Was haltet Ihr von Klavierprüfungen?

Armani42
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Hi,

mich würde mal interessieren, was Ihr so von Prüfungen wie ABRSM etc. haltet?
Sinnvoll oder eher überbewertet?

Lg
 
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Kommt auf die individuellen Ziele an.

Wenn du dich strukturiert weiterentwickeln und deinen Fortschritt dabei mit anderen vergleichen willst, dann geben dir standartisierte Tests sicher eine gute Auskunft und das führende Institut für Musikprüfungen hat sicherlich seine Berechtigung. Vielleicht sind die Ergebnisse auch wichtig für den Lebenslauf bzw. für gewisse weitere Ausbildungen nötig (da weiss ich zu wenig dazu).

Wenn du „nur“ als Hobby schön Klavierspielen, also Musizieren, willst, dann bringen dir die Prüfungen kaum etwas. Sind höchstens Mittel zum Zweck. Musst schliesslich niemandem was beweisen, kannst stattdessen deine Fertigkeiten an deinen Lieblingsstücken messen oder deine Fortschritte von deinem Klavierlehrer ganz individuell beurteilen lassen.
 
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Im angelsächsichen Raum (dort kommt ABRSM schließlich her) sind diese Prüfungen durchaus verbreitet. Da ist aber auch das ganze Musikschulsystem, so es eines gibt darauf ausgerichtet. Hier in DE sind "Prüfungen" eher unüblich, kenne ich nur aus dem Bereich Blasmusik / Blasorchester und dann mit den dazugehörigen Kursen / Theorieeinheiten. Wenn es dir um die Vorspielsituation geht, frag deinen Lehrer, ob er sowas gelegentlich organisiert.
 
mich würde mal interessieren, was Ihr so von Prüfungen wie ABRSM etc. haltet?
Nix! :evil:



In künstlerischen Dingen finde ich es besser, wenn jeder seine Fähigkeiten individuell entwickelt. Standardisierte Prüfungen vereinheitlichen zu sehr, darunter leidet die Vielfalt.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Gut da habt ihr schon Recht, wollte auch so Prüfungen nicht machen, frage nur rein aus Interesse.

Allerdings finde ich den RCM Syllabus ganz gut, um den Schwierigkeitsgrad mancher Stücke einzuordnen.

Beste Grüße,
Tobi
 
Ich finde diese Prüfungen ganz interessant, um sich eigene Leitfäden zu setzen oder so, wenn man motiviert ist.

Oder wie du meinst um den Schwierigkeitsgrad einzuordnen, da ist das mit dem RCM Dings zb. echt was hilfreiches.

Ich würde aber nicht wirklich gerne solche Prüfungen ablegen müssen. Klassik ist teilweise irgendwie sehr auf Prüfungen und besonders Wettbewerben fixiert, find ich nicht 100% gut.
 
Für manche Leute mag das als äußeres Ziel und externe Bestätigung passen oder gar zur Motivation taugen. Ich nehme aber an, dass die meisten Leute die Musik selbst als Ziel sehen.
 
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Ja wie gesagt als Syllabus okay, aber ich hätte jetzt keine Lust für solche Prüfungen zu lernen, weil da eben auch manche Sachen dabei sind, die ich jetzt nicht soo
toll finde :D
 
Als ich noch Gitarre gelernt habe habe ich lange nach einem festen Lernplan gesucht, der einem irgendwie etwas Halt gibt. Irgendwann wollte ich halt doch wissen, wie weit ich bin und wo ich stehe, vor allem als ich mir nach einigen Jahren Unterricht die Frage gestellt habe, was ich denn überhaupt alles kann, was nicht, und ich so im Zeitrahmen verglichen mit anderen Schülern lege. Das hat mir einfach gefehlt, und das hat auch nichts mit Kunst zu tun oder mit posen wollen, sondern einfach damit irgendwelche Meilensteine zu haben, die einem Halt und eine zeitliche Einordnung geben. Ich habe mir dann auch englische Unterlagen der RSL Rock School für Gitare gekauft und mich für die erste Prüfung angemeldet. Abgelegt habe ich dann zwar nicht, aber anhand der Hefte zu Lernen fand ich schon sehr schön: Bisschen Theorie (Tonleitern), bisschen Improvisation und Gehörtrainung, aber vor allem viele "echte" Lieder wahlweise mit oder ohne Backingtrack. Das fand ich schon einen sehr schönen Lernplan, der einem jahrelang Halt gibt und der einen eben motiviert, weiter zu lernen.

Jetzt lerne ich mit einem Lehrer Klavier, in diesem Bereich finde ich so etwas wie bei der Gitarre nicht so wichtig wie dort. Hier geben einem die Stücke selbst schon viel Halt, da sie recht objektiv in ihrer Schwierigkeit einzuordnen sind (und die Stufe einfach zu recherchiere ist, beispielsweise bei Henle) und einem dies schon viel Halt gibt.

Generell finde ich aber definitiv nichts schlechtes daran, einen Lernpfad vorzugeben, an dem man sich orientieren kann. Einen Lehrer in Deutschland, der sich an so einem Plan orientiert, habe ich bisher allerdings noch nicht gefunden, für mich wäre schon ein sehr schöne Kombination.
 
Naja, ich habe meinem Lehrer vor den Sommerferien meine ganzen Hefte mitgebracht und er hat dann reingeschaut und gesagt, was okay ist und was zu schwer :D
So habe ich auch einen guten Leitfaden :)
 
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Jetzt lerne ich mit einem Lehrer Klavier, in diesem Bereich finde ich so etwas wie bei der Gitarre nicht so wichtig wie dort. Hier geben einem die Stücke selbst schon viel Halt, da sie recht objektiv in ihrer Schwierigkeit einzuordnen sind (und die Stufe einfach zu recherchiere ist, beispielsweise bei Henle) und einem dies schon viel Halt gibt.
Hä? :gruebel:

Weil du ein anderes Instrument spielst sind die Stücke "strukturierter"?
Warum sollten Stücke für die Gitarre weniger Struktur aufweisen als für Klavier?

Mal ehrlich.... Liegt es nicht vielleicht eher an dem Lehrer? ;)

Ich hatte lange Zeit an beiden Instrumenten Unterricht und ich hab eine viel zu lange Zeit versucht mir die Gitarre selbst beizubringen.

Wirklich Struktur hat nicht Stück oder Instrument gebracht sondern der Unterricht mit meinen Lehrer/in.

Von "normalen" Wettbewerb (irgendwer meinte das wir klassischen Musiker das zu intensiv machen aber die Lösung ist: "juckt dich das nicht, geh nicht hin") mal abgesehen ist dieser ganze Unsinn von wegen "Schwierigkeit einschätzen" oder "Niveau plan" nur deshalb erfolgreich, weil er den Menschen die Möglichkeit bietet sich einzuordnen.

Im schlimmsten Fall noch um sein Ego anderen gegenüber zu erhöhen ("Ich hab mehr recht weil ich level 7 Stücke spiele und du nur Level 5":rolleyes:).

Klar verstehe ich, was daran verlockend ist :
Du bekommst einen Roten Faden, an dem Du Deine Fortschritte irgendwie messen kannst.
Außerdem hast Du so ein "was muss ich tun um besser zu werden" Gefühl und mögliche Steigerungen immer im Blick.


Die Wahrheit : Man kann auch Beethovens "Appassionata" oder Bohlens "Cerry, Cerry Lady" extrem schlecht spielen.
(Wer hätte gedacht, die beiden jemals in einem Satz zu finden? :D).

Was nützt dir dann das Henle die Appassionata als 8 angibt (oder 14?23?42? Ich hab keine Ahnung) wenn sie mies klingt?

Ist ja toll das du mit einer wackeligen Version des C Dur Präludium einen Test bestanden hast und nun auf das nächste Musiker Level aufsteigen wirst.
Die Katze von Baum lockst du damit aber nicht.

Übrigens, wenn das Klavier spielen dich richtig erwischt denkst du eh nicht mehr in Formen wie "noch 2 Jahre dann level 500" oder "ich springe nun von Henle 4 auf Henle 6".
Ich planen in der Nähe meines Klavier zu sterben, bestenfalls in 40-50 Jahren und bis dahin hab ich fast alles schon mal gespielt ohne mir über Niveau und Schwierigkeitsgrad gedanken gemacht zu haben.

Natürlich ist eine Beethoven Sonate nicht mit "klavier spielen, mein schönstes Hobby" zu vergleichen und setzt ganz andere Kenntnisse und Fähigkeiten voraus.
Aber Hack schmeckt halt auch nicht nach Marmelade, weil es zwei verschiedene Dinge sind. :D


Übrigens, kann man sich in Noten auch schwer tauschen.
Letzten Mittwoch im Unterricht eine neue Etüde besprochen, 4 Seiten die echt kompliziert aussahen...... Ich hab die mehr oder weniger flüssig von Blatt gespielt und fand es zu leicht.
Für die Aussage bekam ich ein Schubert Stück hin gelegt, nur viertel und achten, alles sah so schön geordnet aus.... Und ich hab überhaupt nichts gerafft :tongue:
 
Ich habe gar nichts über die Struktur von Stücken geschrieben, keine Ahnung was du damit meinst.

Gerade bei E-Gitarre ist die Welt gerade für Lerndene meinem Empfinden nach noch einmal deutlich komplexer bzw. vielfältiger oder auch unübersichtlicher, was das Lernen angeht. Ich mag auf dem Klavier klassische Musik, also muss ich erst mal "nur" Etüden Stücke aus diesem Bereich finden und auswählen, die ich schaffen kann. Bei der E-Gitarre muss ich mich beispielswiese dann auch mit extrem unterschiedlichen Sounds beschäftigen (oder erst mal wissen, was ich überhaupt mag und spielen möchte), unzähligen Effekten, Spieltechniken etc. Das meinte ich damit, ist halt mein persönlicher Eindruck, aber lassen wirs damit gut sein, das weicht ja doch ziemlich vom Kernthema hier ab.

Du interpretierst auch arg viel in eine Schwierigkeitsangabe hinein, sie dient doch nur dazu, einem eine Auswahl aus den fast unendlich vielen Noten und Stücken zu ermöglichen, in der man sich sonst schnell verliert. Ein Kurs mit Prüfungen ist dann eben die höhere Stufe davon, das ist doch auch nichts anderes als das, was jede Schule und Hochschule macht (und Musikhochschule doch auch): Aufeinander aufbauende Semester mit einem bestimmten Stoff, die jeweils mit Prüfungen abschließen. Natürlich ist so eine Schwierigkeitsangabe immer nur eine Annäherung und man kann alles schlecht spielen, wenn man das will. Das spricht aber nicht gegen die grundsätzliche Nützlichkeit.
 
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Gerade bei E-Gitarre ist die Welt gerade für Lerndene meinem Empfinden nach noch einmal deutlich komplexer bzw. vielfältiger oder auch unübersichtlicher, was das Lernen angeht. Ich mag auf dem Klavier klassische Musik, also muss ich erst mal "nur" Etüden Stücke aus diesem Bereich finden und auswählen, die ich schaffen kann. Bei der E-Gitarre muss ich mich beispielswiese dann auch mit extrem unterschiedlichen Sounds beschäftigen (oder erst mal wissen, was ich überhaupt mag und spielen möchte), unzähligen Effekten, Spieltechniken etc. Das meinte ich damit, ist halt mein persönlicher Eindruck, aber lassen wirs damit gut sein, das weicht ja doch ziemlich vom Kernthema hier ab.

Ok da muss ich widersprechen.
Ist doch eig echt super strukturiert bei E Gitarre.

1) Offene Akkorde + Songs mit offenen Akkorden
2) Barré Griffe
1+2) Rhythmen und Zupfen / Gebrochene Akkorde
3) Powerchords
4) Solotechniken, wie Vibrato, alternate Picking etc.
5) Evtl. Tapping / Sweeping, String Skipping

Ich finde bei der E Gitarre lernt man viel mehr reine Technik, als zu covern, zumindest habe ich so gelernt.
 
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Ich habe gar nichts über die Struktur von Stücken geschrieben, keine Ahnung was du damit meins
Ich meine deine Aussage :
Hier geben einem die Stücke selbst schon viel Halt, da sie recht objektiv in ihrer Schwierigkeit einzuordnen sind
Das sind sie an der Gitarre auch, egal ob klassisch oder Rock /Metall /Techno.
Vielleicht fehlt dir die Fähigkeit dazu (mir auch) aber das ist genauso einfach zu ordnen, wie es mein Vorposten getan hat.

Es liegt also nicht an den Stücken.
Könnte also am Instrument liegen, aber egal ob Klavier, Klarinette, Geige, Gitarre, oder DJ Turntables.... An jedem muss man sich zurecht finden, an jedem geht am Ende mehr als am Anfang und jedes stellt seinen Spieler vor (okay, teils individuelle) Herausforderungen.

Ergo, könntest du das was dir halt gibt und an dem du dich orientieren kannst vielleicht doch eher der Lehrer sein :great:

Denn so wie sich das liest, hattest du an der Gitarre keinen Lehrer oder einen weniger guten.

