Was erwartet ihr von einem Übungs-(Röhren-)Verstärker?

  • Ersteller winterd
  • Erstellt am
Wenn ich nicht gerade meinen Kemper benutze ist es bei mir gerade der kleine Vox Lil Night Train mit seinen 2 Watt. Klingt auch leise toll, die kleine 110er Box bringt zu Hause noch schön etwas Schmutz in den Klang und er hat einen Head-Phone / Line-Out für Nachts (zum Aufnehmen lege ich aber lieber ein einfaches Mikrofon vor dem Amp, klingt doch um einiges besser) und einfach einen tollen Klang.

Wieso braucht man denn gerade bei Amps mit wenigen Watt überhaupt einen Power-Soak? Für mich ist ein Soak eine reine Notlösung, da ziehe ich lieber Amps mit guter Schaltung vor, also einem Master-Volume vor der Endstufe vor. Endstufenzerre (wird meiner Meinung nach eh meist überschätzt und ist eher so etwas wie ein Mythos) und dann 0,1 Watt davon auf den Lautsprecher zu schicken und mit dem Rest die Wohnung zu heizen ist schon etwas crazy, rein neutral betrachtet. Der Harley Benton / Golden Tone VT30 ist beispielsweise so ein gut konzipierter Amp, obwohl er laut genug für den Proberaum ist lässt er sich dank 2x Kanal Volume, 1x Kanal Gain und noch zusätzlich 1x Master-Volume super einfach zu Hause leise spielen.
 
(wird meiner Meinung nach eh meist überschätzt und ist eher so etwas wie ein Mythos)

Ist halt ne Frage des Stils. Ein Mythos ist die Zerre der Endstufe wohl eher nicht, es klingt halt definitiv anders als eine übersteuernde Vorstufe und für manche Genres/Sounds ist das ja doch recht hilfreich.

Auf der anderen Seite werden allerdings, trotz der übersteuerten Endstufe, die Speaker mit 0.1-1Watt kaum gefordert und das macht für mich gerade den Reiz des oben angesprochenen Sounds aus.
 
Ja, da stimmt ich dir zu, mit Mythos meinte ich halt die Einstellung, dass das immer das Nonplusultra sei und man es immer haben müsste. Gerade bei einem kleinen <5 Watt Wohnzimmer-Amp sehe ich wenig Nutzen bei. Ganz im Gegenteil kann man damit auch viel am Sound kaputt machen. Aber das Thema ist für diesen Thread höchstens nebenbei relevant.
 

M.W. ein ganz enger Verwandter des Epi Valve Junior. Und so häßlich wie das Blechkisterl ist, lädt es doch zum Bau eines schöneren Gehäuses ein (und zum modden).

Als Amp zuhause würde ich sogar meinen Großen verwenden: ein Mywatt 200 klingt auch bei geringer Leistung klasse.
 
ENGL Gigmaster 310 Combo hat so ziemlich alles was hier genannt wurde, einschließlich Powersoak 15/5/1 welcher ganz hervorragend funktioniert. Es fehlt lediglich der Kopfhörerausgang.
 
Ein Wohnzimmer Amp muss für mich auch leise gut klingen, sensibel einstellbar sein, flexibel damit man Ideen auch gut umsetzen kann, einen guten Clean Ton haben und sich mit Pedalen gut vertragen. Ich spiele den Night Train 15h daheim im Wohnzimmer und einen AC4 TV mit der Night Train 12er Box. Den Night Train kann man super daheim spielen, auch wenn der 15 Watt hat. Ich benutze ihn wegen seinem Clean Ton und hab da auch meine Pedale dran, den AC4 nutze ich für den "Vintage Sound".

Es muss nicht immer ein <5Watt Verstärker für daheim sein. Der mein 15 Watt macht mit der 16 Ohm Box seine Arbeit genau so gut wie mein 4 Watt an selbiger. Beim Blues jr. ists so, dass der in der Standard Version mehr Dampf benötigt bis er richtig klingt als die Tweet Version mit dem Jensen Speaker... Kommt viel auf den Lautsprecher an.

Ich bin der Meinung: Wenn der Speaker passt, dass man dann sehr wohl gute Sounds rausholen kann ohne größere Abstriche machen zu müssen. Es bringt nichts sich einen Speaker zu holen der ein Haufen Futter benötigt bis er richtig klingt (und ich glaube genau da haperts bei den meisten). Und es bringt mir auch nichts (egal wie viel Watt der Verstärker hat) wenn ich den in ner Mietswohnung ewig weit aufreißen muss um den Sound zu bekommen den ich haben will. Für solche Fälle finde ich die kleinen echt praktisch. Ich finde kleine Verstärker nicht schlechter als große Verstärker. Wer z.B. den Lil Night Train kennt und den mal an verschiedenen Boxen ausprobiert hat, der weiß was ich meine. Das kleine Ding macht für meinen Geschmackt einen Sound an den viele große nicht ran kommen, bei moderater Lautstärke. Und für jemanden der mit viel Enstufen-Röhrensättigung spielen möchte ist ein 5 Watt Verstärker (mit Abstrichen bei den Reserven) auch für Gigs im kleinen Rahmen eine gute Wahl (sofern es nicht Clean sein soll). Dem wird es nichts bringen wenn er sich ein 100 Watt Head kauft das erst sehr spät in die Endstufenzerre fährt... Wenn man ein wenig sucht und nicht wild und nach technischen Daten was übers Internet bestellt, dann findet man was man braucht.
 

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