Warum bewegen Blockflötisten soviel mit ihrem Kopf?

Übrigens sind die Bewegungen jedes Blockflötisten harmlos gegen die Bewegungsaktionen von Musikern aus dem Rock-/Popbereich. Campinos Klettertouren auf Bühnendächer sind legendär, genauso wie Flakes Laufband bei Rammstein. Im Vergleich zu solchen Show-motivierten Aktionen sind selbst die extremsten Bewegungen von Blockflötisten zurückhaltend und meist zumindest halbwegs musikalisch-inhaltlich motiviert.

Schon mal Maurice Steger beobachtet?
 
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Warum bewegen Blockflötisten soviel mit ihrem Kopf?

Na, sie wollen halt wenigstens halbwegs so cool rüberkommen, wie dieser "Katzendarmzupfer" :rofl:

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Bei Sängern, Gitarristen, Bassisten, Saxophonisten und Drummern (nicht nur im Rock)


View: https://www.youtube.com/watch?v=G0apCZxeqaM
(Einfach weitere Besispiele zu "Mad Drummer" bei youtube anzeigen lassen :D )
fragt doch auch keiner, warum die herumhampeln, headbangen, ...

Während Sänger, Gitarristen und Saxophonisten gerne auch schon mal auf die Knie gehen, begnügen sich Bassisten oft mit einen "Sparwackler" (von einem Fuß auf den anderen. Und Blockflötisten tragen halt bei, dass sie optisch mit der Musik mitgehen. Hier kann man erkennen, auf wen man mehr achtet: die sich bewegenden oder die unbewegten


View: https://www.youtube.com/watch?v=drc-H_1S6sk

das Klavier und meine Lehrerin hat mir immer eingeschärft alle unnötige Bewegungen zu vermeiden. Anscheinend bewegte ich am Anfang ziemlich viel, aber ich habe mir seitdem abgewöhnt.
Na ja, kommt auf Musik, Lehrerin und Ausbildungsstand an oder sie hatte Angst um ihr Klavier


View: https://www.youtube.com/watch?v=lLKRXb-wW8U

oder um Dich


View: https://www.youtube.com/watch?v=uSm5IQFaTZA

Soweit meine Meinung.
 
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Hi

Ich habe das in der Tat so im Unterricht gelernt (Barockmusik 90%), und zwar insbesondere im Zusammenhang mit Duos spielen. Schon der Einsatz wird mit Blickkontakt und einem Schwung gegeben. Und im weiteren schwingt man auch um dem Partner einen zusätzlichen visuellen Hint für Groove und Phrasierung zu geben. Es sind also quasi auch Mikro-Dirigier-Bewegungen.

...wenn der Körper den Gesamtausdruck ein bisschen Mittanzen darf verdeutlicht man sich auch selbst den Rhytmus und kann sich ggf. mehr gehen lassen. Man erlaubt sich vielleicht automatisch etwas mehr zu "übertreiben" weil eben der Körperausdruck und der musikalische zusammen passen. Du spielst das Theater mit dem Körper mit und überzeugst dich so auch selber von deinem Ausdruck und bist mehr im Moment.

Relativ extreme Phrasierungen sind und waren ein Merkmal das die hip Praktiker von der eher klassisch geschulten Wiedergabe von Barockmusik (heute komplett überformt/vermischt, gab es bis etwa in die 90iger eher) getrennt hat. Ob das immer ästhetisch gut ist ist eine Geschmacksfrage, es ist aber im allgemeinen eine Sache die doch so überzeugt hat dass man sie heute zwar manchmal abschwächt aber fast nie ganz radikal weglässt.

Stichwort dabei auch Rhetorik/ Klangrede und so weiter also das wurde oft so als Gedanke transportiert dass man sich eine bewusste und sehr viel überdeutlichere Phrasierung aneignen muss wenn man als Klassiker alte Musik spielt da diese Musik von Natur aus "rhetorischer" bzw. mehr auf der Phrasierungsebene rednerisch gedacht sei.

Gutes Beispiel für modernen "Barockgroove" - das ganze Album hier.


View: https://www.youtube.com/watch?v=2CeFgw1W_eg&list=RD2CeFgw1W_eg&start_radio=1

Ich weiß nicht ob sich das jeder vorstellen kann aber- wenn man die Noten für diese Stücke einfach so irgendwelchen sehr fähigen Hobbymusikern austeilen würde- am krassesten noch sagen wir das hätte man 1970 oder so getan- ohne dass diese etwas mit "moderner barocker" Phrasierung vertraut wären- man würde ein absolut drastisch anderes Ergebnis haben- viel ruhiger und statischer.

Man muss mit Lust in die Synkopen reingehen und die Noten extrem ungleich gewichten wenn man so klingen will. Auch ganz typisch ist dass Phrasen oder Melodien aus 8/16 Takten einen wichtigen Vordersatz haben in dem harmonisch irgendwas passiert und wo man sich mit Kraft hineinlehnt und dann "bloß" eine Art Klausel dahinter bei der man die Noten wesentlich mehr verkürzt wegen ihrer vergleichsweisen "Banalität"/ weil sie eben nicht das selbe Gewicht haben müssen. Phrasierungs- und Tonlängendynamik.
 
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Es sind also quasi auch Mikro-Dirigier-Bewegungen.
Die sind wichtig und allgemein Standard.
Ich glaube, hier im Thread geht es eher um die Makro-Bewegungen ;)

Oboen machen das auch ganz gerne mal. Ich finde sowas auch übertrieben.
Andererseits ist es wahrscheinlich ein körperlicher Ausdruck dessen, was man musikalisch empfindet.

Einem Typ mit E-Gitarre nimmt man es ab, wenn er über die Bühne springt und Headbanging macht. Für die Interpreten einer barocken Blockflötenperformance sind die Emotionen vielleicht ähnlich, aber optisch passt es halt nicht so richtig zusammen ;)
 
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