warum bei manchen Songs halben Ton tiefer gestimmt?

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dankobum
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Gestern habe ich das erste Mal Guns-N-Roses November Rain gespielt. In den Noten stand, dass dafür alle Saiten einen Halbton tiefer gestimmt werden müssen.

Der tiefste Ton ist aber nur ein E, was mit dieser Stimmung dann im ersten Bund der tiefsten Saite gegriffen wird. Mit der normalen Stimmung hätte man das auch hinbekommen, indem man die E-Saite nicht gegriffen gespielt hätte. Warum hat man das dann trotzdem so gemacht?

Die Gitarren mussten auch alle einen halben Ton tiefer gestimmt werden.
 
Eigenschaft
 
Das ist anders gemeint. Du greifst in dem Fall die Noten so wie in Standardstimmung. Wenn beispielsweise ein tiefes G notiert ist, greifst du die (auf Eb gestimmte) E-Saite im dritten Bund und es klingt ein Gb. Das hatte mir vor einiger Zeit mal ein befreundeter Klassikgitarrist so erklärt, der mitunter in völlig kruden Stimmungen spielt. Der Sinn der Sache ist, dass du nicht ständig überlegen musst, wie dein Instrument gestimmt ist, sondern die notierten Töne dort greifst, wo du sie von der Standardstimmung her kennst.
 
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Danke für deine Antwort.

Ich verstehe glaube ich ein wenig, was du sagen willst.

Aber: Ich könnte doch auch in guitarPro6 alle Töne um einen Halbtonschritt nach unten verschieben und dann den Bass ganz normal gestimmt lassen.

Ich habe zwar kein absolutes Gehör aber mache mir manchmal einen Spass daraus, einen Ton aus einem gehörten Song beim ersten Mal auf dem Bass von der Tonhöhe her zu treffen, ich hoffe, sowas kann man üben. Langfristig hoffe ich, dadurch besser nach Gehör spielen zu können. Und wenn man dann einen solchen Song mit einem Halbtonschritt tiefer gestimmt spielt, sorgt das eher für Verwirrung.
 
Hi,

es kann dafür mehrere Gründe geben. Der einleuchtendste ist der, den .301 bereits beschrieben hat. Dabei geht es auch darum, unnötig viele Vorzeichen im Notenbild zu vermeiden. Hast du zum Beispiel laufend Gb und Eb, stimmst du einfach deine E-Saite einen Halbton tiefer, notierst diese beiden Töne als G und E und spielst sie auch wie gewohnt, erhälst aber eben ein Gb bzw. Eb, ohne das explizit zu spielen. Das klingt jetzt komplizierter als es ist. :D

Ein weiterer Grund, den ich vor allem bei Bassisten schon häufig gesehen habe, ist das Vermeiden von Leersaiten. Eine Leer-Saite klingt (wenn man keinen Nullbund hat) immer ein wenig anders, als ein gegriffener Ton. Will man diese Klangunterschiede vermeiden, muss man Leersaiten vermeiden. Und das gelingt dann auch durch Umstimmen des Basses.

Der letzte Grund, der mir einfällt, (der dir aber vermutlich auch schon klar ist), ist eben, dass man den tieferen Ton braucht. In deinem Beispiel ist das ja allerdings offensichtlich nicht der Fall.

Ich habe zwar kein absolutes Gehör aber mache mir manchmal einen Spass daraus, einen Ton aus einem gehörten Song beim ersten Mal auf dem Bass von der Tonhöhe her zu treffen, ich hoffe, sowas kann man üben. Langfristig hoffe ich, dadurch besser nach Gehör spielen zu können. Und wenn man dann einen solchen Song mit einem Halbtonschritt tiefer gestimmt spielt, sorgt das eher für Verwirrung.

Das würde ich dann einfach nur machen, wenn der Bass richtig gestimmt ist.
Ich persönlich bin auch kein großer Fan von Hin- und Herstimmen. Vor allem, wenn es nicht notwendig ist, finde ich das auch meistens eher ärgerlich, als hilfreich.

Grüße,
Lucas
 
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Hi,

Dabei geht es auch darum, unnötig viele Vorzeichen im Notenbild zu vermeiden.

Das verstehe ich. Ich spiele allerdings hauptsächlich nach den TABs im guitarpro und achte nur ein wenig auf die Noten. Da sind mit viele Kreuze oder Bs egal.

Ein weiterer Grund, den ich vor allem bei Bassisten schon häufig gesehen habe, ist das Vermeiden von Leersaiten. Eine Leer-Saite klingt (wenn man keinen Nullbund hat) immer ein wenig anders, als ein gegriffener Ton. Will man diese Klangunterschiede vermeiden, muss man Leersaiten vermeiden. Und das gelingt dann auch durch Umstimmen des Basses.

Kann ich bestätigen, ich schreibe mir manche .gpx-TABs deswegen um.


Aber was ist in einer Band? Ein Keyborder kann ja nicht mal eben sein Keyboard einen Halbtonschritt nach unten stimmen. Wenn dann einer ruft: "Bluesschema C-Dur ....... usw." und der eine hat sein Instrument gerade einen Halbton tiefer gestimmt, dann hat man doch ein Problem, oder?

Wie machen Guns-N-Roses das bei einem Konzert? Hat der Bassist dann für November Rain einen extra Bass, der eben diesen halben Ton tiefer gestimmt ist, oder stimmt er zwischen den Songs mal eben schnell um?
 
Ein Keyborder kann ja nicht mal eben sein Keyboard einen Halbtonschritt nach unten stimmen.

Schlechtes Beispiel. Gerade der Keyboarder benötigt dazu i.d.R nur einen Knopfdruck. ;) Bei einem stromlosen Piano sieht das natürlich ein wenig anders aus. Tonleitern üben ist übrigens - entgegen der Meinung einiger Anfänger - keine Zeitverschwendung.

Wenn dann einer ruft: "Bluesschema C-Dur ....... usw." und der eine hat sein Instrument gerade einen Halbton tiefer gestimmt, dann hat man doch ein Problem, oder?

Dann spielt man als Bassist eben einen Bund höher. Das erfordert nicht allzuviel Übung.

Wie machen Guns-N-Roses das bei einem Konzert? Hat der Bassist dann für November Rain einen extra Bass, der eben diesen halben Ton tiefer gestimmt ist, oder stimmt er zwischen den Songs mal eben schnell um?

Wenn nur für ein Stück eine andere Stimmung notwendig ist, wechselt man schonmal das Instrument. Insbesondere professionelle Bands stimmen da nicht lange auf der Bühne um. Es kann aber auch sein, das eine Band live generell einen Halbton tiefer spielt. Ich hab mal versucht, zu einem Metallica Live-Video zu spielen, da war alles einen Halbton tiefer, als ich es von CD kannte. Ich denke, das passiert hauptsächlich, um den Sänger etwas zu schonen.
 
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Hauptgrund für den halbton Tiefer ist eigentlich das damit der Gitarrensound etwas fetter klingt. Das machen viele Hardrock/Metal-Bands so. Ein weiterer Vorteil für den Gitarristen ist die weichere Saitenspannung und damit ein besseres Spielgefühl und bessere Tonentfaltung. So habe ich das mal gelesen...
GnR haben alle Titel einen Halbton tiefer gespielt, brauchten also deshalb auch keine Instrumente zu wechseln. Und Sie haben ihre Stücke auch in der normalen Tonart gespielt (z.B. Am und Abm) - es klang halt nur einen Halbton tiefer. :)

Es hat eigentlich weniger damit zu tun, den Sänger/in zu entlasten. So viel macht ein Halbton m.E. nicht aus.

Gruß
Andreas
 
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