Vom Lagerfeuerholz zum Akkordeon

  • Ersteller Ippenstein
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Guten Morgen Heinz,

ja, das hatte ich vergessen zu erwähnen, daß ich das das nächste Mal auch so machen würde (Ventile erst nachher aufkleben). Momentan bin ich auch der Meinung, daß ich mit viel weniger Wachs hätte arbeiten können, da das Zeug richtig gut klebt. Vielleicht bekomme ich in Klingenthal ein ausrangiertes Instrument, um daran einfach mal kurz löten zu können :)

Viele Grüße

Andreas
 
Hallo Andreas,
das Wachs klebt wirklich wie der Teufel. Das Wachs habe ich, wie alle meine Ersatzteile, direkt bei Hohner gekauft - 200gr für 12,10 Euro.
Habe den Klotz leider nicht bei Lieferung gewogen, da aber Hohner die Bestellmenge immer reichlich liefert, können es auch 210 bis 220gr gewesen sein.
Für meine Morino VM sind dann ca. 60 bis 80gr verbraucht worden. Die Wachsmenge ist natürlich sehr abhängig von der Fugenbreite zwischen den Stimmplatten, der Stimmplattendicke, und wie dick man die Kehlnähte an den übrigen Kanten macht.
Ich hatte für mein Instument auch alle Ventile bestellt - mein Mechaniker hat aber die meisten Ventile aus italienischem Spezialleder selber zugeschnitten.
Porto und Verpackung kosten übrigens pauschal 4,- Euro + Mwst. - egal wie groß oder klein die Bestellmenge ist. Bei meiner Bestellung von 16 Positionen war das natürlich schon ein großes Paket.

Weiterhin viel Erfolg
Heinz
 
Hallo Heinz,

das Wachs, das ich beim Großhändler eingekauft hatte, kostet umgerechnet 9,68 Euro für 200 gr., aber die Bestellmenge war 1 kg. Daher hab ich eben jetzt was über... ;-) Aber auf ein paar Euro hin oder her kommt es nicht an, solange man nicht überteuert im Auktionshaus kauft...
 
Hallo Andreas,
ich bin genau deiner Meinung. Ich wollte hiermit auch nur darlegen, dass man direkt bei Hohner auch kleinere Mengen, zu fairen Preisen erhalten kann. Von der (für eine Morino VM) benötigten Wachsmenge hatte ich vorher auch keine Ahnung. Wenn ich bei Hohner direkt bestelle kann ich sicher sein, dass ich auch die richtigen Ersatzteile bekomme. Ob ich dadurch ev. einen Euro mehr oder weniger bezahle ist mir dann auch egal. Unangenehmer ist es wenn man mit der Reparatur beginn will und dann die Teile nicht richtig sind. Mit dem, für eine Morino VN bestellten und berechneten, Bass-Filzleder hat mein Mechaniker dann die Bassklappen von 3 Morino VN saniert.
Die Ersatzteilpreise in der Bucht-Angebote "können" auch mal günstig sein - aber ist das dann auch "die Qualität"? Ich will es jedenfalls nicht ausprobieren.
 
Also jetzt hab ich genug Mut um dies auch mal zu tun, werde Morgen gleich damit Beginnen.
 
Na dann ran ans Werk und denk dran: Nix mit Gewalt.
 
Jawohl Chef :rock: :D
Bilder folgen.
 
Ippenstein
  • Gelöscht von Wil_Riker
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Der Tragödie letzter Teil,

oder: Wie stimme ich ohne Ahnung bis zu einem halbwegs akzeptablen Ergebnis?

Nur eines vorweg: Mein gutes Akkordeon wird im Herbst auf jeden Fall den Weg zum Reinstimmer finden, nur sind jetzt gerade Zeit und Geld nicht vorhanden.

Den Beitrag setze ich deshalb rein, um eine Diskussion für das Für und Wider der folgenden Methode und ev. weitere Ideen zu bekommen.

Opfer ist dieses Mal aber nicht das kleine Akkordeon, sondern meine große Musette.
Da der Lösabstand jenseits von gut und böse war, baute ich also die Stimmstöcke aus (Reinstimmer schreit "Autsch!" - und das zu recht), und bog erst mal mit dem Schraubenzieher (schöne kleine), was das Zeug hält, bis der Lösabstand jeder Zunge innen wie außen ein akzeptables Maß hatte, sodaß die Zunge bei leichtem wie starkem Druck sofort anspricht. Ich habe da leider ein paar Sorgenkinder, die weiterhin nicht immer so wollen wie ich... irgendwann werde ich denen aber nochmal auf den Leib rücken... oder der Reinstimmer. Jetzt paßte zwar der Lösabstand und die Zungen sprechen gut an, jedoch war nun die Stimmung jenseits von gut und böse. Also ran an den Speck. Zeiteinsatz war 2 Tage (mit Unterbrechungen, weil man irgendwann blöde von wird...)

