Feurich REE vs. älterer Yamaha C3 vs. neuer Yamaha C3X

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jatzemann
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Liebe Pianistengemeinde,
bin professioneller Pianist und stehe nun kurz vor dem Kauf eines Flügels auf den ich nun schon seit Jahren spare.
Da ich mir vermutlich nur einmal im Leben einen Flügel kaufen kann bin ich dementsprechend gründlich bei der Suche.
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Mein Budget ist begrenzt ... bis MAXIMAL 20.000€, was aber eigentlich bedeutet dass ich gerne deutlich darunter bleiben möchte.
Nun habe ich bei der Suche einige Modelle gesehen die in die richtige Richtung gehen:

1.) Feurich 178 in der REE-Ausführung;
Leider habe ich über die REE-Technik nicht sooo viel in Erfahrung bringen können. Und Feurich an sich hat ja nicht gerade den besten Ruf laut vieler Foren... wobei das auch nicht maßgeblich sein muss.

2.) Yamaha C3X;
habe ich vor ein paar Tagen gespielt ... ein super Instrument - mit einem super Angebot!!! Deutlich unter der UVP aber doch noch gaaanz leicht über meinem Maximal-Budget.

3.) Yamaha C3;
älteres Baujahr (1970) aber die mit am Abstand günstigste Variante - angeblich in einem tadellosen technischen Zustand und mit kompletter Neubesaitung sowie neuer Hammerköpfe (Abel) und Dämpfungsfilze.
Vom gleichen Verkäufer hatte ich mal einen C7 gespielt der ebenfalls mit deutschen Saiten und Hammerköpfen ausgestattet war und der FANTASTISCH (!!!) klang. Die Yamaha-"typischen" Spitzen hatte er, allerdings nur bei forte... ansonsten extrem weich und sanft und mit einer wundervollen Klangentwicklung. Leider passt der nicht durch unser Treppenhaus, sonst hätte ich den sofort genommen.
Diesen C3 werde ich am Samstag anspielen.
Dennoch bin ich mir unsicher was den Kauf eines über 40 Jahre alten Instrumentes angeht. Ich kann selber über den Stimmstock und Resonanzboden überhaupt gar nicht urteilen. Der Verkäufer scheint mir sehr seriös und auch Garantie sowie Gewährleistung wird gegeben...
Allerdings bleibt da der Zweifel ob dieses Instrument dann auch in 10 Jahren noch "Spaß" macht oder mir Sorgen bereitet.

Ansonsten hatte mich noch mal ein Bechstein A190 Academy absolut überzeugt, lag aber zumindest neu DEUTLICH über meinem Budget.
Tendenziell denke ich dass ich mit dem neuen C3X nichts falsch machen kann... aber irgendwie denke ich auch wenn ich für die Hälfte des Budgets ein anderes Instrument finde was mich ebenso glücklich macht dann wäre das natürlich auch eine Überlegung wert!!

Mich würde insbesondere interessieren ob jemand Erfahrungen mit der REE-Technik hat oder ob jemand vielleicht näheres darüber gehört hat?
Darüber hinaus wäre ich glücklich über Meinungen/Hinweise zum C3 von 1970 !!!

Vielen Dank im Voraus !!!
 
Eigenschaft
 
Moin :)

so lob ich mir die Pianisten, immer wach bis spät inne Puppen ;)

Mein Budget ist begrenzt ... bis MAXIMAL 20.000€
Dafür bekommst Du einen schönen Flügel.
1.) Feurich 178 in der REE-Ausführung;
Leider habe ich über die REE-Technik nicht sooo viel in Erfahrung bringen können. Und Feurich an sich hat ja nicht gerade den besten Ruf laut vieler Foren... wobei das auch nicht maßgeblich sein muss.
REE =Resonanz Energie Egalisator. Entwickelt vom Kollegen Enzenhauer aus Burscheid. Der Einfachheit halber würde ich an Deiner Stelle ihn persönlich anrufen und fragen. Er ist sehr nett und wird Dir sicherlich Auskunft geben.
Was den Ruf von Feurich in Foren angeht, so kann ich nur dazu sagen, dass es sich oft um Bewertungen und Meinungen von User handelt, die wenig bis gar keine Vergleichsmöglichkeiten haben. Ich spreche grundsätzlich niemanden seinen persönlichen Geschmack ab, aber es gibt Dinge, die verbreitet werden, die einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Hierbei würde ich mich an Deiner Stelle lieber auf das fachkundige Urteil von Herrn Enzenhauer und vorallendingen auf Deine eigene Wahrnehmung verlassen.
2.) Yamaha C3X;
habe ich vor ein paar Tagen gespielt ... ein super Instrument - mit einem super Angebot!!! Deutlich unter der UVP aber doch noch gaaanz leicht über meinem Maximal-Budget.
Mein derzeitiger Favorit in dieser Preisklasse. Ich hab jetzt mehrere Modelle in den Fingern gehabt und da war keines dabei, wo ich etwas zu mäkeln gehabt hätte (und ich bin sehr empfindlich ;))
3.) Yamaha C3;
älteres Baujahr (1970) aber die mit am Abstand günstigste Variante - angeblich in einem tadellosen technischen Zustand und mit kompletter Neubesaitung sowie neuer Hammerköpfe (Abel) und Dämpfungsfilze.
Das hört sich auch gut an. Die C3-Serie ist fast eh konkurrenzlos. Das sind einfach gute Instrumente mit einer sehr guten Stimmhaltung und einer ausgewogenenen Klangqualität.
Dennoch bin ich mir unsicher was den Kauf eines über 40 Jahre alten Instrumentes angeht. Ich kann selber über den Stimmstock und Resonanzboden überhaupt gar nicht urteilen. Der Verkäufer scheint mir sehr seriös und auch Garantie sowie Gewährleistung wird gegeben...
Allerdings bleibt da der Zweifel ob dieses Instrument dann auch in 10 Jahren noch "Spaß" macht oder mir Sorgen bereitet.
Dafür kann Dir leider keiner eine Garantie geben. Man kann nur sagen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass sich was zum negativen hin entwickelt. Da musst Du ganz tief in Dich hineinhorchen und auch Dein Bauchgefühl mit ins Boot holen. Ich denke, Du wirst aber intuitiv wissen, wenn Du vor Deinem Flügel sitzt :)
Ansonsten hatte mich noch mal ein Bechstein A190 Academy absolut überzeugt, lag aber zumindest neu DEUTLICH über meinem Budget.
Das ist auch ein gutes Instrument. Allerdings habe ich schon erlebt, dass bei einigen Modellen es sehr lange dauerte, bis sie stimmstabil waren.
Tendenziell denke ich dass ich mit dem neuen C3X nichts falsch machen kann... aber irgendwie denke ich auch wenn ich für die Hälfte des Budgets ein anderes Instrument finde was mich ebenso glücklich macht dann wäre das natürlich auch eine Überlegung wert!!
Absolut richtig. Wichtig ist, dass Du Dich mit dem Instrument wohl fühlst. Teste was das Zeug hält :)
 
... und so lob ich mir die Kollegen!! Immer hilfreiche und detaillierte Antworten!! ;-)

@Feurich REE: jaa, ich war auch schon da und Herr Enzenauer ist sehr sympathisch hat mich voll überzeugt! Ich denke selbst wenn es sein Flügel nicht werden soll dann wird er zumindest mein Stimmer/"Intonator" (?).
Als ich dort war hatte er nur einen mit der Eigenschaft "klassisch" in der REE-Version spielbereit. Der hat mir zwar gut gefallen mit einer sehr angenehmen Haptik beim Spielen, aber es war nicht dieses "der ist es"-Gefühl. Aber sobald der nächste mit der Eigenschaft "brilliant" dort steht werde ich noch mal hinfahren. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nach dem kurzen Anspielen nicht ein eindeutiges Gefühl verspürte dass der REE gegenüber der Werksausführung den 8.000€ Preisunterschied rechtfertigt. Deshalb wende ich mich auch an dieses Forum. Mich würde auch interessieren ob es vielleicht Besitzer eines solchen Instrumentes gibt?

@ Yamaha C3X: ja, wirklich super! Deutlich "europäischer" als einige alte Modelle... und auch ein echt gutes Angebot. Wenn ich ein gleichwertiges Instrument aber für einen geringeren Preis finde beklage ich mich auch nicht. Bin halt Pianist (Bereich Jazz, populäre Musik) und nicht Arzt oder Anwalt.

@ Yamaha C3: darunter habe ich schon einige echte "Gurken" gesehen/gespielt... und einige super Instrumente. Nur bin ich mir unsicher wegen des Alters. In einigen Beiträgen habe ich etwas von "Grauimporten" gelesen. Was soll das genau bedeuten und was ist daran an dem "Gerücht"?

@ ältere Modelle: kommen für mich nicht in Frage - solange mich nicht ein Instrument vom Gegenteil überzeugt. ;-)
Hatte schon einige Instrumente Anfang des 20.Jhts unter den Fingern und war noch nie überzeugt. Weder was den Klang noch was die Haptik betrifft.

Ich bin am Testen was das Zeug hält. Das Problem ist, dass mein Klangwunsch derzeit noch nicht ganz mit meinem Budget übereinstimmt. Ausnahme: der ältere C7 mit deutschen Hammerköpfen/Besaitung. (der ist übrigens glaube ich noch zu haben!!) Nur bei mir passte er nicht durchs Treppenhaus! ;-(
 
hey areta87,
ich wollte natürlich nie behaupten, dass alte instrumente schlecht(er) sind. aber abgesehen davon dass es immer auf das individuelle instrument ankommt muss ich sagen dass ich auch bei dem "reviewten" flügel den gleichen klangeindruck hatte, wie bei dem steinway der in dem studio stand wo ich ca. drei jahre lang zur untermiete geübt habe: klare und kräftige bässe aber in den mitten ziemlich undefiniert und schwammig.

ausnahmen gibt es natürlich immer aber ich würde mal fast behaupten, dass sich ein neuer yamaha präziser spielen lässt als dieser steinway. es sei denn er ist total generalüberholt und bis ins feinste ausgearbeitet... aber solche steinways kosten dann auch meist ab 30.000€ ;-(
 
Grauimporte: irgendjemand schachert in Asien die Instrumente zusammen und irgendwo in Asien werden die Kist..., ääh Instrumente refurbished. Welch schönes Wort. Dann kommen die Instrumente nach Europa. Es gibt bessere und welche, die besser sein könnten. Mehr sag´ ich nicht.

Wenn Dir der neue C3 gefällt.....Kaufen. Punkt.

Ein Steinway spielt natürlich anders als ein C3. Aber wenn der Steinway nicht super exakt ausgearbeitet wurde und die Hammerköpfe nicht von einem absoluten Checker intoniert wurden, dann gute Nacht.

LG

Michael
 
.... GEFALLEN -> KAUFEN. PUNKT ??
nun ja, so leicht ist´s für mich nicht denn ich bin weder arzt noch richter, sondern musiker; und dementsprechend ist das für mich eine investition die ich in der höhe in meinem ganzen leben noch nicht hatte und u.u. auch nicht mehr tätigen werde. insofern sei es mir "verziehen" dass dem entscheidungsmoment ein langer informations- und anspielprozess vorausgeht. ;-)

im übrigen ist das gute angebot was ich bekommen habe ein yamaha c3xA. was bedeutet genau dieses "A"?? war das der prototyp? gibt es im vergleich zum "x ohne a" irgend welche unterschiede??
habe im internet gegooglet aber nix gefunden...
 
Schon klar jatzemann, dass 20k€ nicht so aus der Portokasse zu bezahlen sind. Aus meiner unbedeutenden Erfahrung heraus, ist vernünftiges Werkzeug unbezahlbar. Das Preisneiveau ist bekannt und dazu gibt es auch nichts mehr zu schreiben. Der Flügel wird Dich möglicherweise Dein Leben begleiten.
Jetzt 5k sparen und dann vielleicht Jahrzehnte wenig zufrieden sein? Bitte nicht.

LG

Michael
 
... wollte eben noch das "ende" der geschicht´ posten:
habe mich heute für den yamaha c3xa entschieden nachdem ich am samstag noch mal in jenem klavierhaus war in dem man mir...
a) ein seeehr gutes angebot gemacht hat - u.a. da der flügel ein paar mal in der gestellung war
b) wo ich den eindruck hatte, dass die menschen dort etwas von ihrem handwerk verstehen und mit liebe und sorgfalt an den instrumenten arbeiten. das sieht man allein schon daran, wie gut die ausstellungsstücke gepflegt waren, vor allem hinsichtlich intonation und tuning!!! da bin ich mir auch sicher dass die nachbetreuung erste sahne ist.

am montag wird mein neues schätzchen geliefert... und die nachbarn werden mich "neu kennenlernen" ... jajajaja
 
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:great:

Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Instrument :)
 
Mach mal Fotos und/oder Aufnahmen, wenn er da ist. Ich bin jetzt schon neidisch ...

Viele Grüße,
McCoy
 

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