Hallo Armin,
vom Grundton des Akkordes abweichende Basstöne werden in der Symbolschrift angegeben, indem man sie durch Schrägstrich vom Akkordsymbol trennt. Dies gilt sowohl bei Umkehrungen als auch bei Bitonalität.
Also um zum Beispiel einen Quartsextakkord anzugeben schreibt man den entsprechenden Großbuchstaben für den Dreiklang, Schrägstrich und darunter die Quinte des entsprechenden Dreiklangs. Dasselbe gilt wenn die Septime oder irgendein anderer Akkordton im Bass liegt. Das wären also Akkordumkehrungen.
Bei Bitonalität handelt es sich um akkordfremde Töne im Bass. Also z.B. ein C Dur Dreiklang mit F# im Bass, oder etwa E Dur Dreiklang mit F im Bass.
Bitonalität kann aber auch noch in anderer Form auftreten, und zwar wenn 2 vollständige Akkorde übereinander gelagert werden. Zum Beispiel G#o7 über F#o7, oder C Dur Dreiklang über F# Dur Dreiklang. In diesem Falle erfolgt die Akkordschreibweise nicht mehr mit Hilfe des Schrägstriches, sonder beide Akkorde werden durch einen horizontal verlaufenden Strich getrennt.
Diese letztere Schreibweise ist auch dann gebräuchlich wenn die beiden übereinandergelagerten Akkorde zusammengenommen als harmonische Einheit interpretiert werden könnten. Das wäre nämlich in Deinem Beispiel der Fall. Legt man den B7 Dominantseptakkord über den E Moll Dreiklang, könnte man dieses Voicing auch als Emoll maj7/9/11 bezeichnen.
Welche der beiden Möglichkeiten in letzterem Falle zum Einsatz kommt liegt allein beim Komponisten.
CIAO
CUDO