[Vorstellung] Mein neuer Kontrabass

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Hi,

wie versprochen, wollte ich ja mein neues Instrument vorstellen, wenn ich es hab. Seit gestern ist es soweit:

Ich hab meinen Kontrabass abgeholt!

Warum Vorstellung und nicht Review? Diesen Bass gibt es kein zweites Mal, also bringt ein Review keinem was.


Gekauft habe ich diesen Bass in Rödermark im Kontrabass-Studio bei Thomas Schmucker. Wer sich das ganze mal anschauen möchte, kann sich hier umschauen... oder einfach vorbeifahren. Was ich hier gelernt habe, ist einfach der Wahnsinn... und Thomas ist einfach ein unglaublich netter Mensch und absolut kein "Verkäufer".

Wer diesen Bass gebaut hat, konnte niemand sagen... erste Vermutungen von Thomas waren Epiphone, allerdings hat sich das als falsch rausgestellt. Die Wahrheit ist: Es lässt sich einfach nicht nachvollziehen. Von der Form scheint der Bass aus den '40er Jahren zu sein. Bis auf den (Carbon-)Stachel, dem Steg und den Saiten sind alles wahrscheinlich Originalteile... aber sicher ist das auch nicht ;-)
Der Bass ist wahrscheinlich ein Protoyp oder Meisterstück... auf jeden Fall ist es sehr, sehr ungewöhnlich, dass ein normaler, vollgesperrter Bass so aufwendig verziert wurde. Er hat schon ein paar Macken im Furnier... aber das ist wohl wie mit Narben. Der Bass hat halt einfach eine Geschichte zu erzählen!

Was genau verbaut wurde, ist auch nicht genau nachvollziehbar. Die oberste Furnierschicht ist auf jeden Fall Palisander. Das zweifarbige Binding ist einfach der Wahnsinn, selbst hier sieht man das geflammte Holz. Der Hals ist zweigeteilt, was wohl auch eher auf einen hochwertigeren Bass schließen lässt. Und das tollste: Diese wunder, wunderschönen Schalllöcher *träum*

Saiten sind die von Thomas entwickelten Gut-a-Like Vintage Saiten (auch auf der Saite oben zu finden) aufgezogen. Die E-Saite ist zwar etwas dumpf und schlabbrig, allerdings ist das wohl auch für Darm-Saiten normal. Zu dem Satz gäbe es separat noch eine silber-umsponnene Darm-E-Saite zu kaufen, aber ich werd den erstmal so spielen.

Aktuell habe ich Beginner's Bass von Manuel Steinhoff, die Lern-DVD + CD+ Buch von Didi Beck da, die Bass Bible ist im Zulauf... es kann also losgehen!

Und hier für euch jetzt noch ein paar Bilder, damit ihr seht, dass ich nicht zu viel versprochen habe (leider nur als Link, kann die Bilder nicht hochladen... Sorry! Vielleicht kann Sie ja irgendwer für mich einfügen?)

So stand er bei der ersten Besichtigung im Laden...
Wird von allen Familienmitgliedern mal beäugt!
Der geteilte Hals von hinten...
Das schöne, mehrfarbige Binding
Unglaublich schöne Schalllöcher!
Die Schnecke und die Mechaniken.
Nochmal der Steg (das Tesa ist nur zur Markierung, wo der Steg zu sitzen hat, falls er mir mal verrutschen sollte, nix kaputt)


So, ich hoffe, er gefällt euch... freu mich über alle Kommentare!


Beste Grüße, Marcel

Edit: Jetzt müsste ich das mit den Bildern hinbringen, aber beim editieren seh ich nur die fertigen Links und nicht mehr den [*url]-Code, den ich ursprünglich eingegeben habe... sonst würde ich den gern durch einen [*img]-Code ersetzen. Kann mir hier vielleicht ein Mod helfen? Oder ist es besser, die großen Bilder extern zu verlinken?
 
Eigenschaft
 
Hi,

Gratulation zum neuen Bass!

