Verlangt ihr immer eine Gage für Eure Auftritte?

Eine Helene Fischer ist Künstlerin, Vollprofi, Entertainerin Musikantin, Sängerin, Tänzerin und Dienstleisterin in einer Person.
Das mag so sein - aber die Musik, mit der sie erfolgreich ist, das ist am Reißbrett designtes Chartmaterial. Was die Sache nicht schlecht macht, es ist nur nicht in erster Linie Kunst, sondern auf Erfolg getrimmt. Das ist eine Produktion wie ein Disney-Musical (und die mag ich durchaus!): minutiös durchgetaktet, bis ins letzte Detail geschliffen und durchchoreographiert. Da wird NICHTS dem Zufall überlassen, und in solchen Shows ist dann eben kein Platz für Improvisation und künstlerische Freiheit.
Ihre Songs schreibt HF schonmal nicht selbst, sondern Krinstina Bach. HF ist gelernte Musicaldarstellerin und als Allround-Interpretin liefert sie ein ziemlich komplettes Paket ab. Nochmal: ich hege durchaus Hochachtung für ihre Leistung auf der Bühne - Gesang, Tanz, Entertainment in Perfektion. Den künstlerischen Anspruch sehe ich da allerdings nicht.

Und wenn sie eines hat, dann ist es Spaß in jeder Situation, sonst kann man nämlich nicht so beliebt und erfolgreich sein.
Du meinst so, wie bei Michael Jackson? Oder Rex Gildo? Chris Cornell? Die Geschichte des Musikbusiness ist voll von Beispielen, wo Künstler oder Interpreten hinter den Kulissen keineswegs so "gut drauf" waren wie man auf der Bühne vielleicht dachte. Da schleppt manch einer eine ausgewachsene Depression, Burnout oder sonstwas mit sich rum. Es sagt keiner, dass das bei Helene Fischer so wäre - aber anzunehmen, man könne nur erfolgreich sein, wenn man in jeder Sekunde Spaß hat, ist reichlich naiv. Showbusiness ist ein knallhartes Geschäft, und das angeknipste Bühnenlächeln lässt keinerlei Rückschlüsse auf das Gemüt der Person zu.

Auch hier: wenn sie wirklich so viel Spaß hat, gönne ich es ihr von Herzen. Ich befürchte nur, es ist speziell in diesem Metier ein Job wie jeder andere - ziemlich stressig und nicht immer nur Spaß. Wie gesagt, ich habe da im Laufe meines Lebens recht viele Einblicke bekommen in dieses Geschäft, sei es über Freunde, sei es über Nebenjobs. Auch als Student als Stagehand habe ich es regelmäßig erlebt, dass Künstler beim Stichwort "Showtime" plötzlich auf Knopfdruck strahlen konnten, auch wenn sie bis 2 Minuten vorher einen Scheißtag hatten. Und nach dem Abgang ist manchmal das Lächeln auch von einer Sekunde auf die nächste auch wieder weg.
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Alle die da so gegen den Schlager wettern, sollten sich mal versuchen einen Schlager Hit selber zu machen, und zum Erfolg zu bringen.
Da kenne ich ganz viele, die schon in der ersten Phase hängen geblieben sind, und zum Schluss kam nur noch Stuss raus.
Das hat überhaupt nichts mit "wettern" oder Geschmack zu tun. Aber gerade als Schlagerproduzent solltest du wissen, dass das mit Spaß nur wenig zu tun hat.
 
Leute, ihr weicht wirklich sehr vom Thema ab. Dass Helene Fischer wohl keinen Ton singt ohne Gage ist anzunehmen. Aber sie ist auch nicht hier im Board aktiv und mich interessiert eigentlich mehr wie ihr das handhabt. Und da sind schon einige durchaus kontroverse Meinungen aufgetreten.

Aber wenn ihr über Schlagerproduktionen reden wollt, macht bitte einen eigenen Thread dafür auf!

Hier geht es mir um Amateure und Semiprofessionelle Musiker - ich glaub die Profis, die von ihrer Musik leben sind im Forum eine Minderheit, aber natürlich auch gern eingeladen mitzudiskutieren.
 
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Wir weichen sehr vom Thema ab, aber noch soviel, der heutige moderne POP Schlager ist ja wohl mal weit entfernt von dieser Lederhosen Jodler Volks Musik, die ich selber überhaupt nicht mag.

Für meinen Musikgeschmack ist das beides das selbe. Ob Nockalm, Gabalier, Drews oder Fischer macht für mich keinen qualitativen Unterschied. Die Grenzen sind da fließend. Sobald der typische Schlagermitklatschrhythmus einsetzt schalte ich auf Durchzug. Ich will damit niemanden seine harte Arbeit absprechen und es ist schön wenn Leute damit unterhalten werden. Es ist kein leichtes Business aber es ist eben zu 90% ein Business womit wir wieder beim Thema sind. Hier wird Musik professionell gewerbemäßig hergestellt. Die Interpreten sind austauschbar. Dass man für diese Dienstleistung Kohle will ist klar.

Gerade im Rock und besonderes im Amateurbereich muss man sich sein Publikum halt wirklich hart erspielen. Dazu gehört sicher auch der ein oder andere Gig ohne Gage einfach um bekannt zu werden. Meine Band hat keinen Produzenten der uns ein fertiges Produkt hinstellt, uns vermarktet usw. Wir müssen alles selber machen und vor allem durch unsere Musik überzeugen. Für eine Designer Schlagerband sind wir nämlich zu hässlich. :eek:
 
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Wenn ich Musik mache, und auch selber produziere, dann ist es doch selbstverständlich, das ich damit
eine breite Masse erreichen will, die meine Musik auch hören will.
Aber wenn ihr über Schlagerproduktionen reden wollt, macht bitte einen eigenen Thread dafür auf!

Habe ich versucht, einen eigenen Thread aufzumachen, leider kein Interesse vorhanden, so wie es hier auch in Erscheinung tritt.
Dann verabschiede ich mich hier höflichst, um nicht aufdringlich zu erscheinen.

Franzilein
 
Wenn ich Musik mache, und auch selber produziere, dann ist es doch selbstverständlich, das ich damit
eine breite Masse erreichen will, die meine Musik auch hören will.
Es gibt genug Musiker, die wollen gar nicht die breite Masse erreichen - die haben lieber Klasse statt Masse!

Und ich will niemandem aus dem Thread vertreiben, aber die Diskussion führt doch recht weit weg von der eigentlich Frage. Und wenn ihr da so viel Diskussionsbedarf habt, dann ist der Vorteil eines Forums, dass man einen eigenen Thread dazu aufmachen kann und nicht einen anderen hijacken muss. Es ist dir ja unbenommen, hier auf deinen Thread hinzuweisen, vielleicht hat ihn einfach noch keiner gefunden. Es gibt ja einige Forenbereiche, die vollkommen ausserhalb meines Radars liegen.
 
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Leute, Leute (mich selbst eingeschlossen, sorry for OT). Es geht doch gar nicht um Schlager oder nicht oder irgendwelches Genre-Bashing.

Es geht um Gagen und inwieweit man als Musiker Dienstleister ist.

Und da ist es eigentlich ganz einfach:
- je mehr Geld ich verlange, umso mehr bin ich auch meinem Geldgeber (Veranstalter oder Publikum) verpflichtet - wobei es natürlich auch Grenzen gibt.
- das gilt umso mehr, wenn ich wirklich klassisch als "Handwerker" gebucht werde - sei es als Sub in einer Band (als Einzelperson) oder als Band im Rahmenprogramm einer Veranstaltung, die kein Konzert ist.
- umgekehrt gilt: wenn ich mit Getränken oder Spritgeld abgespeist werde, habe ich auch alles Recht der Welt, dann wenigstens meinen eigenen Spaß (oder meine Interessen als Band) als "Bezahlung" in den Vordergrund zu stellen: da sind wir wieder bei den Hobbybands im Jugendzentrum.
- und auch: Wenn ich keinen "Auftraggeber" im engeren Sinne habe, sondern selbst oder mit anderen ein Konzert veranstalte(n lasse) - oder im Rahmen z.B. eines Stadtfestes für eine Bühne gebucht werde -, dann bin ich trotz Bezahlung natürlich in der künstlerischen Gestaltung des Auftritts frei (wenn nicht anders vereinbart). Nicht umsonst steht genau das in Standard-Gastspielverträgen drin. Es versteht sich von selbst, dass man im eigenen Interesse (spätere Buchungen / Ticketverkäufe) diese Freiheit nicht beliebig weit ausreizen sollte. Aber da hat man schon deutlich mehr Spielraum als wenn man für eine Hochzeit gebucht wird.

