Verändert das Wachsen den Ton??

  • Ersteller blechgitarre
  • Erstellt am
blechgitarre
blechgitarre
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.04.24
Registriert
02.01.12
Beiträge
1.691
Kekse
4.417
Die Firma https://www.nowaxx.de/custom behauptet das zumindest. Ich habe keine Erfahrung mit diesen Pickups. Und kann mir auch nicht erklären wie das Wachs eine Wirkung haben sollte.
Fehlen mir einfach die Physikkenntnisse?
Beim Kondensator hat ja wirklich das Material zwischen den beiden Metallfolien Einfluss auf die Kapazität. Aber bei der Spule??
 
Eigenschaft
 
Elektrisch ändert sich durch das Auffüllen aller Zwischenräume mit Wachs praktisch nichts (Wachs hat eine sehr niedrige Dielektrizitätskonstante), minimalst geht die Resonanzfrequenz runter weil sich die Kapazität ganz leicht erhöht.
Der "bessere" Sound von ungewachsten PUs ist ein rein mechanischer Effekt (Draht kann sich zT bewegen, schwingt mit), und der ist halt leider ebenso verantwortlich für die Mikrophonie wenn man zuviel Gain und zu laut spielt. Da kann man nur einen Kompromiss finden zwischen gar nicht wachsen und regelrecht in Wachs ersaufen lassen, bzw auch ein anderes Material nehmen (zB harten Lack, und in der Industrie wird zB Epoxid-Harz verwendet im Vakuum- oder Heißträufelverfahren um Motorwicklungen zu fixieren), und halt durch steuern wo und wieviel man davon einbringt. Die genaue Form des Wickelkörpers und wie der Draht gewickelt wird spielt auch iene sehr große Rolle wie stark ein ungewachster PU zu Pfeifen neigt.
 
Gute Frage, meine Pickups sind alle schon gewachst. Aber es soll ein wenig Höhen klauen. Wobei das bei meinen Single Coils wahrscheinlich eh besser ist.
 
Der "bessere" Sound von ungewachsten PUs ist ein rein mechanischer Effekt (Draht kann sich zT bewegen, schwingt mit), und der ist halt leider ebenso verantwortlich für die Mikrophonie wenn man zuviel Gain und zu laut spielt.

Und wenn Du nur in Zimmerlautstärke spielst, ist dann auch kein Mehr an Dynamik... Die Stärke des Effektes wird stark von der Beschaffenheit der Wicklung beeinflusst. Bei eine straffen, sauberen Wicklung ist der Unterschied nicht groß, beim lockeren Scatter Wound schon deutlich. Da wird das Fenster zwischen geiler Dynamik und pfeifender/quitschender Mikrophonie sehr schnell sehr schmal.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ideal ist eigentlich ein straffer Scatter-Wound, das minimiert die beweglichen Drahtstücke in der Länge weil sie sich ineinander "verkeilen" und damit die möglichen Eigenresonanzen der freien Stücke nach oben schieben und diese auch breit streuen... und dann auch auf einem leicht ovalen Bobbin (damit auch für die innersten Windungen genug Anpressdruck entsteht).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nur als Randnotiz ...

Von der Tour bei G&L hatte ich folgende Bilder zum Thema mitgebracht.

Sind die PU gewickelt und verdrahtet, geht es noch ins Bad. Die Prozessüberwachung geschieht mit einer Küchenuhr zum Aufziehen. Wenn es einen Punkt gibt der die G&L Art Gitarren zu bauen treffend beschreibt, dann ist es für mich dieser Wecker und das Braten-Thermometer im Bad. Sicher keine "Raketentechnik", sondern schlicht und es funktioniert. Einfache und bewährte Abläufe …

full


full


full



Warum die Uhr? Wird es der Beschichtung des Wickeldrahtes, oder dem Bobbin zu warm, oder kann man da eine Eigenschaft mit steuern ???

Gruß
Martin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Für mich ist das ein super Beispiel für Psychoakustik. Umgewachste PU werden „offen“, „beweglich“, „loose“ und „dynamisch“ klingen, und gewachste eher „gepresst“, „komprimiert“ und auch etwas „verkleistert“ klingen. Ist doch logisch, weil das Wachs diese Eigenschaften mit sich bringt....

Wie die tatsächlichen physikalischen Zusammenhänge sind, ist auch eher schwer vorstellbar. So schöne einfache Assoziationen schaffen eine prima Erwartungshaltung, die dann so rausgehört wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Na, dann möchte ich eigentlich gar nicht wissen, wie meine Custom Shop 69 Pickups klingen, wären sie nicht gewachst. :D
 
Meine Vineham Pickups haben in Absprache mit Craig ein 10 Sekunden Potting bekommen.
Normalerweise macht er keins, aber da ich gerne auch in Hi-Gain Gefilden unterwegs bin, hat er mir das als Kompromiss vorgeschlagen.

Zur Uhr noch:

Evtl. benutzt der da Butyrate Bobbins, die darf man nicht zu lange drin lassen, wenn das Wachs sehr heiß ist, weil die sonst schmelzen - oder man macht es eben nicht zu heiß. Kenne PU Winder, die fassen da selbst noch mit der Hand rein, um sich zu überzeugen, dass es nicht zu heiß ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
:gruebel: Meine PUs wachsen nicht...
 
Was aber scheinbar nur auf die Humbucker zutrifft......? Den bei den Strat und Tele PUs steht lightly wax potted.
;)
 
Was aber scheinbar nur auf die Humbucker zutrifft......? Den bei den Strat und Tele PUs steht lightly wax potted.
;)

Das steht so da, ja.
Vielleicht macht er das bei den Humbuckern mit höherem Output auch so.
Bei den PAFs offensichtlich aber nicht. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden, so wie es ist und da ist schon Wachs drin, hab ich auch bei meinen Magnet-Tausch Versuchen gesehen.
 
BTW. Wenn ich in einer Gitarren Firma etwas zu sagen hätte, würde ich den Wachspott in eine kleine Unterdruckkammer stellen und während des Wachsen Vakuum ziehen. Dann könnte man die Temperatur (Wachsviskosikät) und/oder Tauchzeit reduzieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Elektrisch ändert sich durch das Auffüllen aller Zwischenräume mit Wachs praktisch nichts (Wachs hat eine sehr niedrige Dielektrizitätskonstante), minimalst geht die Resonanzfrequenz runter weil sich die Kapazität ganz leicht erhöht.

Danke hab wieder was dazugelernt. Auch bei der Spule ist wichtig was zwischen den Windungen ist. Nur Wachs und Luft unterscheiden sich nicht sehr in ihrer Wirkung
Der "bessere" Sound von ungewachsten PUs ist ein rein mechanischer Effekt (Draht kann sich zT bewegen, schwingt mit), und der ist halt leider ebenso verantwortlich für die Mikrophonie wenn man zuviel Gain und zu laut spielt.

Inwiefern verbessert eine bewegliche Wicklung den Ton, das ist mir ganz unklar.
 
Inwiefern verbessert eine bewegliche Wicklung den Ton, das ist mir ganz unklar.
Deshalb schrieb ich "verbessert" ja in Gänsefüßchen. Es schwingt halt was mit, macht zusätzlichen kleinen, leicht chaotischen "Dreck" im Sound, und das wird, oder kann, als "lebendiger" empfunden werden. Dass irgendwas mehr oder weniger kontrolliert mitschwingt ist ja eh das Geheimnis des "lebendigen" E-Gitarrentons.
Bei Amps und Lautsprechern ist ähnlich, auch die leben von zT chaotischen Dreckeffekten, die das Ganze dann lebendiger, nicht so tot und "klinisch rein" machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das Wachsen am Instrument wird den Ton sicher verbessern :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Deshalb schrieb ich "verbessert" ja in Gänsefüßchen. Es schwingt halt was mit, macht zusätzlichen kleinen, leicht chaotischen "Dreck" im Sound, und das wird, oder kann, als "lebendiger" empfunden werden. Dass irgendwas mehr oder weniger kontrolliert mitschwingt ist ja eh das Geheimnis des "lebendigen" E-Gitarrentons.
Bei Amps und Lautsprechern ist ähnlich, auch die leben von zT chaotischen Dreckeffekten, die das Ganze dann lebendiger, nicht so tot und "klinisch rein" machen.

Es könnte also sein, dass die Verbesserung Psychoakustik im Sinne von Intune ist?
 
Es könnte also sein, dass die Verbesserung Psychoakustik im Sinne von Intune ist?

Die Verbesserung bringst Du ins Spiel. Unter Einwirkung von Schallwellen Klingt ein nicht gewachster PU anders als ein gewachster.
Das kann besser, aber auch schlechter sein - bis hin zum Pfeifen (was in meinen Ohren dann richtig shyce klingt).
 
Verbesserung ist eh sehr subjektiv.
Mir geht es um Veränderung. Du bist der Meinung, dass es die gibt (vom Pfeifen abgesehen)
Ist der Klangunterschied deutlich? Ist er so stark, dass man ihn hört?
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben