Warum überhaupt einzelne Effektgeräte?

  • Ersteller Punker2706
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3. Spielst du in einer Coverband hat natürlich jeder Song einen bestimmten Sound. Da stell ich mir Bodentreter aber in der Handhabe mühsam vor. Wer will schon zwischen jeden Song seine Effekte neu einstellen? Da stell ich mir ein Multieffektgerät mit programmierten Presets sehr praktisch vor.
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Apropos Coverband - bei mir reichen 3 bis 4 verschiedene Aggregat-Zustände: Clean (CCR - Clapton), leicht crunchig mit Single Coils - gib Gas mit Steghumbucker (Sober), fette Zerre (Sharp Dressed Man) und alles jeweils etwas gesteigert durch den Einsatz eines Boosters, oder geradlinig, wenig dynamischen Overdrives davor. Clean ist klar, aber je nach Bedarf kommen zwei verschiedene, vorher eingestellte Zerrer dazu. Crunch mit der Box of Rock und Fett mit Ethos Overdrive. Für Lead steht ganz vorn mein Maxon Od9, mit dem ich dann jeweils dem aktiven Overdrive die Sporen gebe. Compressor (minimal) läuft ununterbrochen plus ein Hauch Chorus. Aktuell benötige ich erstaunlich viel Tremolo (Back To Black) und ein programmierbares Delay. Reverb läuft immer in einer 0815-Einstellung. Bei den Modulations- und verzögerungs-Effekten bin ich nicht wählerisch, das war früher auch meist nur entweder Ibanez, oder Boss, heut isses halt digitale Stangenware. Bei den Overdrive-Sounds, da werd ich zum Gourmet. Aber die beiden dynamischen Zerren, Box Of Rock und der Ethos übernehmen im Grunde Amp-Channel-Funktion. Das ist alles völlig unkompliziert und mit einer HSS-Strat kriege ich bis jetzt von den Toten Hosen bis Adele alles gewuppt.
Früher habe ich jahrelang mit einem Tonelab LE rumgemacht. Aber gerade im Pedalbereich hat die Rechenpower nur für einen Effekt gereicht. Also Comp, Overdrive und Wah waren schonmal zwei zuviel. Jetzt mache ich alles mit Pedalen, habe das Gefühl authentischer zu klingen und fühle mich insgesamt mehr als Herr der Lage. Ein, zwei mal auf Pedale dappeln ist auch kein Hexenwerk.
 
Warum soll ich mir ein Multi kaufen, wenn ich gar nicht weiß was ich will?! Ich glaube da verliert man sich eher. Lieber mal ein paar Effekte im Laden Probespielen, sich erst mal auf die 2-3 (zB OD/Boost, Delay, Chorus) beschränken die man als essentiell sieht, vielleicht stellt man dann ja fest, dass man gar nicht mehr braucht. Wenn man feststellt, dass man viel mehr braucht und das dann auch noch in den unterschiedlichsten Kombinationen, dann macht ggf ein Multi (oder ein Looper) Sinn. Andersherum zäumst du das Pferd von hinten auf, finde ich. Just my 5 Cent ...

Es gibt da sicherlich nicht DEN Königsweg und auch Anfänger gehen sehr unterschiedlich mit Effekten um. Während die einen alles zukleistern wollen, schauen die anderen schon gezielter, was wirklch sachdienlich ist und nicht das eigentliche Gitarrenspiel zerstört.
So ein Multi kann da also sowohl segen als auch Fluch sein. Aber um wirklich ohne Zeitdruck und ohne viel Hin-und-Her die Welt der Effekte kennenzulernen, hat doch ein Multi extreme Vorteile. Effekte sind erst im Song- und somit Bandkontext wirklich bewertbar. Im Gitarrenladen klingt da vieles erstmal cool, interessant oder schön abgespaced. Wenn man dann im Proberaum steht und zusammenspielt, ist dann vieles davon einfach fehl am Platz. Da hat man also schnell mal eine Fehlinvestition gemacht. Bei einem Multi lässt man dann so einen Effekt einfach weg, ohne dass das Gerät gleich komplett überflüssig wird.

Die ganzen Einzeleffekte zu meiner Anfängerzeit hätte ich mir schenken können. Ich bin dann erst über Multieffekte wirklich an einen Punkt gelangt, wo ich sehr genau wußte, was ich wirklich brauche und was meiner Musik im Wege steht. Und im Endeffekt habe ich dann beim Verkauf der Multieffekte DEUTLICH weniger Geld verloren, als bei der ganzen Einzeleffektexperimentiererei davor.
Bei Gebrauchtpreisen von teils unter 100 Euro für grundsolide Multieffekte drängt sich ein solches gerade zu auf, wenn man sich erstmal grundlegend orientieren möchte.

Einer meiner Mitgitarristen spielt "trotz" seiner Gibson Les Paul und dem VOX-AC30 immer noch das Boss ME-50 aus seinen Anfangstagen und er holt da echt tolle Sounds raus. Manchmal kann also so eine Effektreise sogar genau da enden, wo sie angefangen hat. Mit Einzeleffekten gleich zum Anfang wär das bei ihm sicherlich auch ganz anders verlaufen.
 
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Um mal eine Lanze für die digitalen Multieffektgeräte zu brechen: Gerade im Rackbereich, in dem ich zu Hause bin, gibt der Gebrauchtmarkt mittlerweile für kleines Geld wirklich fantastische Geräte her.
Ich möchte hier auch nicht missverstanden werden, dass ich den Einsatz digitaler Geräte per se für verächtlich halte. Ich kann sehr gut sehen, dass sie praktisch und häufig auch durchaus gut klingend sind. Zudem bieten sie eine Kontrolle über deutlich mehr Parameter als man in der Regel bei analogen Effekten hat. Und bei analogen Effekten teilweise dann aufgrund der vielen Potis etc. wieder Klangeinbussen hat...

Im Sinne der ursprünglichen Frage jedoch, geht es darum, warum es eigentlich immer noch Einzeleffekte gibt. Und da kann ich persönlich sagen, dass ich mit digitalen Effekten nicht so recht klar komme. Das hat aber rein gar nichts mit der Klangqualität zu tun. Vielmehr benötige ich dieses interaktive Gefühl, das mir ein analoger Schaltkreis liefert. Bislang habe ich noch bei keinem digitalen Model etwas vergleichbares erlebt, wie das schattierende Aufklaren meines FuzzFace, wenn ich mit dem Volume spiele.
Dabei gehe ich davon aus, dass ein Profi für seinen Sound möglicherweise deutlich weniger haptische Feedbackschleife in seinem Signalweg benötigt. Schlicht, weil er so abgezockt ist, dass er eine erheblich höhere Reproduktion seines Spiels hinbekommt als ich. Insofern betrachte ich meine "Notwendigkeit" analoger Effekte auch als ein (Spiel-)Schwäche meinerseits. Und jede Menge Nostalgie...
Ich höre mutmasslich in vielen Fällen keinen Unterschied zwischen einem guten digitalen und einem analogen Gerät. Aber ich spüre sofort die unterschiedliche Dynamik, Haptik und Interaktion mit dem Amp.

Zudem finde ich nicht unbedingt, dass ein Multi in allen Fällen wirklich einen guten Überblick über den möglichen Effekt gibt. Mein eigenes Beispiel ist Overdrive / Zerrpedale. Rein klanglich hatte ich mich stets gefragt, was denn nun so toll an Fuzzpedalen wäre. Das meiste war mir irgendwie zu noisig, strange... ich wusste nix damit anzufangen. Zumindest nicht mit dem, was mir digitale Effekte als Fuzz vorgegaukelt hatten.
Dann hatte ich mein erstes altmodisches Fuzz unter den Füssen und war rettungslos verloren... Diese Reagibilität auf die Spieldynamik, diese Interaktion mit dem Amp... all das hat sich in keiner noch so gut gemachten Reproduktion bislang eingestellt...
Das ist für mich irgendwie der Unterschied, ob ich auf meinen Ton einen Effekt lege, oder ob der Effekt Teil meines Tons wird, teil meines Spiels. Das fällt mir mit digitalen Effekten schwerer. Für Andere mag das anders sein.

Daher sind für mich Einzelpedale unverzichtbar.

Zwiebler
 
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Warum soll ich mir ein Multi kaufen, wenn ich gar nicht weiß was ich will?! Ich glaube da verliert man sich eher. Lieber mal ein paar Effekte im Laden Probespielen, sich erst mal auf die 2-3 (zB OD/Boost, Delay, Chorus) beschränken die man als essentiell sieht, vielleicht stellt man dann ja fest, dass man gar nicht mehr braucht.

Wer "braucht" Effekte? Das ist mal wieder so ein Dauerthema ;)
Ich spiele seit längerem ein G Major 2 und habe durch die ganzen Möglichkeiten erst coole Presets zusammengefrickelt, wo ich niemals einen eigenen Treter für gekauft hätte. Man kann die aberwitzigsten Sachen ausprobieren und schauen ob es einem taugt, auch im Bandkontext. Das ganze mit einem einfachen Tritt auf ein Midiboard. Ich wäre heute mit Sicherheit viel puristischer unterwegs wenn ich das Teil nicht hätte. Brauche ich es? Nö. Es macht aber Spaß, und darum geht es beim Gitarre spielen. Außerdem wird man - sei es nur mal für einen Song - wieder neu kreativ. Überlege ich hin und her ob ich mir jetzt ein Pedal für 80 Euro kaufe, würde ich mich ziemlich sicher dagegen entscheiden wenn es nicht der absolute Standard ist.
 
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Dein Problem kenne ich auch. Wie so viele andere hier, die Dir schon geantwortet haben. Bei mir war das in den letzten 2 Jahren und verschiedenen Bands eine Entwicklung von Einzelpedalen mit Transitoramp über Einzelpedale mit 2-Kanal Röhre über TC Nova System mit weiteren Einzelpedalen und dem 2 Kanaler zu meiner derzeitigen Lösung: 3 Kanal Röhre mit Midi und Boss GT-10 als (Multi)Effektgerät und Umschalter für den Amp (per Midi). Ein Tritt und alles ist so wie ich es in dem Preset eingestellt habe und auch haben will. Für mich die beste Lösung nach all den Versuchen vorher.
 
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Dein Problem kenne ich auch. Wie so viele andere hier, die Dir schon geantwortet haben. Bei mir war das in den letzten 2 Jahren und verschiedenen Bands eine Entwicklung von Einzelpedalen mit Transitoramp über Einzelpedale mit 2-Kanal Röhre über TC Nova System mit weiteren Einzelpedalen und dem 2 Kanaler zu meiner derzeitigen Lösung: 3 Kanal Röhre mit Midi und Boss GT-10 als (Multi)Effektgerät und Umschalter für den Amp (per Midi). Ein Tritt und alles ist so wie ich es in dem Preset eingestellt habe und auch haben will. Für mich die beste Lösung nach all den Versuchen vorher.

Genau das wollte ich auch gerade schreiben. Multi-FX muss nicht schlechter sein. Ich hatte vor etlichen Jahren mal ein Zoom-Multi-FX, das ging (gottseidank) irgendwann mal kaputt, weswegen ich mir ein GT-8 zulegen musste (hatte kaum einen Abend Zeit mich umzustellen wg. Auftritt). Spielte das Teil jahrelang, wurde ersetzt durch ein GT-100, was wirklich genial ist. Wenn man einen MIDI-faehigen Amp hat, kann man mit einem GT-10 oder GT-100 im Prinzip alles mit einem Fusstritt schalten.
Boss hat mittlerweile auch einen Software-Editor fuer das GT-100 am Start, aber es ist auch so extrem einfach zu bedienen (im Vergleich zu den Vorgaengern).

