Unterschied zwischen 3/4 und 6/8 ?

So, ich will jetzt auch noch meinen Senf dazugeben:

Sicher kann man nen 6/8 auch als 3/4 notieren oder nen 2/4 als 4/4, doch sollte sich ein 6/8 klanglich sehr von einem 3/4 unterscheiden. Ebenso wie ein 2/4 von einem 4/4. N Rock'n'Roll (4/4) sollte schließlich nicht wie ne Polka (2/4) klingen.

Also lass es Dir mal von Jemanden ZEIGEN der sich damit auskennt.

Für uns Gitarristen ist es sehr einfach. OK, kann mich an meinen ersten 6/8 erinnern und der erforderte schon etwas üben (so als 4/4 geprägter Europäer) bis das Feeling drin war.

Für alle Gitarristen:

3/4: abschlag, abschlag, abschlag

6/8: abschlag, aufschlag, abschlag, aufschlag, abschlag, aufschlag

da ergibt sich das charakteristische Feeling des entsprechenden Taktes von ganz allein.

Also zeigen lassen und zuhören!

Das Feeling von halben Triolen Kann Dir auch kein Buch wirklich gut erklären.


Schöne Grüße !!
 
wenn man in einem dreivierteltakt 8tel spielt dann wird 1, 2 und 3 betont und die 1+ 2+ 3+ nicht. im 6/8takt wird die erste und die vierte achtel betont.
 
Dieses Feeling der 6/8 kann man bei zB AtTheGates (beziehe mich besonders auf das Album Slaughter Of The Soul) recht gut erkennen. Am Anfang hab ich beim Mitzählen der Stücke auch immer 3/4 genommen, doch dann, mit 6/8, kam das Ganze eben komplett anders rüber... oder etwa nicht? Wie schon vorhin oft erwähnt kommt es auf die Betonung an... Hab auch einige Zeit gebraucht das selbst zu erkennen...

6/8 sind, wenn man so will, 2x doppelt so schnell gespielte 3/4 :rolleyes:
 
SevenStroke schrieb:
6/8 sind, wenn man so will, 2x doppelt so schnell gespielte 3/4 :rolleyes:

also das find ich ma ne gute erklärung :cool:
 
Warum spielt man nich einfach Triolen in 2/4 Takt
 
hm, es könnten auch triolen im 2/4 sein aber die "feelen" sich auch wieder anders an als 6/8...
 
...wobei die 4 des 6/8 der 2+ im 3/4 entspricht.

wenn man das tempo ändert und den takt aufteilt, wären die betonungen aber wieder "richtig"; dann würden die betonungen von 1 und 4 6/8 auf die 1 des ersten und die 1 des zweiten taktes ( 3/4 ) kommen.
 
okay, dann jetzt noch eine letzte Frage - mittlerweile habe ich den Unterschied begriffen, aber:

ist


H| xxxxxx
S| ---x--
B| x-----


nun ein 6/8 oder ein 4/4 mit "?"-Shuffle
 
simia schrieb:
wenn man das tempo ändert und den takt aufteilt, wären die betonungen aber wieder "richtig"; dann würden die betonungen von 1 und 4 6/8 auf die 1 des ersten und die 1 des zweiten taktes ( 3/4 ) kommen.

Das liegt halt daran, dass bei einem 6/8 eben Achtel als Zähleinheit zugrunde liegen und bei einem 3/4 eben Viertel....
 
Yorn schrieb:
ist
(...)
nun ein 6/8 oder ein 4/4 mit "?"-Shuffle

kann man noch nich genau sagen; es entscheidet sich je nachdem, wie du es akzentuierst.
und die melodie tut dann auch nochmal ein übriges....
 
Beitrag wurde versehentlich gelöscht.
 

Anhänge

  • Fuga 10 (1.Band).jpg
    Fuga 10 (1.Band).jpg
    91,3 KB · Aufrufe: 218
  • Fuga 10 (1.Band).zip
    1,6 KB · Aufrufe: 121
  • Präludium 18(1.Band).jpg
    Präludium 18(1.Band).jpg
    91,7 KB · Aufrufe: 199
  • Präludium 18(1.Band).zip
    1,5 KB · Aufrufe: 118
@cudo
das nenn ich ne gelungene erklärung. auf den punkt gebracht und unmissverständlich. :great:
 
Ok dann hab ich auch noch ne Frage

ist ein 12/8 Takt dann einfach nur zwei 6/8 Takte?
Oder sind die auch unterschiedlich vom Feeling her?
 
smelly666 schrieb:
Ok dann hab ich auch noch ne Frage
smelly666 schrieb:
ist ein 12/8 Takt dann einfach nur zwei 6/8 Takte?
Oder sind die auch unterschiedlich vom Feeling her?


Ich versuchs mal ganz einfach, es geht um die achtel-unterteilung:

3/4 = 1 2 - 3 4 - 5 6
6/8 = 1 2 3 - 4 5 6
9/8 = 1 2 3 - 4 5 6 - 7 8 9
12/8 = 1 2 3 - 4 5 6 - 7 8 9 - 10 11 12

unterscheidet sich von 2 6/8-takten durch geringere betonung, denn der hauptakzent liegt immer auf der note nach dem taktstrich.

Meist werden achtel bei schnellerem tempo zusammengefasst zu einer zählzeit, sonst käme man mit dem zählen nicht nach. Der 3/4 zu 3, der 6/8 zu 2, der 9/8 zu drei, der 12/8 zu vier, die man auch entsprechend mit triolen notieren könnte.

Bei Bartok findet ihr auch 2 + 3 +3 und andere unsymmetrische metren,
die rumba geht 3 + 3 +2, ist rechnerisch 8/8 = 4/4, ist aber was anderes, damit hatten deutsche drummer immer probleme.

Stilistisch geht es manchmal anders zu, beim JAZZ+SWING spielt man immer triolenachtel, bei Rock nicht, muss man halt wissen und sich beispiele anhören, die notierung ist nur ein hilfsmittel, über agogik und tempo rubato will ich jetzt nicht reden.
 
ich würde das ganze nicht so eng sehen, das ganze kommt aus einer Zeit, wo sehr viele Formalitäten und "Vorschriften" für Kompositionen bestanden haben - ...ich weiß, viele klammern sich da heute noch dran...

Im Prinzip kann jeder (der nicht reproduziert!!) seine Takte und Schwerpunkte einteilen, wie immer es ihm beliebt. Als schönes Beispiel möchte ich den "It's a raggy Waltz" von Dave Brubeck nennen, das ist ein Stück im 4/4, mit folgenden Betonungen:

x o o x | o o x o | o x o o | x o o x | o o x o | o x o o | usw.
 
Lite-MB schrieb:
ich würde das ganze nicht so eng sehen, das ganze kommt aus einer Zeit, wo sehr viele Formalitäten und "Vorschriften" für Kompositionen bestanden haben - ...ich weiß, viele klammern sich da heute noch dran...
Lite-MB schrieb:
Im Prinzip kann jeder (der nicht reproduziert!!) seine Takte und Schwerpunkte einteilen, wie immer es ihm beliebt. Als schönes Beispiel möchte ich den "It's a raggy Waltz" von Dave Brubeck nennen, das ist ein Stück im 4/4, mit folgenden Betonungen:

x o o x | o o x o | o x o o | x o o x | o o x o | o x o o | usw.


Finde ich ausgesprochen schön, wenn rhythmisch/metrische vielfalt herrscht nach der langen 8/taktigen periode. Selbst der Wiener Walzer geht nicht 1-2-3, sondern die 2 wird fast unmerklich verzögert. Für einen interpreten gibt es nichts langweiligeres als ein paar achtel gleichmäßig zu spielen, und es ist eine alte musiker-weisheit, dass die rechte hand nicht immer wissen sollte, was die linke tut.
 
Tach,

ok: also der Unterschied zwischen einem 3/4 und einem 6/8-Takt ist grundsätzlich der, daß es im 3/4 Takt 2 unterschiedliche Betonungen gibt, nämlich "schwer" und "leicht" und im 6/8-Takt 3 unterschiedliche Betonungen gibt, nämlich "schwer", "halbschwer" und leicht".

zwei 3/4-Takte:
schwer - leicht - leicht | schwer - leicht - leicht |

oder in der Drums-Schreibweise
HH: x x x | x x x
BD: x o o | x o o

ein 6/8-Takt:
schwer - leicht - leicht - halbschw. - leicht - leicht

oder in der Drums-Schreibweise
HH: x x x x x x
BD: x o o o o o
SD: o o o x o o

Selbstverständlich gibt es viele Varianten, wie man dies z.B. mit einem Schlagzeug umsetzen kann. Deshalb ist die oben gezeigte Drum-Schreibweise auch nur ein Beispiel, wie dies umgesetzt werden kann. Der grundsätzliche Unterschied ist aber die Anzahl der unterschiedlichen Betonungen.

Mit Geschwindigkeit hat das erstmal rein gar nichts zu tun.

Jörg
 
Günter Sch. schrieb:
...Selbst der Wiener Walzer geht nicht 1-2-3, sondern die 2 wird fast unmerklich verzögert...

das gilt eher bei den Standardtänzern, bei den "echten" Wienern (Strauss, Lanner,...) nehmen die gerne die 1 etwas breiter - ich glaube, das kommt aber von der tanztechn. Seite als von der musikalischen, das hat sich so entwickelt, geschrieben ist es so nicht.
 
@washi
kann man so nicht grundsätzlich sagen, gerade mal zwei Gegenbeispiele:

Nach deiner Signatur hast du schon mal was über Jazz gehört... - such dir mal ne Aufnahme vom John Coltrane Quartett mit Elvin Jones an den Drums ->"My favorite things" bevor er das Metrum (oftmals) ganz verläßt ändert er auch die Leicht-Schwer-Geschichten, dann ist z.B. 1 + 3 schwer, die 2 leicht.

andere Welt! der gute alte deutsche 6/8-Marsch, da rumpelt die 1 + 4 aber ganz heftig, also beides mal "schwer", da tritt aber dann manchmal auch ein anderes Phänomen auf, daß die 2+3 bzw 5+6 sehr kurz (und auch nicht unbedingt ganz leicht) gespielt werden, daß schon fast ein Shuffle-Effekt auftritt.
 
Ist das nicht alles viel einfacher ? Hat das nicht hauptsächlich nur notistische Gründe ? Man kann doch n 6/8 Takt ohne 2. Betonung zählen oder die Betonung eines 3/4 Takt liegt auf der 3. Ist doch alles möglich. Und ist das nicht auch ziemlich von der Musikrichtung abhängig ?
Man kann doch nen 6/8 Takt auch als 3 Vierteltakt aufschreiben oder fühlen. Oder umgekehrt. Das liegt im Auge des Betrachters, denke ich.

Ist ein 3/4 Takt im Jazz eigentlich ein 6/8 ? Es wird doch geswingt und somit 8tel gespielt ?
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben