Umbau Bass: sus4-Akkorde statt verminderte Septime

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Hallo liebe Akkordeonfreunde

mir geht schon lange ein Gedanke durch den Kopf und wollte mal Eure Erfahrung/Meinung dazu hören:

die 6. Reihe des normalen Stradella-Bass ist ja die verminderte Septime. Bei meinem Song-Repertoire (Alpenländisches, Pop, Klassiker...) brauche ich diesen fast nie! Viel öfter würde ich den sus4-Akkord benötigen.

Und so spiele ich mich mit dem Gedanken eine meiner alten Akko´s mal versuchsweise umzubauen.

Hat das schon einer mal gemacht?

Bin gespannt auf Eure Erfahrungen!

Schon mal frohe Weihnachten und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2020!
Lausbua67
 
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Guten Morgen Lausbua67 ,

das stelle ich mir doch etwas aufwändig ,
aber nicht aussichtslos vor.
Du müsstest in Deinem Falle nicht die Lage der Stimmzungen,
sondern die Mitnehmerhebel in der Bassmechanik ändern.
Unter jedem Akkordbassknopf hast Du drei Drahtfähnchen ,
die jeweils über einen Hebel eine Welle in der Mechanik bewegen,
die einen der 12 Halbtöne öffnet. Nun sind die Bassmechaniken sich alle ähnlich
in der Funktionsweise , doch sehr unterschiedlich in der Ausführung.
Manche sind komplett zu entnehmen, andere aus Kunststoff -
am einfachsten wird da Bauweise mit angelöteten Drähten sein.
Diese wird viel bei den Italienern verwendet und ist auch noch in älteren deutschen Instrumenten zu finden.

Wenn Du den Bassboden abnimmst liegt ja günstigerweise die verm. Septimbassreihe ganz oben .
Ich würde einfach einmal einen Bassknopf (z.B. C verm) , idealerweise würden bis dahin noch 12 Hebel ankommen.
In der Regel sind von den Wellen ausgehend nur dort Hebel, von Tönen, die auch entsprechend dem Akkord verwendet werden.
Also statt der 12 Hebel nur 5 oder 6 . Das heißt , Du müsstest Dir pro sus4 Akkord einen neuen Hebel an die entsprechende Welle anlöten.
Ausgehend vom C : Da bei dem C verm Akkord beim Akkordeon Es+A+C klingt,
müsste satt dem A ein G und statt dem Es ein F klingen. Der Hebel für das C und das G liegt schon vor.
Einen Hebel für das F müsstest Du Dir anlöten.
Dazu müsste die ganze Mechanik davor ausgebaut werden...
Die Lage und Position könnte von dem daneben liegenden F Akkord kopiert werden.

Wenn Du also für jeden Akkord den fehlenden Hebel ergänzt hast,
müssten auch noch die Fähnchen an den Bassknöpfen umgelötet werden,
also 2 Fähnchen an dem Bassknopf : A zu G und Es zu F.


Alles in allem ein ganz schöner Aufwand ?
Ob sich das wirklich lohnt ?

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Alles in allem ein ganz schöner Aufwand ?
Ob sich das wirklich lohnt ?

Aufwand wird es auf jeden Fall sein - aber wenn man das so haben will, dann lohnt sich der Aufwand.

Aber der Umbau wird dann definitiv auf der Mechanikseite zu erledigen sein. Stimmplattenumsetzen funktioniert nicht, weil sonst die Zuordnung untereinander bei den anderen Akkorden ebenfalls nicht mehr stimmt. Aber genau zu dem Zweck ist das bassmechanik hja gebaut worden - dass man beliebige Tonkombinationen aus einem vorhandenen Tonvorrat zusammenstetzen kann.
Die Wellen, auf denen die Mitnehmerdrähte montiert sind, müssen dan halt beim entsptrechenden Ton um einen Mitnehmerdraht ergänzt werden (Welle durchbohren Draht einsetzen, Vercrimpen, oder anlöten. Und beim Stab des entsprechenden Bassknopfs muss ein neuer Mitnemerstift eingenietet werden.
Die nicht mehr benötigten Mitnehmerdrähte auf den Wellen müssen dann entweder abgezwickt werden (ist dann aber nicht mehr rückgängig zu machen!) oder einfach so umgebogen werden (dann kann man s bei Bedarf auch wieder rückgängig machen), dass die den eigentlichen Mitnehmerstift nicht mehr erreichen.

Und weil das alles korrekt einrichten doch eienziemlöcih frickelige Arbeit ist, die dennoch genau ausgeführt werden muss, damit der Ton gleichzeitig kommt und nix klappert im Basswerk, würde ich das mit dem Fachmann besprechen und in der Fachwerkstatt machen lassen.
 