Pedalboard mit Einzeleffekten ist eine Geschichte, die man am Besten wachsen und gedeihen laesst. Ein Pedalboard, dass ein Multi-FX ersetzen soll, kostet schnell ein paar Tausend Euro. Dann muss man bedenken, dass es nichts Komfortableres gibt, als die Kombi Multi-FX und MIDI-faehiger Amp. Bei einem Pedalboard kann man das mit Hilfe eines MIDI-Controllers/FX-Loopers loesen, natuerlich nur gegen Aufpreis!

Ich persoenlich konfiguriere grad mein Pedalboard um (siehe Thread: https://www.musiker-board.de/thread...r-den-betrieb-am-kemper-pa-roehrenamp.616510/), weil ich es fuer den Betrieb am KPA und am Roehrenamp nutzen moechte.

Darueber hinaus schwebt mir fuer den Liveeinsatz sowas vor (passender Thread von mir: https://www.musiker-board.de/thread...ch-und-livetauglich-sein.616474/#post-7542067):

- hier mal ein Filmchen, in dem der Protagonist seinen Kemper per MIDI automatisiert hat:



Also in Zukunft moechte ich fuer Spasseinsaetze weiterhin mein GT-100 benutzen, aber fuer die ambitionierteren Sachen moechte ich nichts mehr dem Zufall ueberlassen und alles soweit wie moeglich optimieren.

Fazit:
Wenn es darum geht, relativ viel Sound zu bekomme, bei einfacher Bedienbarkeit und ueberschaubaren Kosten wuerde ich Dir (TE) ein BOSS GT-100 ans Herz legen. Damit mach man wenig falsch. Alternativ vielleicht ein Line6 HD-500, aber damit kenne ich mich nicht aus. Zoom war frueher im Vgl. mit BOSS absoluter Schrott. Weiss allerdings nicht, ob sich das mittlerweile veraendert hat. Ich kaufe nix von Zoom.

VG
Jacky
 
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Ich habe nach 3 Monaten mein TC Nova System wieder verkauft. Ist zwar toll zum experimentieren, aber wenn man dann letztendlich Live doch nur 2-3 Effekte benötigt ists nicht notwendig.
Und ich brauche als Old School Guy einfach ein paar Knöpfe an denen ich drehen kann und habe keinen Bock auf program-diving um irgendwelche Parameter zu verändern.
 
Irgendwann geht's einem nicht mehr drum, alle Sounds zu haben und zu können, sondern die paar, die einem gefallen und daraus seinen eigenen zu entwickeln.
 
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Bei mir geht das über die Jahre und Jahrzehnte immer mal hin und her (Multi-FX vs. einzelne Bodentreter/Pedalboard)....momentan bin ich gerade mal wieder in der Multi-FX-Phase.

Ich bin ein Kind der 80er und mit riesigen Racks und entsprechenden MIDI-Switching-Systemen groß geworden.
Das Rack stellte damals so etwas wie einen Initiatonsritus dar :D 1986 hatte man Pedale in der Schülerband, wen man es ernst meinte (mit was auch immer), musste ein Racksystem her :D

So jetzt aber mal wieder mit dem nötigen Ernst:
Einzeleffekte bieten den Vorteil, dass man Parameter im direkten Zugriff hat und Sounds leichter editieren kann, ohne dass man sich durch Menüs steppen müsste. Tom Morello sagte mal, dass er genau deshalb auf Bodenpedale setzet, und weil er gerade so wüsste, wie man die Batterie wechselt.
Das man mit Pedalen auch komplexe Sounds erzeugen kann, zeigt kaum ein Gitarrist besser wie David Glimour.
Ein weiterer Vorteil von Einzelpedalen: die machen eben genau EINEN Sound (ein Tubescreamer ist ein Tubescreamer und ein DS-1 ist ein DS-1 etc). Darüber hinaus gibt es mittlerwiele ein Viezahl von kleinen Herstellern, die Dir auch ein Pedal genau nach Deinen Specs modifizieren.
Nicht zu vergessen die Gemeinde der Modder und DIYler.

Trotzdem habe ich aus lauter Nostalgie wieder meine Multi-FX-Geräte ausgepackt und meine Einzeleffkte erst mal eingemottet.
Wieso?
Zum einen ist in den Multis MEIN Sound, der mir immer noch sehr familiär ist. Mit dem Sound bin ich vertraut.
Als ich noch Platten gemacht hab hatten Multi-FXe für mich den Vorteil, dass ich die Sounds aus den Studioproduktionen 1:1 mit auf Tour nehmen konnte. Im Studio nutze ich meist hochewertige FX-Geräte von Lexicon oder TC oder eben auch das Intellifex, die Geräte hatte ich dann auch im Rack dabei.
Zum anderen kann ich schneller mal einfach einen Effekt ausprobieren und einbinden.
Trotz Looper etc ist ein Setup aus Einzeleffekten immer irgendwie beschränkt.
Wenn ich bei meinen Pedalen z.B. ein Tremolo einbinden wollte, musste ich ein anderes Pedal opfern und mein Board umstricken.
Beim Multi-FX geht das problemlos.
Ausserdem habe ich gerade eine Vorliebe dafür entwickelt, Parameter mid dem Expressionpedal zu modulieren (Volume, Hall-Länge, Feedback bei Delays etc).
Beim Multi-FX habe ich mir sowas schnell auf den entsprechenden Paramter gemappt.

Ich kann natürlich jeden verstehen, der auf Pedale schwört, für mich darf es derzeit aber gerne ein Multi-FX-Setup sein :D
 
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Genannt wurde schon, dass einzelne Effekte praktischer zu bedienen sind, aber was für mich noch sehr wichtig ist: (zumindest meine) Einzeleffekte haben eine Qualität, die ich von einem Multi nicht erwarten und bekommen kann. Ich habe wenige Pedale, die dafür aber halt gut sind - so gut, dass ein Multi das vermutlich nicht kann, da viele Multis ja auch eher billig sind und zum 'rumprobieren'
 
die dafür aber halt gut sind - so gut, dass ein Multi das vermutlich nicht kann
au weia. Jetzt gibts Ärger, wenn der Multimob aufsteht... :fear:
...:crutch:

Ich würde es etwas konzilianter formulieren. Pedale, zumindest von bestimmten Bastlern sind in den überwiegenden Fällen eher Charakterdarsteller. Viele Ecken und Kanten und für Vieles nicht zu gebrauchen. Aber das was sie machen, machen sie meist unvergleichlich.
Multis decken meist die gesamte Bandbreite der nutzbaren Sounds ab. Extreme Ausreisser sind hier wohl nicht so häufig - und auch nicht benötigt.
Wenn man Top40 spielt, hat man alles was man braucht in einer Kiste und mit wenigen Tritten für jeden Song speicher- und abrufbar.

Dafür ist das dann (fast immer) digital. Ob man den Unterschied zwischen digital und analog wirklich hört? Keine Ahnung, aber sicher nicht mehr im Bandsetting.
Ob man die unterschiedliche Reaktionsweise auf das Spiel zwischen digitalen und analogen Pedalen beim Spielen "spürt"?
Auf alle Fälle.

Aber das interessiert nur den Musizierenden. Für alle Anderen ist das wohl nicht mehr wahrnehmbar.

High End Multis sind aber sehr wohl ihrerseits Boutiqueware. Nur nicht mein Schnack.

s´(analoge) Zwieberl
 
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Für mich ist die Soundsuche vor allem die Annäherung an den Sound, den man als Wunschvorstellung im Kopf hat.

Da kommen für mich reine Multis (vor allem die, mit Amp-Simulationen und/oder internen ODs) an ihre Grenzen, da sie schon dann unpraktisch werden, falls man einen Sound nicht abdecken kann. Ab dann braucht man ja doch noch ein zusätzliches Einzelpedal.
Ich hab jetzt lange nach einem Sound gesucht, den ich in meinem Boss BD-2 gefunden habe. Falls ich nun morgen auf Lust hätte das neue Line 6 Helix zu testen, müsste es zwangsläufig diesen Sound Boss BD-2 Sound drin haben, sonst brauche ich wieder eine Kombilösung...

Sonst nutzen ich viel Delays, die liebe ich und die müssen eine gewisse Qualität haben. Hier konnte ich aber in meinem Eventide H9 Multi fast meine ganzen Wünsche abdecken und kriege oben drauf noch High-End Effektware obendrauf. Hier kann ich also super experimentieren, eigenständige Sound kreieren und bleibe flexibel ohne dass ich meinen Grundsound von dem H9 abhängig machen müsste.

Bin also ganz klar für best of both worlds:great:
 
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Einzeleffekte haben eine Qualität, die ich von einem Multi nicht erwarten und bekommen kann.'

Ich denke diese Aussage muss man relativieren.
Wenn Du ein 1oo Euro Delay wie das TC Flashback mit einem 100 Euro Mulrieffekt vergleichst, stimmt Deine Aussage.

Nimmst Du aber den Hall aus einem Lexicon PCM 90 (auch ein Multieffekt), da habe ich noch keine Trampelkiste gefunden, die die Dichte von so einem Algorithmus hikriegt.
Und obwohl das Flashback einen 2290-Modus hat, das Rackteil ist doch der real Deal
Was man aber bei Multieffekten (vor allem bei 19"-Kisten) u.U. nicht unterschätzen sollte, sind die Umschaltzeiten beim Patchwechsel.
Die sind mit Einzelpedalen logischerweise nicht vorhanden,
Beim Lexicon musste ich mir mit einem Brandstettet & Rebholz MS-1 behelfen.
Die Umschaltzeiten waren z.B. auch beim Pod2 spürbar.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Für mich ist die Soundsuche vor allem die Annäherung an den Sound, den man als Wunschvorstellung im Kopf hat.
Hab ich gerade gestern ein Video mit Andy Timmens gefunden, bei dem er in etwa so seine Herangehensweise an Effekte erklärt


Bin also ganz klar für best of both worlds:great:

Finde ich z.B. bei Steve Rothery auch schön, der hat auch Multis mit Einzeleffekten in seinem Rig kombiniert und kriegt da sehr schöne Sounds raus.
 
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Hehe,ja was der Andy sagt, muss ja stimmen:D
Einer der besten für mich...was ein Zufall, dass ich seine AT 10P und den Mesa Stiletto habe:whistle:

Aber das Video kannte ich gar nicht. Hab gerade 5 Minuten geguckt und musste wegen des dummen Interviewers Pause machen. Der versteht es ja gar nicht. Andy erklärt es so gut und der Typ fragt nur dämlich welches Pedal man denn nun kaufen soll...
 
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na genau deswegen doch... sicher würde ich mir kein neues multi für 300€ holen da stimm ich dir zu aber ich finde 80€ für 'n gebrauchtes sind okay wenn man noch so gar keine vorstellung hat und einfach mal mit verschiedenen effekten rumprobieren will.
sicher kann man die standardeffekte auch mal im laden ausprobieren aber wenn man eben noch gar nicht weiß in welche richtung man effekttechnisch gehen will, wie lange soll man denn da stehen bis man alle effekte durchprobiert und mit einander kombiniert hat?

wahrscheinlich würde ich anders drüber denken wenn ich das Multi nicht schon hätte aber zum experimentieren welche effekte zusammen passen und welche nicht, finde ich, gibt es (abgesehen von VSTs am PC zuhause) nichts besseres als ein günstiges gebrauchtes multi...

...ist aber eben auch nur meine meinung...

Seh ich ganz genauso ...

Du musst berücksichtigen, dass der Pedalmarkt die letzten 10 Jahre förmlich überflutet wurde ... d.h., dass es heute viel mehr Variationen, Entwicklungen und "Nischen" für jeden Geschmack gibt ... vor 10 Jahren gabs hier in Deutschland noch nich mal Pedaltrains so ohne weiteres...
Und als Konsequenz daraus denken viele Menschen noch, dass grad die Qualität von Multies auf dem damaligen Stand der Digitaltechnik ist. Zu Beginn ist denk ich jeder mitm brauchbaren Multi gut beraten, um Effekte auszuprobieren, grad auch in Kombination um herauszufinden was er mag und braucht, bevor er sich wenn überhaupt sein Set zusammenstellt.

Ich hatte damals erst nen Vox Tonelab SE und Line6 M13, die schon in der 500€ Klasse sind, aber wo dann Fußschalter ausfielen, sie immer anders vom Volume an verschiedenen Verstärkern klangen und ich sowieso den einen oder anderen Verzerrer und so dabei haben wollte .. Bei Einzeltretern, welche modular aufgebaut sind, kann man halt schnell was ändern, anstelle immer das ganze Teil dann nicht benutzen zu können, wenn ein Presetschalter nicht funktioniert und so entwickelte es sich dann davon weg.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich 90% meines Klanges mit jedem 300€ Multi hinbekäme. Der Gitarrist versteift sich dann halt auf das Multitapdelay mit 3 Pitchvariationen und braucht unbedingt den Reverb mit der Reverse Option oder den speziellen OP Amp beim Tubescreamer :D
Insofern machst du alles richtig, wenn du halbwegs zufrieden mitm Multi bist! : )
 
Ich habe nach 3 Monaten mein TC Nova System wieder verkauft. Ist zwar toll zum experimentieren, aber wenn man dann letztendlich Live doch nur 2-3 Effekte benötigt ists nicht notwendig.
Und ich brauche als Old School Guy einfach ein paar Knöpfe an denen ich drehen kann und habe keinen Bock auf program-diving um irgendwelche Parameter zu verändern.
Notwendig ist es nicht, aber ich finde das Gerät gerade dafür ganz gutund nutze es gerade dafür. Zusätzlich habe ich noch ein Wah und einen Verzerrer auf dem Board. Die Einstellungen sind relativ schnell zugänglich und man kann einzelne Effekte separat an und ausschalten. Preislich ist es vermutlich günstiger, als wenn ich mir die drei Pedale einzeln kaufen würde.
Ich bin echt ein Fan von dem Teil und habe durch den Kauf,den ich durch den Verkauf von ein paar Einzelteilen finanziert habe auch Geld gespart. Praktisch finde ich auch, dass ich Effekte die ich nur für ein Lied brauche einsetzen kann. Vorher habe ich darauf verzichtet, weil ich mir nur für ein Lied kein neues Pedal kaufen wollte.
Ich kann sowohl mit Einzeleffekten,als auch mit Multis gut arbeiten und es hat definitiv beides seine Berechtigung.
Die Stepptanzproblematik finde ich in den meisten Fällen nicht schlimm. Es fällt meist nicht auf, wenn man manche Effekte früher ausschaltet oder später erst einschaltet.
 
habe gerade mal nach dem GSC-3 gegoogelt. das gerät (oder ähnliche geräte - sehe gerade die gibts auch in billig :p) wäre dann wohl die antwort auf meine ursprüngliche frage, wie man amp-kanal, und 2-3 bodentreter gleichzeitig auf die 1 des neuen Taktes umschaltet ohne einmal über das komplette efffektboard wandern zu müssen.
weiterhin wiederholt sich die aussage "Bodentreter kann man einfach induvidueller einstellen und haben nicht so viele doppelbelegungen und tausende von untermenüs"
das unterschreibe ich sofort. ich glaube jedoch dass ich persönlich noch nicht so weit bin (fange was effekte angeht) ja erst an. in dem fall lohnt sich wie ich hier auch lesen kann definitiv eher ein multieffekt, welches man später mit den bodeneffekten ersetzt die man häufig benutzt.
besonders interessant finde ich dabei die hybridlösung von Tobi Elektrik. werde in 1-2 jahren nochmal daran denken wenn ich die passenden effekte für unseren musikstil gefunden habe. solang hällt erstmal das (wie oben schon erwähnt) gebraucht bereits gekaufte gfx-8 die stellung
Ich habe Beides hinter mir: eine Rackanlage mit Multieffekt und 4x12er und einen Combo mit 1x12er Speaker plus Tretminen.

Letztlich brauche ich für alle Songs, die ich spiele zwei Grundsounds: ganz clean und einen angezerrten Rhythmus-Sound.
Für heftigere Zerrsounds habe ich ein Pedal mit zwei Modi: Nr. 1 dient im Clean-Kanal dazu, etwas mehr "Biss" zur Verfügung zu haben, z.B. für Single-Note Lines als Begleitung;
im Drive-Kanal bekomme ich dadurch ausreichend "Schmackes" für Crunch-Rhythmussounds.
Im Lead-Modus kommt eine Schippe drauf für Solo-Sounds.

Nach Jahren mit Multieffekten - die ich übrigens immer gerne benutzt habe und auch gerne an den Sounds herumgetüftelt habe - habe ich meine Effekte aktuell reduziert auf:
- Wah. Habe ich sogar meistens für funky Clean-Passagen in Benutzung so in RIchtung Shaft.
- Echo, in der Regel ein simples Slapback für Rockabilly-Sachen; manchmal ein längeres Delay für mehr "Ambience" oder asuch mal die eine U2 NUmmer, die wir als Geburtstagsüberraschung gespielt haben;-)
- ein ordentlicher Hall. Seitdem ich mir mein Strymon FLint gegönnt habe, bin ich da glücklich und zufrieden.
- als Modulationseffekt reicht mir das Tremolo im Flint.

Ich mag es lieber, den Klang mit den Händen zu formen, hör Dir mal an, was Jeff Beck mit einem recht übersichtlichen Pedalboard an Sounds aus seiner Gitarre holt.

Damit will ich nicht von guten Multieffekten abraten, ganz im Gegenteil, gerade ein Multi wie z.B. mein Rocktron Chameleon haben mir geholfen ein besseres Verständnis zu vermitteln, wie ein Effekt aufgebaut ist, wie ein Hallraum funktioniert, sprich, wie baue ich einen "Raum" für meinen Sound.
Für mich entscheidend war eher der Wunsch, nicht mehr so viel in der Gegend herumzuschleppen und vor allem flexibel zu sein:
Mit meiner jetzigen Anlage kann ich spontan eine Jazz-Session spielen oder die E-Saite runterstimmen und RATM schrubben.
Bei meinem Rack mit seinen ausgetüfteleten Sounds hat mich jede Temposchwankung des Drummers Nerven gekostet.......und alle meine mühsam konstruierten Hallräume waren für die Katz, weil die Akustik bei einem Gig immer anders ist als im Proberaum.

Und letztlich interessiert es nur die anwesenden Musikerpolizisten, ob da jetzt ein Ping-pong Delay oder ein total geiler Flanger in Verbindung mit einem gated Reverb zu hören sind, oder ob nicht doch ein Phaser noch cooler klingen würde......und alle meine mühsam konstruierten Hallräume waren für die Katz, weil die Akustik bei einem Gig immer anders ist, als im Proberaum.

Jetzt mit meinem Board bin ich zufrieden und brauche maximal 5 Steps um von 'Clean ohne jeden Effekt' zu 'Solo-Zerre mit Echo und WahWah'.
Allerdings ist das eine Extremeinstellung, die quasi nur vorkommen würde, wenn ich von einem Takt zum nächsten zwischen der funky Rhythmus-Gitarre von "Kiss" von Prince zum Solosound von "Killing In The Name" umschalten müsste. Wann kommt das schonmal vor bzw. lohnt sich dafür der Aufwand und höhere Preis eines Multis????

Dein Stil oder Sound bildet sich NICHT aufgrund der verwendeten Effekte - wenn Dein Spiel mit einem speziellen Sound eines Effektgerätes verbunden wird, wird das schnell nur ein Gimmick, der nicht dem Song dient, sondern Deinem Ego.
 
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