Was bedeutet Auflösen eines Akkords bzw. eines Intervalls

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Stefan__EADGHE
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Hallo!!
Ok die Überschrift verratet alles ;) :
Was bedeutet Auflösen eines Akkords bzw. eines Intervalls

MfG,
Stefan
 
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Hi. Okay, die anderen könne dir das noch genauer beantworten, aber ich versuche es mal.

Mal ein Beispiel anhand des Leittones:
Angenommen du befindest dich in C-Dur, da wäre C-Dur die Tonika (Die Stufe I) F-Dur die Subdominante (Stufe IV) und G-Dur die Dominante (Stufe V). Wenn die Dominante nun zur Tonika schreitet (C => G) dann löst sich ein Bestimmtes Intervall - der Leitton - in ein bestimmtes Intervall der Tonika auf. Okay, wir habe die C-Dur Tonleiter CDEFGAB.
Der Leitton entspricht dabei der VII Stufe (das B), was die Terz der Dominante (G-Dur besteht aus den Tönen G-B-D) ist. Dieser Ton löst sich in den Grundton der Tonika auf. Er leitet, strebt sozusagen zwingend zu seinem Ziel.

Neben der VII Stufe gibt es noch andere Leittöne, wie z.B. der Septime der Dominante die zur Terz der Tonika strebt. Aber ich warte erstmal ab ob du das bis dahin verstanden hast und die anderen können das sicherlich noch didaktisch besser erklären.

Gruß
 
Hi. Okay, die anderen könne dir das noch genauer beantworten, aber ich versuche es mal.

Mal ein Beispiel anhand des Leittones:
Angenommen du befindest dich in C-Dur, da wäre C-Dur die Tonika (Die Stufe I) F-Dur die Subdominante (Stufe IV) und G-Dur die Dominante (Stufe V). Wenn die Dominante nun zur Tonika schreitet (C => G) dann löst sich ein Bestimmtes Intervall - der Leitton - in ein bestimmtes Intervall der Tonika auf. Okay, wir habe die C-Dur Tonleiter CDEFGAB.
Der Leitton entspricht dabei der VII Stufe (das B), was die Terz der Dominante (G-Dur besteht aus den Tönen G-B-D) ist. Dieser Ton löst sich in den Grundton der Tonika auf. Er leitet, strebt sozusagen zwingend zu seinem Ziel.

Neben der VII Stufe gibt es noch andere Leittöne, wie z.B. der Septime der Dominante die zur Terz der Tonika strebt. Aber ich warte erstmal ab ob du das bis dahin verstanden hast und die anderen können das sicherlich noch didaktisch besser erklären.

Gruß

Ok ich hab es nicht wirkich verstanden ´z.B. Wenn die Dominante nun zur Tonika schreitet (C => G) dann löst sich ein Bestimmtes Intervall - der Leitton - in ein bestimmtes Intervall der Tonika auf. da hab ich keine Ahnung was du genau meinst kannst es vielleicht noch ein bisschen genauer erklären
 
Der Satz ist so zu verstehen: der G-Dur-Akkord besteht aus den Tönen G-B-D und der C-Dur-Akkord aus den Tönen C-E-G. Der Ton B leitet zum Ton C.
 
Weder ein akkord, noch ein intervall lösen sich auf: eine dissonanz löst sich in eine konsonanz auf.
Bestes beispiel der dominant-septakkord, er hat zwei leittöne, die terz will zur quarte, die septime zur sexte.
Vorhalte lösen sich auf, indem der dissonierende ton stufenweise auf- oder abwärts zur harmonie zurückkehrt.
 
Hallo Günter, du hast natürlich recht. Dennoch eine kleine Frage zu meiner Gewissheit, weil ich es nicht ganz aus deinem Beitrag erschließen kann:

Die Betrachtungsweise das sich die Terz der Dominante in den Grundton der Tonika, sowie die Septime der Dominante in die Terz der Tonika auflöst, ist doch auch richtig, oder? EDIT: Ich beziehe mich da auf deinen zweiten Absatz mit dem Dom7.

Gruß
 
Die quarte des D7 ist grundton der tonika, die sexte des D7 ist deren terz.
Alles klar? Du liegst richtig. Hoffentlich versteht unser thread-ersteller (EAdghe klingt nach gitarre) es auch, sonst kann er nachfragen, und wir klären es am praktischen beispiel. Tschüss!
 
Hi Günter, danke für deinen Beitrag. Alles klar soweit. Ich hatte das auch schon so gedeutet, war mir aber nicht ganz sicher und wollte mich noch mal vergewissern ob beide Betrachtungen okay sind. Nun weiß ich das beide Betrachtungen das gleiche meinen, wobei deine Methode griffiger ist. Werde es also so in meinem Wortschatz übernehmen.

Gruß
 
Ich bin, was theorie anbelangt, sehr un-orthodox, und vom klavier her sieht alles anders aus als von der gitarre, aber das hatten wir schon. Übernimm lieber nichts von mir, sonst eckst du woanders damit an. Ich halte mich auch meist aus allen zahlentüfteleien heraus.
 
Ach was, Günter, "un-orthodox" ist erfrischend und kann zu neuen Denkmodellen führen. Ich lese deine Beiträge immer mit sehr großer Begeisterung, auch wenn ich bei manchen mangels Vorkenntnisse nicht folgen kann, das aber dann ein ansporn für mich ist und zum nachdenken bewegt. Mann muss auch nicht immer eine Meinung sein, um sich gut zu verstehen :) Was für mich griffig und logisch erscheint und ich erklären/begründen kann, übernehme ich dann auch (oft zusätzlich).

Z.B. ist bei deiner Betrachtung deutlicher ersichtlich, das sich die Leittöne in Halbtonschritten (auf-/abwärts) zu den betreffenden Tönen zum Zielakkord hin auflösen und eröffnet wider eine viel allgemeineres Verständnis vom Vorgang. Soll heißen, bei "Terz zur Quarte und die Septime zur Sexte" ist die Halbtonbewegung aus dem Text heraus schon ersichtlicher, als bei "Terz der Dominante zur Prime der Tonika und Septime der Dominante zur Terz der Tonika". Den der Leitton wird ja dadurch zu "einem" (naja, ihr wisst wie ich das meine), in dem der jeweilige Ton vom Anfangsakkord eine kleine Sekund über oder unter dem jeweiligen Ton des Zielakkord liegt. Man muss natürlich bei deiner Betrachtung wissen, das es zu einem neuen Zielakkord wandert (was erstmal aus deiner Formulierung nicht ersichtlich ist - es setzt also Vorwissen voraus), damit es nicht als ein Vorhalt aufgefasst wird (das kann man aber noch ergänzen). Soll heißen, das bei "Terz zur Quarte und die Septime zur Sexte" vorausgesetzt wird, das auch die anderen beteiligten Töne wandern und je nach Zielklang, gleiche Töne liegenbleiben, was bedeutet: Bei G7 (G-B-D-F) nach C-Dur (G-C-E), geht B nach C und F zum E und G als gemeinsamer Ton bliebt liegen. Wohin sich D auflöst bin ich mir nicht sicher, aber es erscheint mir D nach E als logisch. Dies Stimmführung klingt für mich auf dem Keyboard auch recht gut.

Wie dem auch sei, deine Betrachtung habe ich verinnerlicht weil ich sie sehr logisch, offensichtlicher und griffiger in der Formulierung finde. Ich könnte es jederzeit auch begründen falls ich irgendwo anecke ... die willigen werden es dann, falls sie die Augen nicht verschließen, nachvollziehen könenn.
Man könnte vielleicht in die Formulierung noch hinzufügen, das die wandernden Töne sich in einen Zielakkord auflösen müssen um deutlich auszudrücken das es sich hier nicht um Vorratsbildungen von z.B. einem Dom7, usw. handelt.

Gruß
 
D heißt bei mir: dominante, ist ein kreuz mit verschiedenen terminologien. Wir riefen uns beim fichteln immer zu: D7 oder a-moll und meinten damit den akkord. Aber T, D, SD, TP, DP, SDP bezeichnen funktionen, was den vorteil hat, dass sie in allen tonarten gelten.
Beim dominantseptakkord würde ich die quinte nach unten auflösen, damit ich keine terzverdopplung bekomme.
Bei Bach ist manchmal der ganze D7- akkord ein vorhalt: der bass ist schon auf der tonika und die anderen stimmen folgen, sehr dissonant und spannungsreich.
Alle beschreibungen sind unübersichtlich, im notenbild oder am instrument wäre es deutlicher, aber mit arbeit verbunden.
 
Das bezieht sich dann wohl auf "Wohin sich D auflöst bin ich mir nicht sicher, aber es erscheint mir D nach E als logisch.". Ich dachte das es aus dem Kontext ersichtlich ist das ich mit D den Ton D gemeint habe ... hab ja auch schließlich in den Klammern von G7 und C-Dur die Töne angegeben ... G7 (G-B-D-F) nach C-Dur (G-C-E)

EDIT: Argh, ja, nun lese ich richtig! Entschuldige bitte Günter. Nach mehrmaligen lesen des zweiten Absatzes wird es nun klarer. Die Quinte wandert also nach unten. Muss ich mal mit 4 unterschiedlichen Stimmen am Keyboard ausprobieren.

Gruß

Bei deinen Beiträgen muss man aber auch (echt) manchmal um die Ecke denken ;)
 
Ich weiß selbst nicht, ob ich eine hirnwindung oder einen sparren zuviel oder zuwenig habe, nur das humorzentrum ist ausgeprägt.
Aber wenn du etwas an meinen beiträgen nicht verstehst, frage. Es kann sein, dass ich zwei schritte voraus denke, manchmal hilft auch zweimal lesen.
 
Ist ein tonales Zentrum durch Unter- und Oberdominante gefolgt von Tonika etabliert, entstehen im folgenden Harmonieverlauf Strebewirkungen. Eigentlich sind die Strebewirkungen schon beim ersten Spielen dieser Unter-, Oberdominante und Tonika vorhanden, werden aber beim ersten Auftreten im nachhinein wahrgenommen.



Grundtonfortschreitungen erzeugen somit für sich alleine schon Strebewirkung und haben ein mehr oder weniger starkes Auflösungsbedürfnis - Plagale Fortschreitungen sind in der Regel schwächer als Authentische.



Gleichzeitig gibt es im Melodieverlauf ebenfalls Spannungsgefälle. Am offensichtlichsten sind immer die Klauseln am Schluß einer Phrase. Leittöne und Akkorderweiterungen (inkl. Septimen) sind ebenfalls sehr starke Strebetöne und treiben somit die Musik voran.



Oft gibt es Melodiefigurationen die mit diatonischen oder chromatischen Approaches nur so gespickt sind. Spannung und die darauffolgende Auflösung kann so auch innerhalb einer Harmonie stattfinden. Bei Harmoniewechsel allerdings ist der Spannungsverlauf der Melodie oft entscheidend über die Schlüßigkeit einer Akkordfortschreitung.



Auflösungsbedürfnis können auch einzelne Akkorde in sich selbst haben. Ein MA7 Akkord z.B., auch wenn er oft als Schlußakkord benutzt wird, beinnhaltet immer noch eine Restspannung die von der MA7 ausgeht. Ob diese dann aufgelöst wird entscheidet schlußendlich der Improvisator/Komponist.



Ein spannendes Thema!



CIAO
CUDO
 

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