Verkaufsberatung Flügel (Vergleich Yamaha-Modelle...) bis ca. 15.000,-

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jatzemann
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Liebe Kollegen,
nach vielen Jahren des Musikerdaseins möchte ich mir endlich einen Flügel kaufen. ;-)
Preislich soll sich das ganze bis etwa 15.000,- bewegen... natürlich gerne auch weniger. Ich präferiere auf jeden Fall ein gebrauchtes Instrument, da ich von 10.000,- - 15.000,- von einem neuen wohl sooo viel nicht erwarten kann. Was die Größe betrifft fänd´ ich 186cm schon toll!

Das Instrument soll auf jeden Fall meinem Anspruch genügen, mir eine Inspirationsquelle zu sein. Nachdem ich jahrelang auf E-Pianos gespielt habe bin ich dies satt und ich fasse es kaum noch an.
Darüber hinaus möchte ich es für Homerecordings nutzen, um z.B. eigene Cd´s in kleinen Besetzungen einzuspielen.

Während des Studiums war ich immer wieder von Yamaha Flügeln begeistert - o.k. ein Steinway oder ein sogar ein Fazioli sind noch mal was anderes aber das würde den Preisrahmen mit Sicherheit sprengen.
Da ich Jazz-/Latin-Musiker bin stört mich das manchmal knallige an den Yamahas nicht besonders.

Heute war ich mal bei einem Klavier-/Flügelhandler mit riesiger Auswahl. Allerdings haben mich die Modelle nicht so ganz überzeugt.
Was ich nicht wirklich verstehe sind die Unterschiede in den Modellreihen. Auch auf der Yamaha Website werde ich nicht wirklich schlau, da diese auch die Preise nicht aufführen.
Man hört oft was con Yamaha C3 was wohl der "Standard" sein wird; ich vermute dass wir diese auch an der Musikhochschule hatten, habe damals aber nicht darauf geachtet. Dann gibt es C, G, GC, CF, CX, C3b
Wo z.B. ist der Unterschied zwischen C3 und C3b???

Im Laden habe ich ein GC2 (173cm) angespielt, welcher schön ausgeglichen und perlig klang. Die Bässe allerdings waren überhaupt nicht weich.
Gibt es überhaupt Instrumente mit warmen und wummernden Bass unter 1,86cm/2m ??? Oder brauche ich da nicht darauf zu hoffen?

Wie groß sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Flügeln des gleichen Modells? Da z.B. Yamaha vermutlich "in Massen" baut würde ich vermuten dass deshalb die Unterschiede zwischen Instrumenten der gleichen Baureihe relativ klein sind, oder?!
Kennt jemand die Marke "Eterna" die angeblich auch aus Yamahas Hause sind?!

Obwohl ich die ganze Zeit über Yamaha spreche - weil mir diese am geläufigsten sind - will ich überhaupt gar nicht sagen, dass andere Instrumente weniger geeignet für mich wären. Vor einiger Zeit hatte ich mal das Glück (!) bei einem Konzert auf einem Ibach zu spielen und war wirklich angenehm überrascht. Auch Kawai möchte ich nicht ausschließen, die meisten Instrumente die ich allerdings bislang von denen gespielt habe waren mir zu muffig und mir ist oft aufgefallen dass die Tastatur nicht so gut anspricht. Selbst gegen gute asiatische Marken habe ich nix.

Also letztlich bin ich über jeden Tipp dankbar... auch WO man (Raum Köln) günstige und gute Instrumente bekommt!!!

Ein sonniges Wochenende noch!
 
Eigenschaft
 
Hallo lieber Kollege,

ich hoffe Deine ganzen Fragen beantworten zu können. Als erstes bist Du schon mal auf einem guten Weg. Wichtig ist, dass Du soviele Instrumente ausprobierst wie es geht. Dadurch, dass Du selbst spielen kannst, wirst Du zum einem die Untserschiede hören und fühlen und zum anderen irgendwann wissen, dass Du jetzt genau vor Deinem Instrument sitzt, welches Dir vom Klang und Spielart zusagt. Und da ist es eigentlich wurscht, welcher Name in der Klappe steht. Klar, gibt es schöne Steinway oder Fazioli-Flügel, aber es gibt Instrumente anderer Hersteller, die auch wirklich gut sind.

Zu den Modellunterschieden.
Es ist schon so, dass die einzelnen Modellserien einen eigenen Klangcharakter haben (sollen). Nichtsdestotrotz unterscheiden sich dann doch die Flügel von Ser.Nummer zu Ser.Nummer. Da gibt es dann auch kein richtig oder falsch, sondern nur "gefällt mir", oder "gefällt mir nicht". Das kann der nächste Klavierspieler schon wieder ganz anders empfinden. Der Klang eines Flügels setzt sich aus ganz vielen Faktoren zusammen. Das fängt bei der Wahl des Resonanzbodenholzes an, geht über Mensurlängen, Konstruktion, Hammerfilzqualität und hört bei der Raumakustik noch lange nicht auf ;) Einige von die Faktoren kann man im nachhinein noch beeinflussen. D.h. ein "knalliger" Flügel kann durch Intonieren (mit kleinen Nädelchen den Hammerfilz bearbeiten) "weicher" vom Klang gemacht werden, oder man verändert etwas z.B. an der Raumakustik.

Die Modellbezeichnungen beschreiben (bei fast jedem Hersteller anders) die Größe und die Ausführung des jeweiligen Instrumentes. Das kann ein etwas aufwändigeres Notenpult sein, eine eingefasste Messingleiste, andere Rollen, andere Hammerköpfe usw. Selbst Esperten fällt es schwer über diese Vielfalt den Überblick zu behalten. Zudem gibt es Hersteller, die in ihrem Hause noch andere Marken beherbergen. Bei Steinway ist es z.B. Boston und Essex, bei Bechstein z.Z. noch Hoffmann (Zimmermann und Euterpe nicht mehr) usw. Häufig werden diese "Hausmarken" in China, oder anderen asiatischen Ländern produziert. Da lohnt es sich genau hinzuschauen. Auch wenn die Qualitätstreuung sehr hoch ist, gibt es doch immer wieder Instrumente, die sehr gut klingen und sich gut spielen lassen. Und das für einen kleinen Preis.
Was die Größe betrifft fänd´ ich 186cm schon toll!

Je größer das Instrument, desto länger die Saiten, desto "besser" die Klangentfaltung und Dynamik. Besser deswegen in Anführungszeichen, weil das auch eine jeweils sehr subjektive Wahrnehmung sein kann.

Die C3-Serie von Yamaha, finde ich persönlich sehr gut. Vielleicht sogar die Serie mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Nicht umsonst stehen diese Flügel in Unis, Musikhochschulen und auf etlichen Kleinkunstbühnen. Sie sind vielseitig einsetzbar, sehr stimmstabil und auch für´s Wohnzimmer geeignet. Nichtsdestotrotz gibt es von anderen Herstellern ähnlich gute Instrumente. Gerade auf dem gebrauchten Markt kann man für 15.000,- schon wirklich einen sehr guten Fang machen.

Auch Kawai möchte ich nicht ausschließen, die meisten Instrumente die ich allerdings bislang von denen gespielt habe waren mir zu muffig und mir ist oft aufgefallen dass die Tastatur nicht so gut anspricht. Selbst gegen gute asiatische Marken habe ich nix.
Ich würde an Deiner Stelle jetzt erst einmal noch weiter durch die Geschäfte ziehen (gleich per PN einen Tipp) und aber auch gleichzeitig die Augen offen halten, ob vielleicht nicht von privat ein gutes Instrument zu bekommen wäre. Dabei könnten wir Dir hier an dieser Stelle weiterhelfen und/oder Du müsstest Dich dann um ganz sicher zu gehen, einen Klavierbauer konsultieren. Allerdings solltest Du bei einem Gebrauchtkauf auch die Transportkosten im Hinterkopf behalten.

Nachdem ich jahrelang auf E-Pianos gespielt habe bin ich dies satt und ich fasse es kaum noch an.
Kann ich gut verstehn :) Ich kenne sehr viele Leute, denen es ähnlich geht. Und das obwohl die E-Pianos heutzutage ein wirklich hohes Qualitätsniveau erreicht haben.
 
In diesem Zusammenhang interessiert mich noch folgendes Problem:

Ich habe mal in einem Klavierhaus ein günstiges, gebrauchtes asiatisches instrument angespielt und war eigentlich von der Spielart ganz angetan. Aber mein Klavierbauer hat später gesagt: Kauf den nicht! Der spielt sich im Moment ganz gut, aber in ein paar Jahren fängt da alles an zu klappern.

Der Händler hat den Flügel also tiptop eingestellt, aber diese Einstellung hält nicht lange, weil die Qualität des Instrumentes und der verwendeten Materialien das nicht hergibt. Da habe ich ja als Nicht-Klavierbau-Fachmann gar keine Chance, das zu beurteilen.

Das würde doch Deinen Satz
Da gibt es dann auch kein richtig oder falsch, sondern nur "gefällt mir", oder "gefällt mir nicht".
nochmal erheblich einschränken. Viellecht so ähnlich wie beim Autokauf: Sieht toll aus, fährt sich gut, aber nach 2 Jahren fällt der Auspuff ab, die Elektrik hat einen Schuß, der Airbag funktioniert nicht mehr, der Motor hat Macken und die Polster sind durchgesessen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
vielen dank für die ausführlichen antworten!!!
in der tat, was mccoy beschreibt habe ich mich auch gefragt. ein bekannter von mir hat einen flügel zu hause stehen der sich nach 3-4 monaten stets wieder unerträglich verstimmt; und das obwohl er eigentlich ständig auf tour ist. wie kann man das im vorfeld erkennen?

um noch mal kurz bei yamaha zu bleiben. also der GC 2 flügel hat mich jetzt nicht soooo angeturnt ehrlich gesagt. habe dort allerdings auch nur einen gespielt. ist (tendenziell) von einem C3 ein anderer sound zu erwarten? also mehr wärme, weniger matsch... und vor allem bässe die etwas mehr crispy klingen. und soeben habe ich noch einen C3 Studio entdeckt. Wo besteht da der Unterschied??
;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die C3-Serie von Yamaha, finde ich persönlich sehr gut. Vielleicht sogar die Serie mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis.
Mehr Flügel für´s Geld gibt es zur Zeit nicht. Das Preis-Leistungsverhältnis ist exzellent. Ein "sehr gut" - Note 1 - bekommt der C3 dennoch nicht, aber er schrammt daran knapp vorbei. Als sehr gut betrachte ich manche Flügel von Steinway und viele Instrumente von Bösendorfer.

LG

Michael
 
interessant diese meinungen zu hören!!!
demnach gibt es also einen großen (?) unterschied zwischen einem C3/C2 und einem GC 2 ???

würdet ihr mir auf jeden fall zu einem C3 raten oder ist der C2 ebenso gut? (klingt vielleicht etwas blöd die frage weil mir schon klar ist dass jeder flügel auch anders klingt, besonders auch im verhältnis zum raum. aber es geht mir um tendenzen)
 
zwischenstand: ich habe in den letzten tage mal so einige klavierhäuser durchforstet - zum glück gibt´s hier in köln ´ne menge. ;-)

den einzigen - mal von 60.000€ bösendorfer etc. abgesehen - flügel der mich so richtig begeistern konnte war ein bechstein a190!! ... sogar mehr als die größeren seiner klasse. allerdings liegt der mit knapp über 30k auch schon deutlich außerhalb der schmerzgrenze. wenn ich den gebraucht für 15-20k bekommen würde hätte ich schon zugeschlagen. ;-)

die kawai rx serie war auch ganz schön, allerdings habe ich immer den eindruck als ob mir kawai "nicht so wirklich viel hergeben" will, sprich es kommt mit viel anstrengung wenig raus aus dem instrument.

dann habe ich 4 verschiedene c3´s probiert. zwei ältere gebrauchte von ´88/´89 bei denen mich allerdings die tastatur gestört hat. es handelte sich da um eine ganz weiche und glatte oberfläche; da fehlte mir die griffigkeit. der neue c3 und insbesondere der c3x waren da schon eher mein fall. schöne haptik, viel - vielleicht zuviel - brillianz... aber leider etwas schwache bässe. da wiederum hat mir der bechstein so gut gefallen!
die gc-reihe von yamaha schließe ich mittlerweile fast ganz aus.

förster habe ich noch keinen gesehen! ;-(
hoffmann war mir zu matt/ausdruckslos.
schimmel ... hmmm, weiß nicht!

sonst noch tipps???
 
Hast Du schon mal Grotrian Steinweg probiert? Ich fand die bisher jedesmal gut, wenn mir einer unter die Finger kam. Modellnamen weiss ich aber nicht.

Viele Grüße,
McCoy
 
zwischenstand: ich habe in den letzten tage mal so einige klavierhäuser durchforstet - zum glück gibt´s hier in köln ´ne menge. ;-)

den einzigen - mal von 60.000€ bösendorfer etc. abgesehen - flügel der mich so richtig begeistern konnte war ein bechstein a190!! ... sogar mehr als die größeren seiner klasse. allerdings liegt der mit knapp über 30k auch schon deutlich außerhalb der schmerzgrenze. wenn ich den gebraucht für 15-20k bekommen würde hätte ich schon zugeschlagen. ;-)

die kawai rx serie war auch ganz schön, allerdings habe ich immer den eindruck als ob mir kawai "nicht so wirklich viel hergeben" will, sprich es kommt mit viel anstrengung wenig raus aus dem instrument.

dann habe ich 4 verschiedene c3´s probiert. zwei ältere gebrauchte von ´88/´89 bei denen mich allerdings die tastatur gestört hat. es handelte sich da um eine ganz weiche und glatte oberfläche; da fehlte mir die griffigkeit. der neue c3 und insbesondere der c3x waren da schon eher mein fall. schöne haptik, viel - vielleicht zuviel - brillianz... aber leider etwas schwache bässe. da wiederum hat mir der bechstein so gut gefallen!
die gc-reihe von yamaha schließe ich mittlerweile fast ganz aus.

förster habe ich noch keinen gesehen! ;-(
hoffmann war mir zu matt/ausdruckslos.
schimmel ... hmmm, weiß nicht!

sonst noch tipps???

Ich glaube gehört zu haben daß die Bechsteins wahrscheinlich eine chinesische? Mechanik undefinierter Herkunft haben - so etwas würde mich bei so einem teuren Flügel schon nachdenklich machen.
 
@klavierbauer1: ist das mit der chinesischen mechanik nicht bei den schwestermarken von bechstein so? also hoffmann und noch irgend ´ne andere soweit ich weiß?!

@ mccoy: leider noch kein einigermaßen aktuelles. die instrumente die ich von grotrian gespielt habe waren sehr alt und nicht mehr so gut in schuss.

gestern habe ich in einer großen klavierhalle einen aufgepeppelten yamaha c7 gespielt. der war traumhaft!! ... und sogar bezahlbar. das schöne war, dass dieser neue - deutsche - hammerköpfe bekommen hat weshalb er eben gar nicht mehr so yamaha-typisch spitz klang, sondern im pp-mf-bereich wunderbar warm klang und erst im ff-bereich brillianz ins spiel kam. ... und bei der länge von 223cm natürlich auch überzeugend bässe. allerdings macht mir die größe des instruments wohl einen strich durch die rechnung; da muss ich mal ausmessen. ;-(
 
@klavierbauer1: ist das mit der chinesischen mechanik nicht bei den schwestermarken von bechstein so? also hoffmann und noch irgend ´ne andere soweit ich weiß?!

(
Das ist meines Wissens seit einigen Jahren auch bei den Bechstein so.
 
Schau mal nach Ibach! Wir haben an unserer Schule einen IBach Konzertflügel Modell Richard Wagner ( 270 cm ) und obwohl der nach 100 Jahren
und zwei Weltkriegen ziemlich abgerockt ist , merkt man immer noch die Klasse und die Ausgewogenheit des Instruments ( meint auch der Klavrstimmer )
 
danke für die antwort!!
... aber der thread ist schon ein bisserl älter und bereits seit drei montaten steht mein neuer yamaha c3xa in meinem arbeitszimmer. wirklich ein super teil !!!!
;-)))
 

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