Boah, da gibt's eine ganze Menge Musik im weitestgehend gitarrenfreien oder zumindest gitarrenreduzierten Raum. Hauptsächlich im Bereich Progressive-/Experimental-/ Avantgarde-Pop, um es mal grob zu umreißen. Und damit meine ich nicht irgendwelchen schwer erträglichen Frickelkram, mit dem nur absolute Nerds was anfangen können.
Zwei aktuelle Beispiele von der grandiosen
Maddie Ashman, die mit ihrem offensichtlichen Faible für clever eingesetzte Mikrotonalität und verdammt ausdrucksstarker Stimme beeindruckt:
View: https://youtu.be/lrfl_N5OQ_Y?si=_IcJyb_Z36Ktc4Km
View: https://youtu.be/P4wzltCy_bw?si=DPL0yb3T-JDwNJVg
Ganz generell habe ich einen Narren gefressen an Musik, die sich außerhalb vom Formatradio-Mainstream-Kosmos bewegt und in irgend einer Form skurril / überdreht / ungewöhnlich daherkommt, aber gleichzeitig auch zünftige Ohrwurmqualitäten mitbringt, die im Idealfall so kreativ unausgelutscht sind, dass es einem auch nach wiederholtem Hören nicht auf den Zeiger geht.
Zwei Paradebeispiele von den (in meinen Ohren Godfathers of Prog-Pop)
Cardiacs:
View: https://youtu.be/ymKIP7vf0z0?si=41vK7zn-WPWKrW7c
Nicht ganz gitarrenfrei, aber immer noch weit davon entfernt, als typische Gitarrenmusik bezeichnet zu werden:
View: https://youtu.be/QwD5ClVNRhs?si=2CQgD-OaXDEzv3i0
Es ist geradezu eine Schande, dass die Cardiacs kaum jemand zu kennen scheint (wer jetzt Lust bekommen hat: bei Bandcamp gibt's den kompletten Backkatalog und wenigstens das 1996er Masterpiece "Sing to God" sollte sich eigentlich jeder mal zur Horizonterweiterung gehört haben), vor allem weil die Liste bekannter Künstler, die maßgeblich von der Band beeinflusst wurden bzw. sich als Fans outen, ziemlich illuster anmutet (Dave Grohl, Damon Albarn, Thom Yorke, Mike Patton, etc...).
Noch ein letztes, auch nicht komplett gitarrenloses, aber hier dennoch gut hinpassendes Beispiel von Black Midi:
View: https://youtu.be/Efmq_uXt1Rk?si=81spVmUNv1U0oKIc