Verschiebung einer alterierten Skala

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Im Internet findet man ja einiges über alterierte Skalen. So wie ich das verstanden habe, hat man dort den Grundton und alle weiteren Intervalle sind wie folgt festgelegt: Grundton - kleine Sekunde - kleine Terz - große Terz - übermäßige Quarte/verminderte Quinte - kleine Sexte - kleine Septime - Oktave/Grundton

Wie nennt sich das ganze, wenn man, wie man es auch bei den Kirchentonarten macht, einfach den Grundton verschiebt und ihn beispielsweise auf die dritte Stufe setzt? Hat das dann auch einen Namen?
 
Eigenschaft
 
Servus,

Die Alterierte Skala ist selbst schon ein Modus von Melodisch Moll und steht auf dessen 7. Stufe.

Die anderen Modi sind:

I. Melodisch Moll
II. Dorisch b9
III. Lydisch #5
IV. Mixolydisch #11
V. Mixolydisch b13
VI. Lokrisch 2
VII. Alteriert.
 
Wie mein Vorredner schon richtig meinte: Die alterierte Skala lässt sich u.a. als VII. Stufe von Melodisch Moll auffassen. Bei dieser Interpretation müsste man die Intervalle dann wie folgt aufschreiben:

1 b2 b3 b4 b5 b6 7 8,

...wobei "7" für die kleine Septime steht, und "b4" für die verminderte Quarte - also die enharmonische Verwechslung der großen Terz. Bei Grundton E erhält man:

E F G Ab Bb C D E, also die VII. Stufe von F-Moll Melodisch (= F G Ab Bb C D E F).

Die Tonleitern auf den einzelnen Stufen von Melodisch Moll kann man mit MM2 bis MM7 bezeichnen, oder - wie Reeder das auch gemacht hat - als Abweichung von anderen Tonleitern, oder man gibt ihnen eigene Namen (so wie "Alterierte Skala").


Im Jazz wird diese Skala allerdings hauptsächlich dominantisch eingesetzt (also z.B. auf der V. Stufe von Dur, statt Mixolydisch), wo die MM7-Interpretation eher wenig Sinn macht, und es sogar richtiger ist die b4 als große Terz aufzufassen; darüber, ob man besser b3 oder #2 schreibt lässt sich dagegen wunderbar streiten. b5 würde ich bei dominantischer Verwendung der #4 vorziehen, da sie die b2 zur ersten Stufe repräsentiert, und eine Leittonfunktion hat (der Zielton - die reine Quarte = Grundton I. Stufe - wird von der großer Terz und der verminderten Quinte eingeschlossen).

Naja, kommt halt darauf an wie diese Skala eingesetzt wird. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Erklärungen.

Die genaue Bezeichnung der Intervalle war mir jetzt gar nicht so wichtig. Ich habe die alterierte Skala bzw. die alterierte Skala mit Grundton auf einer anderen Stufe so beim rumdudeln auf der Gitarre entdeckt und dann versucht, herauszufinden, was das ist. Bin dann auf die alterierte Skala gestoßen, wo aber jedoch nur diese eine Form angegeben war, aber nichts mit Verschiebung des Grundtons.

Mal sehen, wo ich das einsetzen kann. Der Jazzer bin ich eigentlich nicht so. Ich wollte das ganze mal als Ansatz für Metal nehmen.
 
Mal sehen, wo ich das einsetzen kann. Der Jazzer bin ich eigentlich nicht so. Ich wollte das ganze mal als Ansatz für Metal nehmen.

Klar, dachte ich mir schon bei deinem Avatar. ^^

Wenn es in die härtere Richtung gehen soll würde ich mir vor allem HM7 (7. Stufe von Harmonisch Moll) anschaun, die hat auch noch einen leicht "orientalischen" Touch und ist wegen der Dissonanz recht gut für härtere Stücke geeignet. ;)

0 1 3 4 6 8 9 12 (1 b2 b3 b4 b5 b6 b7 8, b7 = verminderte 7 = enh. verwechselte große Sexte)

Man kann sie dabei tatsächlich als eigenständige Tonleiter verwenden (z.B. E HM7 mit E im Bass), oder - was man auch in weniger harter Musik gut machen kann (klappt im Metal aber auch wunderbar), man spielt sie über die verdurte Terz der Molldominante (C# HM7 mit E im Bass), was insgesamt dann eher E HM5 (auch als "Phrygisch Dominant bekannt") ergibt, auch wenn in der Melodie selbst das C# als Bezugston verwendet wird.

Ich nehme an HTGT (Halbton-Ganzton-Leiter) und GTHT sind dir bekannt, oder?
 
Mit HTGT und GTHT habe ich keine Erfahrungen.

Ich denke, das ganze werde ich verstehen, wenn ich es spiele.

Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig wird, da Lieder zu schreiben, weil da so viele dissonante Akkorde vorkommen (also wieder auf harmonisch Moll bezogen). Es muss ja auch kein ganzes Lied sein, was sich darauf festlegt, sondern es reicht ja ein Teil in einem Lied.
Toll ist das sicher auch, weil man da in den Liedern auch gut jazzige Teile mit reinbringen kann.
 

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