Vertrauen bei Vintage-Gitarren aus dem Laden

Beyme
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Es ist bei mir überhaupt noch nicht akut, ich wollte Euch mal nach Eurem Gefühl fragen: Wieviel Vertrauen hättet Ihr beim Vintagegitarren-Kauf in Eurem Lieblingsladen? Ich bin mit meinem Fuhrpark ganz gut ausrüstet, mir "fehlt" nur noch eine Gibson Les Paul. Ich mag Gitarren mit dem gewissen Etwas, da bin ich auch bereit, ordentlich was auszugeben (die Umstände werden es in ein paar Jahren zulassen).

Das Gitarrengeschäft meines Vertrauens in Hamburg ist No 1, und die bieten auch regelmäßig Vintagegitarren an, aktuell etwa eine Gibson Les Paul 25/50 Anniversary von 1978 für rund 4.500 Euro. Mal nur aus Beispiel, auf die Gitarre konkret müsst ihr nicht eingehen.

Mir geht's eher darum: Meint Ihr, solche Gitarren sind im Fachgeschäft auf Herz und Nieren geprüft? Oder gibt es ein realistisches Risiko, dass Original-Elektronik geplündert und billig ersetzt wurde, oder dass es sonstige versteckte Macken gibt?

Ich hab irgendwie ein klein wenig Schiss, immer und überall betrogen zu werden - gerade wenn ich es persönlich nicht nachprüfen kann. Ich könnte es halt nicht beurteilen, was an einer fast 50 Jahre alten Gibson original ist oder nicht. Andererseits hat ein seriös geführtes Gitarrengeschäft natürlich ein Interesse daran, sich den Ruf nicht zu versauen, wenn sich permament niemand über den Tisch gezogen fühlt.

Wie seht ihr das?
 
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Speziell No1 aus HH halte ich für einen seriösen Laden mit sehr viel Fachwissen. Thomas Weilbier ist seit vielen Jahrzehnten dabei, der Shop handelt seit sehr langer Zeit mit gebrauchten Topgitarren und die kaufen auch mal ganze Sammlungen, das Know how dürfte also vorhanden sein.
Trotzdem kann natürlich auch denen mal ein Fehler unterlaufen. Ich würde mir (falls möglich) von dort eine Bestätigung ausstellen lassen, dass alle Teile original sind, dann wärst du erst einmal auf der sicheren Seite.

Für Restzweifel kann man dann auch den Hersteller selbst kontaktieren (manchmal erhält man Antworten, manchmal nicht) oder Spezialisten. Fender hatte mich vor vielen Jahren mal bezüglich der Originalität einer alten Strat an Torstens Repair Shop in Leverkusen verwiesen (keine Ahnung, ob es den noch gibt, ist 20 Jahre her), der identifizierte damals gefakete Teile.

Sollten Fotos der Gitarre existieren, dann kannst du die ja auch hier im MB einstellen, hier ist richtig viel Fachwissen versammelt.

Ich würde dennoch immer Klang und Haptik in den Vordergrund stellen. Mir wäre z.B. ein nicht mehr originaler Kondensator egal, wenn die Gitarre klingt.
 
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Mir geht's eher darum: Meint Ihr, solche Gitarren sind im Fachgeschäft auf Herz und Nieren geprüft? Oder gibt es ein realistisches Risiko, dass Original-Elektronik geplündert und billig ersetzt wurde, oder dass es sonstige versteckte Macken gibt?

Ich hab irgendwie ein klein wenig Schiss,
In einem seriösen Laden ist das alles geprüft worden. Ansonsten ist die Frage willst du ein Sammlerstück oder ein saugut klingende, bespielbare Gitarre......?

Ich besitze eine 1982er LP Deluxe und die Elektronik, sprich Pickups und Potis, waren Mist. PUs waren eigentlich unbrauchbar. Der Rest ist voll OK aber auch nix besonderes.
 
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Ich hab gute Erfahrungen mit Vintage Guitars Oldenburg gemacht. Da wird auch ganz klar aufgelistet, was noch Original ist und was nicht. Und sollte wirklich mal, bei einer sehr alten Gitarre, etwas unsicher sein, sagen sie es auch ganz ehrlich.

Ich bin aber auch ganz bei @DirkS . Wenn die Gitarre klingt und sich gut bespielen lässt, ich vielleicht sogar das Gefühl habe "Zuhause" zu sein, dann wird sie gekauft.

Wenn man natürlich hauptsächlich Sammler ist, ist der Originalzustand sicher wichtiger.

Sollte ich meine 54er VOS irgendwann mal verkaufen, lege ich den defekten Volumepoti auch in den Koffer. Bei Bedarf kann der neue Besitzer ihn dann gerne wieder einbauen.
 
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Meint Ihr, solche Gitarren sind im Fachgeschäft auf Herz und Nieren geprüft?
Wenn es wirklich ein Fachgeschäft ist: Ja, ich meine schon. Schließlich ist das Risiko des Geschäfts nicht nur, den (guten) Ruf zu verlieren, sondern vor allem, die Gitarre wieder zurücknehmen und den Kaufpreis zurückerstatten zu müssen. Und da sich Stammtischgespräche und SocialMedia-Posts ("mit der Klampfe bin über's Ohr gehauen worden") schneller verbreiten, als man "Hoppla, Tschuldigung" sagen kann, wäre diese Gitarre dann wohl nicht mehr zu diesem Preis verkäuflich.
gerade wenn ich es persönlich nicht nachprüfen kann
Dafür gibt es ja unabhängige Fachleute, und wenn mir "100 % original" wichtig wäre, würde ich halt so jemanden mit einer Expertise beauftragen. Ist gemurkst worden, habe ich das dann schriftlich, und die Gitarre geht an den Verkäufer zurück.

Oder gibt es ein realistisches Risiko, dass Original-Elektronik geplündert und billig ersetzt wurde
"Billig ersetzt" halte ich für nicht sehr realistisch. Schon eher, dass ein Vorbesitzer meinte, er müsse da unbedingt was "verbessern" (z.B. andere Pickups, weil die originalen taugen ja nichts, siehe Post #3), und dann ist es halt nicht mehr original. Andererseits ist es ja normal, dass man defekte Teile austauscht...
 
Ich hab gute Erfahrungen mit Vintage Guitars Oldenburg gemacht.

Moin.
Ich ebenfalls. Habe dort, via Internet-Beschreibung, 2 Gitarren gekauft.
Alles Bestens.
Die Gitarren waren wie beschrieben, der Versand war reibungslos, ausgepackt, angeschlossen, etwas nachgestimmt, und sind voll im Einsatz.
Bei den Gitarren muss nichts nachgebessert oder verändert werden.
 
Ein Blick in die Elektroniktaschen kann nie schaden, ansonsten hätte ich da wenig Besorgnis.
Wenn die Gitarre beim anspielen macht was du von ihr erwartest und der Preis mit deiner vorstellung übereinstimmt spricht meiner Meinung nach nichts dagegen.


Bezüglich der besagten Gitarre kann ich gerne Fotos von meiner 25/50 machen und hochladen.

Diese ist Jahrgang 79 und durch den Zahn der Zeit bis auf die Kondensatoren und den Mini-Toggleswitch original.

Sg
 
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Ich weiß auch nicht, ob man bei einer 50 Jahre alten Gitarre erwartet kann/muss, dass Poits und Schalter noch original sind. Sind nun mal Verschleißteile. Sofern sie hochwertig ersetzt sind, sehe ich kein Problem
 
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Ich könnte es halt nicht beurteilen, was an einer fast 50 Jahre alten Gibson original ist oder nicht.
Stell Dir selbst die Frage: Bin ich Sammler oder Player? Wenn die Antwort lautet "Ich bin Player", dann würde ich mich an Deiner Stelle ausschließlich auf das Gefühl beim Anspielen verlassen (und natürlich das Gehör) und mich nicht drum scheren, was im Lauf der Jahrzehnte an der Elektronik umgebaut wurde.
 
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Mir geht's eher darum: Meint Ihr, solche Gitarren sind im Fachgeschäft auf Herz und Nieren geprüft? Oder gibt es ein realistisches Risiko, dass Original-Elektronik geplündert und billig ersetzt wurde, oder dass es sonstige versteckte Macken gibt?
No. 1 haben sich vor Jahrzehnten auf den Vintage-Markt (Gitarren & Bässe) spezialisiert, um auf dem hart umkämpften Markt eine Lücke ("Alleinstelungsmerkmal") zu finden und am Markt bestehen zu können. Das ist ihnen gelückt und sie haben sich einen Namen gemacht. Wenn man sich für ein Vintage-Instrument interessiert, dann ist No. 1 sicherlich eine der sehr empfehlenswerten Adressen.

Der Kauf eines solchen Instrumentes hat viel mit vertrauen zu tun, von daher macht es durchaus Sinn, sich selber in die Materie einzuarbeiten und zu wissen, was man eigentlich selber will, und worauf man beim Kauf achten sollten - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Aber ein Händler wie No.1 & Co. kann es sich in dem Marktsegment vermutlich gar nicht erlauben, "unsauber"/"unehrlich" zu arbeiten.

Ohne es jetzt konkret zu wissen, könnte ich mir vorstellen, dass sie zu jedem Vintage-Instrument so etwas wie ein Datenblatt erstellen, aus dem detailliert der Zustand des Instrumentes hervorgeht.
 
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Wenn es wirklich ein Fachgeschäft ist: Ja, ich meine schon. Schließlich ist das Risiko des Geschäfts nicht nur, den (guten) Ruf zu verlieren, sondern vor allem, die Gitarre wieder zurücknehmen und den Kaufpreis zurückerstatten zu müssen.
Beim Kauf im Laden gibt es kein Rückgaberecht. Da wäre man auf Kulanz des Verkäufers angewiesen.....
 
Niemand kann Dir hier eine Garantie oder eine vorausschauende Beurteilung eines noch gar nicht vorhandenen Falles geben. Die Haftung eines gewerblichen Anbieters ist grundsätzlich anders als die eines privaten Anbieters. Trotz erfahrener Mitarbeiter können aber auch bei Händlern Fehler Auftreten, die vielleicht nie ans Tageslicht kommen. Was aber klar ist und auch in ein paar Jahren noch gelten wird ist, dass ein Händler eine bestimmte Gitarre immer teurer als ein Privatanbieter verkaufen muss, da er ja zum Einen seine Kosten (u.a. Laden, Personal, Finanzierung, ...) decken muss und zum Anderen Gewinn erwirtschaften muss, damit er selbst ein Einkommen hat, von dem er leben kann.

Was Fehler anbelangt, so will ich gar keinen bösen Willen unterstellen, aber niemand kann alles wissen. Ich habe 6 vintage Gibson Les Pauls und ich weiß, wie aufwendig es war, für diese Modelle und Exemplare die Hintergründe und Details verlässlich zusammenzutragen. Ein Laden müsste hier bei einer Vielzahl von vintage Gitarren womöglich einen Mitarbeiter nur dafür bezahlen, sich um diese Prüfung und Info-Beschaffung zu kümmern. Natürlich gibt es Baureihen, zu denen man nach einiger Zeit einfach Erfahrungen hat, aber wie wir wissen gibt es leider seeehr viele Ausnahmen.

Also: Händler bieten gesetzlich bedingt (was aber auch Fristen unterliegt) und von der Reputation her durchaus eine höhere Sicherheit, Fehler zu vermeiden oder zu korrigieren, eine absolute Garantie, dass keine Fehler auftreten und ggf. tatsächlich alle "Fehler" gefunden werden, gibt es aber nicht.

Beim Händler kann man i.d.R. vor dem Kauf ausprobieren, aber normalerweise nur im Laden mit dem dortigen Equipment in der dortigen Umgebung. Ich habe immer von privat gekauft und einkalkuliert, dass ich wieder weiter verkaufen muss/will, weil mein Ausprobieren in meiner Umgebung mit meinem Equipment völlig ohne Zeitdruck und -limit eben gegen eine konkrete Gitarre sprach.

Sich ein Budget vorzugeben macht Sinn. Was aber immer ein schlechter Gefährte beim Kaufen ist, ist der "Haben-Müssen-Effekt", der nach meiner Erfahrung immer gegen den eigenen Geldbeutel geht. Ich habe mir immer MEINEN Kaufpreis definiert und hatte kein "Haben-Müssen". Zwar musste ich viele Exemplare vor einem Kauf ziehen lassen, dafür habe ich aber auch bei den weiterverkauften Gitarren keinen Verlust gemacht.

Good Luck :prost:
 
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Es gibt ein paar Läden, wo ich sowas ohne Bedenken kaufen würde, und das sind genau die, die aus gutem Grund einen Namen in diesem Bereich haben und erfolgreich unterwegs sind. Das sind nämlich auch die Läden, die auf solche Fragen ("wie Original ist das, was wurde gemacht/getauscht...") entweder schon die Antwort ins Angebot reinschreiben ODER solche Fragen verstehen und bereitwillig Auskunft erteilen.

Aktuell denke ich z.B. an sowas hier:
Da steht doch quasi alles drin, was man wissen will.

Die haben nämlich ein hohes Interesse daran, ihren guten Ruf aufrecht zu erhalten. Klar, auch da kann es passieren, dass man einen Reinfall hat, die Chance ist aber eben kleiner als bei jemandem, der da weniger "investiert" ist und vielleicht gar nicht so viel weiß und unabsichtlich wichtige Details gar nicht erkennt.

Klar, man kann "von Privat" ganz tolle Instrumente kaufen und kommt da meist auch finanziell besser weg als "vom Händler". Man "erkauft" sich aber beim seriösen und erfahrenen Händler mehr Sicherheit hinsichtlich Produkt und Drumherum. Mir wär's das wahrscheinlich wert - ist aber eine individuelle Entscheidung.

Welche Läden die "guten" sind hinsichtlich Vintage-Gitarren... naja, dafür gibt's ja Foren und Communities und das Netz in Summe. Mit No 1 habe ich jedenfalls bei "normalen" Instrumenten gute Erfahrungen gemacht, habe von denen 1-2 Gitarren bisher gekauft.
 
No1 und Gibson ist ein No-brainer. Vintage OL passt da auch, aber wenn du eh in HH wohnst, dann musst du dich da auch nicht wegbewegen.
 
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Ich habe da auch schon gekauft, u.a. eine schöne historische Charvel (Grafik, 1 Humbucker, Destroyerform) und einen richtig alten Charvelhals aus dem Scorpions Square, auch da alles bestens.
 
Beim Kauf im Laden gibt es kein Rückgaberecht. Da wäre man auf Kulanz des Verkäufers angewiesen.....
Ja, klar.
Aber schon mal was von Schlechtlieferung bzw. Falschlieferung gehört? Das ist der Fall, wenn eine "absolut original (Jahreszahl)-er Les Paul in mint condition" eben nicht mehr original und vielleicht nicht mal aus dem angegebenen Jahr ist. - Dann wurde nicht das geliefert, was vertraglich geschuldet war, und der Kauf wird rückabgewickelt. Keine Kulanz, sondern gesetzlich so geregelt.
 
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Keine Kulanz, sondern gesetzlich so geregelt.
Deine Beispiele beziehen sich auf Betrug. Marke stimmt nicht, Jahrgang stimmt nicht, Zustand stimmt gar nicht.

Stimmen Marke und Jahrgang wird kein vernünftiger Händler schreiben "all original" , oder andere wertsteigernden Aussagen tätigen, wenn er sich nicht 100%ig sicher ist. Und ohne solche Behauptungen bleibt es bei Kulanz.
 
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