Wie so vieles ist das natürlich Geschmackssache, aber ich hab viele Jahre (bei Normalstimmung natürlich, höchstens mal einen halben Ton runter zu Gunsten des Sängers) auf Strats .009er und auf der Paula .010er gespielt. Das kompensiert die Mensurunterschiede vom Spielgefühl her recht gut, wie ich finde. Der Teil ist nun auch kein Voodoo, sondern Physik. Das heißt aber nicht, dass man den Unterschied beider Gitarren nicht auch mögen kann und in aller Deutlichkeit spüren will.
Irgendwann bin ich selbst zu Gunsten von mehr Definition und fetterem Sound bei der Strat auf .009 - .046 umgestiegen, also einen gemischten Satz. Das etwas strammere Gefühl gefällt mir seither sehr gut.
Man sollte das natürlich nicht überbewerten, Billy F. Gibbons spielt .008er und .007er (!) Sätze auf Gibson und klingt ja nun auch nicht gerade dünn. Was sich aber auch lohnen kann, ist das Experimentieren mit dem Material. Klingt die Tele oder Strat zu spitz, kann man mit Pure Nickel-Saiten etwas mehr Wärme einbringen; mag ich persönlich sehr gerne. Brauchst Du dagegen mehr Draht im Sound, kannst Du auf die fette Paula auch mal Stainless Steels aufziehen. Bei eher höhenreichen Humbuckern (Duncan Pearly Gates zB) können die allerdings auch ein bisschen schrill klingen, bei weicher klingenden dagegen die Rettung aus dem Sumpf sein. Da muss ich heapstar recht geben, nicht jeder SC ist höhenbetont und so mancher HB kann auch ganz schön kreischen. Der reine Holzsound ist ja nun auch nicht bei jeder Strat oder Paula gleich. Die Saiten bringen da eher Nuancen ein, aber manchmal fehlt ja auch nur noch ein kleines bisschen zum Wunschsound bzw. -feeling, und das können sie manchmal schon liefern.
Gruß, bagotrix