unterschiedliche Saiten für Humbucker/Single Coil?

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schorsch27
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ich habe mal gehört, dass man für Teles und Strats andere Saiten nimmt, als für Paulas oder SG's. Ist das Voodoo, oder erfordern unterschiedliche Tonabnehemer auch unterschiedliche Saiten ?
 
Eigenschaft
 
Das hat eher mit der Mensur, denn mit den Tonabnehmern zu schaffen. Auf kürzeren Mensuren (Paula) nimmt man gemeinhin etwas dickeren Draht her als auf längeren Mensuren (Strat). Letztendlich ist das aber individuell verschieden.
 
Was Heapstar da sagt, ist ganz logisch zu erklären. Ist eine Saite dicker, ist es schwerer, sie auf einen Ton zu spannen. Ist ja logisch, man braucht mehr Kraft, weil die Saite dicker und somit "widerspenstiger" ist. Nimmt man eine dünnere Saite, kann man sie leichter spannen. Andererseits ist die Schwierigkeit aber auch von der Länge der Saite, bzw hier von der Mensur abhängig. Denn soll eine Saite, die länger ist, auf einen Ton gespannt werden, ist dafür auch mehr Kraft nötig, da ja sozusagen mehr Menge an Saite gespannt werden muss. So gleichen sich Spannung durch Länge/Dicke bei kürzeren Mensuren aus, wenn man dickere Saiten nimmt, und bei längeren Mensuren durch dünnere Saiten.
Aber zur eigentlichen Frage: Für verschiedene Tonabnehmer verschiedene Saiten zu nehmen, hab ich auch schon gehört. Wie genau das zu erklären ist, kann ich nicht beantworten, aber verschiedene Saiten haben auch verschiedenen Klangcharakter, durch Zusammensetzung z.B. Und es gibt sicher Saiten, die perkussiver klingen (Singlecoil) und welche, die sehr warm und .. ach, ich nenns mal basslastig/brummig (Humbucker), sind. Ich hoffe, man kann mich verstehen .. :D
 
Lange Rede, kurzer Sinn: Erlaubt ist, was gefällt.
 
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Lange Rede, kurzer Sinn: Erlaubt ist, was gefällt.

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Ein Beispiel:

Ich verwende auf meiner Tele diesen Saitensatz da ich mir bei der längeren Mensur ein bisschen schwerer beim Ziehen tue (die Bassaiten sind allerdings gleich dick wie bei einem 10er Satz):
https://www.thomann.de/at/daddario_exl125.htm

Auf den Gibsons habe ich die hier drauf:
https://www.thomann.de/at/daddario_exl110.htm

Unterschiedliche Marken zu empfehlen ist schwer - da zählt nur der eigene Geschmack.
 
Ich bin auch mehr der "Light-Top-Heavy-Bottom"-Typ.
 
Ich benutze auf meinen beiden Hauptgitarren seit mehr als 30 Jahren identische Saiten. Die eine ist eine Stratocaster und die andere ene Hamer Sunburst, deren PUs kaum unterschiedlicher sein könnten! Mehr SC als eine Strat geht kaum und mehr Humbucker als auf der Hamer auch nicht.
Kurz: ich denke daher, dass man die Frage des TE ("ist das Voodoo") schlicht beantworten kann. Ja, ist es!
 
Wie so vieles ist das natürlich Geschmackssache, aber ich hab viele Jahre (bei Normalstimmung natürlich, höchstens mal einen halben Ton runter zu Gunsten des Sängers) auf Strats .009er und auf der Paula .010er gespielt. Das kompensiert die Mensurunterschiede vom Spielgefühl her recht gut, wie ich finde. Der Teil ist nun auch kein Voodoo, sondern Physik. Das heißt aber nicht, dass man den Unterschied beider Gitarren nicht auch mögen kann und in aller Deutlichkeit spüren will.

Irgendwann bin ich selbst zu Gunsten von mehr Definition und fetterem Sound bei der Strat auf .009 - .046 umgestiegen, also einen gemischten Satz. Das etwas strammere Gefühl gefällt mir seither sehr gut.

Man sollte das natürlich nicht überbewerten, Billy F. Gibbons spielt .008er und .007er (!) Sätze auf Gibson und klingt ja nun auch nicht gerade dünn. Was sich aber auch lohnen kann, ist das Experimentieren mit dem Material. Klingt die Tele oder Strat zu spitz, kann man mit Pure Nickel-Saiten etwas mehr Wärme einbringen; mag ich persönlich sehr gerne. Brauchst Du dagegen mehr Draht im Sound, kannst Du auf die fette Paula auch mal Stainless Steels aufziehen. Bei eher höhenreichen Humbuckern (Duncan Pearly Gates zB) können die allerdings auch ein bisschen schrill klingen, bei weicher klingenden dagegen die Rettung aus dem Sumpf sein. Da muss ich heapstar recht geben, nicht jeder SC ist höhenbetont und so mancher HB kann auch ganz schön kreischen. Der reine Holzsound ist ja nun auch nicht bei jeder Strat oder Paula gleich. Die Saiten bringen da eher Nuancen ein, aber manchmal fehlt ja auch nur noch ein kleines bisschen zum Wunschsound bzw. -feeling, und das können sie manchmal schon liefern.

Gruß, bagotrix
 
Was sich aber auch lohnen kann, ist das Experimentieren mit dem Material. Klingt die Tele oder Strat zu spitz, kann man mit Pure Nickel-Saiten etwas mehr Wärme einbringen; mag ich persönlich sehr gerne. Brauchst Du dagegen mehr Draht im Sound, kannst Du auf die fette Paula auch mal Stainless Steels aufziehen. Bei eher höhenreichen Humbuckern (Duncan Pearly Gates zB) können die allerdings auch ein bisschen schrill klingen, bei weicher klingenden dagegen die Rettung aus dem Sumpf sein. Da muss ich heapstar recht geben, nicht jeder SC ist höhenbetont und so mancher HB kann auch ganz schön kreischen.

Einerseits kann ich all das, was du schreibst, vollkommen nachvollziehen. Auf der anderen Seite frage ich mich jedoch, warum Stromgitarren i.d.R. zwei funktionstüchtige Potentiometer haben, mit denen man durchaus auch die Höhen absenken kann, feiner dosiert wie mit jedem (neuen) Saitensatz. Zusätzlich nutzen wir Amps mit wenigstens einem Tone-Regler, viele wohl eher schon mit dreibandiger Klangregelung, wenn nicht noch mit einem Equalizer davor. Saitenstärke nach Tuning, Gewohnheit, "Spielgefühl" auszuwählen, macht durchaus Sinn, bei Puristen vielleicht noch, um Tonabnehmer ohne Polschrauben bezüglich der Lautstärke differenzierter Regeln zu können, aber sonst? Bei klanglichen Aspekten wären wir eher bei Saitentypen, Roundwound, Flatwound und Co.

Der reine Holzsound ist ja nun auch nicht bei jeder Strat oder Paula gleich. Die Saiten bringen da eher Nuancen ein, aber manchmal fehlt ja auch nur noch ein kleines bisschen zum Wunschsound bzw. -feeling, und das können sie manchmal schon liefern.

Es gibt keinen "Holzsound" bei EGitarren. Das, was gerne so bezeichnet wird, ist ein bestimmter Grad der Verzerrung und ein passend heftiger Anschlag, was in gewisser Weise entfernt an den Klang von akkustischen Gitarren/Saiteninstrumenten erinnern "kann". Wenn es ihn geben würde, müsste er am Amp ohne jegliche Verzerrung hörbar sein, aber da hört man eher "glockigen" Klang, außer die Saiten scheppern derhart heftig auf die Bünde, dass man Richtung Sitar geht.
 
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Einerseits kann ich all das, was du schreibst, vollkommen nachvollziehen. Auf der anderen Seite frage ich mich jedoch, warum Stromgitarren i.d.R. zwei funktionstüchtige Potentiometer haben, mit denen man durchaus auch die Höhen absenken kann, feiner dosiert wie mit jedem (neuen) Saitensatz.

Mit den Potis hast du natürlich recht, die werden ja oft stiefmütterlich behandelt. Die verwende ich allerdings auch erst, seit ich in einigen Gitarren auf 50ies-Wiring umgestiegen bin und in anderen die Kondensatorwert so geändert ab, dass das Tonpoti nicht einfach nur dumpf macht. Ab Werk kann ich meist nix mit den Dingern anfangen, und das geht glaube ich vielen so. Der Unterschied zwischen Pure Nickel- und Stainless Steel-Saiten geht mMn aber in eine etwas andere Richtung. Ich meinte wirklich "wärmer" und nicht unbedingt "höhenärmer". Wird zwar von vielen gleichgesetzt, aber ich meinte die subtileren Unterschiede, die leider nur schwer in Worte zu fassen sind. Nickels klingen für meine Ohren meist seidiger, weniger aggressiv. Umgekehrt sind die Bässe bei guten Stahlsaiten mMn etwas definierter.

Es gibt keinen "Holzsound" bei EGitarren.

Da meinen wir mit "Holzsound" vielleicht einfach was unterschiedliches. Was ich ausdrücken wollte, ist dass der sog. "Primärton" einer Gitarre (klingt halt so geschraubt) die Grundlage ist, wobei Holzart- und Qualität, Bauweise und Hardware zusammenspielen. Aus meiner Sicht dürfte das Holz dabei schon eine gewichtige Rolle spielen, wenn zB Les Pauls aus einer Baureihe mit gleicher Hardware und Elektrik stark unterschiedlich klingen. Und da kann man nach meiner Erfahrung auch noch ein bisschen was mit den Saiten ändern. Soweit Du Roundwounds und Flatwounds nennst, kann ich Dir nur recht geben. Flatwounds kannst du noch viel weniger mit dem Tonpoti simulieren als Nickelsaiten. Vom Prinzip her ist läuft es mMn aber auf das gleiche hinaus wie beim Wechsel von Legierungen, die Unterschiede sind nur krasser.

Was Saitenscheppern mit Holzsound zu tun haben soll, versteh ich allerdings nicht ganz. Ich kenne höchstens noch den Begriff "holziger Ton", den ich immer so verstanden habe, dass der Klang "natürlicher" und weniger hart, eben näher an einer Akustikgitarre wahrgenommen wird. Gerade unverzerrt klingen solche Instrumente für meine Ohren wesentlich attraktiver. Da würde ich aber durchaus sagen, dass Nickelsaiten diesen runderen Charakter etwas unterstützen können. Bei knalligen Funk- oder Crunchsounds oder Hi Gain und Metal kann eine härtere Tonentfaltung dagegen durchaus besser funktionieren, kommt halt immer darauf an, in welche Richtung es gehen soll. Deshalb brauchen wir ja auch unbedingt viiiele verschiedene Gitarren...;)

Gruß, bagotrix
 
Ich nehme für einige verschiedene Gitarren (Strats, LP, Firebirds u.a.) immer die gleichen Saiten und komme ganz gut damit zurecht.
Man muss sich nur an leicht unterschiedliches Spielgefühl gewöhnen, aber ansonsten geht das hervorragend.

Greetz:great:
 
Gerade eben beim Blättern im Katalog von MP kam mir dieser Thread wieder in die Erinnerung, als ich ein paar Strats mit HSS - Bestückung sah.
Was sollen bloß die Spieler solcher Gitarren machen? Da könnten sich wahre Dramen im Musikgeschäft abspielen, wenn sie das erste Mal Saiten kaufen wollen!;)
 
Habe mal meinen Gitarrenlehrer gefragt, der meinte: Egitarre ist nicht so wichtig, höchstens der Mensur wegen. Aber bei seiner Ausbildung wurde ihm vorgeschrieben auf der Klassischen Gitarre die und die Saite für die und die Stimmung bzw. die und die Marke für die und die Saite aufzuziehen (Musikfachschule).
Ich pers. unterscheide nur für Mensur/Bespielbarkeit/Haltbarkeit/Klang, aber nicht Tonabnehmerspezifisch.
Gruß
 
Gerade eben beim Blättern im Katalog von MP kam mir dieser Thread wieder in die Erinnerung, als ich ein paar Strats mit HSS - Bestückung sah.
Was sollen bloß die Spieler solcher Gitarren machen? Da könnten sich wahre Dramen im Musikgeschäft abspielen, wenn sie das erste Mal Saiten kaufen wollen!;)

Gute Frage, ich würde verzweifeln.

Ich denke, dass ist so ein Thema, wo im entferntesten Sinne jemand nicht mit der Statistik umgehen konnte.
Zur Vereinfachung beschränke ich mich auf Strat und Paula:
Man hat gesehen, dass ein großer Teil der Stratspieler 9er Saiten spielt und Single Coils hat. Genauso hat man gesehen, dass ein Großteil des Les Paul Spieler 10er Saiten hat und bekanntlich Humbucker. So fängt man dann schnell an Schlüsse zu ziehen und das verbreitet sich dann schnell im Internet.
Das Richtige Merkmal, um es in Bezug zur Saitenstärke zu setzen wäre nicht der Tonabnehmer, sondern die Mensur gewesen. Das ist aber ein so kompliziertes Thema, dass es wohl doch an den Humbuckern und Single Coils liegen muss.
 
Entscheidend sind doch nur: a) die Bespielbarkeit und b) der sound.

a) Zu fest macht Probleme wenn man viel auf bendings und Krams steht; und in ein Fischernetz greifen ist auch nicht angenehm. Ich hab Klampfen mit unterschiedlicher Mensur (Fenderlike mit HSS und ne SG mit HH), die gleichen Saiten drauf, und der Unterschied in Saitenspannung ist zumindest für mich und meine Spielgewohnheiten vernachlässigbar.

b) Gerade hier kann man sich doch alle möglichen Kombinationen vorstellen, weshalb eine Unterscheidung (bei der Saitenstärke) von singlecoil und humbucker kaum Sinn macht. Der eine mag an seiner single-coil-Klampfe dickere Saiten, um den höhenlastigen Klang zu kompensieren, der andere findet genau das gut und zieht da auch dünne Saiten auf. Und manch einem ists egal.

Erlaubt ist, was gefällt. :)
 

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