Vorgehen beim Recording, Reihenfolge der Instrumente, Teile Live einspielen

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Mir stellt sich ein Problem. Wir haben mit der Band nun ein paar Gigs erfolgreich absolviert und werden immer häufiger gefragt obs nicht irgendwelche aufnahmen von uns gibt (sprich eine CD). Nun möchten wir im Juli mal so 4-5 Songs demomässig aufnehmen. Wir werden das Ganze in eigenregie machen, weil ich schon ein bisschen equipment zusammen habe und es mir spass macht selber aufzunehmen;)

Nun stellt sich bei unserem Sound aber das problem, das gewisse Teile in Songs nicht klar auf den Takt definiert sind, soll heissen gejammt. Technisch ist es mir leider nicht möglich (8Spur-Interface) alles zusammen Live aufzunehmen. Schon nur der Qualität halber möchte ich die sachen gestaffelt aufnehmen.

Nun wie soll ich das anstellen? bei einem pop song ist ja klar, das du mit metronom etc die strophen, refrains durchspielen kannst, aber bei unserem Sound ist sowas eigendlich gar nicht möglich.

Ich dachte man könnte ja eine Pilotspur Live aufnehmen und dann Die instrumente einzeln (evtl Bass/drum zusammen)

habt ihr noch Ideen?
Wie wird das sonst so gemacht?


Vielen Dank und freundliche Grüsse
Jönu
 
Eigenschaft
 
Das mit der Pilotspur ist schon ne gute Idee. Bass und Drums würd ich nur dann gemeinsam einspielen lassn, wenn der Bass ohne Amp direkt in den Rechner geht. Sonst passierts nämlich gerne mal, dass der Bass den Snareteppich und/oder andere Felle zum Mitschwingen anregt, was sich bei Aufnahmen nicht unbedingt gut macht.

Gruss
-Chris
 
Ich würde vorschlagen dass ihr euch auf ein Tempo / Taktart festlegt an den Stellen wo es unklar ist. Zum Click (Metronom) einspielen erleichtert allen nachfolgenden Musikern ihre Arbeit ungemein und die Aufnahme klingt *deutlich* professioneller, wie man so schön sagt.. Niemand will eine Liveaufnahme mit ständig schwankendem Tempo und unsauberen Spuren. Und spätestens wenn die zweite Gitarre drankommt wird es ohne Click richtig unsauber.
Kommt natürlich auch auf die Musik an, was macht ihr denn? Bei Jazz, Singer/Songwriter und sonstigen sehr akustischen Sachen kann man auf den Click verzichten - bei praktisch allen anderen Richtungen ist es meiner Meinung nach unerlässlich.
 
Wenn man mit Click einspielen will sollte das vorher geübt werden. Wenn man das noch nie gemacht hat gehts auch gerne mal in die Hose. Die Aufnahmesession könnte sonst schnell recht frustrierend werden.

Grüße
Nerezza
 
Danke für die schnellen Antworten

@Jipchen
Das Problem ist einfach bei Songs, bei denen mit der Dynamik bewusst auch das Tempo steigt. Wäre es vielleicht eine lösung an einem gewissen punkt das Click abzustellen und dann ohne weiterzufahren? Der Stil ist recht schweirig zu beschreiben, Prog Rock, Post rock und einflüsse aus verschiedenen ecken sind im Sound (Jazz,Pop...) kann dir gerne auch mal ein paar Live-Aufnahmen schicken. Ich mag konstruktive Kritik ;)

@Nerezza
Ja, üben mit Click ist wohl unumgänglich. Ein ungestresstes Klima beim Aufnehmen ist wohl wichtiger als jede gute Aufnahme.

Das Problem der Dynamik und der Tempi stellt sich wohl am meisten beim Drummer, Der kann sich ja wohl nicht wirklich austoben wenn er immer auf das Click hören muss. wie wird das zum beispiel bei Godspeed you, Sigur ros und konsorten gemacht? die spielen ja wohl ohne click, aber die songs klingen immer verdammt gut aufgenommen, für das alles live eingespielt sein soll...


Grüsse
jönu
 
man könnte zB auch so vorgehen:

- der Drummer bekommt auf den Kopfhörer eine gute 'Liveaufnahme' und spielt dazu, das wird aufgenommen
- aus den Drumspuren dann in der Software, zB Cubase - andere können das auch, eine Tempospur für den Klick erstellen
- die anderen spielen dann nach diesem Klick ihre Parts ein
 
Leih dir ein Interface, das genug Spuren hat oder erweitere dein eigenes, wenn das geht. Alles andere ist Kompromiss.
Wenn ihr maximal lebendige Aufnahmen haben wollt, muss es eben live sein und ohne click.
Manche mögen einwenden, dass das dann untight wird.
Das ist auch völlig richtig, aber was ich so zwischen den Zeilen über eure Musik rauslesen kann, deutet eher darauf hin, dass tightness bei euch keine so hohe Priorität spielen sollte.

Manche mögen das für Unsinn halten, aber manchmal macht es durchaus Sinn, sich technische Grenzen zu setzen.

Gerade wenn ihr viel jammt, ist die Wahrscheinlichkeit dass ihr es schafft nen "magischen Moment" einzufangen, ziemlich hoch. ;-)
 
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Moinsen !

Kann mich der Empfehlung von Dieter B. nur anschließen. Warum? 3 Beispiele aus eigener Erfahrung.
- Wir (Amateurband mit Semi-Pro-Drummer) haben mal versucht, zu vorbereiteten "metronomisierten" Spuren dazu zu spielen. Es war ein einziges hölzernes Gestocher und klang fürchterlich, da wir es gewohnt waren, uns der Dynamik des Live-Spielens hinzugeben.
- Bei Studioaufnahmen hat die ganze Band "live" zusammengespielt (nur Gesang nachträglich aufgenommen). Abgesehen von mehrfachen Anläufen pro Song, weil einfach Spielfehler drin waren, war das Ergebnis dennoch wesentlich authentischer.
- Bei einer kleinen Home-Session mit unserem Drummer hat dieser zu vorgefertigten Spuren getrommelt. Obwohl er wie gesagt Semi-Pro ist und den Song sehr gut kannte, hat man es bei den ersten Versuchen deutlich gehört, wenn er versucht "aufs Gas zu steigen" und sich dann wieder einbremsen muss. Dann klingts wirklich "untight".
Wenns also durch Ergänzung des Equipments möglich ist, würde ich auch versuchen, Euch den Live-Charakter zu erhalten und alles gemeinsam einzuspielen.

Gruß
Ivar
 
Schon nur der Qualität halber möchte ich die sachen gestaffelt aufnehmen.

Die allerwichtigste Qualität ist die musikalische, opfert sie nicht für technische Korrektheit!

Ich würde definitiv dazu raten alle Instrumente gleichzeitig aufzunehmen. 8 Kanäle sind doch schon ne menge Holz. Für ein gut klingendes Demo reicht's allemal. 4x Drums (OHs, Snare, Kick), Jeder Amp ein Mic, vlt der Bass sogar per DI-Box. Man muss ja nun nicht jede Tom einzeln abnehmen und die Amps doppelt und dreifach mikrofonieren. Mein Tipp: Haltet den Setup möglichst einfach. Das erleichtert auch die Nachbearbeitung ungemein. Acht Spuren geschmackvoll mischen ist anspruchsvoll genug.

Gruß!
 
So. Gesagt getan.

Hab mir heute nen 8channel pre mit adat geholt und jetzt stehen mir 16 Kanäle zur verfügung *Freu* :D

Ich bin aber noch etwas skeptisch mit dem live aufnehmen. An sich ist das ja gut, mit der dynamik etc, nur möchte ich wirklich ein paar Aufnahmen machen, die sich von unseren Live aufnahmen ein wenig abheben, sonst kann ich ja eauch unsere live aufnahmen als demo nehmen (was ich im moment auch tue). wir sind nicht grade vom sound her eine Grateful dead Jamband ;) schon etwas organisierter.

Eher Post, Prog Rock, etwas zu monoton und frei für Prog aber auch etwas zu schräg für post rock. halt irgendwas dazwischen. schike gerne ne live aufnahme wenn sich jemand dafür intressiert.


Ich hab mir überlegt ich könnte ja die sachen zb so aufnehmen:
1.) Live Rhythmuslinie (Drum,Bass,Rhythmus Gitarre,E-Piano)
2.) dann die Overdubs (Piano Melodien, Git Lead Riffs, Gesang ...)

somit müsste ich aber dann wieder mit click aufnehmen oder?

manmanman never ending story:redface:

wie habt ihr das so gemacht. mal n paar beispiele?


Liebe grüsse und danke für die vielen Tipps
Jönu

nachtrag:
Live einspielen, aber mit metronom wäre natürlich die andere lösung. Wie funktioniert das so in der Praxis? lohnt es sich oder nimmt man wenn schon mit click dann einzeln auf?
 
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