1.: Der NE5532 ist in diesem Beispiel vielleicht gut, aber kein Allheilmittel. Wenn du die Verzerrung in der Gegenkopplung mit antiparallen Dioden erzeugst, wird es wahrscheinlich aufgrund dessen Slew-Rate nicht so dolle klingen. Daher ist ein TL072 am Vergnüglichsten. Ihm ist zudem einfach ein falscher Ruf beschert. Genauso wie Endstufen mit einem TDA7293...
Der 5532 hat eine Slew-Rate von 9V/µs und der TL72 eine von 5 - 13V/µs, je nach Typ, A-B etc., interessant ist das bei voller Aussteuerung, hoher Betriebsspannung und Frequenz, in unserem Fall also eher nicht, aber ich lasse mich da gerne belehren. Gegen den TL7x habe ich nichts, aber 18nV/√Hz gegenüber 5nV//√Hz beim 5532 zeigen auf etwas mehr an Rauschfähigkeit, drei vier dieser Teile hintereinander hört man dann schon, gerade jemand wie du der noch ein sehr gutes Gehör hat freut sich da...
2: Es ist kein Wunder bei deiner Gitte, dass du nur 8kHz raus bekommst. Normal sollten 12kHz mit den harmonischen drin sein. Aber es bleibt immer noch NF.
An der Gitarre liegt das wohl nicht, schau dir den Frequenzgang eines Gitarrenspeakers an, ein Celestion G12-65 z.B. bringt bei 5k ca. 100db/W und bei 8k noch 80db, bei 12k schon 70db, wenn man die Harmonischen bis 12k und sogar noch darüber hört, und das auch noch laut, dann ist das wirklich keine Sahne mehr sondern kreisch/igitt... bei einer Akustischen ist das natürlich anders, dort ist schon mehr Richtung Hi/Fi angesagt.
Eine Frage: Schonmal etwas schickeres gespielt? Verarbeitet sind die Teile mitlerweile super, nur leider sind die Materialen einfach sehr weich. Mir ist damals eine neue Welt geöffnet worden, als ich von meiner Yamaha Pacifica 112 zu meiner ersten Selbstgebauten umgestiegen bin.
Da hatte ich mal eine schwarze Paula aus den 60ern, schwer wie Blei das Teil, war die beste die ich im Leben hatte, die habe ich verkauft weil sie mir zu wertvoll war, würde ich heute sofort wieder tun. Für mich ist nur wichtig dass die Gitarre einen guten Hals und ein anständiges Griffbrett hat, Bundstäbchen kann ich mir selbst feilen und polieren, falls notwendig, die PUs köchele ich eine Nacht lang in Wachs, dann kommt ein Impedanzwandler und ein C-Switch rein, für Probe und Bühne reicht das allemal. Nur fürs Studio leihe ich mir etwas Gutes, das hört man schließlich öfter mal an...
Gruß,
J.R.