Was hat es mit Jazz-Akkorden auf sich ?

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818toom
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Hallo,
Ich habe vor mich demnächst etwas mit Jazz auseinander zusetzen. Allerdings versteh ich das mit den Akkorden nicht. Im Internet werde ich leider nicht richtig fündig.

Als Beispiel der Akkord B7. Ich habe gelernt, dass ich einfach B spiele und die Oktave zur Septime mache also im 7 Bund den kleinen Finger wegnehme. Im Jazz allerdings spielt man ihn anscheinend als Vierklang : b,a,d,fis anstatt b,fis,b',ais,b',fis,b''. Ok. Im Grunde sind die töne ja nur anders angeordnet und keine Oktaven und es ist ein kleiner Terz anstatt ein großer. Aber warum ist es dann immernoch B7 und nicht Bm7. Und warum sind die Akkorde im Jazz so anders?

Könnte mir das jemand erkläre. Ich entschuldige mich falls ich völligen Blödisnn geschrieben habe.

LG

ps. kennt jemand eine Seite wo ALLE Jazz-Akkorde stehen?
 
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kennt jemand eine Seite wo ALLE Jazz-Akkorde stehen?

Es gibt haufenweise Internetseiten, wo die aufgelistet sind. Z.B. auch hier:
http://www.jazzguitar.be/jazz_guitar_chords.html

Ob hier wirklich ALLE stehen, habe ich nicht nachgeprüft ... ist aber auch egal. Konzentrier´ Dich mal auf die gängigsten in den zwei Grundton-Lagen ... grundtonlose Voicings sind dann eine weitere neue Welt ...

Und natürlich funktionieren "JazzAkkorde" harmonisch genauso, wie alle anderen. Ein Moll-Akkord ist immer ein Moll-Akkord ... da ändert auch das Präfix "Jazz-" nichts daran. Was bei Akkorden im Jazz oft der Fall ist, ist, daß sie nur 4- oder gar 3-stimmig sind und somit "dünner" klingen, was mit der Funktion und Spielweise der Gitarre im Jazz zu tun hat. Aber sie klingen auch "eleganter" und es lassen sich eine Menge coole Akkord-VERBINDUNGEN spielen.

LG - Thomas
 
...Als Beispiel der Akkord B7. Ich habe gelernt, dass ich einfach B spiele und die Oktave zur Septime mache also im 7 Bund den kleinen Finger wegnehme. Im Jazz allerdings spielt man ihn anscheinend als Vierklang : b,a,d,fis anstatt b,fis,b',ais,b',fis,b''. Ok. Im Grunde sind die töne ja nur anders angeordnet und keine Oktaven und es ist ein kleiner Terz anstatt ein großer. Aber warum ist es dann immernoch B7 und nicht Bm7. Und warum sind die Akkorde im Jazz so anders? ...

Ich vermute, hier könnte noch ein anderes Verständnisproblem vorliegen... :gruebel: Korrigiert mich einfach, wenn ich es missverstanden habe...

Ein Akkord ist ersteinmal ein "Gebilde" aus drei oder mehr (verschiedenen!) Tönen. Im Einzelnen ("Spezialfälle" mal rausgelassen) sind es "übereinandergeschichtete" Terzen, d. h. Grundton, Terz, Quinte, Septime und dann geht es über die Oktave hinaus, die None, Undezime usw...

Ob du auf der Gitarre ein C in einem C-Durakkord mehrfach greifst (gleiches gilt für Terz, Quinte etc.) spielt dabei keine Rolle. Es bleibt ein C-Dur.

Dann kommt als nächstes der Punkt, wie der Akkord notiert ist. Es gibt verschiedene Schreibweisen, die das greifen unterschiedlicher Töne erfordern. Nun hat man irgendwann ein Problem, Akkorde zu greifen, wo 5 oder 6 verschiedene Töne erklingen sollen. Also lässt man Töne weg und greift "charakteristische" Akkordtöne, also greift man bspw. Grundton, Terz und Septime und lässt die Quinte weg.
Hier spielt dann auch irgendwann das Zusammenspiel mit anderen Musikern hinein. Es passt nicht immer Akkorde über alle 6 Saiten hinweg "durchzuschlagen". Ein mal weil es je nach Besetzung zu massig werden kann, andererseits lässt man den anderen Musikern mehr Freiheiten beim improvisieren, wenn man sparsam agiert. Hier schließt sich der Kreis wieder zum oben gesagten... Es ist egal, wie du den Akkord greifst, solange die charakteristischen Töne (bspw. Grundton, Terz, Septime) erklingen. Und dein Beispiel (b,fis,b',ais,b',fis,b'') ist auch "nur" ein Dreiklang, weil "gedoppelte" Töne nicht mitzählen.

Das zuvor geschriebene ist von mir natürlich stark vereinfacht (und daher so sicher nicht ganz korrekt), aber ich hatte den Eindruck, dass die Grundlagen der Harmonielehre und die Umsetzung auf der Gitarre da noch fehlen.

Der Tipp von turko ist richtig und ich habe es so ähnlich gemacht... Klein und einfach anfangen... nicht gleich die kompliziertesten Akkorde lernen, sondern das Stück für Stück aufbauen. Erst die Vierklänge (mit der Septime) mit Grundton auf der E- und A-Saite, später andere Akkordvarianten bzw. diese Akkorde mit Grundton auf den anderen Saiten hinzunehmen.
 
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B7 hat keine kleine Terz. Wenn eine kleine Terz auftaucht in einem Dominantseptakkord wird diese als #9 behandelt - kommt auch im Rock vor - typischer Jimmy Hendrix Akkord.

Jazz ist ein weites Feld und eine eigene Welt. Es gibt einige Internetseiten, die meisten guten sind auf Englisch. Jazzguitar.be ist schon recht gut. Problem hierbei ist, dass du meist nur Infos zu einzelnen Themengebieten findest. Den richten Einstieg in den Jazz bekommst du so aber eher nicht.
Wenn du wirklich vor hast Jazzgitarre zu lernen solltest du das mit Hilfe eines Lehrers machen oder mit einem guten Buch (kenne eigentlich kein wirklich gutes - auch das viel gelobte Michael Sagmeister halte ich für Jazzanfänger für ungeeignet).

Jazz ist eine eigene Sprache, welche viel mit Improvisation zu tun hat. Viele Stile fließen mit ein - Blues, Gospel, country. Latein-Amerikanische Musik. Nur ein paar Jazz Akkorde zu lernen hilft da nicht sonderlich viel.
Die simpelste Form der Jazz Akkorde nennt man Shell-Chords oder auch Freddiegreen Voicings. Das sind Akkorde die nur aus Grundton, Terz und Septime bestehen. Damit fängt man eigentlich an. Beim Improvisieren fängt man eigentlich damit an tiefer in den Blues rein zu gehen und da neue Möglichkeiten zu finden diesen zu spielen - Ein Wes Montgomery spielt den Blues völlig anders als ein Eric Clapton das tut oder ein Charlie Parker.

Du brauchst auf jeden Fall einen roten Faden und ein gutes Konzept und das bekommt man am besten vom Jazz-Lehrer. Wie gesagt wer ein didaktisch wertvolles Jazzgitarrenbuch kennt, gerne posten - ich fand bisher nur gut gemeinte Ansätze in Buchform - Für Fortgeschrittene Jazzer hingegen gibts dann wieder haufenweise Material
 
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Wenn du wirklich vor hast Jazzgitarre zu lernen solltest du das mit Hilfe eines Lehrers machen oder mit einem guten Buch ...

... auf alle Fälle aber mit vielen CDs, auf denen Du Dir die Meister des Faches anhörst und verinnerlichst, wie´s klingen soll, wenn man´s kann ...

Thomas
 
Akkorde bestehen aus Terzschichtungen.

4-Klänge bildet man indem man jeweils 4 leitereigene Töne in Terzabständen übereinander schichtet

h c d e f g a
g a h c d e f
e f g a h c d
c d e f g a h <---- Grundton des jeweiligen Akkordes

Die Akkorde lauten wie oben angegeben:
Cmaj7
Dm7
Em7
Fmaj7
G7
Am7
Hm7b5
 
Wenn du es in Ruhe zuhause machen willst - "Die neue Harmonielehre" von Frank Haunschild ist ein gutes Einsteiger-Buch, wo das alles langsam erklärt wird, samt Übungen etc.
 

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