Und generell gilt eben beim Thema Gagen: es gibt nicht DAS EINE "richtige" Modell. Schon gar nicht sollte man annehmen, dass das, was für Helene Fischer im Großen oder eine Bierzelt-Tanzcombo im Kleinen gilt, automatisch richtig und allein gültig für alle anderen Genres, "Geschäftsmodelle" oder Größenordnungen gilt. So eindimensional ist das alles nicht.

Wenn ich Musik mache, und auch selber produziere, dann ist es doch selbstverständlich, das ich damit eine breite Masse erreichen will, die meine Musik auch hören will.
Für dich mag das so sein. Bitte nicht verallgemeinern von der Schlagerwelt auf alle anderen. Natürlich strebt (fast) jeder Musiker nach Anerkennung und wohlwollenden Zuhörern. Aber das muss nicht zwingend die "breite Masse" sein (egal, wie das Wort "breit" hier zu verstehen ist :D ). Frag mal einen Jazzer, ob der das auch so sieht. Der WILL vermutlich gar nicht unbedingt im Stadion spielen, weil seine Musik in kleinen Clubs mit 30 Tischen(!) besser funktioniert. Dem ist dann vielleicht wichtiger, WER das honoriert und wie seine Musik ankommt und besprochen wird, als wieviele Tickets an der Tür verkauft wurden.
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Hier geht es mir um Amateure und Semiprofessionelle Musiker - ich glaub die Profis, die von ihrer Musik leben sind im Forum eine Minderheit, aber natürlich auch gern eingeladen mitzudiskutieren.
Das Thema lässt sich allerdings schlecht diskutieren, wenn man die Sicht der Profis ausblendet. Aus der Ecke kommt ja nunmal (verständlich, aber IMHO nicht berechtigt) der Vorwurf, wir Hobbyisten würden die Preise kaputtmachen.
 
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Es geht um Gagen und inwieweit man als Musiker Dienstleister ist.
Es geht um Gagen, und nicht ob ein Musiker Dienstleister ist. Wenn sich einer so sieht, soll das sein, aber die Grundsatzdiskussion würde ich hier gerne raushaben.

Das Thema lässt sich allerdings schlecht diskutieren, wenn man die Sicht der Profis ausblendet.
Jein - es geht hier um die Mitglieder im Musiker Board und ich schätze, dass die Profis hier in der Minderheit sind. Natürlich ist ihre Sicht auch wichtig - aber ich erwarte von einem Profi auch nicht, dass er umsonst auftritt. Der muss ja seinen Lebensunterhalt damit bestreiten.
 
Es geht um Gagen, und nicht ob ein Musiker Dienstleister ist. Wenn sich einer so sieht, soll das sein, aber die Grundsatzdiskussion würde ich hier gerne raushaben.
Entschuldige bitte, aber au contraire:
1) Auch wenn du den Thread erstellt hast, kannst du nicht einfach bestimmte Themen für tabu erklären.
2) Gagen sind eine Bezahlung. Wie will man das, wofür man bezahlt wird (eine "Dienstleistung" im weiteren Sinne) von der Bezahlung selbst trennen?

Das ist doch gerade die wesentliche Quintessenz dieses Threads: dass die Frage "Gage ja oder nein, und wenn ja wie hoch" von (hauptsächlich Amateur-)Bands unterschiedlich gehandhabt wird: je nach Zielgruppe, Genre, Könnensniveau, Region und Anspruch. Und da ist eben die Frage: "Wieviel 'Dienstleistung' steckt da drin?" (mal mehr mal weniger) ganz entscheidend. Auch unter den Tanzcombos, die auf Feuerwehrfesten etc. spielen, sind schließlich die allerwenigsten Vollprofis, die (nur) von der Musik leben. Die Grenzen sind fließend...

Ansonsten: täusch dich nicht, wieviele (Semi-)Profis hier an Board unterwegs sind. Siehst du ja an diesem Thread schon.