Mein Handwerkszeug ist ein Satz Stahlfeilen, ein Diamantkratzer, ein Reißnadelstift, eine Doppelreißnadel, ein Satz kleiner Schraubenzieher (eigentlich -dreher) und jede Menge Optimismus.
Als Stimmgrundlage dient mir Cubase und ein Plugin, das sowohl die Hzzahl als auch die Centabweichung zeigt.

Jetzt brauch ich noch einen Stimmbalg oder Stimmstock. Beides nicht vorhanden, aber ein zerlegtes Akkordeon. Also nehme man eine schwere Holzplatte, klebe auf beiden Seiten ein Dämmmaterial darauf, bohre ein großes Loch (und das muß groß sein, damit genug Luft durchströmen kann... alles andere führt zum Chaos beim Messen) und lege diese Platte auf das Gehäuse. Da die Horch keine seitlichen Löcher für Stifte hat, dafür aber einen Ring an passender Stelle, um so den Balg zu bedienen (wußten die schon 1980, daß ich fast 30 Jahre später mal so einen Scheiß mache?), war so mein Stimmstock fertig. Voila, er funktioniert auch noch sehr gut. :)

Nun eine Excel-Tabelle geöffnet und für jedes Register eine Druck- und eine Zugspalte gemacht und das ganze nochmal. Die Erklärung kommt gleich.

Aufgrund des momentanen Stimmbalges (eine andere Version werde ich mir noch bauen, die das Stimmen mit eingebauten Stöcken ermöglicht) muß ich ja die Stimmstöcke ausbauen. Da wird aber das Ergebnis verfälscht.

Also erfolgt zuerst die Messung mit noch zusammengebautem Akkordeon. Jede Centabweichung wird notiert.
Danach werden die Stimmstöcke ausgebaut und auf den Stimmstock gesetzt. Und oh Wunder... da kommen plötzlich ganz andere Ergebnisse raus. Daher stimme ich das vorliegende Ergebnis je nach der Abweichung (im Akkordeon) entsprechend höher oder tiefer.
Erschwerend kommt hinzu, daß gerade die Tremoloreihen besonders verstimmt sind. Da kann man mit der Methode dann nur auf einen Sollwert hinstimmen.

Einmal passte ich nicht auf und ruinierte mir ein Ventil, das innen lag. Also Lötkolben an und auf Stufe 1. So wird das Wachs nur weich und ich kann es mit dem Lötkolben von der Platte wegdrücken. Die Platte kann ich dann leicht herausdrücken und nach der Reparatur wieder eindrücken. Jetzt den Lötkolben auf Stufe 5 und das Wachs wieder an die Platte randrücken. Das Ergebnis läßt sich sehen: Wer nicht weiß, daß ich die Platte rausgenommen hatte, tut sich schwer, diese zu finden. Ich brauchte dazu kein neues Wachs.

Um möglichst wenig Material abzutragen, muß natürlich immer wieder kontrolliert werden und man kriegt mit der Zeit ein Gefühl, wie viel da weg muß. Aber das kostet eben viel Zeit...

Nachdem nun die einzelnen Zungen gestimmt waren (der Vorteil in diesem System liegt darin, daß ich die innenliegenden nicht mit Angeln heraushole, sondern mit dem Schraubenzieher herausdrücke, was schonender sein dürfte) und auch die Lösabstände nochmal geprüft, kam wieder der Einbau.

Da ein Akkordeon nach einem Großeingriff wie Lösabstandverrichtung seine Stimmung nach einmal Stimmen nur schwer hält, darf ich nochmal ran. Der Test mit dem zusammengebauten Akkordeon aber ergab sowohl einen guten Klang als auch nur wenig Ausbrecher. Nachdem ich alle 0 +/- 1 Centabweichungen jetzt mal ausgelassen habe, wobei viele sogar bei 0 liegen, sofern sie nicht zur +/- 2 tendierten, habe ich nochmal eine neue Exceltabelle erstellt. Und siehe da, 56 Zungen sind zu korrigieren, wobei die Abweichungen wie folgt aussehen: 1 x 9 Cent, 1 x 5 Cent, 2 x 4 Cent, 7 x 3 Cent, der Rest 2 Cent. Bei den Schwebetonregistern muß ich nochmal die Einzeltöne kontrollieren, wobei auch da die Abweichungen nicht mehr als 3 Cent sein dürften.

Ich lasse das Akkordeon für heute mal ruhen, werde morgen nochmal eifrig spielen und dann die Tabelle vergleichen. Danach setze ich nochmal die Stimmung an.

Grüße

Ippenstein

P.S. Reinstimmer sind Götter!
 
Nein, sie sind einfach nur Spezialisten mit einem superguten Gehör, die mit ihrer jahrelangen Erfahrung und vielen, vielen Stunden intensiver Übung i.d.R. eine sehr gute Arbeit leisten. Bei der Harmona hat man Dir sicherlich gesagt, dass das normale Musiker-Gehör für die Reinstimmer-Arbeit nicht geeignet ist...
 
Hallo, bei meiner Scandalli waren alle Stimmplatten zu stimmen ( das sind dann über 300 ) da das Akkordeon auf 435 Hz gestimmt war. Der Reinstimmer ( Wolfgang Glass aus Schöneck) holt sich nur die 440 Hz aus einem Stimmgerät und stimmt dann alles nach Gehör. Ich habe natürlich nachgemessen ( Mit Dirks Tuner) Es war erstaunlich. Die Messung zeigte überall exakt auf 0 !. Für die Stimmung verlangt er 95 €. Hätte ich das selber gemacht ,käme ich auf einen Stundenlohn von 1 Cent. Aber er hat ja 30 Jahre Vorsprung zum Über gehabt

Viel Spass
tastenfux
 
...hast di die Stimmplatten (aus Holz) zur sog. "Verjüngungskur" einfach in Aceton eingelegt? kann sich da nicht der Leim lösen und das ganze versauen? Gleiches gilt für die Ventile...gibts da nicht die Gefahr dass das Aceton die Ventile beschädigt?

Was ich mir auch frage ist ob das Uhu das Ventilleder wirklich lange hält...ich hab bei Basteleien mit Uhu viele negative Erfahrungen gemacht was dauerhafte Festigkeit betrifft ... :confused:

Schönen Gruß :)
 
Hallo Camporossiano.

...hast di die Stimmplatten (aus Holz) zur sog. "Verjüngungskur" einfach in Aceton eingelegt?

Die Stimmplatten sind nicht aus Holz, sondern aus Stahl. Meinst Du evtl. den kompletten Stimmstock? Den würde ich nicht in Aceton einlegen - Du mußt die Platten natürlich vorher "auswachsen".

Was ich mir auch frage ist ob das Uhu das Ventilleder wirklich lange hält...

Ich zähle ja eher nicht zur Bastelfraktion, aber ein abgefallenes (Kunststoff-) Ventil habe ich bei meinem Concerto I auch schon mit UHU angeklebt; es hält jetzt seit 3 Jahren bombenfest.
 
Guten Morgen,

statt Uhu sollte man besser einen Spezialkleber nehmen, der elastisch ist. Gibt es auch von Uhu. ;)

Die Stimmplatten waren natürlich ohne Ventile, als ich sie im Aceton sauber gemacht hatte und sie waren von den Stimmstöcken abgelöst. Den Stimmstöcken macht es nichts aus, wenn man sie mit Aceton und dem Pinsel einstreicht. Ein "Einweichen" in Aceton halte ich jedoch nicht für so günstig.

Da Aceton aber gesundheitsschädlich ist, wurde mir davon abgeraten, in Zukunft noch mit Aceton zu arbeiten.

Da ich am Herrichten der Organola bin, wird es dazu auch bald Bilder und Infos geben.
 
natürlich meinte ich den Stimmstock...:great:

Den Stimmstock mit Aceton pinseln....das macht wohl nix aus...

zum Thema Aceton und Gesundheitsschäden: ich bin Chemiker und arbeite tagtäglich mit viel gefährlicheren Stoffen (In diesem Fall aber unter einer speziellen Abzughaube!!!) => Aceton wirkt nur gesundheitsschädlich wenn du jahrelang tagtäglich den Dämpfen dauernd ausgesetzt bist...für kleine Reparaturarbeiten einfach Fenster aufmachen (sollte man vielleicht nicht an einem kalten Wintertag arbeiten ;) ) und evtl. einen kleinen Lüfter (z.B. Computerlüfter oder Ventilator auf niedrigster Stufe) so stellen, dass der Dampf vom Arbeitstisch Richtung Fenster gepustet wird...

eine Frage an den Meister des Akkordeonrestaurierens: wieviel zeitaufwändiger schätzt du eine Ent- und Wiedereinwachsung eines 41-Diskant-Akkordeons? Ungefähr...


Und noch was: sollten die Stimmplatten angerostet sein (nicht auf die Stimmzunge selber sondern auf die "Halterung"...kann man da mit feinem Schleifpapier schleifen? oder sind diese lackiert und man macht alles schlimmer?
 
Das Einwachsen geht relativ schnell, wenn schon alles ventiliert ist und man die Nägel wegläßt. (die sind bei heutigem Wachs auch nicht mehr nötig). Es kommt aber darauf an, welche Hilfsmittel Du hast und wie geschickt Du bist. Bei Weltmeister hatte ich das beobachtet, wie lange die Dame für eine Seite eines Diskantstimmstockes braucht. Aufgrund ihrer Erfahrung ging das mit dem Wachslöffel in ein paar Minuten. Mit dem Spezial-Lötkolben braucht man da schon um einiges länger. Ein normaler Lötkolben geht übrigens nicht, da er zu heiß ist. Es gibt da auch noch deluxe-Lötkolben, die modifiziert sind und vorne dran ein Eimerchen haben.

Die Arbeitstemperatur liegt beim Wachs optimal zwischen 160-180 Grad.

Mein erster Stimmstock hatte am längsten gedauert. Je mehr Übung man bekommt, umso schneller wird man. Daher ist eine Pauschalaussage schwierig. Ich hatte für meinen Erstversuch bei dem kleinen Akkordeon etwa 4 Stunden gebraucht.

___ Nachtrag ___

Wie meinst Du das mit angerosteten Stimmplatten auf der Halterung? Aluminium rostet nicht und schon gar nicht auf die Stimmstöcke. Bei Rost sollte man Messingbürsten nehmen (ich glaub, Messing war es), das härter als Rost, aber weicher als Stahl ist. So kann man den Rost dann leicht bei großer Schonung der Zungen entfernen. Der Kanal, durch den die Zunge läuft, darf übrigens nicht verletzt werden. Wenn es nur Flugrost ist, geht der auch relativ leicht wegzumachen. Je tiefer aber der Rost sitzt, umso gefährdeter ist die Zunge, bis sie irgendwann nicht mehr funktioniert.

Bei meiner Organola bin ich jetzt mal mit Rostlöser ran, habe das einwirken lassen, dann mal mit dem Schraubenzieher ein bißchen "gekratzt" und siehe da, was so böse aussah, entpuppte sich als Flugrost. Danach nochmal mit Rostlöser drauf... jetzt sieht es schon viel besser aus. --- Allerdings übernehme ich keine Garantie, also bitte nicht blind nachmachen ---

Da die Stimmplatten an allen Enden mit Wachs beschichtet sein sollen, empfielt es sich, ein Töpfchen mit flüssigem Wachs zu haben. Da taucht man das Ende, das am Stimmstockboden sein wird, ganz knapp ein und setzt (drückt) es dann auf dem Stimmstock auf, sodaß das eine Ende quasi schon in Endlage und fertig ist. Danach nimmt man den Wachslöffel und gießt das Wachs am anderen Ende. Zum Schluß kommen die Spalten zwischen den einzelnen Stimmplatten dran. Danach noch den Stimmstock gegen das Licht halten und in die Kanzellen schauen, daß auch überall dicht ist.
 
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Wie meinst Du das mit angerosteten Stimmplatten auf der Halterung? Aluminium rostet nicht und schon gar nicht auf die Stimmstöcke.
Mit "Halterung" meinte ich nicht die Zunge selber, aber das "Rechteck" auf dem die zwei Zungen befestigt sind...

Aber wenn diese aus Alu sind müssten sie nicht rosten...

Der Kanal, durch den die Zunge läuft, darf übrigens nicht verletzt werden. Wenn es nur Flugrost ist, geht der auch relativ leicht wegzumachen. Je tiefer aber der Rost sitzt, umso gefährdeter ist die Zunge, bis sie irgendwann nicht mehr funktioniert.
Meinst du den Zwischenspalt zwischen dem eben erwähnten "Rechteck" und der Zunge?

PS: Welches Rostlösemittel hast du verwendet

PPS: Die Idee klingt vielleicht verrückt, aber könnte man nicht anstatt dem Wachs Silikon oder sowas änliches verwenden? Würde das das Instrument nicht "Strapazierfähiger" machen? nur so mal ne Idee...

'tschuldigung wenn ich so pingelig frage, aber ich möchte mich vorerst gut informieren... ;):)
 
Ich hatte da mal schnell den Quattro Rostlöser "Rust penetrator" verwendet. Normalerweise eignet sich "5-56" sehr gut.

Du hast da die Rahmenplatte aus Aluminium. Darauf sind zwei Stahl-Zungen aufgenietet, die durch den Kanal schwingen.

Zur Befestigung der Platten: Das Wachs hat sich bewährt. Bei Sondermodellen werden die Platten auch mit Lederuntergrund aufgeschraubt, was aber nur selten ist. Man hat früher für die Tropen die Platten aufgeleimt oder auch mit anderen Mitteln handiert. Aber es hat sich gezeigt, daß eben das Spezialwachs die beste Lösung ist.

Ziel ist es ja, eine Verbindung von Stimmplatte mit dem Stimmstock zu schaffen, die sowohl strapazierfähig ist als auch leicht lösbar. Ob Dein Silikon die Hafteigenschaften hat und sich auch leicht entfernen läßt, weiß ich nicht. Desweiteren ist die Frage, ob Silikon einen vernünftigen Halt und eine Verbindung der Stimmplatte mit dem Stimmstock fördert.
 
Ippenstein hat schon alles haarklein beschrieben.
Die Stimmplatten mit Silicon einkleben macht keinen Sinn da die Fugen zwischen den manchmal nur 1,5 bis 2mm breit sind und das Spezialwachs auch in den kleinsten Zwischenraum läuft, abdichtet und die Platte auch am Holz (Kanzellenkörper) festhält. Ich bin zwar kein Chemiker aber das Bausilicon das ich kenne riecht häufig nach "Essig" und Essig an Aluminium ist wohl auch nicht der Hit. Es wird sicherlich auch Silicon auf einer anderen Basis (als Essig) geben - aber das Wachs hat sich bewährt und hat auch eine bessere Klebkraft als das Silicon.
Vor Urzeiten, zu Beginn der Siliconzeit, mussten die Fugen im Baubereich "vorgeprimert" werden - also mit einem Haftmittel behandelt werden. Bei dem "modernen Silicon" ist dieser Akt wohl nicht mehr erforderlich??? Die Quittung kann wohl jeder in Bad, Küche oder ... sonstwo feststellen - abgerissene "Sillefugen".
Jetzt noch mein Rat: Vorsicht mit dem Wachs, es klebt an den Fingern wie die Pest!

freundliche Grüsse
Heinz1975
 
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Wer beim Frankentreffen dabei war, weiß, da war so ein schmutziges olles Ding. Das habe ich nun mal innerlich und äußerlich näher betrachtet. Als ich die Organola bekam, war sie dreckig, die Registerschaltung war äußerst schwergängig und sie klang fürchterlich.
Jetzt klingt sie zwar immer noch fürchterlich, aber ansonsten sieht es wie folgt aus:

Die Ventile und das Wachs sind in Ordnung. Die Stimmzungen sind nun mit Rostlöser eingesaut und wo "viel" Flug-Rost war, ist nun fast nichts mehr. Dafür stinkt das Akkordeon momentan noch nach Rostlöser... aber es wird schon besser und wenn alles verflogen ist, dürfte es wieder gut sein. :D
Die Tasten, Baßknöpfe etc. habe ich geputzt, an das Chrom mit Chrompolitur (aber nur kurz...) und die Gaze ist auch ausgewechselt.

Die Registerschaltung geht im Gegensatz zu früher nun sehr leicht zu schalten. Was ein bißchen Rostlöser, Öl und Geradebiegen der Registerschieber so alles bewirkt. ;)

Lobend muß ich sagen, daß die Baßmechanik trotz ihres Alters sowohl sehr vernünftig aufgebaut, als auch geräuschgedämpft ist. Zudem läßt sich durch die Konstruktion ein Umbau, sodaß in den Bäßen nur noch Tiefbaß und Beibaß klingen würde, schnell und rückbaubar realisieren.

Der Balg ist dicht, aber die Oberfläche dreckig. Wie krieg ich die am besten sauber und weiß?

So und jetzt mal ein paar Photos :)
 

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Hallo Ippenstein,

in grauer Vorzeit als es noch Zeichenbretter statt CAD-Programme gab ,gab es Glasradiere um die Tusche auf dem pergamentartigen (Butterbrotpapier) Papier zu entfernen.
Ich habe mit einem solchen Teil gute Erfahrung mit dem Entfernen von Rost auf Stimmzungen gemacht, zumal sich mit dem Teil sehr Partiziell arbeiten lässt.
Ob es heute noch Glasradierer gibt ,keinen Dunst.
MfG
 

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