Was hat Euch nach vorne gebracht?

  • Ersteller Heinrich III.
  • Erstellt am
H
Heinrich III.
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
29.05.14
Registriert
27.06.09
Beiträge
562
Kekse
1.747
Ort
Berlin
Kurze Frage, was hat Euch nach vorne gebracht, bzw. welche Übungen haben Euch einen Kick gegeben, wo ihr selbst gemerkt habt, dass es deutlich etwas gebracht hat?
Hintergrund meiner Frage ist der, dass ich merke, dass ich eigentlich meistens nur so vor mich hinschrammel, als gezielt zu üben.

Gruß vom Heinrich III.
 
Eigenschaft
 
Hi Heinrich, dazu müsste ich erst mal Fragen: Wo ist denn vorne? Ich meine, was genau willst du richtig gut können? Rhythmusgitarre und Singen? Folk mit Pickings? Jazz? Blues? Fingerstyle Solo? Allrounder? usw.

Wenn diese Frage geklärt ist, müsste ich dich fragen: OK und was kannst du JETZT?
Dann! kann ich dir seriös Übungen empfehlen.

Wenn du nur wissen willst was mir am meisten gebrachten hat: Ganz klar der regelmäßige Unterricht bei einem klassischen Diplom-Gitarrenlehrer!

Ich war ja auch jahrelang als Autodidakt unterwegs und konnte eigentlich schon ganz gut spielen, bevor ich mich entschloss klassischen Unterricht zu nehmen. Aber genau der hat mir dann innerhalb kurzer Zeit eine Entwicklung gebracht von der ich vorher nur geträumt hätte.
 
Hintergrund meiner Frage ist der, dass ich merke, dass ich eigentlich meistens nur so vor mich hinschrammel, als gezielt zu üben.
na genau das ist vielleicht das problem.

es bringt einen nach vorne sich selbst zu überwinden. dieses rumdudeln aufhören und sich wirklich hinsetzen und konzentriert technikübungen machen.
und.. was mir zwar gar nicht gefällt: langsam spielen. gaaanz laaaaangsam.
das bringt einen technisch weiter bzw. lässt einen viel sicherer spielen.

ansonsten kann eine neue herausforderung oder ein bestimmtes ziel dich wahnsinnig voranbringen.

nicht vergessen: das metronom.

was ich noch gemerkt habe: ich musste klavier anfangen. (also.. ich wollte natürlich auch, ist ein wundervolles instrument!)
man fängt natürlich so an, dass man ganz genau verfolgt was die finger machen; ob sie schön entspannt sind, wie sie sich bewegen. wie der anschlag genau klingt.
ich habe versucht beim gitarre spielen, bei den fingerübungen, genauso darauf zu achten. das bringt ein ganz neues gefühl für die bewegung. man wird sich mal wieder bewusst, was man da eigentlich macht. bei mir ist dadurch ein kleiner knoten geplatzt und ich spiele mittlerweile deutlich entspannter.
mach die augen zu und achte sehr konzentriert auf die bewegungen deiner finger. (und erst nur eine hand)

wenn man das ein paar tage macht kommt man schon weiter.
 
Also ich hab erst 1 Jahr lang in meiner Schule damals (Normale schule,keine Musikschule) von meinem Mathe Lehrer ein bisschen was beigebracht bekommen (Wofür ich auch sehr dankba bin).
Dann bin ich durch einen Zufall auf eine Musikschule gekommen,und hab einen extremst netten Gitarren Lehrer kenngelernt der mir dann umsonst Unterricht gegeben hatt (Ich hätte mir das sonst nie leisten können!!),und dadurch biin ich auch einiges weiter gekommen.
Dort hab ich einfach viele techniken kenngelernt die man so nie wissen kann,und grade so einer sieht ganß genau was man falsch macht.

Mein Musiklehrer sagte mir damals immer wieder harte Desziplin ist das A und O....

mfg Sascha
 
Das Spielen mit anderen Leuten!

Für mich hat das mit Abstand am meisten gebracht. Irgendwann wurde es einfach langweilig, für mich selber vor mich hin zu üben. Ich konnte mich nicht mehr dafür begeistern, mir noch ein Stück und noch ein Stück aus irgendeinem Buch draufzuschaffen oder von einer Platte rauszuhören. Mag natürlich sein, dass das am Banjo noch extremer ist, wenn man zufrieden damit ist, für sich selber auf der Gitarre Solostücke zu zupfen, sieht es wieder anders aus.

Ich hatte als Autodidakt angefangen und später auch sporadisch Workshops besucht, aber ohne die Perspektive der Anwendung des Gelernten, war das alles schnell wieder vergeseen.