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Eine einfachere Alternative wäre, statt sus4 einen sus4/maj zu spielen (z b C + g7 zusammen) den auf Cdur auflösen oder auf C maj (C + em) oder auf C maj9 (C + c + g)

Oder nen sus4/7/9 mit Z. B. C + b (ohne Quinte)
Der Charakter kommt so jedenfalls gut raus, Rest mit rechts ergänzt bzw ist eh Teil der Melodie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

danke für Eure Antworten.
Den Umbau stelle ich mir ähnlich vor wie von Polifonico und Maxito beschrieben.

Meine ursprüngliche Frage war ob Ihr den verm.Septime Akkord oft benutzt oder so wie ich den sus4-Akkord stattdessen lieber haben würdet.

VG
Lausbua67
 
Meine ursprüngliche Frage war ob Ihr den verm.Septime Akkord oft benutzt oder so wie ich den sus4-Akkord stattdessen lieber haben würdet.
Die verm. Septimakkorde benutze ich selten. Allerdings würde ich in der 6. Reihe eher Einzeltöne bevorzugen, um mir die anderen Akkorde ergänzen zu können und mehr Möglichkeiten zu haben. Klar gibt es auch so schon Möglichkeiten, durch die Kombination von Akkordknöpfen und/oder Bassknöpfen mehr als die üblichen vier Akkorde zu spielen - recht einfach bspw. moll7-Akkorde. Das aber könnte durchaus einfacher sein und eben noch mehr Möglichkeiten bieten. U.a. für die sus-Akkorde wäre es denkbar, wenn bspw. die Knöpfe für die Dur-Akkorde nur zwei Töne erklingen lassen würden und man sie dann mit Knopf aus der sechsen Reihe zu einem Dur- oder einem sus4-Akkord ergänzen könnte, je nachdem, ob man in der gleichen Diagonalen Reihe greift oder eine darunter. D.h. wenn beim Knopf für C-Dur nur "c" und "g" klingen würden und beim Knopf für C-verm. nur das e, dann könnte man C-Dur spielen, indem man den C-Dur-Knopf und den C-verm.-Knopf drückt. Csus4 könnte man spielen, indem man den C-Dur-Knopf und den F-verm.-Knopf drückt; analog Csus2, indem man C-Dur-Knopf und D-verm.-Knopf kombiniert.

M.W. expermentiert Peter M.Haas bei einem kleinen Akkordeon damit, den Standardbass zwar von der Gundidee her zu belassen, aber durch Umbau nur noch einzelne Töne auf den Akkordknöpfen ertönen zu lassen (nicht zu verwechseln mit MIII, klassisch oder Quintkonverter!).

Das Hauptproblem sehe ich darin, dass alle Systeme, die heute noch dazu kommen, immer Insellösungen sein werden. Die kann dann diejenige oder derjenige sppielen, für den das Instrument gebaut oder angepasst wurde - allenfalls noch eine kleine Gruppe, die sich dafür begeistern lässt oder von einem Lehrer begeistert werden lassen muss.
Da gibt es in Russland m.W. so eine Knopf/Tasten-Chimäre von einem Musiker, dass aber wohl nur er und seine Schüler spielen.
Genauso scheint das 6+6-System, dass sich mir übrigens im Gegensatz zu Piano-, B- oder C-Griff so gar nicht erschließen will, eine örtlich sehr begrenzte und temporäre Erscheinung zu bleiben.

Gruß, Tobias
 
D.h. wenn beim Knopf für C-Dur nur "c" und "g" klingen würden und beim Knopf für C-verm. nur das e, dann könnte man C-Dur spielen, indem man den C-Dur-Knopf und den C-verm.-Knopf drückt. Csus4 könnte man spielen, indem man den C-Dur-Knopf und den F-verm.-Knopf drückt; analog Csus2, indem man C-Dur-Knopf und D-verm.-Knopf kombiniert.

Hallo Tobias,

Deine Idee ist grundsätzlich schon gut, damit ist man sehr variabel. Allerdings mit dem Nachteil dass mann immer zwei Knöpfe drücken muss, auch wenn man nur einen "normalen" Dur-Akkord möchte.

Ich schätze mal grob dass ich bei meinem Repertoire etwa
50% Dur
35% Moll
10% Septime
1% Sus4
4% Rest -Akkorde habe.

Daher bin ich mit dem verbauten Dur, Moll und Septime-Akkorden schon gut bedient.

VG
Lausbua67
 
Hallo zusammen,

danke für Eure Antworten.
Den Umbau stelle ich mir ähnlich vor wie von Polifonico und Maxito beschrieben.

Meine ursprüngliche Frage war ob Ihr den verm.Septime Akkord oft benutzt oder so wie ich den sus4-Akkord stattdessen lieber haben würdet.

VG
Lausbua67

Ich nutze ihn öfter in meinem Repertoire und finde ihn gut, weil er sich nicht ersetzen lässt und zu je unterschiedlichen Grundbässen passt, da es nur 3 verschiedene verminderte Vierklänge überhaupt gibt
 

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