Was für Mikros benutzen die Fernseh-Kameraleute?

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Hallo,

vielleicht wißt Ihr das ja.
Wenn das Fernsehen Mitschnitte von Konzerten macht, was für Mikros benutzen die so?
Meist hört sich das ja richtig professionell an, ist stimmig und gut ausgesteuert.
Mich interessieren hauptsächlich die verwendeten Mikros für Klassik-Konzerte mit Gesang und was die so kosten.
 
Eigenschaft
 
@Basselch das ist glaube ich eher dein Fachgebiet, stop mich wenn ich Unsinn rede.

Hmmm ... "it depends". Ich gehe davon aus, dass als Hauptmikrophon 2 Kleinmembrankondensatormikros in gängiger Stereoanordnung (z.B. OTRF, sieht aus wie ein "V") den Saalklang abbilden. Zusätzlich wird wohl noch dezent mit Einzelmikrophonen, ebenfalls Kleinmembrankondensatoren gearbeitet, vor allem vor den Sängern. Gelegentlich sieht man auch über dem Orchester Mikros von der Decke hängen, um einzelne Orchestersektionen besser zu erfassen.
Die verwendeten Marken dürfte Neumann und Konsorten sein. Kostenpunkt ca 1200€ aufwärts für das Stereopaar, z.B. Neumann KM184.
Meist hört sich das ja richtig professionell an, ist stimmig und gut ausgesteuert.
Das liegt natürlich nicht nur an den Mikrophonen, sondern auch an deren Aufstellung, der Saalakustik, dem Mischerequipment und nicht zuletzt der Versiertheit des Toningenieurs.

EDIT:
Um noch direkt auf den Titel Bezug zu nehmen: die Kameraleute sind nur für's Bild und ggf den "Reportage-Ton" zuständig. Der Konzert-Ton wird von einer anderen Crew gemacht.
 
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Ich meinte vor allem die Kurzreportagen, da kommt schonmal ein einziger Kameramann raus und nimmt was auf. Ist zumindest beim WDR so. Da ist dann direkt auf der Kamera ein Mikro.
 
Ah, OK. Keine Ahnung :nix:
 
@Basselch das ist glaube ich eher dein Fachgebiet, stop mich wenn ich Unsinn rede.

Ich würde / werde es auch verschieben. Denn TV-Produktionsequipment ist nun wirklich nichts, was sich Sänger zulegen.

Meist hört sich das ja richtig professionell an, ist stimmig und gut ausgesteuert.

Du musst unterscheiden zw. Reportage-Equipment und dem, wo die Sänger reinsingen - das tun sie bei Konzertmitschitten ja trotzdem. Letzteres ist Veranstaltungsequipment, wie drowo schon sagt.
 
Hallo, Silvieann,

Mich interessieren hauptsächlich die verwendeten Mikros für Klassik-Konzerte mit Gesang und was die so kosten.

...gerne verwendet: Kleinmembraner, weil die so klein sind (ich weiß, der war flach... ;) ) - die stehen dann oft auf speziellen Schwanenhalsstativen, in denen die Kabel gleich mitlaufen, so daß man wirklich nur das ganz schmale Stativ plus winzigem Mic hat. Soweit die Solistenstützen bzw. Orchesterstützen... Hauptmikrofonierung ist wegen des besseren Bildes oft "geflogen", hängt also oben drüber und braucht kein dickes Hauptstativ. Auch Grenzflächen könnten je nachdem zum Einsatz kommen...

Üblicherweise sind das Sachen von Schoeps und Neumann, Milab hab' ich auch schon gesehen. Und Sennheiser natürlich auch, da gibt's auch schon digitale Technologien. Preis? Autsch-Zeit... für ein Pärchen Schoeps in bestmöglicher Zusammenstellung von Verstärkerteil und Kapsel plus entsprechenden Stativen kaufen sich manche, überspitzt gesagt, einen Gebrauchtwagen.

Viele Grüße
Klaus

Edit: Vergessen: Wenn nur ein Kameramann zu sehen ist, weiß man dennoch nicht, ob nicht Leute da sind, die den Ton mit einem tragbaren Mikrofongalgen fangen, der nicht im Bild ist. Ansonsten dürften das auf den Kameras Richtrohre sein, die genau in Blickrichtung der Kamera sehr empfindlich sind, seitliche Geräusche aber sehr gut ausblenden.
 
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BTW: Ich war vor Jahren mal kurz mit einer Kamerassistentin des NDR liiert. Da haben die den Ton gemacht.
 
