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Wann haftet der Veranstalter

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Musiker12
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Und wurde nun zum zweiten mal jede Menge Material (zuletzt ein komplettes Rack mit zwei Endstufen Crossover etc. Schaden über 3000 €) von der Bühne gestohlen. Keine Einbruchsspuren oder sonstiges erkennbar. Der Veranstalter der "Mega-Disco" ist der Ansicht dass er nichts damit zu tun hat. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und etwas dagegen unternommen?
 
Eigenschaft
 
Hier in diesen Forum ist eine Rechtsauskunft nicht möglich, daher wendes Du dich am besten an einen Rechtsanwalt, der ist dazu in der Lage !
 
Ich wollte und brauch keine Rechtsauskunft. Ich dachte da eher an einen Erfahrungsaustausch.
 
Für solche und ähnlich gelagerte Fälle werden dir (wenn überhaupt - das schon von Paul angesprochene Rechtsauskunftverbot...) sicher die im www.paforum.de und www.veranstalterforum.de etwas zahlreicher vertretenen PA- und VA-Profis eher weiterhelfen können.

Versuch's mal dort. Aber komm mit weiteren Fragen gerne wieder! ;-)

Jens
 
wenn du zu nem ergebnis gekommen bist, kannst du das dann hier posten? waere nett,
gruss,
lw.
 
Man kann sich im Vorfeld zumindest etwas absichern, indem man in seinen Konzertvertrag einen Passus einbaut, wonach der Veranstalter während des Gastspiels für die Sicherheit der Künstler, ihres Personals, sowie aller zu Band gehörenden Instrumente/Geräte und Fahrzeuge haftet. Kann man ihm hinterher Fahrlässigkeit nachweisen (z.B. fehlende Security), dürfte man gute Chancen haben.

Prinzipiell ist jedoch immer der Abschluss einer Instrumentenversicherung empfehlenswert.
 
Eine Versicherung habe ich nun mittlerweile. Wolte es schon immer versichern aber wie das so im Leben ist, man vergißt es oder schiebt es auf.
Das merkwürdige an der ganzen Angelegenheit ist, es gibt in der Disco keinerlei Einbruchsspuren. Während der Veranstalung kann nichts weg kommen, zum einen sind wir da zum anderen gibts genug Türsteher. So eine große Kiste bringt man ja auch nicht ohne weiteres aus dem Lokal. Also die Auswahl derer, die es haben mitgehen lassen ist natürlich recht klein. Trotzdem will der Veranstalter von der ganzen Sache nichts wissen.
Schreibst Du es in die Verträge, dann kannst Du die Geschäfte vergessen. Keiner will ein Risiko Tragen. Es ist schlicht zum Ko..... Die Gagen werden immer schlechter, es wird immer mehr verlangt und das Risiko tragen wir alleine.
 
Ich bin seit Jahren in der Konzertbranche tätig und kann dir versichern: Der Sicherheits-/Diebstahl-Passus im Konzertvertrag ist absolut legitim und üblich. Inzwischen arbeiten wir sogar mit einem Passus, der dem Veranstalter eine Konzertabsage wegen besonderer politischer Ereignisse (z.B. Irak-Krieg, Afghanistan, etc.) verbietet. In der Vergangenheit haben nämlich solche Ereignisse schon so manchem Veranstalter als fadenscheiniges Argument gedient, um z.B. bei schlechtem VVK die Show zu canceln.

Mir schwillt gewaltig der Kamm, wenn ich höre, dass es Veranstalter gibt, die Verträge mit diesem Inhalt nicht unterschreiben. Für diese Leute sollte man generell keine Konzerte spielen. Denn deren Wertschätzung gegenüber den Musikern tendiert gegen null. Das sind meistens die gleichen Figuren, die den Musikern auch eine Mahlzeit verweigern oder ihnen trotz 500km Anfahrt kein Hotel gönnen wollen. In diesen Fällen sollte man grundsätzlich dankend eine Konzertanfrage ablehnen.

Zum Glück gibt es noch jede Menge seriöse Veranstalter. Und die kann man genau daran erkennen, dass sie gegenüber den bei ihnen auftretenen Musikern eine gewisse Verantwortung und Fürsorge an den Tag legen.

In deinem Fall würde ich auf alle Fälle massiv nachhaken. Der Typ sollte ja zumindest eine Haftpflichtversicherung für seinen Laden haben (wenn das nicht sogar verpflichtend ist). Hole dir mal Rat beim Rechtsanwalt, bzw. beim zuständigen Gewerbe-/Ordnungsamt. Ich würde die Sache auf keinen Fall einfach so hinnehmen.
 
Watcher Of The Skies schrieb:
In diesen Fällen sollte man grundsätzlich dankend eine Konzertanfrage ablehnen

Das trifft leider nur auf Etabliertere Bands zu, wir Anfänger müssen mehr oder weniger nehmen was wir kriegen. Anfragen muss man erst mal bekommen bevor man sie ablehnen kann.

Gruß Luis
 
Auch als Newcomer sollte man schon eine gewisse Portion Selbstvertrauen mitbringen. Und es handelt sich keineswegs um unverschämte Forderungen, wenn man etwas zu Essen & Trinken haben, bzw. gegen Diebstahl und Beschädigungen abgesichert sein will. Fünf Bratwürste mit Pommes und eine Kiste Bier haben noch keinen Veranstalter in den Bankrott getrieben. Immerhin seid ihr es, die die Leute in den Laden bringen (hoffentlich ;)).

Außerdem zeigt ihr so schon im Vorfeld, dass ihr keine blutigen Anfänger seid, die man wie die Deppen behandeln kann.
 
Klar, aber Anspruch kann dich viel Zeit kosten, grad als Anfängerband hat man oft noch nicht das Gefühl, anspruchsvoll sein zu können. Man muss das erst gesagt bekommen, weiß ich von einer befreundeten Band
 
Ich habe mich bei unserem Anwalt schon schlau gemacht. Ich muss beweisen, dass der Veranstalter seiner Aufsichtsverpflichtung nicht nachgekommen ist. Das Kann man im Prinzip vergessen. Sicher, ich könnte jetzt klagen aber das Prozessrisiko liegt bei ca. 2500 € wenn ich verliere. Dann werfe ich dem schlechten Geld das gute noch hinterher. Also P P.
Was die Verträge angeht, unsere Agentur tut sich leider auch recht schwer die Haftung in die Verträge einzubauen. Habe mich die letzten Tage mal mit ein paar Clubbetreiber unterhalten bei denen wir in der Regel arbeiten. Bis auf einen haben alle abgewunken und mir erklärt, dass ich dafür selbst zu sorgen hätte. Wenn man das alles so hört verliert man bald die Lust an der Arbeit.
Ach so, Getränke ist auch so ein nettes Thema. Bei den meisten wird kassiert. Vom Essen wollen wir schon garnicht reden (ausser in Holland, da gibts von allem reichlich und gatis). Und wenn man sich dann noch die Unterkünfte ansieht (nicht alle aber die meisten), die reinste Katastrophe. Ist halt nicht alles Gold was glänzt.
 
Hallo,
ich bin recht verwundert über die Diskussion hier - ehrlich gesagt kenne ich keine Verträge in denen nix über Veranstalterhaftung und Essen steht - bzw. es gibt eine Bühnenanweisung die Bestandteil des Vetrages ist in dem der VA darauf hingewiesen wird. Siehe z.B. http://www.fisslermusic.de/queens/Download/buehnenanweisung.pdf -anders sieht es aus, wenn es keinen Vetrag gibt.

Zum Thema Essen eine lustige Begebenheit dieses Jahr auf einem Stadtfest: wir spielen, der Veranstalter war begeistert (ok, die anderen Stäne und Bands hatten fast keine Leute mehr als wir spielten :) ), kein Vertrag - und unser Manager hatte vergessen Essen und Getränke abzumachen - nach der Veranstaltung kommt der Verantworliche vom Veranstalter und drückt jedem von uns mit dem Ausdruck tiefsten Bedaurns das vergessen zu haben 20€ in die Hand damit wir was zu Essen bekommen....

ciao,
Stefan
 
Ich kann mich auch nur wundern. Essen & Trinken (bzw. eine Essenspauschale von ca. 15,- € pro Kopf) sind absolut obligatorisch. Und warum sollte man einen Haftungs-Passus als Veranstalter nicht unterzeichnen? Wenn ein Veranstalter nicht für die Sicherheit von Band und Backline garantieren kann, dann soll er sich einen anderen Job suchen. Das ist doch das Mindeste, was ich erwarten kann! Oder ist der Laden bzw. das Publikum so übel, dass er selbst Angst hat?! Dann sollte man dort einfach nicht spielen.

Wenn ihr von einer Agentur gebucht werdet, dann sollte die auch die entsprechenden juristisch wasserdichten Vorlagen für Verträge, Bühnenaweisungen und Technische Rider haben. Und die Agentur ist auch verantwortlich dafür, dass ihr nirgendwo ins offene Messer lauft.

Wenn, wie bei Musiker12, etwas geklaut wurde und der Veranstalter scheinbar so tut, als ginge ihn das überhaupt nichts an, gibt es - neben juristischen Möglichkeiten - immer noch eine unschlagbare Waffe: Solidarität zwischen Bands und Agenturen untereinander. Macht publik, was euch passiert ist. Informiert andere Bands und Agenturen. So können die schwarzen Schafe relativ schnell aussortiert werden. Das ersetzt zwar nicht den Verlust, schützt aber andere Künstler vor ähnlichen Erfahrungen mit dem gleichen Veranstalter.

Durch die langjährige gute Zusammenarbeit mit befreundeten Agenturen haben wir eine "schwarze Liste" entwickelt, die - leider - immer wieder ergänzt wird. Und so mancher Veranstalter hat es schon schwer bereut eine Band zu verprellen. Spätestens dann, wenn er z.B. bei einer völlig anderen Agentur nach Bands anfragt und von dort eine eiskalte Abfuhr mit Verweis auf sein Verhalten bekommt. Solche Dinge sprechen sich nämlich schnell herum - zumindest sollten sie das. Gilt übrigens nicht nur für die üblen Veranstalter, sondern auch für üble Bands (ja, die gibt es auch). Die Kommunikation innerhalb der Branche sollte man auf keinen Fall unterschätzen. Da gibt es schon mächtige Seilschaften.
 
Stefan, deine Bühnenanweisung liest sich wirklich gut. Für Galageschäfte ist das bestimmt auch realisierbar. Wir machen Verträge über zwei Wochen im ausgesprochenen Tanzlokalen oder Discos. Wenn Du da mit einer sochen Anweisung ankommst, dann spielst Du vielleicht einmal dort, wenn überhaupt. Wir sind für die Clubbetreiber "normale" angestellte, weiter nichts.
In Bezug auf den/die Veranstalter. in derartiger Diebstahl ist uns zum zweiten mal passiert. Bei ersten waren es über 10 000€. Aussage vom Veranstalter: Tut mir echt leid, aber dagegen bin ich nicht versichert.
Das Problem ist, dass wir auf diese Leute angewiesen sind. Hätte ich da was unternommen, wäre ich das Geschäft los gewesen. Das können wir uns nicht leisten. Der letzte Fall, da war es mir egal. In dem Laden (den ich hier nicht öffentlich nennen möchte) sind wir nie wieder. Der sprach zunächst auch sein Bedauern aus, über den Anwalt musste ich jedoch erfahren, dass er sogar daran zweifelt, dass uns überhaupt etwas gestohlen wurde.
Mal so ins blaue geschrieben. Würden sich alle Bands solidarisch zeigen, dann ging es uns allen besser. Leider fängt es schon bei den Gagen an. Es gibt immer wieder Bands (in der Regel aus dem Osten Europas) die es dann billiger machen. Aber es ist wie überall. Würden alle an einem Strag ziehen, dann hätten wir diese Probleme nicht. Bei den Galaveranstaltungen ist das nicht so gravierend, aber bei dem Tingelgeschäft sitzt man immer auf einem Pulverfass. Und ich brauche wohl keinem zu sagen was es heißt mal einen Monat ohne Arbeit da zu sitzen.
 
Fragt sich, was ein besseres Geschäft ist: 10.000,- € sind ja nun nicht gerade wenig... :?

Das "Argument" mit den "billigen Ost-Bands" ist mir aber zu pauschal. Letztlich setzt sich Qualität durch. Da muss man halt einfach besser sein als die Kollegen :rolleyes:.
 
"Essen und trinken sind obligatorisch"
In Berlin ist für unbekannte Bands nichts mehr obligatorisch, man wird nur beschissen und muß für allesVerhandlungen führen.
Selbst nach Strom und Licht mußte ich mal fragen, kein Witz!!!
Habe aber auch schon für 2 Pils 1,5 Stunden spielen müssen, ohne Benzingeld o.ä.
Undankbare Sache...
Es gab aber auch bessere Zeiten!
 
Musiker12 schrieb:
Stefan, deine Bühnenanweisung liest sich wirklich gut. ...
Nur so nebenbei ...- das ist die Bühnenanweisung einer Band mit der ich nur zu tun habe das ein befreundeter Schlagzeuger mal mit denen tourte... die ich also eher zufällig kenne, nichtsdestotrotz steht es so oder ähnlich bei unseren Gigs im Vertrag. Ehrlich, ohne Vertrag kannst Du in Teufels Küche kommen, Steuer- Gema- und Haftungsmässig - deshalb spielen wir nur noch bei Privatgeschichten oder befreundeten Veranstaltern ohne.

ciao,
Stefan
 
Auch die KSK (Künstlersozialkasse) ist ein heikles Thema. Ohne Vertrag kann es passieren, dass ihr die zahlen müsst - auch wenn ihr nicht bei der KSK versichert seid! Und die KSK-Beiträge sind bei jedem öffentlichen Gig fällig.

Vielleicht sollten wir mal ein eigenes Forum für solche Themen machen... :rolleyes:
 
Ich wollte keinen falschen Eindruck erwecken. Ich habe natürlich nichts gegen die Kollegen aus dem Osten und will diese in keinster Weise abwerten.Es gibt dort wie überall gute und schlechte Bands. Also bitte denkt mal nichts falsches. Aber warum behaupte ich sowas?. Erfahrung. Wir sind im Moment in Hemsbach. Dort höre ich immer wieder wie gut wir doch sind aber leider zu teuer, die (o-Ton) polen sind halt billiger. Den Gästen gefällt es natürlich bessser wenn wir da sind, aber wenn nicht, dann muss man halt mit dem zurecht kommen was da ist. Seit jahren versuche ich gegen den Veranstalter (in Hemsbach) Front zu machen weil die zur Verfügung gestellte "Unterkunft" alles andere als Menschenwürdig ist. Alle anderen Bands maulen genauso. Was kommt dabei raus? Wenn ihr nicht mehr wollt, andere wollen und seid doch froh, dass es noch Clubs gibt die mit Band arbeiten. Ach so, drei Getränke pro Abend haben wir dort frei (man höre und staune) den Rest zahlst Du voll. Im Winter eigentlich kein Problem aber im Sommer bei 40 Grad und das ohne Klima.
- Entschuldigt, ich will keinem den Kopf voll jammern und ich weiß auch nicht ob das alles hier her gehört. Ich bin erstaunt wie andere das handhaben und um ehrlich zu sein auch ein wenig neidisch.
 

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