Unterschied zwischen einem Lead- und einem Rhythmus-Gitarristen

  • Ersteller Deathlord
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Oh ja, John Lennon war ein sogar sehr außergewöhnlicher Rhythmusgitarrist. Man höre sich nur mal `All my loving´, `A day in the life´, `I feel fine´ u.v.a an. Seine Soli hingegen waren sehr sparsam, aber auch sehr effektvoll. Z.B. das von `I want you´ oder `Come together´. Das ist das was ich vorhin beschrieben habe. Den richtigen Ton, mit dem richtigen Sound zur richtigen Zeit :)
 
Ich bin definitiv ein Lead-Gitarist!

Jo definitiv. Wenn du dann irgendwann Gitarrist richtig schreiben kannst, klappts auch mit den Mädels - versprochen.

Zum Thema:
Ich finde, dass es die Unterscheidung Rhythmus- und Leadgitarrist nicht gibt bzw. dass zwei Dinge in einen Zusammenhang gebracht werden, die eigentlich in unterschiedlichem Kontext zu sehen sind.
Rhythmusgitarrist ist eine Funktion im Bandgefüge, die eine bestimmte Aufgabe im musikalischen Arrangement beschreibt. Leadgitarrist bezieht sich dagegen auf die soziale Stellung eines Gitarristen innerhalb der Band bzw. dessen Anteil an kreativen und gestalterischen Prozessen. Watt Klugscheiss... :)
 
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Oh ja, John Lennon war ein sogar sehr außergewöhnlicher Rhythmusgitarrist. ...

Gutes Stichwort! Nicht immer war der Leadgitarrist der wichtigere von beiden. Gerade bei den Beatbands war dieser Job zweitrangig und dem unerfahrensten Spieler vorbehalten.
Ein (verkürztes) Zitat aus einem Artikel (er stammt aus einem Buch, das sehr lesenswert ist, auch was andere Einschätzungen betrifft. ;)):

Der Liverpooler Beat bestand fast nur aus Gitarrenmusik und hat trotzdem keinen überdurchschnittlichen Gitarrenspieler hervorgebracht, ganz einfach weil sich die betreffenden Jugendlichen um Virtuosentum nicht scherten. Wie das Beispiel der Beatles zeigt, wurde im Gegenteil die sogenannte "Leadgitarre" dem jüngsten Mitglied (nämlich George Harrison) zugeschoben, während die tragenden Mitglieder John Lennon und Paul McCartney die Rhythmusgitarre bzw. den Bass wählten, damit sie sich ohne Ablenkung durch virtuoses Gitarrenspiel wichtigeren Aufgaben zuwenden konnten, nämlich Gesang und Bühnenauftritt.
 
Ja, beim Beat ging es eher um die originellen Songs, das sparsame Arrangement, die charmante "Rumpeligkeit" und die jugendliche Selfmade-Attitüde. Im Grunde dem späteren Punk gar nicht mal so unähnlich, dort gab es ja auch keine Virtuosen.
Fälschlicherweise werden ja auch oft Bands wie The Animals, The Yardbirds, The Spencer Davis Group oder The Pretty Things dem Beat zugerechnet, dabei gingen die eher Richtung R&B und hatten musikalisch meist mehr drauf.
 
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falcones Erklärung klingt schon ganz gut, wenngleich sich das auch umdrehen ließe bzw. man beide Positionen nur auf's Arrangement oder Bandgefüge ausdehnen könnte.

Persönlich würde ich dazu tendieren, das es diese "Funktionen" innerhalb einer Band oder eines Liedes gibt. In manchen Bands ist es fix, wer welche Rolle innehat, in manchen verteilt sich das jeden Song neu. Und dabei muss eben nicht der Solierende in einem Song der Lead-Gitarrist sein. Wenn ein Gitarrist die ganze Zeit Akkorde gniedelt und der andere die prägnante Melodie spielt, kann der Schrammler ruhig ein tolles Solo spielen - die führende Rolle hat für die Zuhörer da die Melodie inne.

Man könnte auch sagen:
Lead = führen
Rhythm = treiben
Wer mit der Melodie nicht abgeholt wurde, wird halt von der Rhythmusfraktion in den Song gescheucht :D
(was natürlich vollkommener Quatsch ist)
 
Jo definitiv. Wenn du dann irgendwann Gitarrist richtig schreiben kannst, klappts auch mit den Mädels - versprochen.

Zum Thema:
Ich finde, dass es die Unterscheidung Rhythmus- und Leadgitarrist nicht gibt bzw. dass zwei Dinge in einen Zusammenhang gebracht werden, die eigentlich in unterschiedlichem Kontext zu sehen sind.
Rhythmusgitarrist ist eine Funktion im Bandgefüge, die eine bestimmte Aufgabe im musikalischen Arrangement beschreibt. Leadgitarrist bezieht sich dagegen auf die soziale Stellung eines Gitarristen innerhalb der Band bzw. dessen Anteil an kreativen und gestalterischen Prozessen. Watt Klugscheiss... :)

Oh verdammt, einmal nicht aufgepasst!
Obwohl, wenn man ein geiler Liedgitarist ist brauch mann nicht richtich schreiben könen.
Gruß

Jörg
 
Der Leadgitarrist muss ein bisschen ein Arsch sein, braucht ein Paar Komplexe die er während seines extravaganten Solos kompensieren kann.
Der Ryhtmus Gitarrist muss sich selbst zurückstecken können und sich an den LG anpassen können.
 
Der Leadgitarrist muss ein bisschen ein Arsch sein, braucht ein Paar Komplexe die er während seines extravaganten Solos kompensieren kann.
Der Ryhtmus Gitarrist muss sich selbst zurückstecken können und sich an den LG anpassen können.

Mir lag Böses auf der Zunge, aber vielleicht muss man das Statement einfach nur noch mal zitieren und aus sich selbst heraus wirken lassen, um seine Schlüsse zu ziehen… :D

Bernd, der als einziger Gitarrist in der Band beides macht, und sich für jedes Solo erstmal einen passenden Komplex zurechtlegen muss, damit's auch wirklich geil wird. Echte Gitarristen haben eine Jekyll-Hyde-Persönlichkeit. Yeah!
 
Ich bin Leadgitarrist. Auch, weil ich zu faul bin, die Rhythmusteile zu üben bis ich tight bin :D

In einer Band kristalliert sich das einfach immer ein bisschen raus. Es war von Beginn an kein Thema unter mir und dem 2. Gitarrist, wer genau Lead- und Rhythmusgitarrist ist. Aber ich spiele einfach lieber Soli, aber lasse ihm auch jederzeit seine Freiräume und bin sogar begeistert, wenn er ein eigenes Solo einbringt. Ich liebe duellierende Soli! Aber er ist der Rifftyp, er raspelt und raspelt wie eine Maschine. Er steht auf schwere, tiefmittige, verzerrte Gitarren und brutale Riffs. Ich bin der 70er-Typ, der Pink Floyd und Funkadelic hört. Das färbt den Charakter und die Musikalische Identität.

PS: Ja! Man kann heutzutage noch Frauen den Kopf mit gefühlvollem Solospiel verdrehen! ;)
 
Mir lag Böses auf der Zunge, aber vielleicht muss man das Statement einfach nur noch mal zitieren und aus sich selbst heraus wirken lassen, um seine Schlüsse zu ziehen… :D

Bernd, der als einziger Gitarrist in der Band beides macht, und sich für jedes Solo erstmal einen passenden Komplex zurechtlegen muss, damit's auch wirklich geil wird. Echte Gitarristen haben eine Jekyll-Hyde-Persönlichkeit. Yeah!

Ich mag deinen Sarkasmus und finde es echt toll dass du jedemseine Meinung lässt
 
Ich mag deinen Sarkasmus und finde es echt toll dass du jedemseine Meinung lässt

Jepp, ich bin ein prima Meinungslasser :)

Ich kann deine Meinung aber auch ernsthaft betrachten:

Der Leadgitarrist muss ein bisschen ein Arsch sein, braucht ein Paar Komplexe die er während seines extravaganten Solos kompensieren kann.
Der Ryhtmus Gitarrist muss sich selbst zurückstecken können und sich an den LG anpassen können.

Da sehe ich altersgruppenabhängig ein bisschen Wahrheit. In jungen Jahren besteht meiner Erfahrung nach mehr Geschwindigkeits-Wettbewerb als später, und derjenige, der ihn gewinnt, nennt sich dann Lead-Gitarrist. Sowas wie ein Preisbulle. Der mit dem schneller aufgebohrten Mofa, oder der, dessen Freundin die größeren T… Augen hat. Evili hat dem ganzen eine Prise zusätzliche Wahrheit gegeben… die jungen "Lead-Gitarristen" zerlegt's ganz schnell im Studio, wenn dann mal auf den Klick ge-leadet werden muss. "Uhh… ich spiele halt immer outside, lasst euch das mal von Paul Gilbert erklären".

Der Rhythmus-Gitarrist muss sich nicht dem Leadgitarristen anpassen. Er kann sich höchstens in pubertärer Rudelordnung dem Leadgitarristen unterwerfen :D
Ansonsten ist er eher der Schlagzeug-/Bass-Sektion verpflichtet, und es ist unglaublich, wie mitreißend eine "tight on the groove" gespielte Rhythmusgitarre sein kann. Songdienlich, fundamental, melodisch oder harmonisch interessant. Mit der 3er-Combo Drums/Bass/Gitarre steht und fällt eine komplette Nummer. Und ich rede da nicht mal nur von "typischem" Rhythmus-Zeugs wie Funk, Soul, etc. Hier im Forum geistert irgendwo auch der Hokum-Bassist herum, ich hatte das Vergnügen, die Band mal in München live zu sehen. Metal mit bösen tiefen Stimmen, eigentlich gar nicht meine Baustelle. Aber die Jungs haben so tight, so präzise ihre Riffs abgeliefert, ich hatte einen Riesenspaß daran. Und besonders ist mir dabei der "Rhythmus-Gitarrist" aufgefallen, also der, der KEINE Soli gespielt hat. Ich fand ihn klasse, präzise, mitreißend.

Ich glaube, ab einem gewissen menschlichen Reifestand ist die Diskussion ganzlich überflüssig. Dann zählen unterschiedlich trainierte Vorlieben, denn Rhythmusgitarre ist NICHT der Job für den Verlierer des Geschwindigkeitsschwanzvergleichs. Man kann wirklich Spaß daran entwickeln, und gerne gemeinsam mit einem Gitarristen auf der Bühne stehen, dessen Talent ausdrucksvolle Soli sind. Null Problem. Ich habe ja auch keine Konkurrenz mit dem Bassisten. Sind einfach verschiedene Dinge.

Völlig sarkasmusfrei, siehste? :)

Bernd
 
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ICh finde man sollte sich abwechseln, so machen wirs auch in der Band. ICh liebe es fette Riffs zu spielen aber auch mal n Solo oder kleine Fill ins zwischendrin! ICh brauch da aber Abwechslung ;)
 
ICh finde man sollte sich abwechseln, so machen wirs auch in der Band. ICh liebe es fette Riffs zu spielen aber auch mal n Solo oder kleine Fill ins zwischendrin! ICh brauch da aber Abwechslung ;)

Denke ich auch, ist auf lange sicht auch am fairsten. Leider gibt es aber genug Leute die mit aller Gewalt jedes Solo spielen wollen, auch wenn es sich noch so schrecklich anhört - genauso gibt auch solche die sich partout darum drücken. Finde ich schade, gibt es aber alles. Im Endeffekt muss man mmn aber zu einem gewissen Grad alles machen, schon allein um nicht aus der übung zu kommen.;)
 
Ein guter Gitarrist sollte sowohl tight Rhythmus spielen als auch geschmackvoll solieren können.
 
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Ich sage immer: die Rhythmusarbeit und die Vibrato- und Bendingtechnik sind für einen Gitarristen das, was die Schuhe für den Gentleman sind: seine Visitenkarte. Mit miserablem, ungenauem Rhythmusspiel outest Du Dich in jeder Situation als Amateur. Du kannst noch so schnell über das Griffbrett rasen, aber ohne soliden Groove wird fast alles schlecht klingen, was Du spielst. Deshalb ist es m. E. sehr wichtig, aktiv und regelmäßig an den Rhythmusfähigkeiten zu arbeiten. Gerade die einfacheren Rhythmen stellen oft eine große Herausforderung dar. Einen Shuffle so zu spielen wie SRV oder an den Boogie von Billy Gibbons heranzukommen erfordert jahrelange Arbeit.
 