Ich habe auch schon da und dort einfach Funkmiros gesehen, die an sich von dem Reporter benutz werden oder auch das was auf der Kamera ist. Wenn die wirklich guten Ton haben wollen, dann fragen sie mich um die Mischpultsumme;-) Scherz beiseite. Die haben meist wirklich das ganz gute Zeug mit. Manchmal ist es einem nach Weinen, wenn man das sieht.:weep:
 
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Bei freien Reportagen sind das in der Regel Richtrohrmikrofone, welche auf der Kamera montiert sind oder auf einer Mikrofonangel. Der Reporter selbst hat meist noch ein Lavalier. Bei Aussenaufnahmen mit entsprechenden Puscheln.

Bei Konzerten wird oftmals das ganze direkt an der Quelle gesplittet, so dass Aufnahme/Sendeton gänzlich unabhängig vom Liveton ist, was auch Sinn macht. Je nach Gegebenheit und Aufwand kommen dann noch weitere Aufnahmequellen dazu, welche entsprechend ihrers Einsatzes oder der Raumakutsitik geschuldet aufgestellt und bearbeitet werden.
Eingesetzt werden hier wie schon geschrieben Kleinmembraner aus den Hausen Schoeps, Neumann, Microtech Gefell, Sennheiser. Oftmals sind und werden diese Mikros speziell noch modofiziert, also seltenst etwas von der Stange.

Bei Klassikkonzerten kommt in 90% der Fälle Schoeps zum Einsatz. Egal ob nun Kleinmembran oder Großmembran. Neumann evtl. noch, aber das war es dann auch schon. So zumindest meine Vermutung basierend auf dem was ich schon gesehen habe.
 
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Ich hab jetzt mal Tante Google bemüht, was für Mikros für die GH5 in Frage kämen:
- zum einen mit Mini-Klinke
- oder auch mit XLR-Anschluß über einen entsprechenden Adapter.

Das lohnt sich dann aber auch nur, wenn die Qualität tatsächlich besser ist als mit dem eingebauten Mikro.

Ins Auge gefaßt hab ich jetzt für meine Cam das Sennheiser MKE400.
Bei einem gerade angeschauten Test (https://www.fotoworkshop-stuttgart....on-fuer-systemkameras-und-spiegelreflex-dslr/) haben mich die Rode-Mikros nicht überzeugt. Aber da wurde auch kein Gesang aufgenommen.
Ich werde mir aber noch ein paar Tests durchlesen, gegebenenfalls auch mal bei Thomann anrufen oder beim Musicstore vorbeischauen. Zur Not muss es auch gar kein Mikro sein, man kann ja zum Video auch 'fremden' Ton mischen, nur bin ich da mit meinen bisherigen Aufnahmeergebnissen auch nicht zufrieden.
Früher gab es wohl auch mal Tontechnik als Studiengang ...
Und:
Hätte ich den Kameramann vom WDR mal letztens gefragt, ich Dussel ... zu spät.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die haben meist wirklich das ganz gute Zeug mit.
Was ist das denn genau?

Hab mir jetzt Mikros von Schoeps, Neumann und Sennheiser angeschaut.
Enorme preisliche Unterschiede. Man kann da also echt viel Geld lassen.

Meine Frage wäre dann natürlich auch, wenn ich sowas in meine Kamera stecke, macht die mit ihrem eingebauten wasauchimmer den Ton dann vielleicht wieder kaputt?
Ganz gut gefallen würde mir das Neumann KM184 Bundle Stereo Set, z.B. - aber würde es das dann sein?
Es gab doch irgendwo auch schonmal ne Empfehlung von günstigeren Kleinmembran-Mikros, komme ich jetzt allerdings nicht mehr drauf ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe recht oft Kamerateams zu Konzerten im Haus, die bekommen meist einen Mono-PA Mitschnitt und stellen noch 1-2 Stützen auf - eigentlich immer Schoeps. Die Funksender sind meistens Sennheiser oder Beyerdynamic.
 
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Hallo, Silvieann,

Kleinmembran-Kondensatoren bekommst Du gar nicht an eine Kamera, ohne irgendwas dazwischenzuschalten, das Dir Phantomspeisung und die Adaptierung auf eine Miniklinke liefert... ich erziele recht gute Ergebnisse mit der Kombi Canon EOS600D plus aufgesetztem Rode Stereo-Videomic pro, hier ein Bild des aktuellen (ich hab' den Vorgänger):



Will ich wirklich guten Ton, dann nehme ich separat über Interface auf (Neumann KM184, Line Audio CM3, Oktava MK012...) und lege die Audiospur nachher ans Video an.
Ggfs. käme auch noch ein Tascam DR600 oder DR700 für Dich infrage...

Viele Grüße
Klaus
 
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Meiner Meinung nach ist ein Stereopäärchen Kleimmembraner auf eine Hobby/Semi Kamera sinnfrei. Selbst bei einer Profikamera macht das keinen Sinn, sofern direkt aufmontiert. Da ist ein Richtrohr deutlich besser und bei Sprache braucht es wirklich kein Stereobild.
Auch muss man sich darüber im klaren sein, dass solche Mikros Phantompower bzw. eine Batteriespeisung benötigen. Wenn die Kamera eine solche Speisung nicht hergibt, ist ein externes Speisegerät notwendig. Und selbst wenn die Kamera eine Speisung hergibt, heißt das noch lange nicht, dass es auch funktioniert. Kleinmembraner ala KM184 brauchen schon ein bisschen Saft bzw. eine entsprechende Speisespannung. Die billig Elektrets, die normalerweise hier verwendet werden. begnügen sich auch mit weniger.

Wir wissen jetzt nicht was du da für eine Kamera hast. Je nach Gerät kann es schon zu klangeinbusen führen, jedoch wird in der Regel immer das aufgenommen, was die Quelle maximal leisten kann. Also wenn die Quelle (das Mikrofon) gut ist, dann sollte auch die Aufnahme gut sein.

man kann ja zum Video auch 'fremden' Ton mischen, nur bin ich da mit meinen bisherigen Aufnahmeergebnissen auch nicht zufrieden.
In wie fern?
Falls man das nicht synchron bekommt, was oftmals der Fall ist, sollte man unbedingt über SMPTE nachdenken.
 
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Eine einfache Möglichkeit ist ein Richtmikrofon auf der Kamera. Das vorgeschlagene MKE400 ist ein Einsteigermodell, deutlich bessere Qualität bietet das MKE600.
https://www.thomann.de/de/sennheiser_mke_600.htm?ref=search_prv_2

Es hat deutlich bessere Richtwirkung und bessere Tonqualität gegenüber dem getesteten Rode.
Das MKE600 hat darüberhinaus eine Kontrolle der Batteriespannung.
Das MKE600 kann mit Batterie oder Phantomspannung betrieben werden, das MKE400 nur Batteriebetrieb.
MKE600 hat einen XLR Stecker, es gibt einen Adapter für Miniklinke 3.5mm: https://www.thomann.de/de/sennheiser_ka_600.htm
Es gibt auch andere Adapter von diversen Firmen zu kaufen, manche funktionieren, andere nicht.

Als Stereoanordnung gibt es das MKE440, quasi 2 MKE600 in einem gemeinsamen Gehäuse, nur Batteriebetrieb und Anschluss über 3.5mm Stereoklinke:
https://www.thomann.de/de/search_dir.html?sw=mke440&smcs=0bf25f_3448

Lösungen wie Drahtlosstrecke sind schön wenn nur 1 Sprecher da ist und dieser sich evtl. auch noch von der Kamera weg bewegt. Ein Interview mit z.B. 2 Teilnehmern geht damit aber nicht. Ich weiß nicht für was das Mikro eingesetz werden soll.
 
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ein Tascam DR600 oder DR700
Hab mir jetzt gerade Tascam DR 680 Mk II und Zoom F8 angeschaut. Tascam DR600 und DR700 find ich nicht. Was können die denn? Ich vermute mal, da ich in der Regel kein Line-In brauche, sollten alle Spuren auch durch Mics aufgenommen werden können, oder?
Bei thomann bekommt man da ganz schnell ganz viele geöffnete Fenster ... hab mir jetzt ma eine Merkliste angelegt. Richtig praktisch. Damit mein Computer nicht immer überfordert wird ...

Ach so, ich hab ja ein Zoom H4n. Da kann ich durchaus 2 Mics anschließen, aber da ist dann auch Schluß. Die zwei internen Mics kann man gleichzeitig verwenden.
 
OT Ja die Thomann Seite zickt ganz schön rum. Liegt wohl an den vielen Trackern die mit hochgeladen (bei mir gesperrt) werden. Die Seite ist bei mir noch nicht blockiert, aber dicht davor (wie z.B. Focus online)
 

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