Warum spielen viele Gitarristen in Progbands EBMM?

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Hallo zusammen,
mal ne Frage die mir schon seit längerem unter den Nägeln brennt:
Warum spielen so viele Progbands EBMM-Gitarren? Gerade die Petrucci-Modelle scheint es irgendwann mal umsonst gegeben zu haben.
Auch gerade in härteren Gefilden werden diese Gitarren verwendet (z.B. Chelsea Grin) obwohl hier die Mensur eigentlich nicht optimal sein dürfte.
Wenn die Gitarren günstig wären könnte ich es mir auch noch erklären aber die kosten ein kleines vermögen.
Ich hatte leider nie das Vergnügen sondern habe nur mal eine Luke bzw. ne Sterling angespielt. Die fand ich OK aber nicht überragend.
Oder ist das vielleicht ein ungeschriebenes Gesetz: Wenn du in einer Prog-Band spielst hast du gefälligst EBMM zu spielen ;-).
 
Eigenschaft
 
ich weiss nicht, ob man sowas sinnvoll beantworten kann.
warum spielen metal bands immer schwarze gitarren mit zacken?
 
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Ich denke, dass hängt mit mehreren Aspekten zusammen.
Zunächst der offensichtlichste: Petrucci ist der "Posterboy" der Prog Metaller. Hört sich vielleicht negativ an, meine ich aber gar nicht so.
Aber Petrucci spielt eben in einer Band, die von vielen mit dem Genre assoziiert und entsprechend wahrgenommen wird.
Insofern stehen dann auch seine Instrumente naturgemäß im Fokus der Gitarrengemeinde.
Das ist aber nicht nur typisches für die Progger, dass findet man ja im Grunde im jeden Genre.
Genauso kann man fragen: " Wieso spielen Indie Bands bevorzugt Jazzmaster", "Wieso spielen Country-Gitarrsiten Telecaster".....
Der zweite Aspekt ist dann natürlich, dass die Music Man JP eine hochwertige Gitarre ist.
Noch dazu bekokmmt man das Instrument als Sechs- und Siebensaiter, mit und ohne Piezo-Bridge.
Hier ist also auch für jeden Anspruch was mit dabei.
Ich bin jetzt kein absoluter Petrucci-Devotee, aber wenn ich nach einer Gitarre in der Preisklasse suchen würde, wäre die JP6 mit Sicherheit eine Option für mich.
 
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Mir ist es halt besonders in dem Genre aufgefallen und das gerade dieses Modell sehr häufig verwendet wird.
Beispielsweise war ich letztes Jahr auf einem kleinen Prog-Festival und dort hat fast jeder Gitarrist ne JP gespielt egal wie bekannt die Band war. Ich mein das ist schon sehr speziell und nicht mit ner Les Paul welche es von C Anbietern in X Varianten gibt (zumindest die Bauform ;-)).
Vielleicht spielt da wirklich viel das "Fanboy"-Sein eine Rolle.
Aber dann würde ich es verstehen wenn mehr Sterling-Versionen verwendet werden würden aber es sind immer die originalen EBMM :gruebel:.
Vielleicht meldet sich ja jemand der in einer Progband aktiv ist und eine spielt, vielleicht hat die ja doch was was ich übersehe (spezieller Klang?).
Ist nur reine Neugier.
 
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Ich denke auch dass es viel an der "Vorbild"-Sache hängt. Wir Menschen und vor allem wir Musiker prägen uns oft das offensichtliche besser ein als das was wir nicht sehen können. Spielt also ein bekannter Aushänge Prog-Rocker eine EBMM meinen wir dem Sound mit der gleichen Gitarre eher näher zu kommen als es in Wirklichkeit mit anderer Spieltechnik, einem bestimmten Effekt oder den passenden Ampeinstellungen möglich wäre. Gutes Beispiel aus einer anderen Musikrichtung, wie viele Threads gibt es hier in dem jemand nach der "Farin Urlaub Gitarre" sucht? Gar nicht mal wenige, der Optiker sieht eine Gitarre (die es nicht von der Stange zu kaufen gibt) und will auch so eine um dem Sound von FU so nah wie möglich zu kommen. Diese das Auge isst mit Theorie kann man immer wieder beobachten, will man neues Equip steht an erster Stelle die Gitarre, denn die sieht jeder der einem beim Spielen zuguckt. Dann kommt meistens erst der Wunsch nach einem neuen Amp (gerne etwas überdimensioniert und/oder beleuchtet), erst dann werden die, Tonabnehmer, Effekte oder gar einfaches üben und einstellen in Erwägung gezogen. Das ist kein Diss oder "Abrechnen" mit den Gitarristen, das ist eine über Jahre festgestellte Eigenart an vielen (Saiten-)Musikern. Das ist auch gar nicht mal verwerflich, wir Gitarristen (und Bassisiten) verstecken uns ein bisschen hinter unserem Instrument und ein bestimmtes Modell in einer bestimmten Musikrichtung zu spielen sagt ja auch etwas über den Musiker aus. Wir gehen davon aus, dass unser Zuschauer genauso viel von der Materie versteht wie wir, immerhin schaut er sich eine Band aus einem Nieschen-Genre an. Unter dieser geistigen Voraussetzung hoffen wir dem Gegenüber zu zeigen "Guck hier, Ich spiele auch so eine Gitarre wie Musiker XY, Ich hab Ahnung von der Musik!". Das macht ein Amp, Effekt etc. nicht so schnell deutlich. Dieses Verhalten nimmt meines Erachtens ab je professioneller man mit der Musik unterwegs ist da der Wunsch eine "Ersatz-Identität" anzunehmen mit dem Aufbau einer eigenen ersetzt wird. Steve Vai braucht jetzt nicht Petruccis Gitarre spielen um zu zeigen das er Ahnung von dem Zeug hat :D

Diese Aussagen sind natürlich stark vereinfacht und vor allem stark verallgemeinert, jedoch können 90% aller User wahrscheinlich ein Stück davon in sich wiederfinden ;)
 
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Mir ist es halt besonders in dem Genre aufgefallen und das gerade dieses Modell sehr häufig verwendet wird.

Hat sicherlich auch etwas mit selektiver Wahrnehmung zu tun. Wenn man erstmal anfängt nach etwas bestimmten zu gucken, sieht man es plötzlich überall.

Gruß Jörg
 
Das könnte zumindest bei jüngeren Musikern und unbekannteren Bands ein Grund sein, da stimme ich absolut zu. Aber auch bekannte und "Namenhafte" Gitarristen im Progbereich spielen diese Gitarre obwohl sie vermutlich sogar von anderen Herstellern ein Signature-Modell bekommen könnten (oder zumindest bessere Konditionen). Ich kann mir auch nicht vorstelle dass sie diese Gitarre vor längerem als Fan gekauft haben da oft verschiedene Modelle verwendet werden.
Was mir aber gerade einfällt: Evtl. macht MM ja sogar Verträge mit diesen Leuten. Die spielen dann halt die JP weil sie ihnen am ehesten zusagt und MM kein eigenes Signature-Modell bauen will.
 
Für mich sind die EBMM-Gitarren auch wirklich die passenden Gitarren für die "Fricklerfraktion". Sehr gut verarbeitet und man kann viele Sounds mit einer Gitarre abdecken. Bei einer Progband muss der Cleansound auch nicht zwangsläufig 100% nach Strat klingen, es darf ruhig etwas "moderner" sein.
Das sind für mich jetzt nicht unbedingt "Charakter-Gitarren", die einen ganz speziellen Sound abdecken, sondern flexible Arbeitstiere auf hohem Niveau. Vielleicht liegt es auch daran. Ein Prog-Gitarrist wird bestimmt nicht wie der gemeine Straßenpunk mit einer schief gestimmten, abgerockten Hertiecaster für ne Mark Fuffzig auf die Bühne gehen wollen.
Die Gitarre spiegelt gewissermaßen die innere Haltung und den Anspruch an das eigene Spiel wieder. Man ist quasi Mitglied eines "elitären" Zirkels. Für diese Art Musik reicht es nicht aus, nur mal ein paar Powerchords runter zu schrubben. Dream Theater setzte sich ursprünglich aus Musikstudenten vom Berklee College zusammen. Das ist auch schon mal ein starker Kontrast zu Bands wie Guns'N'Roses oder Mötley Crüe, die damals von der Hand in den Mund auf der Straße gelebt haben. Weniger wild und unberechenbar, sondern durchgeplant und -organisiert.

In meinen Augen sind EBMM-Gitarren so etwas wie Gitarren für "Edel-Nerds". Kommt auch gut beim Top 40-Gitarristen mit dem 10-Kanal-Amp und dem 3m langen MIDI-Board an. :) Das ist jetzt keine Beleidigung, ich verorte diese Gitarren aber eher in dieser Ecke. PRS ist eine Marke, die man vielleicht ein klein wenig mit EBMM vergleichen kann. Ebenso perfekt im Detail und sehr flexibel. Geplant als Mischung zwischen Les Paul und Stratocaster, "best of both worlds". Mit Mikael Åkerfeldt von Opeth hat man auch einen bekannten Gitarristen an Bord, der mittlerweile auch die Death Metal-Elemente gegen 70s-Prog Rock eingetauscht hat.

John Petrucci ist aber auch, wie meine Vorschreiber schon angemerkt haben, ein sehr bekannter Gitarrist in diesem Genre, dass jetzt auch nicht so groß ist, wie manch anderes Subgenre im Metal. Das beeinflusst natürlich auch den Nachwuchs. Fragt man einen aufstrebenden Metalcore-Jünger, wie sein Traumequipment aussieht, werden garantiert Begriffe wie ESP, Schecter, Ibanez, Peavey 5150/6505 und EMG fallen. :)

Ich finde den Werdegang von Leo Fender auch sehr interessant. Als er Fender verlassen hat und Music Man gegründet hat, machte er einen weiten Schritt nach vorne. Später, bei G&L, ist er meiner Meinung nach wieder etwas mehr zu seinen Wurzeln zurück gekehrt. Die Gitarren von G&L haben mehr Ähnlichkeit zu den "Ur-Modellen" von Fender, allerdings mit ein paar netten Upgrades.
EBMM ist für mich auch eher eine Marke für Bassisten. Man sieht gefühlt mehr Bässe von EBMM auf den Bühnen als deren E-Gitarren. Man muss sich nur mal den Kaufberatungs-Thread ansehen. Wie oft sucht jemand hier eine Music Man in Relation zu Fender, Gibson, ESP, Schecter oder Ibanez? Selbst G&L wird noch öfters empfohlen. Da hat EBMM vielleicht Glück, mit dem Prog-Gitarristen seine Nische gefunden zu haben.

So ist jedenfalls meine Theorie zu dem Thema.
 
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Aber dann würde ich es verstehen wenn mehr Sterling-Versionen verwendet werden würden aber es sind immer die originalen EBMM :gruebel:.
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Ich denke da sind die Präferenzen ähnlich wie bei Les Pauls gelagert: an einem bestimmten Punkt "muss" es das Original sein.
Als ich noch Les Pauls spielte, bin ich neben meiner Tokai (eine 81er Love Rock) und Epiphone, dann doch irgendwann eine Gibson gekauft. Auch die meisten meiner Bekannten, die auf einer Les Paul-Kopie angefangen haben, haben sich irgendwann auch eine Gibson zugelegt, und wenn es nur darumbinde zu schauen, ob die Gibson den Mehrpreis rechtfertigt. Bei Strats oder Teles finde ich ist diese Tendenz weitaus weniger verbreitet.
Die Tokai war der mit der Gibson auf Augenhöhe, die Epi war zwar gut, aber doch ein Stück von den beiden anderen Gitarren entfernt.
Ähnlich empfinde ich es mit den günstigeren Music Man Instrumenten aus der Sterling Serie.
Für sich genommen sind das Instrumente mit einem hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnis, vergleicht man sie aber mit den in USA gefertigten Music Man Instrumenten dann ist da doch noch der kleine aber merkliche Unterschied, wieso dann Gitarristen wieder das doppelte bis dreifache an Geld in die Hannd nehmen, um das Instrument aus US-Fertigung zu besitzen.
 
Ich denke das es stark am relativ "neutralen" Sound dieser Instrumente liegt. Ich selbst besitze eine MM van Halen, die auch "neutral" im Vergleich zu einer Paula, Tele, SG oder Strat klingt. Eddie spielte immer mit viel Effekten und da kommt ihm eine neutral klingende Gitarre entgegen. So scheint es auch bei Leuten wie Petrucci, Lukather etc. zu sein. Außerdem sind die MM Instrumente alle spieltechnisch Top und bestens für Flitzefinger geeignet.
 
...Selektive Wahrnehmung...? ;) :whistle:
 
Ich glaube du hörst irgendwie andere Progbands als ich :rolleyes:.
 
1. Die EBMM Petrucci ist eine der geilsten Gitarren, die ich jemals in den Fingern hatte.

2. kenn ich genau einen bekannten Gitarristen, der eine EBMM Petrucci spielt: Petrucci.

Ansonsten hab ich eher das Gefühl, dass Mayones der aktuell heißeste Shice in der 7/8-Branche ist. Aber das liegt wohl auch an den Prog-Bands, die ich eben gern hör.
 
Verstehe die Frage nicht.
Hab erst gestern Freunde von mir besucht die in der Nähe gespielt haben und von denen spielte keiner eine EBMM.
Ehrlich gesagt fällt mir, von den mir bekannten Bands, auf anhieb keine einzige ein die EBMM spielt.
 

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