nicht mehr los läßt und bis in den Traum verfolgt.
Es ist wirklich erstaunlich, wieviel einem fehlt, wenn man ohne Instrument wirklich kontrolliert (also stark verlangsamt) die Finger richtig bewegen will... Dabei wird wieder klar, man kann sich eigentlich tatsächlich nur auf eine einzige Sache konzentrieren. (auch Frauen

) Es wird bewußt, die Aufmerksamkeit kann höchstens blitzschnell hin und her gelenkt werden. Beim Spielen verkoppelt sich das Taktile mit dem Gehör und bestimmten Gewohnheiten, die reflexartig die Konzentration an bestimmte Punkte lenken. Ist dieser Faden gerissen, funktioniert nichts mehr. Dazu ist die Übung gut.
Im Dunkeln üben ist eine Vorstufe davon.
Übrigens finde ich auch das Abschalten der Dynamik am Roland interessant. Dadurch bekommt man sehr deutlich aufgezeigt, was man alles mit dem Balg macht, was davon nötig und was unnötig ist.