Wenn man in einer Band spielt oder regelmäßig mit anderen jammt, entsteht eine ganz neue Motivation, sich neues Material anzusehen und sich auch mal außerhalb der eingetretenen Pfade, auf denen man sich alleine irgendwann bewegt, zu wagen. Man ist gezwungen, Dinge zu lernen, die man selber gerne mal beiseite geschoben hat, da sie vielleicht nicht so viel Spaß machen und entdeckt dabei ganz neue Seiten des eigenen Spiels.

Außerdem macht es mir schlichtweg mehr Spaß, mit anderen zu spielen, gemeinsam zu grooven und zwischen Solo und Begleitung zu wechseln. Mal ganz abgesehen von der sozialen Komponente, vorausgesetzt man hat die richtigen Spielpartner.

Wenn man das Glück hat, mit Musikern desselben oder leicht höheren Levels zusammenzuspielen, lernt man auch ganz automatisch so viele Dinge, die man so nie aus Büchern lernen wird. Ganz ohne Anstrenungung und ganz ohne Unterricht.

Ich würde jedem Wohnzimmer-Gitarristen raten, sich wenn schon nicht nach einer ganzen Band, zumindest nach einem Spielpartner umzusehen, der einen ähnlichen Musikgeschmack hat und gemeinsam loszulegen.

Banjo
 
das spielen mit anderen ist ein zweischneidiges schwert.
einerseits natürlich der spaß usw, aber auf der anderen seite sind musiker künstler. die haben einen eigenen kopf, denken oft total irrational. mit vielen kann man nicht planen geschweigedenn diszipliniert arbeiten.
man muss wirklich die richtigen aus den 5% rationalen rauspicken können, sonst hat man nur stress und ärger - und das ist in höchstem maße kontraproduktiv.
 
[HWOS] g30rG;5080346 schrieb:
man muss wirklich die richtigen aus den 5% rationalen rauspicken können, sonst hat man nur stress und ärger - und das ist in höchstem maße kontraproduktiv.

Da hast Du schon recht, aber ich hatte da bisher immer nur Glück anscheinend. Und Konflikte gab es natürlich auch schon, aber wir konnten die immer friedlich ausräumen. Und ja, ich war auch schon in Bands, die sich irgendwann aufgelöst haben, weil die Interessen zu verschieden waren, aber dadurch würde ich mich nicht davon abbringen lassen, es wieder zu versuchen. Wichtig ist, dass es nicht zum Stress wird, wenn mal nicht alle einer Meinung sind, sondern dass man das in Ruhe bespricht und als Freunde getrennte musikalische Wege gehen kann.

Man muss natürlich auch selbst kompromissbereit sein und es gab schon Fälle, wo ich ein Stück spielen 'musste', das mir nicht so lag und im Laufe der Zeit habe ich genau dadurch etwas gelernt und habe meinen Stil weiterentwickelt und letztendlich Gefallen am Stück gefunden.

Ich hatte auch schon Kontakt mit Musikern, wo von vorne herein der Wurm in der Beziehung drin war, dann hab ich's halt gelassen.

Banjo
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, bei mir war es fast genau die reihenfolge wie in diesem thread. Klassische ausbildung bei einem guten lehrer, technikübungen mit metronom, als zusätzlichen kick dann das zusammenspiel mit anderen und als nachbrenner das "sich mit dem instrument auf die bühne unter einen scheinwerfer stellen und spielen".

Wobei ich das zusammenspiel mit anderen nach dem vielen "üben für den lehrer" im stillen kämmerchen als den schritt mit der grössten schubwirkung empfand.

Gruss, Ben
 
Man ist gezwungen, Dinge zu lernen, die man selber gerne mal beiseite geschoben hat
Das hat einen gewissen Wiedererkennungswert - für mich :( Aber lässt sich derselbe Effekt nicht auch erzielen, wenn man Unterricht nimmt?
 
Ich würde sogar sage,grade wenn man Unterricht nimmt,muss man viele Sachen spielen die einem nicht gefallen ich zb. hab 1/2 Jahr lang nur Ton-Melodien üben müssen fast bis es halt sitzt.
 
Klar, auch ein guter Lehrer sollte einen zwingen, an den Schwächen zu arbeiten und nicht nur das zu daddeln, was Spass macht, weil man es schon kann.

Mit einer Band macht es (mir) aber mehr Spaß. Musik ist ein Hobby, ich gehe da recht lustorientiert ran, da kann mich ein Erfolgserlebnis in der Band mehr motivieren als ein Lehrer.

