Tele-Bridge-PUs: traditionelle haben eine Metall-Grundplatte, die das Magnetfeld beeinflußt, und wesentlich zum punchig-twangigen Grundsound beiträgt (einer der Hauptunterschiede zwischen Strat und Tele, bzw. deren Bridgepickup-Sounds - der andere ist die Art der Bridge).
Tele-Neck-Pickups: die Messingkappe dämpft Höhen, was zum warm-dunkel-jazzigen Grundton dieses Typs beiträgt (grad der Unterschied zwischend dem sehr brillianten Bridgepickup und dem sehr dunklen Neckpickup macht ja die Tele zur so ziemlich vielseitigsten Gitarre überhaupt); manche moderne Tele-Neckpickups haben Kappen aus Neusilber, die die Höhen weit weniger dämpfen - die klingen dann ein bißl Strat-artiger. Von der Konstruktion her sind die Spulen von Tele-Neckpickups etwas schmaler als soche von Strat-Neckpickups.
Ach ja, noch was ganz wichtiges: Tele-Neckpickups sind
KEINE Lipsticks! Kaum was treibt mich so schnell auf die Palme wie irgendwelche Dödel, die über den Lipstick in ihrer Tele schreiben...
Lipsticks sind in Danelectros verbaut, und haben eine vollkommen andern Aufbau: Spule wird um einen Barrenmagneten gewickelt, und dann in runde Lippenstifthülsen verpackt (deshalb ja auch Lipstick - der gute alte Nathan
Daniel - daher
Danelectro - war recht geschäftstüchtig und hatte wo eine billige Quelle für solche Hülsen aufgetan...), ein Tele-Neckpickup ist dagegen ein ganz normaler Fender-Singlecoil, mit Stiftmagneten, die in einem Spulenkörper (bobbin) sitzen, um den der Draht gewickelt wird; darüber kommt dann die (unten offene) Metallkappe.
Also, alle die's betrifft: Strafaufgabe: 100x mal an die Tafel schreiben:
"Ein Tele-Halspickup ist kein Lipstick!"
Ach ja, und Du hast recht, in den ersten Teles steckten Lap Steel-Pickups, Leo Fender hatte ja, bevor er die Broadcaster/Esquire/Telecaster erfand, ja schon jahrelang Lap Steels gebaut (übrigens waren auch die allerersten E-Gitarren überhaupt, in den 1930ern, Lap Steels, und keine "normalen" Gitarren).
Strat-Pickups: im Prinizp das gleiche wie ein Tele-Bridgepickup (aber ohne Metall-Grundplatte, daher weniger punchig-twangig) oder - Neckpickup (aber breiter und ohne Kappe, daher brillianter, weniger dunkel klingend).
Man kann's nur vermuten, aber Leo Fender war ja als extremer Knauserer bekannt (deshalb ja auch die Wahl von damals billigem Ahorn, Esche, Erle als Hölzer statt der damals im Gitarrenbau üblichen, wie Mahagoni und Palisander!) - wahrscheinlich hat er Grundplatte und Kappe bei den Strat-Pickups nur deshalb weggelassen, weil's billiger in der Produktion kam...
Jaguar-Pickup: ähnlich aufgebaut wie ein Strat-Pickup, aber mit einer gezackten Metallummantelung, die das Magnetfeld beeinflußt/fokussiert.
Jazzmaster-Pickup: hat eine sehr breite Spule, relativ flach; hat (außer einer leichten optischen Ähnlichkeit) aber schon überhaupt gar nix mit einem P90 zu tun, und klingt auch komplett anders: JM-Pickup: breite Spule, Magnetstifte als Polepieces, niedriger Output, clean-twangiger Sound.
P90: auch breite Spule, aber Schrauben als Polepieces, die mit auf der Unterseite sitzenden Barrenmagneten magnetisiert werden, hoher Output (für SC-Verhältnisse), rotzig-dreckiger Sound.
Übrigens: in japanischen Fender-Jazzmaster-Reissues sitzen im Prinzip Strat-Singlecoils, die einfach unter der breiten Jazzmaster-Kappe versteckt wurden...