Wenn du die Tesafilme wegmachen willst, was auch Sinn macht (Lackschutz) und trotzdem
Fußmarkierungen haben willst, dann wüßt ich nen fast unsichtbaren Trick:

Mit einem frischen Cutter-messer oder Rasierklinge an den hinteren Stegfußkanten (also anliegend)
je zwei 3mm lange feine Schnitte in den Lack ziehen. Das gibt dann zwei kleine "L"-Schnitte
and den hinteren Stegfüßen. Die sind fast unsichtbar. Um sie sichtbar zu machen: mit etwas
Kreide drüber - unsichtbar werden sie wieder durch feuchtes Abwischen. (und total unsichtbar werden sie durch Überpolieren)

So machts der Geigenbauer ;)


cheers, fiddle
 
Hi fiddle,

danke für den Tipp... gefallen tut mir das mit dem Tesa nämlich auch nicht... schaut immer so kaputt bzw. notdürftig repariert aus ;-)

Werd das heute Abend mal ändern!

Gruß, Marcel
 
Was heißt "falsch"?

Heißt das wohl, dass die Saite "von oben" aufgewickelt gehört? Oder woran erkennst du das?

Hab den eben genauso bekommen und noch nichts geändert. Hat "falsch aufgewickelt" irgendwelche Auswirkungen auf Klang, Spiel oder sonstwas?
 
Edit: Jetzt müsste ich das mit den Bildern hinbringen, aber beim editieren seh ich nur die fertigen Links und nicht mehr den [*url]-Code, den ich ursprünglich eingegeben habe... sonst würde ich den gern durch einen [*img]-Code ersetzen. Kann mir hier vielleicht ein Mod helfen? Oder ist es besser, die großen Bilder extern zu verlinken?

Die Bilder sind zu groß, um sie einzubinden. Verkleinern würde helfen.

Ontopic.

Schönes Teil! Aber die E-Saite scheint tatsächlich falsch herum aufgewickelt zu sein.
Manche Basser machen das, um mehr Druck auf den Sattel zu kriegen. Ob es allerdings was bringt........

Übrigens gibt es diese "gutalike"-Strings für einen Apfel und ein Ei in den Staaten. Mit Versand und in verschiedenen Spannungen für ca. 20-25 Euro mit Versand etc.:
http://www.ebay.de/sch/lowstrungstringman/m.html?_nkw=&_armrs=1&_from=&_ipg=&_trksid=p3686

Die Dinger sind klasse und halten ewig;)

Greetz,

Oliver
 
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Danke für die Antwort.

Schlimm ist das mit der E-Saite aber eher nicht, oder?


Ich kenne zwar die Weedwacker-Saiten nicht, aber wenn explizit daraufhingewiesen wird, dass die Gut-a-Like Saiten gar nichts mit denen zu tun haben, sondern eine Eigenentwicklung sind, glaube ich das schon. "Gut-a-Like" ist meines Wissens ein eingetragener Markenname... Hier gibt's noch mehr Infos... vielleicht kann einer damit ja noch was anfangen!
 
Ja, sieht so aus, daß die E-Saite unten rum läuft.

Ich würd die aber jetzt nicht ummontieren. Kann sein, daß die Saite das garnicht mag
und dann schneller kaputt geht. Ich würd jedenfalls solange warten, bis ihre Tage gezählt
sind, oder du andere ausprobieren willst. Dann kannst du immer noch überlegen, wie
herum du die neue aufwickelst.


cheers, fiddle
 
Alles klar... ich lass das ganze jetzt erstmal so wie es ist.

Momentan schaff ich es auch am Tag so eine Stunde zu üben, mehr lässt die Arbeit aktuell noch nicht zu. Aber es kommt ja bald der ersehnte Weihnachtsurlaub!

Hat noch jemand Tipps oder Ideen, wer den Bass gebaut haben könnte? Kommt einem da irgendwas bekannt vor?
 
Im Korpus selbst gibt es keine Aufkleber, Stempel etc.?
 
Nein, gar nichts... Ich kann allerdings heute abend nochmal versuchen, ihn komplett mit einer Taschenlampe nochmal abzusuchen.

Der Vorbesitzer hat ihn aus einem Nachlass erworben und hat über Monate und Jahre versucht das rauszufinden. Er selbst spielt seit über 25 Jahren Bass, sammelt alte Bässe, beschäftigt sich hauptberuflich mit Kontrabässen... und leider konnte er gar nichts rausfinden...

Vielleicht wird's ja auch immer ein Mysterium bleiben. Ist ja auch nicht so schlecht *g*
 
"Haha! Über dem Bass sind schon Leute gestorben!"
 
Tesa würde ich bald mal abmachen, sonst hängt bald der Lack dran. Und mit Rasierklingen würde ich dem Bass auch nicht antun.:eek:
Markierungen brauchst du nicht: die seitliche Mitte der Stegfüße zeigt auf die innere Spitze des F-Lochs. Das reicht als Anhaltspunkt völlig aus.
 
..die seitliche Mitte der Stegfüße zeigt auf die innere Spitze des F-Lochs. Das reicht als Anhaltspunkt völlig aus.

Wenn die inneren F-Kerben auch tatsächlich auf der Mensurlinie liegen, was nicht immer der Fall ist.

cheers, fiddle
 
Hi,

aktuell ist es so... und dies hat mir der Verkäufer auch als Tipp mitgegeben, falls doch mal was passieren sollte!
Tesa ist übrigens ab, ritzen hab ich auch nicht über's Herz gebracht.

Kann ich dem Instrument oder dem Lack sonst irgendwas gutes tun? Er ist an einigen Stellen eben doch "rissig". Polieren? Oder einfach gar nichts machen?
 
Lack aufpolieren ist nur was für Leute, die das können.
Laß da mal lieber die Finger weg.

cheers, fiddle
 
Noch eine kurze Frage, vielleicht kann mir jemand eine Antwort geben:

Die Tonmarkierungen sind aktuell mit Edding aufgemalt, ich würde das lieber mit Bleistift haben. Wie krieg ich das weg, ohne, dass der Lack gleich mit weggeht?
 
Auf dem Grifbrett? Edding?

Das Griffbrett ist unlackiert.
 
Jein...

Vom Griffbrett bis auf den Hals. Griffbrett würde ich mal demnächst mit Leinöl behandeln (wurde mir zur Pflege geraten, das ist schon recht "trocken", gerade beim Slappen sieht man, das es eben grade mehr beansprucht wird, als in den letzten Jahren). Ich frage mich halt, ob ich diese hässlichen Striche irgendwie weg bekomme, ohne den Lack zu ruinieren..
 
Jein...
Vom Griffbrett bis auf den Hals.

Also die Griffbrettseiten?

Edding ist ziemlich hartnäckig. Das wirst du nie richtig weg bekommen, außer man schleift das
Griffbrett mal richtig ab. Mit Lösungsmitteln wär ich auch vorsichtig. Spiritus, Aceton und
auch Öle lösen die Pigmente aus dem Holz. Ist das Griffbrett B-Qualität und wurde es etwas
nachgebeizt, dann kann es sein, daß man da ne Menge Farbe runter saugt.

Wenns meiner wäre, würde ich erst Schleifen und anschließend mit Leinölfirnis und Trippelpulver
polieren. Auch Leinöl (Frinis heißt: da ist ein Trocknungsbeschleuniger drin, ein Sikkativ) zieht
etwas die Ebenholzfarbe. Aber beim Polieren mit nem Lappen wird das auch wieder gleichmäßig
verteilt. Nach so ner Behandlung ist vom Edding sicher nix mehr sichtbar.

Leinölfirnis ist generell eine spitzen Oberflächenbehandlung für Griffbretter, weil es eben
aushärtet (was viele andere Öle nicht können). Dadurch wird das Griffbrett um einiges robuster.
Das Zeug gibts in jedem Baumarkt. Der GB verwendet genau das gleiche, kein Spezial-Hokuspokus. ;)


cheers, fiddle

p.s. normales Leinöl würde auch gehen, aber das muß man erst oxydieren. Würd ich aber trotzdem
nicht nehmen. Das bleibt lange schmierig und stinkt noch mehr und länger.
 

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