Ich respektiere deinen Wunsch, den Fokus (wieder) mehr in Richtung Amateurbands zu lenken - aber weder bei den Diskussionsteilnehmern noch inhaltlich wird sich die Profisicht ganz vermeiden lassen, wenn es ein realistisches Bild ergeben soll...

Ganz nebenbei: es schadet auch nicht, wenn der einen oder anderen Amateurband hier in diesem Thread (vielleicht erstmalig?) klar wird, dass vierstellige Gagen keine Schallmauer sind, die man nie erreichen kann. Wenn man erstmal weiß, was manch Profi oder Semiprofi so für einen 2,5h-Gig aufruft, sobald der Auftraggeber über diese Mittel verfügt, dann stärkt das auch die Verhandlungsposition der Amateure - und die Profis müssen sich weniger über Dumpingpreise beklagen, wenn mehr Amateure auch mal selbstbewusst x000€ aufrufen statt x00€.
 
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Ich sehe das ähnlich wie Jens. Man kann so ein Thema nur schwerlosgelöst behandeln.

Im Grunde gilt doch:
Je mehr Dienstleistung, um so eher nur Gigs gegen Gage.
Je mehr die Musik mein eigenes Ding ist, die ich verbreiten will, um so eher muss ich Zugeständnisse machen.

Auch wenn der TE hier möglicherweise mehr die Amateurbands im Focus hatte, möchte ich gerne einwerfen, dass die viel größere Gefahr der Dumping-Problematik auf der Dienstleister-Seite ist. Gerade bei den Dienstleistern gibt es noch genügend Leute, die versuchen, davon zu leben und auf die hart erkämpften etablierten Gagen angewiesen sind. Wenn jetzt neue Bands kommen, die der Meinung sind, von diesem hart umkämpften Kuchen ein Stück abzubekommen, und die Gigs über den Preis kapern, trifft es doch den Markt deutlicher als dies bei Amateur-Gigs der Fall ist.
Ich glaube kaum, dass sich Amateurbands, vor allem mit eigenen Songs, durch Unter-Preis-Spielen gegenseitig groß Konkurrenz macht. Entweder man hat einen Namen und eine entsprechend große Fan-Community, bekommt daher auch eher Gigs und eine angemessene Gage, oder man muss sich dies erst erarbeiten und dementsprechend kleinere Brötchen backen, mal auf Hut oder door zu spielen.

Und ja, natürlich passiert es, dass ein Thema im Laufe der Diskussion sich verändert, und auch mal in OT abdriftet.
 
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Ich glaube kaum, dass sich Amateurbands, vor allem mit eigenen Songs, durch Unter-Preis-Spielen gegenseitig groß Konkurrenz macht.
Konkurrenz direkt nicht. Aber so unselige Entwicklungen wie "pay to play" in manchen Ballungsräumen mit Überangebot "funktionieren" auch nur, wenn genügend Bands da mit machen. Wenn jede Band sagen würde "wenigstens 0€, nicht draufzahlen", könnten die Wirte dieses Geschäftsmodell knicken. Insofern machen sich auch die Amateure gegenseitig die Preise kaputt bzw. die Möglichkeiten, zu wenigstens fairen Konditionen aufzutreten...
 
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Na, wer bei diesem pay to play mitmacht, es so nötig hat, sich irgendwo zu präsentieren, ist in meinen Augen eh Schuld oder ist so schlecht, dass er sonst keine Angebote bekäme. Und mal ehrlich: wer geht denn zu solchen Veranstaltungen? Lieber zahle ich Eintritt, da kann ich wenigstens hoffen, dass ich auch etwas für mein Geld bekomme.
 
Und ja, natürlich passiert es, dass ein Thema im Laufe der Diskussion sich verändert, und auch mal in OT abdriftet.
passt schon, mir war nur das Beispiel Helene Fischer dann doch ein wenig zu hoch gegriffen. Denn das ist nun mal eine ganz andere Liga, als die meisten hier spielen. ;)

Und dass eine Diskussion mal in eine andere Richtung geht als erwartet ist ja auch nicht Thema, bin ja selbst erstaunt, dass hier offenbar mehr (Semi)profis unterwegs sind als gedacht. Wobei ich schon ein wenig auch vermisse, dass man sich auch als solcher deklariert hier, denn auch das erklärt, warum man vielleicht den einen oder anderen Standpunkt vertritt.

Was "pay-to-play" anbelangt - womit wir ja eh wieder beim Topic wären: das ist so eine zweischneidige Sache. Ich glaub ja, dass sich da einige Lokale auch versuchen rechtlich abzuputzen. Offiziell vermieten sie dann ihr Lokal für diesen Abend an diese Band, die dann als Veranstalter auftritt. Und somit auch entsprechende Auflagen erfüllen müsste. ZB Anmeldung bei der GEMA (AKM in Österreich). Dafür kassiert die Band den Eintritt, der Wirt hat den Konsum. Wenn ich als Band der Meinung bin, genug zahlende Gäste zu bekommen um diese "Miete" wieder einspielen zu können bzw. sogar einen Gewinn zu machen, spricht eigentlich nichts dagegen. Nur ist das meist eben ein schlechtes Geschäft für die Band, da sie das volle Risiko trägt und die Lokale teilweise ziemliche hohe Preise verlangen.
 
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Na, wer bei diesem pay to play mitmacht, es so nötig hat, sich irgendwo zu präsentieren, ist in meinen Augen eh Schuld oder ist so schlecht, dass er sonst keine Angebote bekäme. Und mal ehrlich: wer geht denn zu solchen Veranstaltungen?
Naja, das ist eher eine Frage der Region. Wenn du in Hamburg oder Berlin irgendwo spielen möchtest (z.B. als ortsansässige Band), wo das Publikum mit den Öffis noch hinkommt (vulgo "Innenstadt" im weiteren Sinne), solltest du dich drauf einstellen, "negative Gagen" zu bekommen. Das sind halt Läden, die dafür bekannt sind, dass es dort Livemusik gibt, die deswegen auch einfach vollzukriegen sind (oder durch Laufpublikum eh voll sind), egal wer dort spielt.

Lieber zahle ich Eintritt, da kann ich wenigstens hoffen, dass ich auch etwas für mein Geld bekomme.
Du solltest nicht annehmen, dass "pay to play" automatisch heißt, dass dort kein Eintritt genommen wird. ;) Sei es vom Wirt, der dann doppelt kassiert, sei es von der Band, die gnädigerweise die Tür angeboten bekommt und hoffen kann, bei voller Hütte plusminus null rauszukommen...
 
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Und dass eine Diskussion mal in eine andere Richtung geht als erwartet ist ja auch nicht Thema, bin ja selbst erstaunt, dass hier offenbar mehr (Semi)profis unterwegs sind als gedacht. Wobei ich schon ein wenig auch vermisse, dass man sich auch als solcher deklariert hier, denn auch das erklärt, warum man vielleicht den einen oder anderen Standpunkt vertritt.
Ich schrieb am Anfang, das ich beide Seiten kenne, erstens aus der Sicht des Unternehmers (Gastronom , Gaststätte mit Saalbetrieb )
Und aus der Sicht des Semiprofis, der zum größten Teil von der Musik lebt, und das schon seit ca 40 Jahren. Dann habe ich jedes Mal die Dinge aus meiner Sicht erklärt.
Wenn das nicht wahrgenommen bzw gelesen wird, kann ich letzlich nichts dafür.

Franzilein
 
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Ich schrieb am Anfang, das ich beide Seiten kenne, erstens aus der Sicht des Unternehmers (Gastronom , Gaststätte mit Saalbetrieb )
Und aus der Sicht des Semiprofis, der zum größten Teil von der Musik lebt, und das schon seit ca 40 Jahren. Dann habe ich jedes Mal die Dinge aus meiner Sicht erklärt.
Wenn das nicht wahrgenommen bzw gelesen wird, kann ich letzlich nichts dafür.

Franzilein

Deswegen ist es einfach auch wichtig zu differenzieren. Du hast logischerweise einen ganz anderen Anspruch als die Hobbyband die sich freut auf einer Bühne stehen zu dürfen und überhaupt vor Publikum auftreten zu können.
 
Deswegen ist es einfach auch wichtig zu differenzieren. Du hast logischerweise einen ganz anderen Anspruch als die Hobbyband die sich freut auf einer Bühne stehen zu dürfen und überhaupt vor Publikum auftreten zu können.

Man sollte aber auch nicht alle Hobbybands in einen Topf werfen.

Ich spiele seit über 30 Jahren schon in Hobbybands und wir hätten und haben und werden niemals dafür zahlen, dass wir irgendwo spielen "dürfen" (außer wenn man uns als Vorband für einen Gig im Wembley Stadium haben möchte :rolleyes::D , dann würden wir auch bis zu 100 Euro drauf legen!).
Angefangen haben wir auch für 0 Euro/DM Gigs um bekannt zu werden (Ausschließlich eigene Songs). Durch viele Gigs und (unserer Meinung nach) guter Qualität von Musik und Show haben wir uns dann innerhalb von ein paar Jahren soweit "hochgespielt", dass wir im regionalen Bereich zwischen 700 Euro/DM und 1000 Euro/DM pro 90min-Gig bekommen haben. Überregional haben wir, nach Abzug der Kosten immer wenigstens 300 Euro/DM übriggehalten (nicht pro Musiker, sondern für die Band).

Je mehr wir spielten, desto höher wurden auch automatisch die uns angebotenen (nicht explizit durch uns geforderten) Gagen und desto weniger mussten wir uns selbst Gigs suchen.

Soweit zu meiner Situation.

Noch meine generelle Meinung bezüglich Gage und Dumpingpreisen.
mMn kommt es in allen Bereichen, ob Hobby oder Profi immer auf das Angebot und die Nachfrage an. Wenn ich mit meiner Band nur im Umkreis von 50km spielen möchte, es aber dort 200 Bands gibt, die auf dem gleichen Niveau und die gleiche Musikrichtung spielen, dann ist es nur durch eine extrem hohe Qualität möglich gute Gagen auszuhandeln. Wenn ich aber in einer "Foo-Fighter-Tribute-Band" spiele, es keine solche im Umkreis von 200km gibt und die Musik gerade absolut angesagt ist, dann kann ich auch gute Gagen aushandeln.

Ich habe hier "auf dem Lande" schon viele Locations gesehen, die auf allen Festen immer die günstigste Band gebucht haben. Die haben alle nicht lange durchgehalten. Die Clubs, die regelmäßig die "guten" Bands gebucht haben und somit auch Gagen gezahlt haben, die gibt es heute noch und die sind immer gut besucht bei Live-Gigs.

Was ich damit sagen möchte ist, dass sich mMn Qualität auch immer in Gage ausdrückt. Es wird immer Bands geben, die für nix spielen weil sie entweder noch ganz am Anfang spielen oder die 20. Metallica-Tribute band im Umkreis sind oder einfach qualitativ nur auf dem untersten Niveau spielen.
Wenn ich gut darin bin, was ich mache (Musik) und mich ein wenig bemühe, dann kommt auf Dauer auch der Erfolg und die Gage!
 
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Ich spiele seit über 30 Jahren schon in Hobbybands und wir hätten und haben und werden niemals dafür zahlen, dass wir irgendwo spielen "dürfen
Dieses Pay to play kannte ich bis gestern gar nicht und würde ich aber auch nicht machen. Bin ein Kind der 80er und 90er und damals hat man zb bei uns in Salzburg auch schon mal nur gegen Catering im Rockhouse als Vorband gespielt weil es halt einfach geil war im Rockhouse spielen zu dürfen. Wenn man nach dem Gig fleißig im Backstage Bereich konsumiert hat kam da ja auch manchmal bisschen was an flüssiger Gage zusammen.

Heute seh ich das nach wie vor ähnlich. Ich und meine Band machen Musik zum Spaß und um dem Alltag für paar Stunden in der Woche zu entfliehen. Und wenn sich dann noch paar Wahnsinnige finden denen das auch noch gefällt und die uns Applaus spenden ist das für uns der größte Lohn. Natürlich ist es nett wenn noch bisschen was nebenbei hängen bleibt aber deswegen machen wir das nicht. Auch die meisten ganz großen gerade im Rock Bereich haben so angefangen bevor es zusammen gecastete Bands gab.

Bei jemandem der seinen Lebensunterhalt damit bestreitet sieht die Sache anders aus. Ich bin aber soweit Realist dass ich weiß dass das bei uns nicht passieren wird.
 
Bei jemandem der seinen Lebensunterhalt damit bestreitet sieht die Sache anders aus. Ich bin aber soweit Realist dass ich weiß dass das bei uns nicht passieren wird.
Ach, sei doch nicht so, der Traum lebt! "Wenn ich groß bin, werde ich Rockstar!"

Ich würde Pay to play heute auch eher nicht mehr machen, wobei es auf die Konditionen ankommt. Aber es ist mir zu mühsam, lieber spiel ich für geringe Gage und hab nicht das Risiko viel zahlen zu müssen und noch unendlich Werbung machen zu müssen, dass wer kommt.

Das hatte ich schon - als wir 18 waren, haben wir uns eingebildet (oder unser Gitarrist hatte sich eingebildet) es wäre eine gute Idee das Fritz in Wien zu mieten (später Rockhaus, heute Planet Music und an anderer Location). Der Gedanke war dort aufzutreten und eine Party zu veranstalten. Hat immerhin 10.000 Schilling (rund 730€) gekostet. Die Rechnung war, dass wir ab ca. 150 Zusehern Gewinn machen würden.
Wir haben monatelang Werbung gemacht, ich war noch Schüler und hab glaub ich der gesamten Oberstufe meiner Schule Fyer in die Hand gedrückt, wir haben (wild) plakatiert... Wenigstens war die Werbung günstig, da unser Gitarrist ein guter Graphiker war und gratis drucken lassen konnte.
Fazit: gekommen sind ca. 70 Leute, der große Saal war sehr schwach besetzt. Der Gig war entsprechend unserer Enttäuschung nicht gerade berauschend und der Verlust ein großer. Wie gesagt, war damals noch Schüler und hab meinen Anteil am Verlust noch monatelang dem Gitarristen abgestottert.
 
Natürlich ist es nett wenn noch bisschen was nebenbei hängen bleibt aber deswegen machen wir das nicht.
Das ist ja die Crux bei ganz vielen, die das als Hobby machen: man muss nicht davon leben, viel Geld kommt eh nicht zusammen, also ist man froh, wenn man überhaupt spielen "darf".

Ich mache das auch rein als Hobby, und auch in erster Linie für meinen Spaß. Ich möchte mich allerdings trotzdem nicht ausbeuten lassen von jemandem, der dann mit dem Publikum, was wir ziehen, gutes Geld verdient. Es hat auch was mit Respekt und Selbstachtung zu tun, je nach Umfeld seinen fairen Anteil zu verlangen.

Ganz im Vertrauen würde ich viele Gigs tatsächlich auch umsonst spielen, weil es mir ums Geld nicht geht. Aber wenn man das dem Veranstalter sagt (oder ihn das zwischen den Zeilen raushören lässt), dann wird das auch immer so bleiben. Das habe ich früh gelernt. Und klar haben wir mal mit ganz kleinen Brötchen angefangen mit verschiedenen Bands. Aber wir haben immer Momente genutzt, in denen wir eine gute Verhandlungsposition hatten, und haben über die Jahre die Gagen kontinuierlich gesteigert.
Ehrlich gesagt: einen guten Teil davon "verpulvern" wir wieder und leisten uns davon einen FoH nebst Techniker, den der Veranstalter nicht bezahlt - sonst müssten wir uns selbst mischen. So steigt aber der Spielspaß für uns extrem an, und der ganze Tag inkl. Aufbau, Abbau, Soundcheck wird so viel entspannter.

Ich sag es mal so: Wer zuhause als Hobby Tiffany-Lampen bastelt, der verschenkt vielleicht auch mal eine an Freunde oder Verwandte - aber wenn man sich damit auf den Kunsthandwerkermarkt stellt, werden die auch nicht verschenkt, sondern verkauft. Der Erlös mag nicht kostendeckend sein, vielleicht wird er auch gespendet oder man geht halt mal mit der Familie lecker essen davon, aber so blöd, GAR kein Geld dafür zu nehmen, ist dann auch keiner.
 
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Wie vorher schon erwähnt sobald sich einer dran bereichert will ich auch meinen Anteil haben. Bei kleinen lokalen Festivals bleibt aber naturgemäß auch fast nix hängen.

So und jetzt bald ab zu meinem ersten Gig mit eigener Band seit über 20 Jahren. Wir spielen da für 5 Karten pro Kopf und Nase und freie Getränke und Sausemmeln.

Um 20.30 ist unser Slot also drückt mir die Daumen!:embarrassed:
 
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