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Die besten Solisten sind meist fantastische Rhythmiker.

Ohne Rhythmus und alles, was damit zusammenhängt wird aus einem Haufen Töne nie etwas, das sich Musik nennen wird. Wenn man hingegen sauber Rhythmen spielt, ist das Tonmaterial fast schon beiläufig.

Deshalb an alle hier, die der Meinung sind, sich lieber mit Solospiel als mit Rhythmen, mit Tightness, mit Phrasierung und Artikulation zu beschäftigen: Ihr habt leider schon verloren, es lediglich nur noch nicht bemerkt ;)

Grüße Thomas
 
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Die besten Solisten sind meist fantastische Rhythmiker.

Ohne Rhythmus und alles, was damit zusammenhängt wird aus einem Haufen Töne nie etwas, das sich Musik nennen wird. Wenn man hingegen sauber Rhythmen spielt, ist das Tonmaterial fast schon beiläufig.

Grüße Thomas

Jepp, so ist das!

Auch eine Melodielinie oder Leadlinie oder wie immer man das nennen will wird ohne Groove und Rythmus nicht überzeugen können.
Eine Melodie oder Sololinie ist ja auch nichts anderes als Rythmus in (meist) verschiedenen Tonhöhen.

Das Solospiel profitiert immer von solidem Rythmushandwerk.

Cheers
Dutchie
 
In der Theorie sollten beiden gleich wichtig und gleich gut in der Band sein, wie oben ja schon zur genüge erklärt. In der Praxis heißt es allerdings viel zu oft: Wer mehr übt=Leadgitarrist!
 
Wer so tut, als wärs kein Act ein Solo sauber in einen laufenden Rhythmus zu häkeln, hat keine Ahnung. Und wie schon zuvor gesagt, die meisten Leadgitarristen popeln ja nicht gelangweilt in der Nase, bis das nächste Solo fällig ist. Also zumindest nicht in den Bands, die ich kenne. Da wird auch heftig mitgerockt.
 
Wenn beide Gitarristentypen in einer Band zusammen auftauchen, ist der Rhythmusgitarrist meist mit dem stabileren und der Leadgitarrist mit dem labileren Charakter gesegnet und das ist wichig und gut so, denn ein klassischer Rhytmusgitarrist bekommt eben keinen großartigen Spot währen ein klassischer Leadgitarrist diesen zur Befriedigung seines Egos sogar sucht und eher zusammen mit dem Sänger einen Aufmerksamkeitskreis bildet. Wenn beide Gitarristentypen zusammen in einer Band spielen sind sie eigentlich musikalisch auf ähnlichem Niveau mit minimal anderen Ausprägungen. Schließlich muss ein Leadgitarrist während des Songs auch Rhytmusparts übernehmen und vielleicht sogar orchestriert zusammen mit dem Rhytmusgitarristen spielen. Ebenso kommt dem Rhytmusgitarristen auch mal die Situation entgegen, dass er einen Solopart doppeln muss (Thema Twinguitars). Richtig gute Solisten sind meiner Erfahrung nach IMMER auch richtig gute Rhythmiker, denn die Grundlage eines Solos sind nicht Skalen und Fingertechnik sondern extreme rhytmische Fähigkeiten und Melodieführung, die dann erst mit den Skalen und Fingerfertigkeit in ein Solo übersetzt werden. Solisten, die immer nur Skalen hoch und runter üben ohne zu wissen, wie ein Metronom bedient wird, werden meißt zu Huddelern, die sich währen der Soli irgendwie auf die nächste Eins retten. Ebenso sind gute Rhythmiker meist auch ganz passable Solisten, die aber eben nicht mit dem "Soloton" gesegnet sind, der einem Solo diese bestimmte Bedeutung und den Wiedererkennungswert einhaucht. Konzentriert und dauerhaft üben und an sich arbeiten müssen beide!
 
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