Ich hab erst Autodidakt mit der Gitarre angefangen, daher kennen ich den Wunsch nach einem "roten Faden" (einen Lehrplan der dich zun Ziel führt).
Hatte aber auch Jahre Unterricht genossen, wobei ich dann den roten Faden gefunden habe. Allerdings war es kein Lehrplan welcher mich bis zum Ziel begleitet hat, sondern meine unglaublich gute Lehrerin.
Meine "Erfolge" waren ihre Leistung, ihre Erfahrungen und ihr Plan.

Bei der E-Gitarre muss ich mich beispielswiese dann auch mit extrem unterschiedlichen Sounds beschäftigen
Auf einen Effekt treten oder am Verstärker drehen ist nicht das arbeiten an Sound.
Klar klingt es anders, wenn ich ein Fuzz rein drücke oder die Verzerrung dicker drehe aber damit arbeite ich nicht an Sound.

Auch ohne Pedale kann ich am Klavier den Klang bis zu einem bestimmten Punkt Formen, durch meine Finger- nicht durch mechanische Technik. :)
Ich würde behaupten das ich an der klassischen Gitarre den Ton besser als am Klavier Formen kann, was wohl am direkten Kontakt zur Saite liegen wird aber dennoch ist das am Klavier schon möglich den Klang zu Formen.

Du interpretierst auch arg viel in eine Schwierigkeitsangabe hinein, sie dient doch nur dazu, einem eine Auswahl aus den fast unendlich vielen Noten und Stücken zu ermöglichen

Ja das kann wirklich sein und natürlich profitiere ich auch von dem System, auch wenn ich es nicht aktiv nutze, weil ja mein Lehrer die Stücke auch irgendwo nach Schwierigkeit Niveau auswählt.
Sonst hätten wir ja einfach nur einer Beethoven Sonate anfangen könnten oder einer vierstimmigen Bach Fuge.Jetzt n,ach 4 Jahren wären wir durch und ich ein ziemlich geiler Pianist.

Nur der Schwierigkeitsgrad jedoch ist nicht das einzige Auswahl Kriterium.
Vieles was ich bis heute gespielt habe , Ziele eher darauf ab ein bestimmtes Muster oder bestimmte Bewegungen zu verinnerlichen,
Um musikalische Zusammenhänge zu erkennen und manches hab ich wohl auch nur spielen müssen weil es so schön ist das man es unbedingt spielen muss :)
 
Auch ohne Pedale kann ich am Klavier den Klang bis zu einem bestimmten Punkt Formen, durch meine Finger- nicht durch mechanische Technik. :)
Ich würde behaupten das ich an der klassischen Gitarre den Ton besser als am Klavier Formen kann, was wohl am direkten Kontakt zur Saite liegen wird aber dennoch ist das am Klavier schon möglich den Klang zu Formen.


Ja, an der Gitarre ists eben echt der Volume Poti, den man runterdreht und dann hat man schon nen anderen Sound und natürlich auch die Härte des Anschlags kommt auch noch dazu.

Wobei ich beim Klavier das Gefühl habe, dass es vieeel mehr Möglichkeiten gibt, den Ton zu formen. Alleine schon, ob man Finger, Arm oder Handgelenk Staccato spielt, oder ob man das Armgewicht nach unten fallen lässt,
oder ob man den Arm hoch schiebt und somit den Ton anschlägt, ob man mit flacheren Fingern spielt usw usw., echt Wahnsinn, was eine Wissenschaft für sich das Klavier schon ist.
 
Ja, an der Gitarre ists eben echt der Volume Poti, den man runterdreht und dann hat man schon nen anderen Sound
Oh nein, wir reden die ganze zeit aneinander vorbei:eek::D

Rädchen drehen, Schalter drücken, irgendein Effekt in den Signalweg legen.... Das ist alles kein Ton Formen, sondern eben nur Rädchen drehen, Schalter drücken .....


Ich meine eher das hier


Und das geht halt am Klavier auch, ohne Schalter, ohne Rädchen aber nur bis zu einem bestimmten Punkt.

Übrigens, wenn man schon irgendeine Prüfung ablegen möchte im "Hobby" Bereich, warum nicht den D oder C Schein?
Die Kirchen bieten so was an, jedenfalls hat die evangelische das mal für die Gitarre angeboten, für die Orgel gibt es die auch und vielleicht auch fürs Klavier? :gruebel:
 
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Claus
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