Banjo
 
Ja,den Spaß sollte man nie ausser Acht lassen:great:
Deswegen hab ich 1 Jahr zwischenzeitlich nicht gespielt,weil ich den Spaß dran verloren hatte zu verkrampft alles versucht.
Nur das ich privat keinem kennen der Gitarre oder so spielen kann^^
 
Unterricht.:)
Spielen tu ich sowieso nur freizeitmäßig für mich, also vermisse ich das Spiel mit anderen nicht. :D
 
Schönen Dank für die vielen Antworten, mit einigen hier habe ich auch schon telefoniert. Ein Dankeschön an Wolfgang für die Fingerübungen.
Ich werde nun bzw. bin ich jetzt auf der Suche nach einem guten Lehrer für die klassische Gitarre. Praktisch wäre natürlich, wenn ich nicht durch die halbe Stadt fahren muss.
Ich habe jetzt mit einem einen Termin gemacht, allerdings hat der Herr mir preislich die Schuhe ausgezogen. Für 45 min / Woche nimmt er 119,- € (Vertrag) in den Ferien wird nicht unterrichtet, aber trotzdem bezahlt. Kommt mir das jetzt nur so teuer vor oder ist das schon die preisliche Obergrenze? Mir geht es jetzt nicht darum, dass man die Ferien mitbezahlt. Pi mal Daumen wären das dann für die Einzelstunde so um die 40,- Euro. :gruebel:
 
Der Preis ist jetzt nicht exorbitant hoch, die Frage ist halt, ob er ihn wert ist. Und das musst du am besten durch eine Probezeit feststellen.

Ich zahle für meinen Unterricht sogar 38 Euro pro 45min, also ca. 150 Euro im Monat. Dafür könnte ich mir aber auch keinen besseren Lehrer vorstellen. Die Chemie zwischen uns stimmt (mit das wichtigste!), er ist in allen Stilrichtungen absolut sattelfest, und er schafft es, Fehler auszumerzen ohne zu locker oder zu oberlehrerhaft zu sein.
 
Puh, also ich find die 115€ monatlich ohne Ferien schon echt hart.
Bei uns an der Musikschule zahlt man 93€, und wir sind preislich schon recht hoch, wenn man das Umfeld betrachtet.

38€ für 45min würde ich persönlich nicht zahlen, ganz egal wie gut der Lehrer ist.
Selbst von den Leuten die bei uns an der Uni unterrichten geben viele Unterricht für 25-30€/45 min, und die sind auch alle verdammt gut.
Das Problem ist einfach die begrenzte Zeit. 45 min sind nicht so viel. Da müsste schon wirklich viel noch nebenher passieren (Materialienzusammenstellung etc, Mailverkehr), dass ich das 38€ für 45 min zahlen würde. Puh, echt grad etwas geschockt ;-)
 
Ja, ist schon die obere Grenze, mehr würde ich auch nicht einsehen.

Aber ja, es ist nicht so, dass die Zeit auf die Sekunde eingehalten wird und sonst nichts läuft. Wir überziehen eigentlich immer, und so werden es im Endeffekt sowieso ca. 55, aber auch schonmal 60 Minuten wenn nach mir keiner wartet. Und Material bekomme ich auch genug, eigentlich macht er er alles selbst (und auf mich abgestimmt), solange ich keine speziellen Wünsche habe und sage "Ich will das Lied auf Seite 33 in Buch XY machen".

Ich denke das Preisniveau liegt auch etwas an der Region, aber auch an mangelnder Konkurrenz hier im Umkreis. Oder die anderen machen zu wenig Werbung :D
"Musikunterricht" ist hier in der Gegend allgemein recht teuer, was ich so von anderen gehört habe.
 
Wenn er nur von seinen Stunden leben will bzw. muss, hat er die Taler ja nicht netto. Insofern hinkt der Vergleich mit Leuten, die günstigere Angebote machen, aber irgendwo beschäftigt sind oder studieren.
 
Insofern hinkt der Vergleich mit Leuten, die günstigere Angebote machen, aber irgendwo beschäftigt sind oder studieren.
Es geht ja nicht darum, was einer zum Leben benötigt, sondern was ein Schüler bereit ist zu zahlen.
Wenn ich zu meinem Chef gehe und sage, ich brauche mehr Geld, dann lacht er sich auch kaputt, weil es nicht danach geht, was ich benötige, sondern was ich ihm wert bin, durch meine Arbeit. Dabei ist es egal, ob ich weitere Einnahmen habe oder nicht.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben