Unterschied zwischen Zederndecke und Fichtendecke?

[Fellnase]

Hallo zusammen,

ich möchte mir eine neue Westerngitarre zu legen. Ich hab die letzten Jahre im mal wieder gespielt (auf einer Johnson von Ebay, klanglich ok, aber die Saitenlage läßt etwas zu wünschen übrig...), möchte aber meine Fähigkeiten aber vertiefen, da mein Sohn auch angefangen Gitarre zu spielen. Ich habe jetzt einige Gitarren angespielt und bin bei Art & Lutherie hängen geblieben.
Im Musikstore gibt es jetzt Gitarren mit Fichtendecke http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/-Spruce-Burgundy-Dreadnought/art-GIT0005937-000 oder
mit Zederndecke http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/-Cedar-Antique-Burst-Dreadnought/art-GIT0005929-000.
Die A&L die ich angespielt hatte, hatte eine Zederndecke und der warme und volle Klang hat mich überzeugt. Gibt es außer dem Preis noch klangliche oder andere Unterschiede?

Ich würde mich über Tipps freuen.

Viele Grüße

Alexandra

 

[Corkonian]

Zeder i8st weicher. Also anfälliger für Dellen, Beulen und Kratzer.
Fichte ist härter, also unempfindlicher.
Die klanglichen Unterschiede hast Du ja schon gehört.
Ich würde vorschlagen, höre und spiele auch noch eine Mahagonigitarre wie die Guild D25/GAD25/125, die Martin D15, die Tanglewood TW15 oder die Sigma -15 Reihe an.
Wenn Du genug Zeit und Geld hast, dann ist Koa auch eine sehr, sehr gute Alternative, ich habe eine Koa-Jumbo und die klingt wie Engel singen...

 

[Fellnase]

Hallo Corkonian,

danke für deine Antwort, ich glaube es liegt ein Mißverständnis vor, ich habe nur eine Zederndecke gespielt, deshalb die Frage.
Ich werde deinen Rat befolgen und mir die genannten Modelle anhören bzw. anspielen. Leider sind die Musikgeschäfte hier niccht so zahlreich vorhanden. Mal gucken, wo da nächste größere Geschäft ist und dann einen Tag Urlaub nehmen und ausprobieren. Ich möchte ja dann auch "die" Gitarre haben und mich nicht nacher ärgern....
Vielleicht könnt ihr mir auch einen Laden empfehlen? Ich wohne am Harzrand zwischen Göttingen und Osterode am Harz.

Viele Grüße
Alexandra

 

[Corkonian]

Zeder ist weicher als Fichte. Fichte kann also als stabileres Holz duenner gearbeitet werden und hat dementsprechend weniger Masse. So sagt man Fichte nach, ein sehr schnell ansprechendes Tonholz zu sein, dass den ganzen Bereich von ganz leise bis ganz laut gut abdecken kann. Zeder ist nicht so stabil, muss also tendenziell dicker und damit auch schwerer verbaut werden. Dazu kommt, dass es nicht so stabil ist. Ausserdem ist die Schallgeschwindigkeit im Holz ein massgeblicher klangformender Faktor.

Man kann herrlich ueber die "Eigenschaften" verschiedener Tonhoelzer diskutieren, aber es ist eine Tatsache dass die Konstruktion einen mindestens so grossen Einfluss hat, wie das Holz. Gitarren aus der Massenproduktion sind immer ein Kompromiss, kein Hersteller wird hier "auf Kante" arbeiten, da die zu erwartenden Garantieansprueche durch Schaeden durch Fehlbehandlung allein den Hersteller in die Pleite treiben wuerden. Daher sind alle Industriegitarren um das mehrfache zu robust gebaut. Dementsprechend gehen aber auch die typischen Klangeigenschaften von Fichte, Zeder, Mahagoni und Ahorn (die beliebtesten Hoelzer) schnell verloren und es gibt eine gewisse "Beliebigkeit" des Klanges.

Fuer uns Konsumenten gilt: Zeder ist weicher und kriegt schneller Macken. Mahagoni ist braun und klingt nicht so brilliant wie Fichte und Koa ist verdammt teuer. Fichte sieht man ueberall und Ahorn habe ich schon lange nicht mehr als Deckenholz gesehen.... ich habe selber noch eine Washburn D46SP mit Spalted Maple Decke... aber das ist eine sehr seltene Gitarre.

 

[saitentsauber]

Ich erinnere mich dumpf, dass es für Läden einen eigenen Thread gibt. Versuch doch mal, ihn zu finden - vielleicht gibts da ne Empfehlung für Deine Gegend!