Vom Blatt spielen?

[Enharmoniker]

Ich finde es schade, dass der Themenersteller seit dem Post seines Beitrags nicht mehr online war. :/ Da weiß man gar nicht, ob das Feedback auch angekommen ist.

Zum Glück war es ein altehrwürdiger Musiker, der gesagt hat: “Das wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten“ (Mahler).

Aber es kann trotzdem nicht schaden, die Noten prima vista aufs Instrument umsetzen zu können.

Es wirft ja keiner hier jemandem vor, wenn er nicht vom Blatt spielen kann. Das ist letztlich eine, erlernbare, Fähigkeit wie jede andere und daher kann sich der Umstand, es nicht zu beherrschen, auch ändern. Dazu muss man eben für sich selbst bestimmen, ob einem der Aufwand wert ist, die Fähigkeit zu lernen. Für mich persönlich lohnt es sich, also übe ich es. Wenn ich sagen würde, dass es sich für mich persönlich nicht lohnt, würde ich es vermutlich auch nicht üben.

Aber ich denke, mit dem Statement kann man so ziemlich jede musikalische Fertigkeit angehen.

 

[stuckl]

Es scheint insofern zu “schaden“, als Leute, die 20 jahre nur vom blatt gespielt haben, sich unglaublich schwer tun, dann das improvisieren oder das spielen nach Akkorden zu erlernen. Die sind in einer Denke die ihnen jeden anderen Zugang zur Musik schwermacht.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Und ähnlich schwer fällt es mir umgekehrt. Bei “klassik“ such ich mir dann wiederum stücke, die mit akkordbrechung zu tun haben, präludium c dur, mondscheinsonate.

 

[.Jens]

So ist es. Es gibt (aus meiner persönlichen Erfahrung) sehr wenig Leute, die sowohl auf hohem Niveau "prima vista" spielen als auch frei improvisieren können. So fest, wie im Gehirn Auge und Hand "verdrahtet" werden beim Training des Vom-Blatt-Spielens, fehlt den meisten dann wohl die visuelle Komponente, wenn da kein Notenblatt mehr steht (oder vor dem inneren Auge abgerufen werden kann).

 

[stuckl]

Genau, ich rufe als frei auswendig spielender einfach das innere audio in meinem Kopf ab.