Umstellung Live-Keyboard Setup auf Midi/USB?

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Dreamworx
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Hey,

da ich das ewige Schleppen meines Fantom X8 langsam leid bin, bin ich am Überlegen mein Live-Setup (bisher Fantom X8 + nord electro 2) umzustellen und komplett auf Sounderzeugung und -verwaltung im Laptop o.ä. umzusteigen.
Wir spielen Rock/Pop-Cover von ruhigen Jazz/Soul-Nummern (viel Klavier, Rhodes) bis zu Partysongs (Bläser, Synthi-Sounds).
Bisher habe ich die Klangerzeugung immer in meinen Geräten gemacht und bin direkt mit Line-Outs auf die Anlage - habe also wenig Erfahrung in diesem Bereich.

Kann ich prinzipiell 2 Masterkeyboards nehmen, diese über MIDI/USB an einen PC anschließen und die gesamte Klangerzeugung dann im Rechner machen?

Was hätte dies für klangliche/sonstige Auswirkungen? Wird das so gemacht oder was wären andere Alternativen?

Was gibt es in dem Bereich an Soft-/Hardware, die man benötigt und in welchen Preisklassen bewegt man sich dort?


Diesbezüglich wäre es auch interessant, andere Live-Setups gerade von Bands mit ähnlicher Ausrichtung zu erfahren - vielleicht könnt ihr ja eure setups kurz beschreiben bzw. vorstellen :).

Grüße & Danke!

Dream
 
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Hi,

grundsätzlich kannst du schon 2 Masterkeys nehmen und die Klangerzeugung über ein Notebook machen. Nur ist das dann schon ziemlich komplex, du brauchst neben dem Notebook ein gutes Interface (sowas z.b. https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i4.htm)
Dann brauchst du eine Software um deine virtuelle Instrumente zu managen, hier ist z.b. sowas hier standart http://www.brainspawn.com/index.php?option=com_content&view=article&id=44&Itemid=66 Dann brauchst du natürlich auch noch deine virtuellen Klangerzeuger, idR VSTs genannt, oder samplebasierte Klangerzeuger. Oder es gibt auch Komplettelösungen, z.b. NI Komplete https://www.thomann.de/de/native_instruments_komplete_8.htm

Aber mal unabhängig von der Klangerzeugung, du versprichst dir ja hauptsächlich einen Transportvorteil durch diese Umstellung? Ist das dein Ansatz?

Also mit 2 Masterkeys (wenn eine davon eine 88er Tastatur haben soll) + Laptop + Interface hast du nacher mehr zum Transportieren und Aufbauen als vorher? Dazu brauchst ja auch Zubehör, also wo stellst du das Notebook auf, wo kommt das Interface hin, Verkabelung etc, du brauchst wieder Cases dafür etcetc. Und zudem ein höheres Ausfallrisiko, viel viel mehr zum programmieren etcetc. Der Electro 2 gehört ja schon zu den leichtesten Vertretern seiner Zunft, wenn du diesen durch ein Masterkey ohne Klangerzeugung ersetzt gewinnst du doch gar nichts ? Wieso ersetzt du nicht Riesenboliden X8 durch einen leichteren Vertreter seiner Zunft? Vielleicht reicht dir ja auch ein Stagepiano, brauchst du unbedingt eine Workstation? (sprich setzt du sequenzer oder sampling ein?) Auch ein 88er Masterkeyboard hat ordentlich gewicht, weil ja die Tastatur das Haupgewicht ausmacht, die Klangerzeugung wiegt ja nichts.

Nach eigener Erfahrung hab ich von dem Notebook-Modell wieder verabschiedet und spiele auf hardware-instrumenten. Ich würde das einzig noch als Ergänzung einsetzen.
Gruß
Daniel
 
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Hi Daniel,

vielen Dank schonmal für deine Antwort, prinzipiell scheine ich das ja verstanden zu haben ;).

Kurz zu Brainspawn Forte - das ist nur eine "Verwaltung" von VST's, die VST's muss man sich dann einzeln dazukaufen oder gibt es dort auch gute die frei erhältlich sind?

Meine Hauptgedanken dabei waren einerseits das X8 aus Transportgründen zu ersetzen und andererseits einfacher meine Songs und Sounds zu managen, sprich für jeden Song alle Sounds, Splits, etc. zentral zu steuern. Weiterhin habe ich mir eine einfachere Veränderung bzw. Anpassung der Sounds (Effekte etc.) im Notebook vorgestellt als auf dem kleinen DIsplay mit Drehrädchen beim X8.

Das Sequencing oder Sampling nutze ich gar nicht - der X8 ist eben wegen seiner Tastaturnähe zum Klavier (komme von dort ;)) und seinen Sounds im Bereich Synthi, Bläser, Strings und Piano im Einsatz. Im Prinzip würde ein Stagepiano mit guten Klangbibliotheken für die genannten Bereiche (gibts sowas?!) auch reichen. Vielleicht macht es auch Sinn, das nord electro über Midi an die unteren Keys anzuschließen um so über diese die "Steuerung" vornehmen zu können, da habe ich nur wenig Erfahrung und müsste mich reinarbeiten?!

Grüße

Steve
 
Brainspwan ist quasi nur die Schnittschnelle deines Masterskeys und den VSTs, die du extra erwerben musst. Es gibt zwar grad im VA-Bereich einige gute Freeware-Sachen, aber sobald es um Natursounds oder Pianos geht, muss schon
Geld in die Hand nehmen. Also wenn du deine Songs zentral steuern und managen willst, das kannst du auch mit dem Fantom oder einem guten Stagepiano mit Splittzonen genauso, das wird übers Notebook nicht einfacher. Im Gegenteil, mal eben on the fly in der Probe da was zu ändern, ist meines Erachtens nicht so einfach. Bei den VSTs ist ja so, dass bei den Synth zb. die Oberflächen einem Hardware-Synth nahezu gleichen, dh. entweder du bedienst z.b. den Cutoff mit der Maus oder weist ihn per CC einem Controller auf dem Masterkey zu, dann ist das aber wieder genau das gleiche, wie am Fantom auch. Ich persönlich hantiere nicht gerne mit der Maus rum, im Heimstudio ok, aber für den Live-einsatz geht das überhaupt nicht. Die Umstellung auf VSTs bringt auch viele Probleme mit sich, an die man normal nie denken würde, das fängt schon mit den teilweise umständlichen Registrierungen der Software an, teils reicht nen Code, dann brauchst gar nen Dongle, dann einen email-Freischaltungs-Link oder weiss der Teufel, was die sich alles einfallen lassen. Dann brauchst auch eine Datensicherung deines ganzen Setups und auch eine Art Backup-Lösung für den Fall dass mal was schief geht. Und wenn wirklich mal die Platte abschmirrt, bis du die ganze Software, Treiber und alle Instrumente wieder installiert und registriert hast, kannst dich nen wochenende einsperren, das ist übel, ich musste das mal machen. /edit meine erfahrungen beziehen sich auf ein windows-system, meist sind ja eher die Äpfel mit Logic z.b. im Einsatz, vielleicht ist das dort alles besser

Der Electro ist nur monotimbral, dh. er kann nur den Sound wiedergeben, den du eingestellt hast, er kann kein splitt oder per Midi einen anderen Sound wiedergeben, als eingestellt. Du kannst aber z.b. per Midi die Program-Changes zu ihm schicken, also als beispiel
macht du im X8 eine Performance die "Layla" heisst, und dort hinterlegst du am x8 z.b. ein Piano und per Midi-CC oben am Electro eine Orgel. Wenn du dann unten Layla anwählst, schaltet der x8 den electro um. Du könntest aber auch z.b. das Rhodes vom Electro über die Fantom-Tastatur spielen, wenn dir das besser zusagst als das vom x8.

Es gibt natürlich auch Stagepianos, die Rompler-Soundbänke haben, Perfekt für deinen Einsatz wäre z.b. das Nord-Stage 2, damit deckst du deinen Bereich schon ab und hast nicht mehr viel zum Schleppen. Oder auch ein Roland RD-700 wäre ein Super-Teil, hast auch deinen gewohnten Roland-Sound. https://www.thomann.de/de/roland_rd700_nx.htm Wenn du ein gebrauchstes GX findest, kannst du dort sogar noch SRX-Boards aufrüsten, das geht beim NX nicht mehr. Muss auch kein Stagepiano sein, evt. wäre auch ein Korg-Krome dein Ding, oder ein Kurzweil pc3x oder oder oder :rolleyes:
 
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Auch nach einigem Lesen noch hier und auch deiner Erfahrung tendiere ich dazu, meinen X8 gegen etwas leichteres auszutauschen und dann über MIDI IN/OUT meine beiden Geräte zu verbinden um zentral die einzelnen Songs und Sounds zu steuern. Bzgl. möglicher Geräte würd ich dann nochmal im anderen Forum nen Thread aufmachen, das passt hier thematisch wohl nicht ;).
 
Einen Transportvorteil gibt's erst dann, wenn man mehrere Masterkeyboards an den Spielorten hinstellt (zu Hause/Probenraum/Bandbus) und nur noch den Laptop mit Interface transportiert. Wenn man dazu noch so technikaffin ist, dass man ein effizientes betriebssicheres (und leicht wiederherstellbares) System einrichten kann und notfalls in der Probe schnell Troubleshooting betreiben kann, hat man schon einige Vorteile gegenüber Workstations.

Harald
 
Also bei den Korg Pa2- oder Pa3xpro Keyboars gibt es ein Songbook in dem Du die gesamte Keyboardeinstellungen Deiner einzelnen Songs verwalten kannst. Zusätzlich ist noch ein Sequenzer an Board. So kannst Du Deinen Liedern den Feinschliff verpassen. Dann gibt es die Geräte als 76er und 61er Tastenmodelle, so kannst du auch Gewicht einsparen.

gruß Hundkessi
 
Sieh dir vielleicht mal den Muse Research Receptor an - wäre eine Alternative zur reinen Laptop-Lösung, um VST-Plugins und Sound-Libraries auf der Bühne spielbar zu machen.


HTH
 
Auch ich habe den Laptop nur mehr als punktuelle Soundquelle im Einsatz. Den Lounge Lizard für Rhodes/Wurlis weil der einfach geil ist und die NI Vintage Organs, weil die KB3 im Kurzweil so viel FX Blöcke frisst. Jetzt wo der PC3 keinen Klick mehr liefern muss, überlege ich gerade, ob ich nicht drauf verzichte. Mit dem Klick musste ich immer alles in ein Setup verpacken und da wirds dann knapp bei 16FX Blöcken.







Es ist vor allem das ganze Zubehör und der Programmier Aufwand, der den Laptop mühsam macht. VSTs sind eher fürs Studio gedacht, müssen daher meist noch ordentlich bearbeitet werden. Falls Kurzweil mit einem neuen PC4 mit neuen Rhodes Samples und mehr FX Power daher kommt, bleibt der Laptop auf jeden Fall wieder zu Hause.

Edit: wenn man mal alles programmiert hat, ist es genial. Gerade für Cover Geschichten, wo sich nicht viel ändert. In meiner Band ist kein Gig wie der andere. Mal ein Solo Part hier dazu, mal einer weg. Mal mit Bläsern, mal ohne, usw. Da war mir der Aufwand dann zu groß, das jedes mal neu zu programmieren.
 
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