Vorteil von Digitalen Bodentretern zum Multi/Rack?

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Hey Leute,

ich hab da mal ne Frage an euch. Und zwar gibt es ja digitale und analoge Effekte.
Digitale Effekte gibt es in Rackform (TC Electronic G Major), in Form eines Multieffektgerätes (Line 6 Pod HD 500) oder als Einzelpedale (TC Electronic Flashback Delay).

Nun gibt es ja viele, die ein Multieffektgerät oder ein Rack strikt ablehnen und auf ein einzelen Bodentreter setzen.
Für mich ergibt dies Sinn, WENN die einzelnen Bodentreter alle analog sind. Weil man dann halt keine Wandler im Signalweg hat, modden kann, alles schön puritisch ist, Ansprechverhalten bei analogen Dingen oft anders (imo besser) sind etc.

Aber ich hab schon Pedalboards gesehen, die fast ausschließlich aus digitalen Bodentretern (bis auf Overdrive und Boost) bestehen.
Was ergibt das denn für ein Sinn?
Man könnte sich doch genausogut ein Multi oder ein Rack holen, anstatt sich 7 digitale Bodentreter aneinanderzuheften, oder?
Und da hätte man nur 1 AD/DA Wandler. Und nicht 7 in Reihe (bei 7 digitalen Pedalen). Also wären 7 digitale Pedale doch einfach nur nachteilhaft?

Oder gibts da einen Vorteil/Nachteil der mir nicht einfallen will?
Mir würde nur in den Sinn kommen, dass man sich die Effekte einzeln selbst zusammenkaufen kann (von verschiedenen Herstellern).
Klanglich sehe ich aber nur Nachteile?

Grüße
Mantas
 
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Mir würde nur in den Sinn kommen, dass man sich die Effekte einzeln selbst zusammenkaufen kann (von verschiedenen Herstellern).
Klanglich sehe ich aber nur Nachteile?

Sehe ich genauso. Mag sein, dass es ausgewählte Digi-Effekte gibt, die wirklich außerordentlich gut/charaktervoll klingen oder so abgefahren sind, dass sie in den üblichen Multis nicht drin sind, aber ich persönlich würde im Zweifelsfall zu einem Boss GT-100 o.ä. greifen und alles ist gut.
 
Hallo Mantas,

nachdem ich lange Zeit mit einem Multieffektgerät ausgekommen bin, bin ich im letzten Jahr auf Einzeleffekte umgestiegen.
Das hatte aber nix mit der Frage digital/analog zu tun.
Eher mit meinen Ansprüchen an Benutzerfreundlichkeit. Zuhause probier ich gerne mit allerlei Effekten rum, aber mit meiner Band möchte ich gar keine dreihundert Kombinationsmöglichkeiten die ich dann live doch nicht nutze, sondern eher so um die drei.
Und ja, wie Du schon schreibst: Diese drei habe ich dafür aber gerne genau von den Herstellern, die mir einfach klanglich am besten gefallen. Mit der Option zwischendurch mal einen Effekt gezielt auszutauschen, wenn die Bedürfnisse sich ändern.
Und so kann ich halt z.B. momentan den Overdrive von EHX, den Chorus von Boss (analog) und das Delay von TC Electronic (digital) kombinieren.
Was noch dazu kommt: Ich komme besser damit klar, wenn ich die Effekte direkt per Fußtritt zu- und wegschalten kann und nicht erst in irgendein Menü muss oder Bänke so belegen, dass sie dann in der Anordnung sind, wie ich sie später mutmaßlich brauche.
Das mögen andere natürlich genau umgekehrt sehen, aber letztlich ist ja auch Benutzerfreundlichkeit irgendwie Geschmackssache :)

Schöne Grüße
Elevatorhaut
 
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Eigentlich bei mir genau die selben Gründe wie Elevatorhaut. Hauptsächlich wegen meist nur ein-drei reglern die ich schnell mal drehen kann am pedal, und eben der sound beim einzelnen Treter, den man sich ja vorher aussuchen/anhören kann. Und man muss nix speichern, suchen, editieren usw....das ist für mich eben wichtig. Und wenn Eins mal kaputt ist kann man es einfacher tauschen, oder wenns nicht gefällt oder oder...
 
Wir hatten das zwar schon dutzende Male, aber...


Für mich ergibt dies Sinn, WENN die einzelnen Bodentreter alle analog sind.

  • "Analoge" Reverbs (a.k.a. Federhall) in Pedal-Form ist selten.
    Andere Algorhithmen (Plate, Hall, Room) sind durchwegs digital.

  • Bei Delays wäre "analog" Bandecho. In Pedalform = Nope!

  • Pitch Shifter: Digital

  • Envelope Follower/Auto Wah: Digital

  • Beim Chorus und Delays könnte man noch debattieren, ob BBD unter "analog" läuft... ansonsten: ebenfalls digital!



Aber ich hab schon Pedalboards gesehen, die fast ausschließlich aus digitalen Bodentretern (bis auf Overdrive und Boost) bestehen.
Was ergibt das denn für ein Sinn?

Meistens aufgrund der intuitiveren Bedienbarkeit (i.d.R. ohne Speicherplätze).
Wobei Multieffekte wie die Boss ME's oder der Zoom G3 da einen riesen Schritt nach vorne machten!



Man könnte sich doch genausogut ein Multi oder ein Rack holen, anstatt sich 7 digitale Bodentreter aneinanderzuheften, oder?

Eingentlich ja - es ist halt eine Frage des Formats, bzw. der Komplexität.



HTH
:hat:
 
Digitale Multieffekte haben gegenüber Einzeltretern schaltungstechnisch zwei Vorteile:
1. Nur ein AD-Wandler und ein DA-Wandler -> Kostengünstiger bzw. mehr Qualität des analogen Schaltungsteils bei gleichem Preis.
2. Dadurch keine weiteren Rausch-, Brumm- und Störquellen entlang der digitalen Signalkette zwischen ADC und DAC. Die digitale Signalkette ist vor Störungen "sicher".

Dabei ist es egal, ob es analoge oder digitale Einzeltreter sind.
 
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Klingt logisch, dass 1 AD/DA Wandler besser ist als 3 - 8 hintereinander. Trotzdem klingen Delay, Chorus, Verzerrer, Wah und sogar Looper bei mir als Einzeltreter klar besser als in meinem ME80, auch "in a row". Deswegen behalte ich die.
Den Vorteil des Multi sehe ich eher darin, dass es praktischer ist (keine Patchkabel, alles schön nah beieinander zum Schalten, schnell auf und ab gebaut, Transport, geht notfalls auch ohne Amp, ...). Und es klingt auch gut! Nur eben nicht so gut wie die einzelnen Treter.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Einen echten Vorteil hat das Multi dann doch: man kann x Sachen mit einem Tritt umschalten, wenn man das vorher programmiert und gespeichert hat. Das ist live natürlich cool...
 
Bei Delays wäre "analog" Bandecho. In Pedalform = Nope!

Doch, das gibt es, Delays mit sogenannter Eimerkettenschaltung.

Z.B.
  • Moog MF Delay
  • Ibanez Echo Stifter
Die alten Boss - Delays glaube ich auch
 
(keine Patchkabel, alles schön nah beieinander zum Schalten, schnell auf und ab gebaut, Transport, geht notfalls auch ohne Amp, ...)


Ein Wort - Pedalboard! ;)

....und auch das geht ohne Amp, wenn man sich z.B. sowas wie den Tech-21 Sansamp oder die AMT-Teile draufsetzt.


man kann x Sachen mit einem Tritt umschalten,

...können programmierbare Switcher auch. :)

...nur wenn unterschiedliche Parameter-Settings gefragt sind, dann sind Multi-FX im Vorteil.



Doch, das gibt es, Delays mit sogenannter Eimerkettenschaltung.


Wie ich schon sagte:
Beim Chorus und Delays könnte man noch debattieren, ob BBD unter "analog" läuft...
BBD = Bucket Brigade Delay = Eimerkette



HTH
:hat:
 
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Ich glaube das ganze ist wirklich eine Glaubens- und Anwendungsfrage...

Ich selbst besitze ja beides: jede Menge Einzeltreter und eben auch ein Multi-fx.
Das Multi setze ich überwiegend live ein, da eigentlich nur die "Musikerpolizei" (die bekanntlich auch Flöhe husten hören können) da gerne mal die Nase rümpft. Es ist einfach zu transportieren und ich habe eben den "OneStep - und viele Parameter geändert"-Vorteil. Klar könnte ich die Einzeltreter auch in ein Rack packen und zusätzlich mit einem MIDI-Board und Looper arbeiten, aber da seh ich für mich den Aufwand nicht und ich hab eben gerne so wenig zu schleppen wie möglich und das Publikum hört den Unterschied eh nicht.

Die Einzeltreter verwende ich hauptsächlich für Recordings oder für mich zum experimentieren, da ich eben ganz gezielt dann einen bestimmten Sound brauche bzw. Suche, den mir ein Multi dann doch eben oft nicht bietet...

So hat halt jeder seine eigene Begründung warum Einzeltreter und warum nicht...
 
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Die Frage ist einfach, welche Effekte man benutzt und welche Ansprüche man an diese hat, auch von den Funktionen her.
Ein Multieffekt / Rack kann z.B. folgende meiner Pedale mit ihren speziellen Funktionen nicht gleichwertig ersetzen:

- Ibanez Weeping Demon Wah: Autoswitchfunktion
- Digitech Timebender Delay: komplexes Pitch-Shifting Delay
- ISP Decimator G-String / TC Electronic Sentry: Sidechain-Noisegate mit 4-Kabel-Methode
- Boss FZ-2 Fuzz: keine Ahnung, ob es ein Multieffekt gibt, dass den Sound drauf hat
- Digitech The Drop: latenzfreies, natürlich klingendes Herunterstimmen auf Knopfdruck

Für eine meiner Bands habe ich deshalb ein riesiges Effektboard. Etwas, was ich eigentlich nicht mag, weil es total übertrieben aussieht und auch einfach ein sackschweres, sperriges Teil ist. Aber so gerne ich eine andere Lösung hätte, die mir das platz- und gewichtsparend bietet: es gibt sie einfach nicht im Bereich der Multis.
Die Entscheidung Einzelpedale zu benutzen, muss also gar nichts damit zu tun haben, dass man ein digitales Multieffekt per se für klanglich minderwertiger erachtet. Man stößt bei Multis nur sehr schnell an gewisse Grenzen, wenn man etwas speziellere Funktionen nutzen möchte.
 
Grundsätzlich finde ich den Gedanken des TO völlig richtig. Unnötig viele Wandler hintereinander zu reihen, ist Quatsch. Zumal die Rechenleistung jedes einzelnen Geräts wahrscheinlich hoch genug wäre, alles andere auch zu erzeugen.
Die Schaltmöglichkeiten von Einzeleffekten hat man mit MultiFX im Bodenformat auch, sonst halt mit Midi-Board. Und ein Bonus der Multis ist mit Einzeltretern nur mit großem Extraaufwand zu erhalten: Alle beteiligten Effekte sind einfach synchronisierbar, man hat ein eingestelltes Tempo, Tap Tempo wirkt auf alles etc.
Für Einzelgeräte spricht, dass man auf alle Regler schnell Zugriff hat. Wobei mich solche Frickler auf der Bühne nerven - und wenn es nur um einzelne Funktionen geht, kann man auch mit mancher Midileiste Controllerdaten senden, sogar komfortabel mit Fußpedal. Ein weiterer Vorteil ist die freie Anordnung, Änderung der Reihenfolge etc., da sind manche Multis ja eingeschränkt. Und das mit den vielen Wandlern ist nicht so unsinnig, wie es klingt, denn in vielen Einzeltretern wird das Direktsignal ja gar nicht digitalisiert. Es kann also sein, dass man ein durchgängig analoges Direktsignal behält, weil jeweils nur der Effektanteil digital erzeugt und parallel beigemischt wird.

Ich finde Einzeltreter aber nur noch da sinnvoll, wo echt analoge Klangerzeugung nach wie vor Vorteile hat, zB bei Verzerrern aller Art. Auch für EQ und Kompressor möchte ich kein Gerät haben, das unnötig das Signal digitalisiert und (wenn auch minimale) Latenz erzeugt. Alles, was aufwändiger bzw zeitbasiert ist, überlasse ich lieber dem MultiFX. Zur Zeit bin ich aber von Einzeltretern ganz weg, denn man kann auch analoge MultiFX haben: Ich habe ein Boss ME-5 (Bj. 1989) vor dem Amp, das ist (analog!) zuständig für Zerre, EQ, Noise Gate, Compressor und manchmal auch Chorus/Flanger (analog mit BBD). Per Midi Prg Chg steuert es ein G-Major 2 mit, das in der Loop sitzt und Modulationseffekte, Delay und Hall erzeugt.
 

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