Was hören Musiker beim Gig über ihre Kopfhörer?

  • Ersteller Mick Rütter
  • Erstellt am
Mick Rütter
Mick Rütter
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.09.23
Registriert
18.09.11
Beiträge
217
Kekse
830
Moin,

ich sehe immer wieder Profi-Musiker bei ihren Gigs mit Kopfhörern in ihren Ohren. Sind das Schlagzeuger, habe ich mir dann manchmal schon gedacht, daß das evtl. eine Tempovorgabe ist, eine Klickspur, die dazu dient, das jeweilige Tempo besser halten zu können. Andererseits denke ich dann auch wieder, daß es sehr schwierig würde, sobald man auch nur ein bißchen abweicht, wieder hineinzufinden. Bei Sängern denke ich, daß sie über die Kopfhörer automatisch den Liedtext vorgesagt bekommen, für den Fall, daß sie mal ihr Gedächtnis im Stich läßt. Aber vermutlich stimmt das alles nicht. Aber vermutlich sind die Kopfhörer Ersatz für Bühnen-Monitorboxen, damit man die Mirofone besser aussteuern kann ohne Angst vor Rückkopplungen haben zu müssen. Ich rätsele. Wie ist das nun wirklich? Bitte um Aufklärung.

Beste Grüße
Mick
 
Eigenschaft
 
...alle deine vermutungen enthalten wahrheiten
 
Mick Rütter;5732225 schrieb:
ich sehe immer wieder Profi-Musiker bei ihren Gigs mit Kopfhörern in ihren Ohren. Sind das Schlagzeuger, habe ich mir dann manchmal schon gedacht, daß das evtl. eine Tempovorgabe ist, eine Klickspur, die dazu dient, das jeweilige Tempo besser halten zu können.
Das ist tatsächlich oft so - vor allem, wenn die Band mit Zuspielern vom Band arbeitet, dann wird ja der Klick benötigt, damit die Geschwindigkeit des Songs mit der der Samples übereinstimmt.

Mick Rütter;5732225 schrieb:
Andererseits denke ich dann auch wieder, daß es sehr schwierig würde, sobald man auch nur ein bißchen abweicht, wieder hineinzufinden.
Jeder Musiker sollte zumindest nach Metronom spielen können und Schlagzeuger am allermeisten - das ist ja außerdem auch eine Sache, die man sehr gut üben kann, insofern sollte das einen erfahrenen Drummer nicht vor Schwierigkeiten stellen.

Mick Rütter;5732225 schrieb:
Bei Sängern denke ich, daß sie über die Kopfhörer automatisch den Liedtext vorgesagt bekommen, für den Fall, daß sie mal ihr Gedächtnis im Stich läßt.
Davon habe ich noch nie gehört - kann ich mir auch kaum vorstellen - der Text müsste dann ja immer vor dem Einsatz laufen, damit man nicht zu spät dran ist, das würde mich dann wirklich verwirren... ;)

Mick Rütter;5732225 schrieb:
Aber vermutlich sind die Kopfhörer Ersatz für Bühnen-Monitorboxen, damit man die Mirofone besser aussteuern kann ohne Angst vor Rückkopplungen haben zu müssen. Ich rätsele. Wie ist das nun wirklich? Bitte um Aufklärung.
Die letzte Vermutung ist absolut richtig - in Ear-Monitoring dient idR als Ersatz für die "richtigen" Monitore (oder gelegentlich auch als Ergänzung, da viele Musiker die in Ears nur halb oder nur einseitig rein machen, um noch etwas mehr "Live-Atmosphäre" mit zu bekommen und nicht ganz abgekapselt zu sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das ist tatsächlich oft so - vor allem, wenn die Band mit Zuspielern vom Band arbeitet, dann wird ja der Klick benötigt, damit die Geschwindigkeit des Songs mit der der Samples übereinstimmt.
Z.B. hier: http://www.dailymotion.com/video/x6tfal_the-who-won-t-get-fooled-again-1977_music

Ich glaub´ sie waren damals einer der ersten Bands, die "diese Technik" nutzten. Es hat auch nicht immer funktioniert ;)

Davon habe ich noch nie gehört - kann ich mir auch kaum vorstellen - der Text müsste dann ja immer vor dem Einsatz laufen, damit man nicht zu spät dran ist, das würde mich dann wirklich verwirren... ;)
Außerdem gibt´s dafür ja auch Teleprompter ;) Der Musiker heutzutage braucht keine Not mehr zu leiden.

Die letzte Vermutung ist absolut richtig - in Ear-Monitoring dient idR als Ersatz für die "richtigen" Monitore (oder gelegentlich auch als Ergänzung, da viele Musiker die in Ears nur halb oder nur einseitig rein machen, um noch etwas mehr "Live-Atmosphäre" mit zu bekommen und nicht ganz abgekapselt zu sein.
Es gibt aber auch Leute wie Paul Gilbert, die sich nicht scheuen die Kopfhörer zu verstecken :) http://www.youtube.com/watch?v=bavIllGMFRA

Ich denke, der Grund dafür ist immer derselbe. Ob man jetzt über ein ausgeklügeltes Monitorsystem spielt, InEar nutzt, oder was auch immer. Man versucht so gut zu sein wie möglich, und das stzt voraus, dass man nicht nur sich, sondern auch die anderen Mitmusiker gut hört.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es gibt aber auch Leute wie Paul Gilbert, die sich nicht scheuen die Kopfhörer zu verstecken :)
Du meinst sicher "die sich nicht scheuen, große (also für jeden sichtbare) Kopfhörer zu verwenden". Oder war Dein Satz "ironisch gebrochen" zu verstehen? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, so irgendwie beides ;)

Bei der vorletzten Who-Tour hat Townshend bei Stücken wo er akustische Gitarre gespielt hat, auch mit "Riesenkopfhörern" gespielt. Das sah nicht so richtig cool aus ;) Aber für ihn wahrscheinlich die einzige Möglichkeit überhaupt noch was wahrzunehmen. Seine Amps hingegen waren so laut, dass man sie trotz RiesenPA noch gut von der Bühne hören konnte. Und alle die The Who schon mal live gehört haben wissen, dass das keine leise Band ist :rolleyes:

Aber irgendwie fände ich die Vorstellung alles gut über InEar hören zu können sehr angenehm. Ich vertrag´s aber nicht. Leider :mad:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielen Dank allen Geantwortethabenden. Wieder was dazugelernt! :)
 
Vielleicht hören sie zwischen den Songs die BUNTE als Podcast...

Nein, Scherz beiseite. In Ear hat ja seine Vorteile. Keine Monitore, die in Mikros reinstreuen, beispielsweise. Damit kann man nicht nur sauberer Signale per Mikro abnehmen, ohne daß gleich die ganze Band mit drauf liegt, ganz besonders ist auch das Risiko von Rückkopplungen eliminiert. Für den Musiker hat's auch den Vorteil, daß er das Monitorsignal immer gut hört, egal, wo er steht. Für das Bühnenbild hat's den Vorteil, daß man die Monitorboxen am vorderen Bühnenrand weglassen kann (sind mitunter störend). Und bei ganz, ganz großen Acts könnten Leute, die es brauchen, sogar ein Stereosignal kriegen, das sie auch immer stereo hören.

Nachteil wäre außer der noch größeren klanglichen Diskrepanz zwischen dem, was der Musiker hört, und dem, was das Publikum hört (Ohrstöpsel sind klangcharakteristisch noch weiter von PA-Boxen entfernt als Monitorboxen) das Ausblenden der Publikumsreaktion. Alle Umgebungsgeräusche sind ja durchs In Ear gedämpft, somit auch Applaus etc. Das heißt, wenn du In Ear benutzt und die Resonanz deines Publikums auch akustisch mitkriegen willst, brauchst du Ambience-Mikros, die aufs Publikum gerichtet sind und dem Monitorsignal zugemischt werden.


Martman
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielleicht hören sie zwischen den Songs die BUNTE als Podcast...

So abwegig ist das nicht, ich kenne da jemanden, der hat sich schon die Radioübertragung eines Fußballspiels auf die In-Ears geben lassen :rolleyes:
 
Alle Umgebungsgeräusche sind ja durchs In Ear gedämpft, somit auch Applaus etc. Das heißt, wenn du In Ear benutzt und die Resonanz deines Publikums auch akustisch mitkriegen willst, brauchst du Ambience-Mikros, die aufs Publikum gerichtet sind und dem Monitorsignal zugemischt werden.

Ich muss ja gestehen, dass ich häufig nur einen Stöpsel im Ohr habe (ist eh Mono). Das reicht mir zum hören aus, und ich kriege noch was von "außen" mit. Vor allem, wenn man sich mit seinen Mitmusikern mal unterhalten will, ist das ganze praktisch :)
 
Hängt auch immer davon ab welche InEar Kopfhörer man hat da es auch da halboffene gibt, die dann mit unterschiedlichen Dämpfern versehen werden können um damit die Lautstärke der Umgebung selbst zu regeln.
Klar ist es auf jeden Fall auch Gewöhnungssache (vor Allem für Sänger) mit InEar zu spielen ... Aber wenn man sich mal dran gewöhnt hat, dann sind sie kaum mehr weg zu denken.
 
Hallo zusammen,

am liebsten würde ich "Final Countdown" hören - dann weiß ich, ist gleich Feierabend...... ;-)

Aber Spaß beiseite: In Ear hat aus mir eine super "pünktliche" Sängerin gemacht, die schon 0,3 vor dem Schlag da ist - dafür war's okay ( vorher war ich eher so ein kleines Bummellieschen......) , meinem Hörvermögen hat es nicht gut getan und ich habe mich nie daran gewöhnt, zumal man In Ear rausnehmen muß, wenn man dem Bandkollegen kurz was sagen will/ muß oder das Publikum einen Wunsch hat......
Weiterhin habe ich mit schöner Regelmäßigkeit einen Büschel Haare eingebüßt, weil sich die Bügel und/ oder Kabel immer irgendwie in meinen langen Haaren verfilzt haben, so daß nach Feierabend öfter nur die Schere übrig blieb - ich habe zwar ne ganz gute Mähne - aber das geht auch bei mir auf Dauer nicht ;-)

Heute haben wir wieder Monitore auf der Bühne stehen und alle sind zufrieden.

Liebe Grüße

LillyMarleen
 
Weiterhin habe ich mit schöner Regelmäßigkeit einen Büschel Haare eingebüßt, weil sich die Bügel und/ oder Kabel immer irgendwie in meinen langen Haaren verfilzt haben, so daß nach Feierabend öfter nur die Schere übrig blieb - ich habe zwar ne ganz gute Mähne - aber das geht auch bei mir auf Dauer nicht ;-)

Autsch! :ugly: das ist gar nicht schön. Ein Glück, dass man als Mensch mit Kurzhaarfrisur solche Probleme nicht hat.

Aber den Punkt mit dem Hörvermörgen versteh ich nicht ganz. Ich hab den Eindruck, dass ich übers In-Ear eher leiser unterwegs bin, als mit Monitoren auf der Bühne...

Oder ist das Einbildung? Muss ehrlich sagen, dass ich mich da nicht so super auskenne :)

VG

P.
 
Klar ist es auf jeden Fall auch Gewöhnungssache (vor Allem für Sänger) mit InEar zu spielen ... Aber wenn man sich mal dran gewöhnt hat, dann sind sie kaum mehr weg zu denken.

Für mich war er auch als Gitarrist nicht einfach, der Umstieg auf In Ear.
Über In Ears klingt die Gitarre immer sehr dünn und schwach auf der Brust im Vergleich zu dem Sound der aus der Box oder gar der PA kommt.
D.h. man muss sich daran gewöhnen dass man sich selber mit nem ziehmlich miesen Sound hört und darauf vertrauen, dass das Publikum nen besseren hört ;-)

Habe schon viele versch. Hörer etc ausprobiert. Nichts bringt da wirklich was. Aber ist ja auch kein Wunder. Der Signalweg ist da halt Box --> Mikro --> Ohr.
 
Versteh ich nicht ganz wieso das nicht gut sein sollte ... Wenn du dir Musik über Kopfhörer anhörst klingt dann die E-Gitarre (oder sonst ein Instrument) auch zu dünn? Das würde dann bedeuten, dass Musik nur über eine Anlage gut klingt und man sie ohne diese nicht hören kann. Es hängt halt auch stark vom Mann am Mischpult ab wie der Sound auf dem InEar ist. Je nachdem was er da an Effekten und so dazu mischt oder nicht klingt es halt anders. Is aber auch nix anderes, wenn du mit Monitoren auf der Bühne stehst, denn auch da hängt der Sound davon ab was der Tonheini dir rauf schickt.
 
ich für meinen teil kann nur sagen, dass der sound qualitativ um welten besser wurde , seitdem ich über in ear spiele.
der sound der gitarre kommt mir auch nicht dünn vor. der einzige unterschied: ich werde nicht mehr von irgendeinem verstärker schmerzhaft angebrüllt
 
Auf die Frage, warum denn unser Drummer Kopfhörer auf hat, habe ich früher immer geantwortet: "Der hört Whitney Houston, weil er unsere Musik nicht ertragen kann."

Im Ernst: Ich finde InEar für mich klasse. Ich mische meinen Gitarrensound zum FOH-SIgnal so dazu, dass ich mich sehr gut höre.
Die anderen höre ich so mit FX und allen Schikanen.

Da wir sehr sauber spielen und imho ziemlich gut klingen, ist der Sound wie im Studio. Wenn aber mal ein Kanal der PA ausfällt, der Bass leicht verstimmt ist oder der Keyboarder ein falsches Preset wählt, dann hört man das überdeutlich während einem das meiste im Bühnenlärm gar nicht so sehr auffallen würde.

Es gibt genug Musiker, die ich kenne, die InEar hassen, weil sie kein Raumgefühl mehr haben, isoliert sind, oder oder oder.

Da hilft nur: Ausprobieren.

LG Jörg
 
Das ist der Vorteil wen man schon Vor seinen ersten Auftit mit IEM gearbeitet hat *gg* Da kommt man sich nicht Isoliert vor. Ich kann auch Ohne auftreten aber mit ist doch mal um welten angenehmer
 
Ich meine, unser DigiPult kann Effekte nur auf den master legen und nicht auf die Aux-Wege.
D.h. mein In Ear Sound ist komplett roh, ohne EQ und Effekte. Und das klingt nicht wirklich super.

Aber ihr habt mich stutzig gemacht. Mal nochmal bei unserem Techniker nachhaken, ob er nicht die Gitarre auf dem Aux Weg auch mit nem EQ bearbeiten kann.
 
Also habe das nochmal gecheckt und leider hatte ich Recht mit meiner Annahme:
Unser In Ear Pult kann keinen Spur-abhängigen EQ auf den AUX Kanälen. Auf dem Aux Kanal geht nur ein EQ auf die Summe.

Deswegen kann ich den Gitarrensound auf dem In Ear nicht nachberabeiten und muss mit dem Rohsignal leben.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben