Vorstufenröhren: wechseln?

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Hallo, ich habe einen MarkBass TA503 Amp mit Vorstufenröhren. Mich würde interessieren, ob man diese irgendwann mal tauschen muss oder ob die gleich lange "leben" wie z.B. ein Transistor.

Da sich die Endstufenröhren abnutzen, müsste das bei den Vorstufenröhren theoretisch auch so sein (zwar müssen die weniger Leistung bringen, aber irgendwann...). Und wenn ja, dann müsste der Klang gleich wie bei den Endstufenröhren mit der Zeit "schlechter" werden. Ändert sich die Abnutzung, wenn ich den Gain voll reindrehe.

Lg
Benjamin
 
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Hallo Benjamin,

wird ein Transistor "gut behandelt", hält er zwischen 20 und 100 Jahren (letzte Zahl geraten) ...

Eigentlich darf man die Zeit für Röhren nicht in Jahren, sondern in Betriebsstunden angeben - was dann niemand nachvollziehen kann. Man kann aber bei Vorstufenröhren von einer Lebensdauer von 5 bis 15 Jahren bei "normaler Nutzung" ausgehen. Am ehesten merkst Du eine verschlissene Vorstufenröhre an vermehrten Nebengeräuschen und schwächer werdenden Höhen. Da sich das aber über Monate und Jahre hinzieht ist es wie mit dem älter werden bei Menschen - man merkt es nicht, wenn man sie täglich sieht. Selbst deine Eltern erkennen nur wie Du dich in den letzten 10 Jahren verändert hast, wenn Leute sie ansprechen, die dich lange nicht gesehen haben (oder sie alte Fotos rauskramen).

Also: Du MUSST die Röhre "nie" wechseln, nur wenn sie eindeutig kaputt ist, oder Dir der Sound nicht mehr gefällt.

Was Du machen solltest:
Kauf dir ein oder zwei Vostufenröhren (kosten 10 bis 15 Euro???), bau eine ein und behalte die alte Röhre und tu sie in den Basskoffer. Wenn die Vorstufenröhre kaputt geht (Wahrscheinlichkeit gegen Null) hast Du eine Erstatzröhre sofort parat. Du kannst die Röhre alle paar Jahre tauschen - aber nötig ist es vermutlich nicht. Eine Ersatzröhre kann aber nie schaden (Murphy's Law) ...

Gruß
Andreas
 
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Ok Danke für die schnelle Antwort, damit kann ich was anfangen.
 
Hallo Benjamin,

wird ein Transistor "gut behandelt", hält er zwischen 20 und 100 Jahren (letzte Zahl geraten) ...

Eigentlich darf man die Zeit für Röhren nicht in Jahren, sondern in Betriebsstunden angeben - was dann niemand nachvollziehen kann. Man kann aber bei Vorstufenröhren von einer Lebensdauer von 5 bis 15 Jahren bei "normaler Nutzung" ausgehen. Am ehesten merkst Du eine verschlissene Vorstufenröhre an vermehrten Nebengeräuschen und schwächer werdenden Höhen. Da sich das aber über Monate und Jahre hinzieht ist es wie mit dem älter werden bei Menschen - man merkt es nicht, wenn man sie täglich sieht. Selbst deine Eltern erkennen nur wie Du dich in den letzten 10 Jahren verändert hast, wenn Leute sie ansprechen, die dich lange nicht gesehen haben (oder sie alte Fotos rauskramen).

Also: Du MUSST die Röhre "nie" wechseln, nur wenn sie eindeutig kaputt ist, oder Dir der Sound nicht mehr gefällt.

Was Du machen solltest:
Kauf dir ein oder zwei Vostufenröhren (kosten 10 bis 15 Euro???), bau eine ein und behalte die alte Röhre und tu sie in den Basskoffer. Wenn die Vorstufenröhre kaputt geht (Wahrscheinlichkeit gegen Null) hast Du eine Erstatzröhre sofort parat. Du kannst die Röhre alle paar Jahre tauschen - aber nötig ist es vermutlich nicht. Eine Ersatzröhre kann aber nie schaden (Murphy's Law) ...

Gruß
Andreas
Na, besser hätt' ich's auch nicht sagen können.
Da ich aber weiß, das bei mir Murphy öfters mal zuschlägt, hab ich immer eine Ersatzröhre dabei. Und dieses Wochenende hat es dann doch wieder zu geschlagen, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir hatten unsere Anlage gerade aufgebaut, da wollten die Veranstalter uns noch was gutes tun und haben unser Banner fest getackert. Dabei fiel der Tacker aus der Hand und prompt auf meinen Bassmaster. Ergebniss: beide Röhren schrott. Glasbruch. Und die waren erst ein knappes halbes Jahr alt.:mad:
 
Ja, das interessiert mich auch, seit ich meinen Mesa Walkabout habe...

Gabs da schon mal ne Anleitung zu? Fände ich nämlich super!
Ich weiß da nämlich so gut wie gar nichts drüber... grade mal, dass man das Glas der Röhren nicht berühren darf... oder ist auch das falsch?
Wie bekommt man die alten überhaupt vernünftig raus? Alles Sachen, die ich noch nie gemacht habe...:rolleyes:

Wie macht man sowas am besten, wenns schnell auf nem Auftritt mal sein muss??:confused:
 
Da nicht jeder Amp gleich konstruiert ist, kann man das vielleicht nicht so ganz auf einen Nenner bringen. Aber mal zu einem sehr einfachen Standard-Layout (19" Amp)
Peavy T-Max:

-Netzstecker ziehen
-Gehäusedeckel öffnen (gefühlte 50 Schrauben lösen)
-links vorne steckt die Röhre senkrecht in ihrem Steck-Sockel - einfach nach oben rausziehen
-neue Röhre mit einem Tuch anfassen (Fettreste und hohe Temperaturen können problematisch werden) und in den Sockel stecken
-Gehäusedeckel wieder schließen (gefühlte 50 Schrauben anziehen)
-Netzstecker wieder einstecken.

Dauer ca. 10 Minuten - hauptsächlich durch die vielen Schrauben.
 
Um das noch mal zu unterstreichen ...

Bei der Frage ging es um Vorstufen Röhren!
Die halten normalerweise sehr lange und gehen kaum kaputt (mechanische Belastungen wie Dampfwalzen oder Meteoriteneinschläge ausgeschlossen).

Endstufenröhren hingegen geben schon mal eher den Geist auf und altern auch entsprechend ihrer Laufzeit und Beanspruchung. Wie die Alterung bei den H&K Quantums einzustufen ist weiß ich nicht, da dort die Röhre ja eine ganz besondere Rolle spielt.

Mein Text bezog sich also auf den "klassischen Hybrid Bass Amp". Da braucht man keine übermäßigen Bedenken zu haben - allerdings lohnt sich eine Ersatzröhre immer. Dort muss man meines Wissens auch nichts nach dem Röhrenwechsel einstellen.

ACHTUNG! Der Walkabout ist ein Vollröhrenverstärker???

Dann kann man die Vorstufenröhren genauso einfach wechseln. Bei Vollröhrenamps braucht man entweder speziell zusammengestellte Röhren (falls der Hersteller des Amps das ermöglicht) oder man muss den BIAS einstellen. Hier rate ich unbedingt einen Könner ran zu lassen, da Fehler unangenehm werden können.

Den Wechsel einer Vorstufenröhre kann hingegen (fast) jeder machen, der nicht zu leichtfüßig an die Sache ran geht und seinen Verstand einsetzt. Peegee hat das ja allgemein beschrieben (inkl. dem "Fettfinger Tipp" - was auch für Leuchten an Auto oder Motorrad gilt).

Gruß
Andreas
 
ACHTUNG! Der Walkabout ist ein Vollröhrenverstärker???

hmm... nö, nicht ganz ;)
http://www.mesaboogie.com/Product_Info/Bass_Amps/walkabout/WalkAbout2.html

Aber dennoch gilt:
Röhrenwechsel = Lebensgefahr
Punkt aus Ende. Einschränkungen kann man klein schreiben (wurd ja bereits gesagt),
nichtsdestotrotz kann immer was passieren.

Sonst aber alles gesagt.
Ich mag es Vorstufen röhren zu wechseln.
Bei ists vllt etwas öfter als alle 5 Jahre (sagen mir mal 3-5),
aber das auch irgendwie mehr aus Spaß und "sicherheit" als aus tatsächlichem Nutzen.
Dennoch sollte man das ganze nciht unterschätzen, ab und an (also eigentlich wirklich 5 Jahre) sollte man die Teile schon wechseln. Gerade wer soviel Geld für seinen Amp ausgegeben hatte, sollte die paar euro auch noch aufbringen könne (was sind schon 50€ gegen 1500€?). Ich wollte einfach nur sagen, das man es nicht zu weit runterspielen muss,
ab und an wechseln sollte schon drin sein.
 
... Bei der Frage ging es um Vorstufen Röhren!
Die halten normalerweise sehr lange und gehen kaum kaputt (mechanische Belastungen wie Dampfwalzen oder Meteoriteneinschläge ausgeschlossen).

Öhm ja...sogar der Threadtitel bezieht sich auf Vorstufenröhren. ;)
Und die Vorstufenröhren in meinem Amp musste ich so alle 3-4 Jahre mal wechseln. Irgendwann fingen die an, seltsame amplifizierte "Klingelgeräusche" von sich zu geben. Wobei die Röhre selbst nach dem Austauch keinerlei mechanische Geräusche von sich gegeben hat.

LG Peter
 
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Danke schon mal für die umfangreichen Antworten, besonders an Peegee und seine gefühlten 50 Schrauben! :D

Klar, dass man nicht mal eben Endstufenröhren wechseln kann ist mir schon klar! ;)

Der Walkabout hat 2 Vorstufenröhren, danke fürs Einspringen Cervin!
Zumindest sehe ich von außen nur 2 - habe ihn wegen Garantie noch nicht geöffnet.
Und ich will mir nun eben auch 1-2 Ersatzröhren zulegen für den Fall der Fälle, oder falls es einfach mal Zeit wird. Aber im Fall der Fälle muss man dann eben auch wissen, wie es geht...

Also die alte kann man einfach mit der Hand abziehen, ja? Kein Schrauben oder so?
Und die neue dann mit einem Tuch, ja? Ist es wichtig was für eins (muss man da bestimmte Sachen/Materialien meiden? reicht ein Taschentuch?)
Einfach reinstecken? Auch kein Schrauben?

So, das könnten alle Fragen gewesen sein, falls es sonst nicht mehr zu beachten gibt...:rolleyes:
Gibts noch Punkte in der Röhren-Aufbewahrung zu beachten?

Grüße allerseits!:great:
 
Also die alte kann man einfach mit der Hand abziehen, ja? Kein Schrauben oder so?
Und die neue dann mit einem Tuch, ja? Ist es wichtig was für eins (muss man da bestimmte Sachen/Materialien meiden? reicht ein Taschentuch?)
Einfach reinstecken? Auch kein Schrauben?
Kann sein, dass eine Platte drübergeschraubt ist, aber wenn du erstmal an die Röhren selbst rankommst, musst du nix mehr schrauben. Sind zum stecken.

Ich denke, ein Taschentuch reicht... es sollen nur halt keine Fingerabdrücke drauf (ich hab das leider nicht beachtet, aber rückgängig machen kann mans halt nicht mehr)
 
Ich habe da auch noch ne Frage: Ich möchte mir ersatzröhren zulegen. Die Sache ist, lt. Hersteller ist eine JJ - ECC83 (und eine ECC81) drin, in echt ist aber eine JJ - ECC83-S drin.
Ich habe mich umgehört, da soll es unterschiede geben. Auch bei den verschiedenen Herstellern. In gitarristenforen gibt es da viele Infos.
Wie sieht es aber beim Bass aus? Hört man da wirklich einen Unterschied zwischen ECC83 und ECC83S oder zwischen den versch. Herstellern?
Was heisst "Balanced" und warum kosten die dann doppelt so viel. Ich weiss nicht ob sich da jemand auskennt, aber im Netz habe ich nix gscheites gefunden diesbeuzüglich. Ich habe gesehen, dass die meisten Amps mit Röhrenvorstufe die ECC83 benutzen...

Danke schonmal
Benjamin
 
Das sind alles ECC83er. Weil Röhren natürlich zum Klangbild beitragen, gibts da auch Unterschiede. Dann gibts natürlich qualitativ bessere und schlechtere. JJ ist nur ein Hersteller. Also eine ECC83-S ist genauso eine ECC83 wie was anderes, aber evtl wirst du klangliche Unterschiede feststellen. Evtl auch nicht. Kommt halt drauf an...du kannst natürlich 2 oder 3 verschiedene Röhren kaufen und dann testen. Empfehlenswert ist wohl die JJ ECC803, die ein wenig anders klingt. Hab schon einiges positives drüber gelesen...vllt probier ich die mal aus!
 
Kann ichdie alle einfach Reinstecken ohne irgendwas unzustellen oder so?
 
Soweit ich das verstanden habe, kannst du Vorstufenröhren einfach wechseln, ohne was umzustellen, ja. Bei Endstufenröhren muss man wohl evtl eine Anpassung vornehmen. Steht aber auch schon hier im Fred.
 
es sollen nur halt keine Fingerabdrücke drauf

Jetzt hört aber auf. Du kannst die Röhre mit Fingerabdrücken zusuppen wie du willst, das ist der völlig wurscht.

Es stimmt schon, daß ein Fingerabdruck auf der Glasoberfläche unter Umständen einbrennen kann, was dann zu thermischen Spannungen und zur Zerstörung des Glaskolbens führt. Aber dazu braucht es sehr hohe Kolbentemperaturen von weit über 500°C. Diese werden beispielsweise bei Hochdruck-Gasentladungslampen oder bestimmten Halogenlampen erreicht - da können teilweise bis an die 1000°C vorkommen! Eine Verstärkerröhre wird bei weitem nicht so heiß: Manche Endröhren erreichen an die 250°C, Vorstufenröhren noch deutlich weniger. Da ist ein Einbrennen von Fingerabdrücken ausgeschlossen - man kann Röhren unbesorgt mit den Fingern anfassen. Wenn sie nicht gerade heiß sind... ;)
 
na ja, stimmt nicht ganz... Glas fängt bei ca. 560°C an, in die flüssig Phase überzugehen. d.h. weit über 500°C =>Glas rinnt davon. In halogenlampen wird Quarzglas eingesetzt, welches eine deutlich höheren Schmelzpunkt hat. In Röhren wird aber höchstens Borosilikatglas eingesetzt, sonst würden die Dinger noch mehr kosten.
Also, einbrennen schon bei weniger Temp. (Hausnummer 300°C), aber für Vorstufe trotzdem unproblematisch.

Beim Rest stimme ich dir zu ;).
 
Jetzt hört aber auf. Du kannst die Röhre mit Fingerabdrücken zusuppen wie du willst, das ist der völlig wurscht.

[...]

Mhmm... geht es da nicht eher drum das dass Fett (von den Fingern) auf der Röhre irgendwie verbrennt und die Röhre dann zum überhitzen droht? :confused:
 
Mhmm... geht es da nicht eher drum das dass Fett (von den Fingern) auf der Röhre irgendwie verbrennt und die Röhre dann zum überhitzen droht? :confused:
Also auf der Röhre würde ich jedenfalls nicht frühstücken ...:D
 
Benjamingschoess schrieb:
na ja, stimmt nicht ganz... Glas fängt bei ca. 560°C an, in die flüssig Phase überzugehen. d.h. weit über 500°C =>Glas rinnt davon. In halogenlampen wird Quarzglas eingesetzt, welches eine deutlich höheren Schmelzpunkt hat. In Röhren wird aber höchstens Borosilikatglas eingesetzt, sonst würden die Dinger noch mehr kosten.

Ja, wie auch immer, ich bin kein Glaschemiker. :) Ich wollte nur darauf hinaus, daß das Problem der Fingerabdrücke nicht von bestimmten Lampenarten auf Verstärkerröhren verallgemeinert werden kann. Es wird schon so viel zu viel Hokuspokus um die Glaskolben gamacht, da muß man nicht einen so simplen Vorgang wie den Röhrenwechsel durch die Verbreitung von Hörensagen unnötig zur Wissenschaft machen. Macht sich irgendjemand solche Gedanken, wenn er zu Hause eine Glühlampe wechselt?

I'm_Google schrieb:
Mhmm... geht es da nicht eher drum das dass Fett (von den Fingern) auf der Röhre irgendwie verbrennt

Ja, aber wie gesagt, das passiert bei bestimmten Lampenarten; bei Röhren braucht man sich darum keinen Kopf zu machen.

I'm_Google schrieb:
und die Röhre dann zum überhitzen droht?

Bei den Lampen, wo das ein Probem darstellt, kommt es nicht zur Überhitzung, sondern zu thermischen Spannungen im Glas, weil das eingebrannte Fett den Transmissionsgrad des Glases verschlechtert. Der Glaskolben kann durch diese Spannungen platzen. Aber nochmal: Nicht bei Röhren!
 

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