Unterschiede zwischen den Fender-Style-Singlecoils

  • Ersteller Natzrut
  • Erstellt am
N
Natzrut
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.06.10
Registriert
12.01.09
Beiträge
15
Kekse
36
Hallo Leute,

Wie der Threat-Titel schon sagt, würd ich gern wissen wo die Unterschiede zwischen den
verschiedenen Singlecoils von Fender (Strat, Tele, Jazzmaster, Jaguar...) liegen. Und zwar
sowohl in konstruktiver Hinsicht, als auch in hinsicht auf den Ton, obwohl es natürlich Quark ist, darüber zu reden, aber man kann es ja Versuchen...

Hoffe auf rege Beteiligung

MfG
 
Eigenschaft
 
Moment, ich fühle mich gefährdet.... http://www.dict.cc/englisch-deutsch/threat.html
Danach tausche in der Adressleiste das "t" hinten gegen ein "d" und dann bitte beim Punkt [fig.] lesen oder den grauen "Comp" darüber.

Bin da kein Spezialist, aber das, was ich so drüber denke (Merke: Gibt auch Variationen, kann man ja mit Ausnahme der Jazzmaster und der Telecaster irgendwie alles frei variieren)
Strat: "Die SCs"
Tele: "Die SCs, aber andere Befestigung"
Jaguar: "SCs, etwas kräftiger"
Jazzmaster: "Sehen aus wie P-90, sind's aber irgendwie net wirklich"
 
Moment, ich fühle mich gefährdet....

Tja, irgendwie krieg ich es nicht gebacken meine Beiträge zu editieren,
du musst also wohl mit der Angst leben...

In sachen Telecaster PU kann ich dir nicht ganz zustimmen, das Video (Link ist unten)
belegt zumindest mal das die ersten Teles mit PUs aus Lap Steels ausgerüstet waren.
Ich kann mir nicht vorstellen, das sich diese Teile auch in einer Strat befinden...
Ich denke also schon, das zwischen Tele und Strat eine Weiterentwicklung stattgefunden
hat, und das Tele-PUs nicht blos Strat-PUs in nem anderen Gehäuse sind...
Aber das sind natürlich alles nur Vermutungen von mir, und mein beleg mit dem Video ist reichlich dürftig...

http://www.youtube.com/watch?v=SnQYoRYedF0

MfG
 
Tele-Bridge-PUs: traditionelle haben eine Metall-Grundplatte, die das Magnetfeld beeinflußt, und wesentlich zum punchig-twangigen Grundsound beiträgt (einer der Hauptunterschiede zwischen Strat und Tele, bzw. deren Bridgepickup-Sounds - der andere ist die Art der Bridge).

Tele-Neck-Pickups: die Messingkappe dämpft Höhen, was zum warm-dunkel-jazzigen Grundton dieses Typs beiträgt (grad der Unterschied zwischend dem sehr brillianten Bridgepickup und dem sehr dunklen Neckpickup macht ja die Tele zur so ziemlich vielseitigsten Gitarre überhaupt); manche moderne Tele-Neckpickups haben Kappen aus Neusilber, die die Höhen weit weniger dämpfen - die klingen dann ein bißl Strat-artiger. Von der Konstruktion her sind die Spulen von Tele-Neckpickups etwas schmaler als soche von Strat-Neckpickups.
Ach ja, noch was ganz wichtiges: Tele-Neckpickups sind KEINE Lipsticks! Kaum was treibt mich so schnell auf die Palme wie irgendwelche Dödel, die über den Lipstick in ihrer Tele schreiben...
Lipsticks sind in Danelectros verbaut, und haben eine vollkommen andern Aufbau: Spule wird um einen Barrenmagneten gewickelt, und dann in runde Lippenstifthülsen verpackt (deshalb ja auch Lipstick - der gute alte Nathan Daniel - daher Danelectro - war recht geschäftstüchtig und hatte wo eine billige Quelle für solche Hülsen aufgetan...), ein Tele-Neckpickup ist dagegen ein ganz normaler Fender-Singlecoil, mit Stiftmagneten, die in einem Spulenkörper (bobbin) sitzen, um den der Draht gewickelt wird; darüber kommt dann die (unten offene) Metallkappe.
Also, alle die's betrifft: Strafaufgabe: 100x mal an die Tafel schreiben: "Ein Tele-Halspickup ist kein Lipstick!" :):rolleyes:

Ach ja, und Du hast recht, in den ersten Teles steckten Lap Steel-Pickups, Leo Fender hatte ja, bevor er die Broadcaster/Esquire/Telecaster erfand, ja schon jahrelang Lap Steels gebaut (übrigens waren auch die allerersten E-Gitarren überhaupt, in den 1930ern, Lap Steels, und keine "normalen" Gitarren).

Strat-Pickups: im Prinizp das gleiche wie ein Tele-Bridgepickup (aber ohne Metall-Grundplatte, daher weniger punchig-twangig) oder - Neckpickup (aber breiter und ohne Kappe, daher brillianter, weniger dunkel klingend).

Man kann's nur vermuten, aber Leo Fender war ja als extremer Knauserer bekannt (deshalb ja auch die Wahl von damals billigem Ahorn, Esche, Erle als Hölzer statt der damals im Gitarrenbau üblichen, wie Mahagoni und Palisander!) - wahrscheinlich hat er Grundplatte und Kappe bei den Strat-Pickups nur deshalb weggelassen, weil's billiger in der Produktion kam...

Jaguar-Pickup: ähnlich aufgebaut wie ein Strat-Pickup, aber mit einer gezackten Metallummantelung, die das Magnetfeld beeinflußt/fokussiert.

Jazzmaster-Pickup: hat eine sehr breite Spule, relativ flach; hat (außer einer leichten optischen Ähnlichkeit) aber schon überhaupt gar nix mit einem P90 zu tun, und klingt auch komplett anders: JM-Pickup: breite Spule, Magnetstifte als Polepieces, niedriger Output, clean-twangiger Sound. P90: auch breite Spule, aber Schrauben als Polepieces, die mit auf der Unterseite sitzenden Barrenmagneten magnetisiert werden, hoher Output (für SC-Verhältnisse), rotzig-dreckiger Sound.
Übrigens: in japanischen Fender-Jazzmaster-Reissues sitzen im Prinzip Strat-Singlecoils, die einfach unter der breiten Jazzmaster-Kappe versteckt wurden...
 
Danke, damit haben sich meine Fragen fast geklärt.

Tele-Neck-Pickups: die Messingkappe dämpft Höhen, was zum warm-dunkel-jazzigen Grundton dieses Typs beiträgt (grad der Unterschied zwischend dem sehr brillianten Bridgepickup und dem sehr dunklen Neckpickup macht ja die Tele zur so ziemlich vielseitigsten Gitarre überhaupt); manche moderne Tele-Neckpickups haben Kappen aus Neusilber, die die Höhen weit weniger dämpfen - die klingen dann ein bißl Strat-artiger. Von der Konstruktion her sind die Spulen von Tele-Neckpickups etwas schmaler als soche von Strat-Neckpickups.


Ich hab mal gehört, das die Kappe des Tele-Neck-PUs verbaut war um das
Teil rauschärmer zu machen. Rauscht der Strat PU deshalb mehr, oder hat Fender da
andere Methoden gefunden? Oder stimmt das mit dem Rauschen einfach nicht?
(Das der Bridge-PU in beiden Fällen keine Abdeckung hat würde ja dafür sprechen...)

MfG
 
Ich hab mal gehört, das die Kappe des Tele-Neck-PUs verbaut war um das
Teil rauschärmer zu machen. Rauscht der Strat PU deshalb mehr, oder hat Fender da
andere Methoden gefunden? Oder stimmt das mit dem Rauschen einfach nicht?
(Das der Bridge-PU in beiden Fällen keine Abdeckung hat würde ja dafür sprechen...)

Der Brückenpickup bei der Tele hatte ursprünglich auch eine Abdeckung: Ashtray-cover. Die ersten Strats übrigens auch :rolleyes:

Was irgendwo untergegangen ist, der Tele Bridge Pu ist heisser als der der Strat, auch das sorgt für den Twaaang.
 
Ich hab mal gehört, das die Kappe des Tele-Neck-PUs verbaut war um das
Teil rauschärmer zu machen. Rauscht der Strat PU deshalb mehr, oder hat Fender da
andere Methoden gefunden? Oder stimmt das mit dem Rauschen einfach nicht?
Brummen nicht rauschen! Passive Bauelemente rauschen nicht! :p Ansonsten keine Ahnung ;)
 
Das Brummen wird nicht nur vom PU beeinflusst, sondern auch von der Abschirmung des Korpus / des Pickguards, von der Qualität der sonstigen Elektronik und nicht zuletzt auch vom Gitarrenkabel und vom Amp. Ich habe eine Bullet Strat (also billigste Fender-Strat wo gibt), für die Abschirmung im Korpus kostenbedingt ein Fremdwort ist - und die PUs sind sicher auch nicht gerade top of the line. An einem Scherzartikelamp wie dem Marshall MS-2 ist das Brummen fast lauter als der Ton, an einem "richtigen" Verstärker ist sie weitestgehend ruhig. Ausser man hängt jetzt noch ein fieses Fuzz davor- dann wirds natürlich etwas lauter. Meine alte Squier Tele (die übrigens ab nächste Woche vermutlich for sale ist) hat ein zusätzliches Massekabel an jedem PU und ist in puncto Brummen quasi gar nicht da.

Ansonsten kann ich noch sagen, dass ich an meiner Jazzmaster Reissue gerade einen PU-Wechsel durchgeführt habe, und der neue Jazzmaster-PU ist trotz "hot" Ausführung erheblich output-ärmer als das Originalteil, das wirklich ziemlich stratig klingt. Allerdings optisch eigentlich genau so ausssieht, nur mit etwas mehr Draht ;)
 
So, vielen dank für eure Antworten.

Der Brückenpickup bei der Tele hatte ursprünglich auch eine Abdeckung: Ashtray-cover.

Stimmt, hätte aber nie gedacht, dass das Teil diesen Zweck hatte...

Ansonsten kann ich noch sagen, dass ich an meiner Jazzmaster Reissue gerade einen PU-Wechsel durchgeführt habe, und der neue Jazzmaster-PU ist trotz "hot" Ausführung erheblich output-ärmer als das Originalteil, das wirklich ziemlich stratig klingt. Allerdings optisch eigentlich genau so ausssieht, nur mit etwas mehr Draht

Sind die JM-PUs auch mit ner Strat kombinierbar, oder beißt sich da was, wegen zb den Saitenabständen?

Übrigends, klar, es heißt Brummen^^

MfG
 
Sind die JM-PUs auch mit ner Strat kombinierbar, oder beißt sich da was, wegen zb den Saitenabständen?

Da beisst sich so ziemlich alles: Die Öffnungen im Pickguard passen nicht, bei der Jazzmaster hängen die PUs nicht am Pickguard, sondern liegen auf Gummibalken; Gehalten werden sie von der Kappe, die ist auf dem Korpus verschraubt ... um das bei einer Strat zu machen, müsste man doch einiges umbauen. ZB eine plane Auflagefläche für die Gummibalken schaffen.

Wie man ja eigentlich schon sieht. Jazzmaster:

jm-v.jpg


Strat:

PU_Strat_3.jpg


Irgendwie gehen würde es sicher schon, aber ich stells mir sehr aufwändig vor, da die Ausfräsungen in Strats einfach zu schmal und zu tief sind.
 
Da beisst sich so ziemlich alles

Sorry, da hab ich mich mal wieder schlecht ausgedrückt: Ich meinte eigentlich ob sich der JM-PU mit den "Halsbreitenmaßen" der Strat vetragen, also mit dem Abstand Saiten zueinander (wie auch immer das jetzt genau heißt), oder ob der mit der Abnahme der Schwingungen vlt probleme geben könnte, weil einzelne Saiten schlichtweg an der falschen Stelle hängen... Das man JM-PUs nur schwer in einem Stratkorpus einbauen kann, ist eigentlich klar.

MfG
 
Sorry, da hab ich mich mal wieder schlecht ausgedrückt: Ich meinte eigentlich ob sich der JM-PU mit den "Halsbreitenmaßen" der Strat vetragen, also mit dem Abstand Saiten zueinander
Schade, dass Deine Frage vollkommen untergegangen ist. Ich kenne mich zwar nicht mit allen Fender-Gitarren aus, vermute aber, dass Fender hier einen Kompromiss gewählt hat. Bei der Telecaster hatte er sich ja für zwei grundverschiedene Tonabnehmer entschieden und den Saitenabstand für Hals- und Stegpositon (50 bzw. 54 mm) individuell festgelegt. Die Stratocaster hingegen sollte mit drei 3 baugleichen Tonabnehmern bestückt werden, also wählte er den Saitenabstand hier einheitlich und entschied sich für 54 mm. Ähnilch dürfte es bei der Jazzmaster aussehen.


Ach ja, und Du hast recht, in den ersten Teles steckten Lap Steel-Pickups, Leo Fender hatte ja, bevor er die Broadcaster/Esquire/Telecaster erfand, ja schon jahrelang Lap Steels gebaut (übrigens waren auch die allerersten E-Gitarren überhaupt, in den 1930ern, Lap Steels, und keine "normalen" Gitarren).
Heißt das, dass die beiden 1949 gebauten Prototypen mit den kleinen flügelförmigen Schlagbrettern Tonabnehmer ohne die übliche Metallplatte hatten?

Und 1950 fertigte Fender ja noch ein paar "normal" aussehende Gitarren, die man immer noch als Vorserienmodelle einstufen darf. Sie hießen Esquire, waren aber sowohl mit einem als auch mit zwei Tonabnehmern erhältlich, wobei in beiden Fällen oft schwarze Korpusse und weiße Schlagbretter verbaut wurden und der Hals stets unverstärkt war. Darüber hinaus hatten die ersten 1-Pickup-Esquires einen Druckknopf statt des weltbekannten Kippschalters. (Im Laufe des Jahres wurden beide Esquire-Modelle zu Gunsten der Broadcaster aufgegeben, die stets einen verstärkten Hals hatte, wobei die Fräsung für den Spannstab mit einem Ahorn- oder Nussbaumholzstreifen abgedeckt war. Die 1-Pickup-Version wurde ab 1951 wieder gebaut, ebenfalls mit verstärktem Hals, wobei der Name Esquire erhalten blieb.) Hatten diese Gitarren noch die alten Tonabnehmer, oder kamen hier schon welche mit Zinnplatte zum Einsatz? Oder erfolgte der Übergang zur Zinnplatte irgendwann während dieser Bauphase, so dass bei entsprechenden Gitarren beide Ausführungen zum Einsatz kamen?

Meine nächste Frage betrifft den Schutz der Wicklung. Auf einem Foto des ersten 1949er Prototyps glaube ich weißes Klebeband zu erkennen. Nach Duchossoir kam aber schon sehr früh schwarzes zum Einsatz, ebenso wie die Zinnplatte. (Offenbar gelten seine Ausführungen nicht für die Prototypen, und die Fasen der von 1957 bis 1965 verbauten Magnete hatte er auch nicht auf dem Schirm.) Bei meinen Recherchen über frühe Tonabnehmer dieser Art förderte ich sogar die Auskunft zutage, Leo Fender habe um 1951 generell weißes Klebeband verwendet, die fertigen Tonabnehmer jedoch in eine schwarze Bienenwachs-Paraffin-Mischung getaucht. Danach erscheint die Verwendung von weißem Klebeband für die ersten Tonabnehmer plausibel. Kann es sein, dass dieses von Anfang an verwendet wurde und die damals verwendete Wachsmischung farblos-transparent war? Wenn ja, wann erfolgte der Übergang zur schwarzen Mischung?
 
Auch wenn es hier die meisten wohl wissen, sollte man zu den Strat Pickups an dieser Stelle ergänzen, dass es eben nicht 3 baugleiche sind, sondern der mittlere in der Regel anders herum gewickelt und die Magnete anders herum eingesetzt werden ("RW/RP" = reverse wound, reverse polarity). Somit wird man in Kombination mit Steg-/Brückentonabnehmer das Brummen los, wie man es von Humbuckern kennt.
Auch in manchen Telecastern wird das mit dem Bridgepickup gemacht. Soweit ich weiß ist das aber "historisch nicht korrekt".
 
Es ist auch bei der Strat historisch nicht immer korrekt, weil es jahrzehntelang nicht so gemacht wurde. Die Tonabnehmer waren also im Rahmen gewisser Serienstreuungen baugleich.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben