Warum umsponnene G-Saite?

scth
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Heute musste ich die Saiten meiner Western wechseln. Dabei kam mir wieder einmal die Frage auf, warum bei Westerngitarren-Saiten im Gegensatz zu E-Gitarrensaiten die G-Saite umsponnen ist. Der Verkäufer, den ich letztens darauf ansprach, sagte "ähm, das ist halt so."

Also, warum ist das so? Hat das klangliche Gründe?
 
Eigenschaft
 
Weil die G-Saite eine gewisse Stärke benötigt (sofern du keine 10er auf einer Akustik spielen willst).

Eine gleichdicke Saite ohne Umspinnung wäre einfach zu steif, um sauber zu schwingen und einen klaren Ton zu produzieren.
 
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Hat das klangliche Gründe?

Sicher nicht. Um wieder einmal Wikipedia zu zitieren:

Die dickeren Saiten besitzen einen flexiblen Kern (Seele), der mit veredelten Drähten umwickelt ist. Dadurch wird die gewünschte Dicke und Flexibilität erreicht. Normalerweise sind die Bass-Saiten (E, A, D) der Gitarre umwickelt, bei Westerngitarren zuweilen auch die g-Saite. Eine solche Umwicklung gibt es sowohl bei Nylon- und Carbonsaiten als auch bei Stahlsaiten. Die dünnen Diskant-Saiten sind - mit gelegentlicher Ausnahme der g-Saite - nicht umwickelt.
 
Super! Danke Peter :great:

Ich fands halt komisch, da ich auf E-Gitarren teilweise dieselbe Saitenstärke spiele und dort die G-Saite nicht umsponnen ist.

Edit: hab heute von 11er auf 12-53 gewechselt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Stegposition bei Akustikgitarren ist meistens für eine bestmögliche Oktavreinheit bei umwickelten G-Saiten ausgelegt. E- Gitarrenstege sind werksseitig meist für blanke G- Saiten ausgelegt, da kann man jedoch die Reiter üblicherweise selbst verstellen. Das geht bei Akustikgitarren meist nicht. :gruebel:

Alex
 
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Ursprünglich hatten Gitarristen etwa die selben Saitenstärken auf den E-Gitarren, wie auf Akustiks, das sieht man z.B. bei Stratocastern, die ein sehr hoch stehendes Polepiece für die G-Saite haben (dünner Kern -> niedrige Lautstärke, muss also durch das Polepiece kompensiert werden).

Irgendwann in den Sechzigern, glaub ich, haben E-Gitarristen die tiefe E-Saite (also eine 52er-56er) durch eine dünne Banjo-Saite (8er/9er/10er) ersetzt und es ergaben sich dann Saitensätze, wie 10-13-17-26-36-46, mit denen die Gitarristen freudig benden konnten und da sie eh ohne Probleme verstärkt wurden, mussten sie auch keine dicken Saiten aufziehen.
 
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Ursprünglich hatten Gitarristen etwa die selben Saitenstärken auf den E-Gitarren, wie auf Akustiks, das sieht man z.B. bei Stratocastern, die ein sehr hoch stehendes Polepiece für die G-Saite haben (dünner Kern -> niedrige Lautstärke, muss also durch das Polepiece kompensiert werden).

Genau: merkt man, wenn man auf eine moderne E-Gitarre einen Flatwound-Satz mit umwickelter G-Saite aufzieht. Die fällt deutlich in der Lautstärke ab. Gut, wenn man die Polepieces verstellen kann.
Ansonsten ist eine blanke G-Saite in einem dickeren Satz (11er aufwärts) ein ziemlich störrisches Ding, das klanglich (akustisch) heraussticht. Bei der PU-Abnahme ist der akustische Klang vermutlich ziemlich egal, hauptsache der Magnet kriegt Futter.
Ich denke mal, die umwickelten Saiten bei den meisten Westernsätzen haben schlicht und ergreifend klangliche und Intonations-Gründe (siehe weiter oben).
 
(dünner Kern -> niedrige Lautstärke, muss also durch das Polepiece kompensiert werden).
Der dünne Kern spielt nur eine Rolle, wenn die Saite mit nicht ferromagnetischem Material umwickelt ist. Besteht die Umwicklung (wie bei e- Gitarren üblich) aus vernickeltem Stahl, ist nicht der Durchmesser des Kerndrahts, sondern des Gesamtdurchmesser der Saite für das Magnetfeld von Bedeutung.
Bei der akustischem gitarre ist die Masse der Saite und deren Spannung von Bedeutung. Ein dickerer Kerndraht macht die Saite lediglich steifer, was natürlich auch Auswirkungen auf den Klang hat.

Das die G- saite umwickelt ist, liegt wohl daran, dass eine blanke Saite etwas länger sein müsste und bei den üblichen Durchmessern zu steif wäre.
Bei der e- Gitarre ist der Reiter einer blanken G- saite etwa so weit zurück gesetzt, wie der der A- Saite, bei dickeren Sätzen noch weiter.
 
Warum ist die G-Saite in meinem Flatwound-Nickel-Satz dann deutlich leiser und h und e knallen richtig laut heraus?

133153.jpg


Kann es sein, daß das Umwicklungsmaterial hier einfach gar nicht magnetisierbar ist? "Normaler" Edelstahl - d.h. V2A (X5CrNi18-10) wäre ja ebenfalls nicht magnetisierbar.
Ich denke die alten Strat-Polepieces zeigen, dass die Saiten früher wohl immer so waren - die Pyramids heißen sicher nicht umsonst Vintage. Das "Gold" bezieht sich übrigens auf die gelbe Umspinnung der Saiten, die Dinger sind normale Nickelsaiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum ist die G-Saite in meinem Flatwound-Nickel-Satz dann deutlich leiser und h und e knallen richtig laut heraus?
Weil Nickel nicht besonders stark ferromagnetisch ist. Bei meinen D'Addario Chromes habe ich solche Probleme dank ferromagnetischem Edelstahl nicht.
Kann es sein, daß das Umwicklungsmaterial hier einfach gar nicht magnetisierbar ist?
Nickel ist zumindest ein bisschen magnetisierbar.
"Normaler" Edelstahl - d.h. V2A (X5CrNi18-10) wäre ja ebenfalls nicht magnetisierbar.
Ich weiß nicht, welche Legierungen da zum Einsatz kommen, aber es gibt auch welche, die magnetisierbar sind.
 

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